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Diverse Linux-Distributionen lassen sich mit Ryzen-3000-CPUs nicht booten (Update)

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Diverse Linux-Distributionen lassen sich mit Ryzen-3000-CPUs nicht booten (Update)
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Wie jetzt bekannt wurde, scheint der Zufallszahlengenerator der neuen Ryzen-Prozessoren Schwierigkeiten mit den diversen Linux-Distributionen zu haben. Besagte Probleme sorgen dafür, dass die dritte Generation unter Linux nicht booten will. Somit ist eine Ryzen-CPU der dritten Generation aktuell nicht kompatibel mit Linux, zum Beispiel mit Ubuntu in der Version 19.04. Aber auch Distributionen wie Fedora 30 oder das aktuelle Manjaro sind betroffen. Mit Ubuntu 18.04, Fedora 29 oder Debian 10 gibt es hingegen keinerlei Probleme. Die Systeme booten. 

Die Ursache für die Verweigerung des Startvorgangs ist bereits seit Herbst 2018 bekannt. Wie sich dem Bug-Report 85911 entnehmen lässt, kann es bei manchen Ryzen-2-Systemen mit Systemd 240, 241 oder 242 zu Problemen kommen, wenn das System aus dem Bereitschaftsmodus erwacht. Grund hierfür ist die RDRAND-Instruktion, die dafür sorgt, dass die Zufallszahlen direkt beim Prozessor abgeholt werden. Bei der neuesten Generation der Ryzen-Prozessoren wird der Fehler jedoch nicht nach dem Aufwachen ausgelöst, sondern direkt beim Systemstart und sorgt so für die Boot-Verweigerung.

Problem erkannt, Fehler gebannt? Leider nicht ganz. Auch wenn die Ursachen der Bootprobleme bekannt sind und die Lösung bereits auf einigen Systemen läuft, steckt die Tücke im Detail. Denn es wird ein Installationsmedium mit der aktualisierten Systemd-Version benötigt. Dies ist allerdings nicht so trivial wie es sich anhört. Somit wird es aller Voraussicht nach erst im Herbst ein dementsprechend aktualisiertes Installationsmedium geben. Möchte man jetzt zum Beispiel Ubuntu 19.04 mit einem neuen AMD Ryzen 7 3700X betreiben, könnte man zuerst Ubuntu 18.04 installieren, sobald eine aktualisierte Systemd für die 19.04 zur Verfügung steht, diese in der 18.04 hinterlegen und anschließend Ubuntu auf die Version 19.04 aktualisieren. 

Update:

Per BIOS-Update will AMD die Probleme mit einigen Linux-Distributoren beseitigen. Probleme mit dem Zufallszahlengenerator sorgen dafür, dass die Linux-Distributoren keinen Start zulassen. Offenbar beschränkt sich das Problem nicht nur auf Linux, sondern tritt auch bei Windows zu Tage, was unter anderem dafür sorgt, dass Destiny 2 nicht funktioniert.

Derzeit ist unklar welche Maßnahmen AMD genau vornimmt. Offenbar aber lassen sie sich durch ein BIOS-Update durchführen. Danach sollen Read Random Number und Read Random Seed wieder korrekt funktionieren. Wichtig ist dies vor allem für die Generierung von Kryptografieschlüsseln, die auf Zufallszahlen basieren. Diese können aktuell nicht sicher erstellt werden und daher verweigert systemd auch den Dienst.

Gegenüber seinen Mainboardpartnern hat man sich wie folgt geäußert:

"AMD has identified the root cause and implemented a BIOS fix for an issue impacting the ability to run certain Linux distributions and Destiny 2 on Ryzen 3000 processors. We have distributed an updated BIOS to our motherboard partners, and we expect consumers to have access to the new BIOS over the coming days."

Es wird also neue BIOS-Updates geben und wir werden sehen müssen, wann und in welchem Umfang diese angeboten werden. Die BIOS-Entwickler der Hersteller haben derzeit sicherlich schon genug zu tun. So erschien kurz nach dem Start der neuen Prozessoren am Sonntag ein neues AGESA 1.0.0.3AB, welches das Boost-Verhalten verändert. Über die aktuelle Softwarequalität bei AMD haben wir uns ebenfalls bereits ausgelassen.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (21) VGWort