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Die chinesische KI-App DeepSeek hat die Tech-Welt aufgerüttelt und sich in kürzester Zeit an die Spitze der iPhone-Download-Charts katapultiert. Seit ihrer Veröffentlichung am 10. Januar 2025 hat die App rasant an Beliebtheit gewonnen und bereits den Marktführer ChatGPT überholt. Experten zeigen sich unterdessen beeindruckt von der Effizienz und Leistung des Modells.
Marc Andreessen, ein Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley, lobte DeepSeek etwa als einen der größten Durchbrüche der letzten Zeit. Besonders positiv wird generell die Transparenz der App hervorgehoben, die ihren Nutzern Einblick in Arbeits- und Denkprozesse gewährt. Auch die niedrigen Trainingskosten des Modells sorgten für Aufsehen: Während westliche Modelle oft zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Dollar verschlingen, gab das Unternehmen die Entwicklungskosten für DeepSeek mit nur 5,6 Millionen Dollar an.
Informatiker Kai-Fu Lee erläuterte auf dem Asian Financial Forum in Hongkong mögliche Gründe dafür. So seien die USA zwar "großartig in Forschung und Innovation", China sei aber besser im Engineering, also mit begrenzten Ressourcen leistungsstarke Technologien zu entwickeln.
Als politischer Nebeneffekt stellt der Erfolg von DeepSeek zudem die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen China infrage, die den Export moderner Chips verhindern sollen. Trotz dieser konnte das Unternehmen hinter DeepSeek ein konkurrenzfähiges Modell entwickeln.
Grundsätzliche Kritik gibt es jedoch an der Selbstzensur der App. Politisch sensible Themen wie der Tiananmen-Platz oder die Taiwan-Frage werden von DeepSeek umgangen, was international bei Nutzern für Irritationen sorgt. Trotz technischer Innovation werfen diese Einschränkungen ein Schlaglicht auf die politischen Rahmenbedingungen, unter denen chinesische KI entwickelt wird. DeepSeek steht somit symbolisch für Chinas technologischen Fortschritt, offenbart jedoch auch die Herausforderungen, die sich aus staatlicher Kontrolle und globalem Wettbewerb ergeben.