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Nachdem Facebook erst vor wenigen Stunden mit guten Quartalszahlen und einem deutlichen Wachstum überraschte, hat das Unternehmen nun den lang erwarteten eigenen News-Dienst vorgestellt. Diese hört wie vermutet auf den Namen Facebook Paper und soll ab dem 3. Februar verfügbar sein.
Die Funktionsweise entspricht ebenfalls dem, was bislang als Spekulation galt. So werden Meldungen von Personen, Unternehmen oder Medien, die man per Facebook verfolgt, auch in Paper dargestellt. Allerdings bereitet der neue Dienst die Inhalte optisch auf, das Design erinnert in Teilen an den bekannten News-Aggregator Flipboard. In der Hauptansicht stehen eine größere Kachel in der oberen sowie drei kleinere in der unteren Hälfte bereit. Dabei greift Paper immer auf Inhalte zurück, die zur gleichen Kategorie gehören, zwischen den einzelnen Themengebieten kann durch einen Wisch in der oberen Hälfte gewechselt werden.
Die berücksichtigten Bereiche kann der Nutzer dabei in wenigen Schritten nach seinen Wünschen anpassen. Allerdings sollen die Reihenfolge der Meldungen auch Aktionen innerhalb von Facebook einfliessen: Wird dort häufig ein bestimmte Themen oder Meldungen in Form von „Gefällt mir“ oder Kommentaren reagiert, können diese prominenter in Paper platziert werden. Eine wichtige Rolle sollen aber auch Videos und Bilder spielen, die im neuen Dienst größer dargestellt werden.
Mit Paper sollen aber nicht nur Inhalte angezeigt, sondern auch erstellt werden können. Wie in Facebook selbst können Nutzer Statusmeldungen verfassen und diese mit Fotos und Ortsangaben bereichern. Optisch unterscheidet sich der entsprechende Editor leicht vom Facebook-Original, unter Umständen kündigt das Unternehmen auf diesem Wege schon eine Design-Änderung an. Dies könnte aber auch für andere Bereiche der Oberfläche des sozialen Netzwerks gelten. Denn grundsätzlich wird in Paper auf jegliche Bedienelemente verzichtet, diese werden immer erst in Reaktion auf eine Geste eingeblendet. So erreicht man die Einstellungen beispielsweise durch einen Wisch nach unten, vor und zurück navigiert wird durch entsprechende Fingerbewegungen. Auch Hinweise auf neue Meldungen oder Anfragen sind den Screenshots zufolge nicht vorhanden.
Allerdings wird Paper zum Start nur stark eingeschränkt nutzbar sein. Denn vorerst wird der Dienst nur in den USA angeboten, zudem wird es anfangs nur eine Applikation für Apples iPhone geben. Ob und wann das Angebot weiter ausgebaut wird, ist nicht bekannt. Angesichts der im letzten Quartal gesteigerten Einnahmen aus Werbung auf Mobilgeräten ist der völlige Verzicht auf Anzeigen in Paper eine interessante Randnotiz.
Update:
Im amerikanischen App Store ist Facebook Paper (iTunes-Link) ab sofort kostenlos verfügbar.