larslindstrom
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- 08.09.2015
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Hallo zusammen!
Ich bin dabei, einen neuen Storage-Server zu bauen, und würde mich über ein Review der Zusammenstellung und Anregungen freuen. Bedingt durch unterschiedlichen Endgeräte ist Transkodierung notwendig, möglicherweise auch Motion Detection für den Kamera-Stream. Zusätzlich soll sich der Server prinzipiell für das Offloading von langlaufenden Number Crunching Aufgaben eignen (wobei hier der Fokus nicht auf einer möglichst raschen Abarbeitung liegt).
Als Betriebssystem ist Linux geplant, mit XFS auf RAID5 mdadm/LUKS. Virtualisierung ist derzeit nicht vorgesehen.
Transkodiert wird zumeist 4K HDR H.256 auf 1080p 8bit H.264 in maximal 4 Streams - ohne entsprechende Hardwarebeschleunigung erscheint mir das in dieser Kategorie schlicht nicht machbar (Plex empfiehlt 17k Passmark pro Stream). Es braucht daher zwingend eine CPU mit iGPU und Video Acceleration, die auch entsprechend in der Transkodierungssoftware unterstützt wird - im konkreten Fall ffmpeg. Damit landet man automatisch bei Intel, da es derzeit keine brauchbare (Encoder-)Implementierung für AMD und VA-API gibt.
Ebenfalls scheidet somit ein Xeon D aus, was auch nicht weiter tragisch ist, da durch das Offloading auf die iGPU die Prozessorleistung in diesem Anwendungsfall nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen sollte und im Sinne der Energie- und Kosteneffizienz niedrig gewählt werden kann.
Bleibt Xeon E3, Xeon E, Core i3 und Pentium. Letzteren scheide ich aus, da dieser kein AVX/AVX2 bietet. Bei den verbleibenden würde ich zu 1151v2 greifen, da hier der Core i3 mit 4 Kernen deutlich performanter gegenüber der 2-Kern-Kaby Lake-Variante ist - bei ~gleichem Preis. Außerdem wir es im Upgrade-Pfad mit 1151v2 wahrscheinlich leichter. Dadurch scheidet für mich aber wieder der Xeon E aus, da der vergleichbare 2124G bei gerade einmal ~20% mehr Leistung mehr als doppelt so teuer ist . Bleibt also 8100 und 8300, wobei hier der 8100 wohl die bessere P/L bietet (25% geringerer Preis für ~8% weniger Leistung).
ECC ist für mich ein weiteres Thema, dass (leider) gegen eine (non-PRO-)AMD-Lösung spricht. Es scheint zwar irgendwie zu laufen, aber das hat für mich nichts mit einem ernsthaften Server-Betrieb zu tun, wenn man Wert auf ECC legt. Leider betrifft das nach wie vor auch die Mainboard-Auswahl.
Eine Kapazität >10TB ist mit SSD derzeit wirtschaftlich nicht sinnvoll, daher klassische HDD mit WD Red. Seagate Ironwolf wäre zwar etwas günstiger, verbrauchen aber offensichtlich im Schnitt ein Viertel bis die Häflte mehr Strom. 2+1x6TB anstatt 3+1x4TB wäre eine weitere Möglichkeit, Strom einzusparen, rechnet sich aber bei einem Aufpreis von ~100 Euro nicht. Durch die M.2 SSD verbleiben zwei SATA-Ports, die eine spätere Aufrüstung auf bis zu 20TB ermöglichen (für mich der Grund, warum kein ZFS zum Einsatz kommen soll).
Was ich beim D3644-B vermisse ist der zweite LAN-Port, auch wenn ich keinen konkreten Anwendungsfall dafür habe (die Idee war Bonding/Link Aggregation zu den Switches). Zur einzigen Alternative in dieser Preisklasse, dem ASUS P11C fehlen mir leider etwas die Informationen, speziell was der Stromverbrauch betrifft (hier glänzt ja das Fujitsu) - gibt es hier Erfahrungswerte? Supermicro ist hier (leider) in einer anderen Preisklasse (Fernwartung ist für mich nicht unbedingt ein Thema, der Server steht "in Reichweite"). Eine weitere Möglichkeit wäre, die fehlenden Ports im Bedarfsfall nachzurüsten - wobei das durchaus auch kosten wird (Geld und Strom).
Netzteil ist für mich auch noch so eine Sache. Eigentlich müssten 350W im Vollausbau mit 6 Platten reichen, das gibt es aber wieder nicht als Gold - keine Ahnung, ob sich das rechnet. Mit einem möglichen Upgrade-Pfad im Kopf ist wahrscheinlich die 400W-Variante nicht verkehrt.
Preislich liege ich leicht über dem Budget von 1k, aber noch zu verschmerzen. Was meint ihr?
Danke, Lars
Ich bin dabei, einen neuen Storage-Server zu bauen, und würde mich über ein Review der Zusammenstellung und Anregungen freuen. Bedingt durch unterschiedlichen Endgeräte ist Transkodierung notwendig, möglicherweise auch Motion Detection für den Kamera-Stream. Zusätzlich soll sich der Server prinzipiell für das Offloading von langlaufenden Number Crunching Aufgaben eignen (wobei hier der Fokus nicht auf einer möglichst raschen Abarbeitung liegt).
Als Betriebssystem ist Linux geplant, mit XFS auf RAID5 mdadm/LUKS. Virtualisierung ist derzeit nicht vorgesehen.
CPU | Intel Core i3-8100 | 120 |
Mainboard | Fujitsu D3644-B | 150 |
Memory | Kingston ValueRAM Intel DIMM Kit 16GB, DDR4-2400, CL17-17-17, ECC (KVR24E17S8K2/16I) | 185 |
System Drive | Crucial MX500 M.2 | 65 |
Storage Drive | Western Digital WD Red 4TB | 120 |
Storage Drive | Western Digital WD Red 4TB | 120 |
Storage Drive | Western Digital WD Red 4TB | 120 |
Storage Drive | Western Digital WD Red 4TB | 120 |
Power Supply | be quiet! Pure Power 11 400W | 50 |
Case | Fractal Design Define Mini | 75 |
Transkodiert wird zumeist 4K HDR H.256 auf 1080p 8bit H.264 in maximal 4 Streams - ohne entsprechende Hardwarebeschleunigung erscheint mir das in dieser Kategorie schlicht nicht machbar (Plex empfiehlt 17k Passmark pro Stream). Es braucht daher zwingend eine CPU mit iGPU und Video Acceleration, die auch entsprechend in der Transkodierungssoftware unterstützt wird - im konkreten Fall ffmpeg. Damit landet man automatisch bei Intel, da es derzeit keine brauchbare (Encoder-)Implementierung für AMD und VA-API gibt.
Ebenfalls scheidet somit ein Xeon D aus, was auch nicht weiter tragisch ist, da durch das Offloading auf die iGPU die Prozessorleistung in diesem Anwendungsfall nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen sollte und im Sinne der Energie- und Kosteneffizienz niedrig gewählt werden kann.
Bleibt Xeon E3, Xeon E, Core i3 und Pentium. Letzteren scheide ich aus, da dieser kein AVX/AVX2 bietet. Bei den verbleibenden würde ich zu 1151v2 greifen, da hier der Core i3 mit 4 Kernen deutlich performanter gegenüber der 2-Kern-Kaby Lake-Variante ist - bei ~gleichem Preis. Außerdem wir es im Upgrade-Pfad mit 1151v2 wahrscheinlich leichter. Dadurch scheidet für mich aber wieder der Xeon E aus, da der vergleichbare 2124G bei gerade einmal ~20% mehr Leistung mehr als doppelt so teuer ist . Bleibt also 8100 und 8300, wobei hier der 8100 wohl die bessere P/L bietet (25% geringerer Preis für ~8% weniger Leistung).
ECC ist für mich ein weiteres Thema, dass (leider) gegen eine (non-PRO-)AMD-Lösung spricht. Es scheint zwar irgendwie zu laufen, aber das hat für mich nichts mit einem ernsthaften Server-Betrieb zu tun, wenn man Wert auf ECC legt. Leider betrifft das nach wie vor auch die Mainboard-Auswahl.
Eine Kapazität >10TB ist mit SSD derzeit wirtschaftlich nicht sinnvoll, daher klassische HDD mit WD Red. Seagate Ironwolf wäre zwar etwas günstiger, verbrauchen aber offensichtlich im Schnitt ein Viertel bis die Häflte mehr Strom. 2+1x6TB anstatt 3+1x4TB wäre eine weitere Möglichkeit, Strom einzusparen, rechnet sich aber bei einem Aufpreis von ~100 Euro nicht. Durch die M.2 SSD verbleiben zwei SATA-Ports, die eine spätere Aufrüstung auf bis zu 20TB ermöglichen (für mich der Grund, warum kein ZFS zum Einsatz kommen soll).
Was ich beim D3644-B vermisse ist der zweite LAN-Port, auch wenn ich keinen konkreten Anwendungsfall dafür habe (die Idee war Bonding/Link Aggregation zu den Switches). Zur einzigen Alternative in dieser Preisklasse, dem ASUS P11C fehlen mir leider etwas die Informationen, speziell was der Stromverbrauch betrifft (hier glänzt ja das Fujitsu) - gibt es hier Erfahrungswerte? Supermicro ist hier (leider) in einer anderen Preisklasse (Fernwartung ist für mich nicht unbedingt ein Thema, der Server steht "in Reichweite"). Eine weitere Möglichkeit wäre, die fehlenden Ports im Bedarfsfall nachzurüsten - wobei das durchaus auch kosten wird (Geld und Strom).
Netzteil ist für mich auch noch so eine Sache. Eigentlich müssten 350W im Vollausbau mit 6 Platten reichen, das gibt es aber wieder nicht als Gold - keine Ahnung, ob sich das rechnet. Mit einem möglichen Upgrade-Pfad im Kopf ist wahrscheinlich die 400W-Variante nicht verkehrt.
Preislich liege ich leicht über dem Budget von 1k, aber noch zu verschmerzen. Was meint ihr?
Danke, Lars