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Nimmt man die Verbreitung als Maßstab, dürfte Microsoft mit dem Erfolg von Windows 8 und 8.1 eher unzufrieden sein. Denn zu Beginn des Jahres erreichten beide Versionen zusammen lediglich einen Anteil von rund zehn Prozent, das in die Jahre gekommene Windows XP hingegen läuft beinahe noch auf jedem dritten PC.
Über die Gründe ist bereits mehrfach lang und breit diskutiert worden, tatsächlich dürften aber mehrere Faktoren zusammenkommen. Denn einerseits nehmen die PC-Verkäufe ab, andererseits sind viele Nutzer zufrieden mit Windows 7, das noch weit mehr als 40 Prozent erreicht. Aber auch die Unzufriedenheit mit Windows 8 dürfte eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, denn noch immer werden die Kachel-Oberfläche und andere Veränderungen kritisiert - daran hat auch das Update auf 8.1 nichts geändert.
Dass Microsoft mit dem nächsten großen Sprung erneut einiges ändern will, wird bereits seit dem Spätherbst vermutet. Anfang Dezember kamen erste Gerüchte bezüglich „Threshold“ auf, gestreut unter anderem vom meist gut informierten Paul Thurrot sowie der Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley. Ersterer hat nun weitere Einzelheiten verraten, die wie üblich aus internen Quellen stammen sollen. Demnach wird Microsoft auf der Entwicklerkonferenz BUILD im kommenden April erstmals Einzelheiten zu „Threshold“ preisgeben. Was genau verraten werden soll, schreibt Thurrot nicht. Seinem Kenntnisstand zufolge wird der Software-Konzern aber den Namen sowie den groben Zeitplan veröffentlichen.
Dieser soll vorsehen, dass Windows 9 - so die wohl offizielle Bezeichnung - im April 2015 auf den Markt kommen wird. Bis dahin sollen insgesamt drei sogenannte Milestone-Releases erfolgen, zu denen auch die üblichen Beta-Fassungen gehören. Entscheidender dürfte aber das sein, was sich auf und unter der Oberfläche verändern dürfte. Denn die während der Entwicklung von Windows 8 als Metro bezeichnete Kachel-Oberfläche soll in größerem Umfang überarbeitet werden. Dies betrifft sowohl die Optik als auch die Funktionalität. Denn unter dem nächsten Windows sollen „Metro-Apps“ auch auf dem klassischen Desktop ausgeführt werden können. Dies wäre eine klare Abkehr von der derzeit gültigen Trennung zwischen beiden Ansichten. Dass während der BUILD jedoch mehr als einige Entwürfe gezeigt werden, schließt Thurrot aus. Denn die tatsächliche Programmierung des neuen Betriebssystems soll erst im kommenden Monat starten, was angesichts der vermuteten Freigabe in etwa 15 Monaten als ehrgeizig bezeichnet werden kann.
Bis dahin soll Windows 8(.1), dass der Kenner als das „nächste Vista“ bezeichnet, aber weiter gepflegt werden. Für das Frühjahr erwartet er das erste große Service-Pack, das intern als GDR1 bezeichnet wird.