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Im Streit um die Vergütung von Plattenfirmen während der kostenlosen dreimonatigen Testphase hat Apple überraschend nachgegeben. Zunächst via Twitter, später dann im Gespräch mit Recode verkündete Eddy Cue, verantwortlich für Apple Music, dass man seine Meinung geändert habe. Zwar nannte er keine Details, stellte jedoch klar, dass die Höhe der Zahlungen während der Testphase geringer als im Anschluss ausfallen werde.
Angesprochen auf die Beweggründe für das Umdenken erklärte Cue, dass man die Kritik von Künstlern und Plattenfirmen wahr- und ernstgenommen hätte. Vor allem von Seiten der Indie-Labels war in der vergangenen Woche deutlicher Widerstand zu vernehmen, unter anderem hatte sich die britische Beggars Group zu Wort gemeldet und Apple vorgeworfen, auf die Belange der kleinen Labels und ihrer Künstler keinerlei Rücksicht zu nehmen.
#AppleMusic will pay artist for streaming, even during customer’s free trial period
— Eddy Cue (@cue) 22. Juni 2015
Ob das Einlenken des Konzerns nun dazu führen wird, dass auch auf dieser Seite ein Umdenken stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Bislang hat sich lediglich Taylor Swift, die sich selbst zu einer Art Wortführerin der Künstler ernannt hat, geäußert. Über Twitter bedankte sie sich für Apples entgegenkommen. In Richtung ihrer Kollegen richtete sie ein „Sie haben uns zugehört“.
Auslöser des Streits ist ein Passus in den Verträgen zwischen Apple und den Plattenfirmen. Dieser besagte bislang, das die Rechteinhaber 71,5 % der Einnahmen aus Apple Music erhalten werden – allerdings nicht während der für Nutzer kostenlosen dreimonatigen Testphase. Als Reaktion darauf hatten Labels und Künstler angekündigt, ihre Freigabe für den Streaming-Dienst nicht zu erteilen.
I am elated and relieved. Thank you for your words of support today. They listened to us.
— Taylor Swift (@taylorswift13) 22. Juni 2015
Ein anderer Vorwurf dürfte aber selbst nach einer Einigung im Raum stehen. Denn aus Branchenkreisen heißt es, dass Labels und Künstler, die nicht an Apple Music teilnehmen wollen, ihre Musik nicht länger über iTunes verkaufen dürfen. Aufgrund ähnlicher Vorwürfe hatten die die EU-Kommission sowie die US-amerikanische FTC Untersuchungen aufgrund des möglichen Ausnutzens der Marktmacht eingeleitet.