NEWS

Datenschützer fordert Abschaltung von Windows-XP-Rechnern in Behörden

Portrait des Authors


Datenschützer fordert Abschaltung von Windows-XP-Rechnern in Behörden
4

Werbung

Obwohl Microsoft den Support von Windows XP vor knapp einem Jahr einstellte und das fast 13 Jahre alte Betriebssystem seitdem nicht mehr mit frischen Sicherheitspatches und Updates mehr versorgt, kommt das betagte Windows-System noch immer auf einen Marktanteil von etwa 17 Prozent und ist damit sogar beliebter als die aktuelle Generation Windows 8 und Windows 8.1 zusammen. Ähnlich soll es auch in deutschen Behörden aussehen.

Wie Spiegel Online berichtet, soll der Berliner Datenschutzbeauftrage Alexander Dix die Abschaltung von PCs gefordert haben, die in der Hauptstadt-Verwaltung derzeit noch mit Windows XP arbeiten. „Die persönlichen Daten der Bürger seien sonst einem unverantwortlichen Risiko möglicher Hacker-Angriffe ausgesetzt“, zitiert das Magazin am Montag den Datenschützer. Microsoft hatte das Support-Ende bereits im Jahr 2002 festgelegt – Nutzer und Behörden hätten also genug Zeit gehabt, sich darauf entsprechend vorzubereiten.

Die Berliner Verwaltung soll ihre Systeme nicht rechtzeitig auf eine neue Windows-Version umstellen haben können und deswegen für 300.000 Euro einen verlängerten Support mit Microsoft vereinbart haben. Dieser soll am morgigen Dienstag aber auslaufen. Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) soll aber noch bis Ende des Jahres ein Virenschutzprogramm für Windows XP zur Verfügung stellen.

Wie viele PC-Systeme davon betroffen seien, ist Dix nicht bekannt. Zuletzt soll die Zahl im März 2015 nach einer Anfrage der Piraten-Fraktion mit 28.477 Rechner angegeben worden sein – mit Stand vom 31. Oktober 2014. Am stärksten soll damals die Finanzverwaltung mit 9.097 Windows-XP-Rechnern getroffen worden sein, gefolgt von der Justizbehörde mit 2.146 XP-Systemen.

Gegenüber Spiegel Online aber soll die Senatsverwaltung diese Zahl inzwischen aber relativiert haben – ein Großteil der Rechner habe man bereits im Januar und Februar 2015 auf eine neue Windows-Generation umgestellt. Lediglich einige PCs, die nicht an das Internet angeschlossen sind, sollen von der Umstellung ausgeschlossen worden sein.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (4) VGWort