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Für viele dürfte die klassische SMS längst ausgestorben sein, doch noch immer werden in Deutschland jährlich über 60 Milliarden solcher Kurznachrichten verschickt. Allein im letzten Jahr sollen es über 63 Milliarden Kurzmitteilungen gewesen sein – Rekord für die SMS in Deutschland. Doch obwohl die SMS mit ihren 160 Zeichen noch immer jährlich neue Rekorde schreibt, wird sie mehr und mehr von einem anderen Dienst verdrängt. Allen voran vom Messaging-Dienst WhatsApp, der hierzulande bereits über 30 Millionen aktive Nutzer zählen soll.
Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach soll WhatsApp in der jüngeren Generation bereits die SMS überholt haben. 37 Prozent der befragten 16- bis 29-jährigen Nutzer gaben an, ihre Kurznachrichten hauptsächlich über WhatsApp zu verschicken. Nur 36 Prozent der befragten Personen in dieser Altersgruppe gaben an, dies per SMS zu erledigen. Je älter die Handy-Nutzer sind, desto mehr kehrt sich das Verhältnis um. Bei den 30- bis 44-Jährigen liegt die SMS mit 49 Prozent vor ihrem Konkurrenten WhatsApp, der es in dieser Altersklasse auf immerhin noch 27 Prozent schafft. Noch deutlicher wird der Vorsprung der SMS bei den über 60-jährigen Nutzern. Hier gaben 67 Prozent an, Kurznachrichten überwiegend per SMS zu verschicken. Gerade einmal acht Prozent würden diese über die Server von WhatsApp verschicken.
Insgesamt bringt es die SMS bei allen Befragten der Allensbach-Umfrage auf 54 Prozent. WhatsApp wird hingegen von 22 Prozent der befragten Nutzer regelmäßig genutzt, während weitere 20 Prozent ihre Mittelungen mal per SMS, mal über WhatsApp und mal über einen ganz anderen Dienst verschicken. Mit einem Anteil von einem Prozent spielen die anderen Messaging-Dienste in Deutschland aber nur eine sehr untergeordnete Rolle, zumindest gab nur ein sehr kleiner Teil an, auch andere Dienste zu nutzen.
WhatsApp-Chef Jan Koum verriet im Rahmen der Innovationskonferenz DLD in München, dass sein Dienst inzwischen weltweit von über 430 Millionen Nutzern aktiv genutzt werden soll. Allein in den letzten Wochen kamen über 30 Millionen neue Nutzer hinzu, die den Dienst regelmäßig nutzen. Pro Tag sollen inzwischen mehr als 18 Milliarden Nachrichten verschickt werden. Um seine fast 50 Mitarbeiter, wovon sich 25 um die Weiterentwicklung des Dienstes kümmern und weitere 20 Mitarbeiter im Support tätig sind, weiter bezahlen zu können, soll es auch in Zukunft beim bestehenden Gebühren-Modell bleiben. Bislang ist der Download der App für iPhone- und Android-Nutzer kostenlos. Erst nach zwölf Monaten wird eine jährliche Gebühr von 89 Cent fällig.
Großen Profit dürfte WhatsApp damit nicht machen, zumal die Nutzer der frühen Stunde nur einmal für den Download bezahlt hatten und ein lebenslang kostenloses Abo erhalten haben. Man sei noch immer ein kleines Start-Up und wolle sich mit dem Geldverdienen noch mindestens bis 2016 Zeit lassen, so Koum im Interview. Auch mittelfristig werde man seinen Dienst werbefrei halten, um weiter unabhängig zu bleiben. Der Ausbau der Nutzerzahlen und die hohe Verfügbarkeit des Dienstes hätten oberste Priorität. Kritisch beäugt wird WhatsApp immer wieder von Datenschützern. Dieser Kritik entgegnete der WhatsApp-Chef nur, dass die Nachrichten über den Dienst verschlüsselt verschickt würden und man keine Informationen über seine Nutzer sammeln würde.
Das komplette Interview gibt es in diesem Video:
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