Werbung
Das Unternehmen hinter der beliebten Videospiel-Engine Unity nimmt große Änderungen an dessen Preisstruktur vor, die sowohl für Verwirrung wie auch für Ärger unter den Entwicklern sorgen. Bereits am Dienstag kündigte Unity an, dass ab dem 1. Januar 2024 ein neues Pay-per-Installation-Preissystem eingeführt wird, das Entwicklern jedes Mal eine Pauschalgebühr berechnet, wenn ein Spiel mit Unity-Software installiert wird, unabhängig davon, ob diese Installation mit einem Verkauf verbunden ist. Ab dem 1. Januar 2024 fallen so ab einem Umsatz von 200.000 Dollar und ab mindestens 200.000 Installationen eine Pauschalgebühr von 20 US-Cent pro Installation an.
Viele Entwickler sind daher besorgt, dass sie ab diesem Datum mit hohen Rechnungen konfrontiert werden könnten. Insofern wurde die Nachricht in der Spieleentwicklergemeinde mit Angst, Wut und auch Entsetzen aufgenommen. Einer der Hauptkritikpunkte ist, dass diese Änderungen viele Studios vor nicht leistbare finanzielle Herausforderungen stellen würde. Diese wären in der Form besonders schädlich für Solo-, Indie-, Randgruppen- und Mobilentwickler.
Darüber hinaus besteht die Sorge, dass böswillige Akteure dieses Modell nutzen könnten, um durch wiederholtes installieren von Spielen, als eine Form von Protest, den Entwicklern absichtlich Schaden zuzufügen. In einem Beitrag auf X von Stephen Totilo von Axios heißt es, dass Unity bemüht sei, Tools zur Erkennung von derlei Betrugsversuchen zu implementieren. Zusätzlich soll den Entwicklern die Möglichkeit geben werden, potenzielle Fälle von Missbrauch frühzeitig zu melden. Wohltätigkeits-Angebote, wie das Humble-Bundle oder itch.io, sollen sogar ganz von dem neuen Gebührenmodell ausgenommen werden.
Unterdessen haben bereits einige Entwickler angekündigt, trotz langjähriger Nutzung, die Engine zu wechseln. Einer der Profiteure dieser Entwicklung dürfte vor allem Konkurrent Epic mit seiner Unreal Engine sein.