Meine Erfahrungen: Windows 8 als Homeserver mit Storage Pools (vs. FreeNAS mit ZFS)

icebeer

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Hallo zusammen,

ich bin derzeit dabei mir einen kleinen Heimserver aufzubauen und dabei unterschiedliche Lösungen auszuprobieren. Was mich verwundert: Es scheint so gut wie niemand Windows 8 dafür in Betracht zu ziehen. Ich frage mich wieso und wollte das gerne ändern. Ich hab's einfach mal probiert und bin recht angetan. Doch hier nun die wichtigsten Punkte, die mich dazu gebracht haben:

Wieso Windows 8 als Home Server?

- Windows-typischer Hardwaresupport (= Treiber für so ziemlich alles vs. FreeBSD/FreeNAS mit diversen Einschränkungen)
- Neues Feature "Storage Pools": Software-RAID (RAID-0, RAID-1, RAID-10, RAID-5, RAID-6 (?)) mit dem gleichen Ansatz wie ZFS, aber flexibler
- einfach zu bedienen über Remote Desktopverbindung
- Homegroups mit Windows 7 werden unterstützt, integrierter DLNA-Server
- sehr moderate Hardwareanforderungen (insb. beim RAM)
- superschneller Boot (<15s bei mir)
- Spindown von HDDs völlig problemlos
- dank Windows in jeder Hinsicht erweiterbar

Was sind Storage Pools?

Storage Pools sind eine neue Version des Software-RAIDs. Man kann damit HDDs zu einem RAID-0, RAID-1, RAID-10 und RAID-5 zusammen schließen. RAID-6 geht vielleicht auch, aber nicht sicher da ich nicht laut Windows genug Platten dafür habe. Das ganze Konzept ist grob vergleichbar mit ZFS unter FreeNAS. Man kann bei Windows allerdings jederzeit einem Storage Pool beliebig Festplatten (auch USB-Festplatten) hinzufügen und die Kapazität erhöhen, Windows kümmert sich um den Rest. Nur HDDs entfernen oder den RAID-Level verändern geht nicht. Auch kann man mit 12 TB (4x 3 TB) ein 20 oder 50 TB großes Laufwerk "erzeugen". Das Laufwerk wird derartig groß angelegt und Windows meldet sich dann rechtzeitig, wenn der wirklich vorhandene Speicherplatz knapp wird. Schick.

Ebenfalls sehr gut: Der Rebuild geht superschnell. Ich habe eine HDD in einem Software RAID-5 einfach mal entfernt, was sofort gemeldet wurde. Kein Datenverlust. Dann habe ich auf das kränkelnde Array noch knapp 20 GB an Daten transferiert und den Rechner runtergefahren. Anschließend habe ich die ausgefallene HDD wieder angeschlossen und Windows gebootet. Die Festplatte wurde automatisch wieder eingebunden und war binnen 5 Minuten wieder komplett im Sync. Hot-Spares sind ebenfalls möglich.

Zumdem genial: Windows braucht für ein Software RAID-5 nicht unendlich viel RAM. Die 2 GB meines Servers langen Dicke für ein 5 TB Array. Erzählt das mal ZFS... ;) Gerade bei älterer Hardware nicht unerheblich.

storage_pool_2.PNG

Beispielbild: Software RAID-5 ("Parity") aus 3x 3 TB HDDs. Kapazität: 5,45 TB

Wie schnell sind Storage Pools?

Ich habe ein paar Benchmarks gemacht. Zunächst aber meine HW-Config:

CPU: Intel Core 2 Duo E6400 (2x 2.13 Ghz)
Mainbaord: Asus P5K (5x SATA-II on board)
RAM: 2 GB RAM
NIC: Onboard Gigabit Atheros
Grafikkarte: keine (braucht man nur zur Installation, Remote Desktop geht ohne Grafikkarte im "Server")
Systemplatte: Samsung SSD 830 128 GB
Datenplatte: 4x 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5"

Einzelne Platte (kein RAID):

single_3TB_HD_Tune.png


single_3TB_Crystal.PNG


single_3TB_Atto.PNG


Software RAID-5 aus 3 Platten:

storage_pool_parity_3x_3TB_Crystal.PNG


storage_pool_parity_3x_3TB_Atto.PNG


=> Kaum CPU-Last beim Schreiben aufs Array (unter 10%). Mehr Schreibgeschwindigkeit kommt wohl nur über mehr Platten

Software RAID-5 aus 4 Platten:

storage_pool_parity_4x_3TB_Crystal.PNG


storage_pool_parity_4x_3TB_Atto.PNG


=> etwas schneller beim Lesen und Schreiben als mit 3 Platten. Ebenfalls kaum CPU-Last beim Schreiben (unter 10%)

Software RAID-10 aus 4 Platten:

storage_pool_raid10_4x_3TB_Crystal.PNG


Software RAID-0 aus 4 Platten:

storage_pool_raid0_4x_3TB_Crystal.PNG



Wie schnell wandern die Daten übers Netzwerk?

Per FTP und per SMB mühelos per Gigabit. Dabei sowohl beim Lesen, als auch beim Schreiben kaum CPU-Last auf dem Server (unter 20%). Mit einer Intel-NIC habe ich sogar beim Kopieren auf den Server unter 10% CPU-Last (Schreiben auf ein Software RAID-10). Der Vorteil einer Windows-Plattform eben...

Mein bisheriges Fazit

Ich denke Windows 8 eignet sich hervorragend als Homeserver OS, wenn man ein einfaches, schnelles und flexibles Betriebssystem für seinen Homeserver sucht. Im Gegensatz zu FreeNAS muss man nicht extra darauf achten, dass Hardware unterstützt wird und sich wochenlang mit der Konfig beschäftigen. Windows kommt mit so ziemlich allem klar. Auch die Durchsatzraten im LAN auf schwacher Hardware sind erfahrungsgemäß nicht von schlechten Eltern.

Einziger Kritikpunkt mag aus meiner Sicht die geringe Schreib-Performance im RAID-5 sein. Das wäre für mich der einzige Grund ggfs. auf FreeNAS oder ähnliches zu wechseln. Ich gleiche das ganze jedoch anders aus: Ich nutze das RAID-5 als Datengrab, auf das zu 95% der Zeit nur lesend zugegriffen wird. Für den regen Datenaustausch werde ich zusätzlich noch ein kleines RAID-1 einsetzen. Hier habe ich mühelos 100 MByte/s beim Schreiben übers Netzwerk.

Was denkt ihr? Wäre Windows 8 für Euch eine Alternative für den Homesever? Wieso ja, wieso nicht? Ich freue mich auf hoffentlich rege Diskussionen! :)


UPDATE
Ich habe versucht die RAID-5-Schreibperformance nochmals etwas zu verbessern und konnte hier unter Windows 8 und Windows Server 2012 Essentials leider nichts erreichen. Die Storage Pools sind hier sehr einfach verwaltbar und die Powershell-Befehle zum nachträglichen Tunen der Geschwindigkeit funktionieren nicht. Wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis das jemand ändert - war ja in der Vergangenheit schon öfter so. ;)

Also wenn man also mit dem "richtigen" Windows Server 2012 die große Keule rausholt, kann man noch etwas an der Performance drehen. Einerseits kann man ein seperates Laufwerk für das "Journal" nutzen, andererseits den Schreibcache aktivieren und das neue Dateisystem ReFS nutzen. Ich kam dann auf folgende Werte:

4x_3TB_Parity_IsPowerProtected_ReFS.png

Windows Server 2012: 4x 3TB Software RAID-5, "-IsPowerProtected" aktiviert, ReFs, kein seperates "Journal"

Die Verwendung eines seperaten "Journal"-Laufwerks brachte bei mir keine Vorteile (3x RAID5 und 1x Journal waren langsamer als 4x RAID5). Wahrscheinlich braucht man dafür eine SSD.

Würde ich das ganze aber für den Heimbereich empfehlen? Definitv nicht! Windows Server 2012 ist Windows 8 zwar technisch ähnlich, aber richtet sich eindeutig an IT-Spezis. Das einfache Erstellen von Freigaben und die spielend leichte Verwaltung der Festplatten ist damit nicht drin. Dazu kommen die hohen Lizenzkosten, wenn man es nicht kostenlos über die diversen Micrsoft-Programme bekommt (bei mir MSDN). Windows 8 hat in 1-2 Jahren bestimmt fast jeder irgendwo rumliegen, einfach weil neue PCs/Notebooks damit ausgeliefert werden.


UPDATE 2
Ich bin derzeit mehr und mehr dabei mein System zu finalisieren. Aus Gründen des Stromverbrauchs werde ich das oben genannte System nicht produktiv bei mir einsetzen. 80W im IDLE (alle HDDs aus) und bis zu 105 Watt unter Last sind mir dann doch zu viel.

Mein neues Testsystem:
CPU: AMD E-350 (2x 1.6 Ghz)
Mainboard: Asrock E350M1 mit 4x SATA onboard
RAM: 4 GB RAM
NIC: Onboard Gigabit Realtek
Grafikkarte: onboard
Systemplatte: Seagate 120 GB 2.5"
Datenplatte: 3x 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5"
SATA-Controller: IBM M1015 (PCIe, 8x SATA-II)
Netzteil: Seasonic 380W 80+ Bronze
Betriebssystem: Windows 8 Pro x86

Der E-350 hat deutlich weniger Rechenpower als der Core 2 Duo mit 2.13 Ghz, trotzdem ist die Netzwerk-Performance mit den Storage Pools nahezu identisch. Auch hier wird die CPU beim Lesen und Schreiben zu unter 10% belastet, was dann noch genug "Luft" für die Abarbeitung des Netzwerktraffics lässt.

Software RAID-5 aus 3 Platten:

storage_pool_parity_3x_3TB_Crystal_E350.PNG


storage_pool_parity_3x_3TB_Atto_E350.PNG


Netzwerkspeed

Über das Netzwerk erreiche ich auch mit dieser Config mühelos über 100 MByte/s:

Speed_RAID5_Lesen.PNG


CPU_SW_RAID5_Lesen_NW.PNG


Beim Schreiben über LAN auf das SW-RAID5 sind über 30 MByte/s möglich.

Speed_RAID5_Schreiben.PNG


CPU_SW_RAID5_Schreiben_NW.PNG


Stromverbrauch:
IDLE nur Systemplatte: ~25 Watt
LOAD nur Systemplatte: ~30 Watt (Kopieren übers Netzwerk)

IDLE Systemplatte + 3x 3 TB Seagate: ~42 Watt (Festplatten an, aber ohne Last)
LOAD Systemplatte + 3x 3 TB Seagate: ~53 Watt (Kopieren aufs SW-RAID5)

(Zum Vergleich, der Rechner war vorher bei mir als Router mit pfsense (FreeBSD) unterwegs. Mit der Systemplatte und einer zusätzlichen Intel-NIC (2 Watt Verbrauch) benötigte er dort 33 - 35 Watt. Windows ist auf dieser Plattform also deutlich effizienter).

Fazit zum Update 2
Windows mag im mit schneller Hardware nicht unbedingt die flotteste Alternative sein, dafür fängt es aber auf schwacher Hardware so richtig an zu glänzen. Wer ein Software RAID10 mit den Storage Pools betriebt, kommt locker auf 100 Mbyte/s+ Lesen und Schreiben. Das ist doch gar nicht schlecht für eine CPU der Atom-Klasse mit Onboard-NIC. Wenn man das Software RAID-5 wie ein klassisches Datengrab nutzt (wenig Schreiben, viel Lesen), stört auch die geringe Schreibperformance in der Praxis kaum. Der geringe(-re) Stromverbauch ist das Tüpfelchen auf dem i.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich sehe erstmal keine Vorteile gegenüber einer Linux/BSD/Solaris Lösung.
RDP ist auch kein Heraustellungsmerkmal, wenn man es will kann man es auch unter Linux haben. Die Performance sieht auch nicht unbedingt gut aus. Besonders beim schreiben mit RAID5 wenn er nur derart schlechte schreibwerte hat und dabei die CPU last nur 10-20% ist, dann werden die Ressourcen des Servers nicht effektiv genutzt. Gleiches geht für den RAM, wenn der wirklich leer bleibt, dann wird nicht vernünftig gecached.

Dazu kommt noch warum sollte ich mir extra eine Windows Desktop Lizenz anschaffen, wenn Windows keine Vorteile gegenüber kostenlosen Lösungen bietet. Der Hardware Support ist bei BSD auch nicht unbedingt schlecht und bei Linux extrem umfassend.

Und als letztes sollte man anmerken, dass ZFSnicht der beste vergleich ist, da ZFS wesentlich mehr als nur Pools ist.
 
Die schreib und lese Werte im RAID sind ja wirklich unterirdisch schlecht.
Ich selbst habe auch 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5" verbaut und zwar die ST3000DM001 Version. Ich Betreibe acht Stück davon in einem RAID6. Dieses wird über einen SoftwarRAIDController von HighPoint gesteuert. Meine Performancetests mit dem selben Tool ergeben Werte die mehr als 4 Fach so hoch sind, siehe Benchmarktest RAID6 - Seite 7 - Netzwerk - XBMCNerds
Da lohnt sich aus meiner Sicht so ein SoftwareRAIDController für nicht einmal 200 Euro auf jeden Fall.

Genaue Serverzusammenstellung siehe Mein DatenServer - Seite 6 - Netzwerk - XBMCNerds
 
Ich persönlich finde es interessant, dass die Pools sehr variabel scheinen.

Allerdings glaube ich auch, dass von der Endlösung her Windows 8 keine großen Vorteile bietet. Allerdings ist es wesentlich einfacherer zu konfigurieren als unter Linux mit mdadm oder anderen Möglichkeiten. Wer natürlich viel schreibend auf das Array zugreift, sollte sich wohl eine andere Lösung einfallen lassen. Wie die Benchmarks von dir zeigen sind 30 MB/s nicht gerade ein guter Wert.

Die Frage stellt sich mir allerdings, ob man Win 8 auf eine 64 GB SSD installieren kann ohne zu tricksen (nicht wie bei WHS2011 oder so).
 
Finde ich nicht. Fake-Raid Controller vereinen die Nachteile von Hardware RAID und Software RAID.
Ich glaube auch nicht, dass Windows eine so schlechte RAID Performance hat. Da ist sicher noch viel Raum zum optimieren.

edit: es gibt genügend NAS Distros, die über webinterface leicht zu konfigurieren sind.
 
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Die schreib und lese Werte im RAID sind ja wirklich unterirdisch schlecht.
Ich selbst habe auch 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5" verbaut und zwar die ST3000DM001 Version. Ich Betreibe acht Stück davon in einem RAID6. Dieses wird über einen SoftwarRAIDController von HighPoint gesteuert. Meine Performancetests mit dem selben Tool ergeben Werte die mehr als 4 Fach so hoch sind, siehe Benchmarktest RAID6 - Seite 7 - Netzwerk - XBMCNerds
Da lohnt sich aus meiner Sicht so ein SoftwareRAIDController für nicht einmal 200 Euro auf jeden Fall.

Du solltest bei der Lösung bedenken, dass Du ein ziemlich großes Problem hast, wenn der HW-Controller mal ausfällt oder fehlerhaft arbeitet. Im besten Fall brauchst Du dann "nur" wieder einen identischen Controller um das RAID wiederherzustellen, im schlechtesten Fall sind direkt die Daten futsch. Trotz RAID 6. Einfach mal die 8 Platten nehmen und "wonanders" anstecken ist mit sowas ja leider nicht. Hier problemlos möglich.

Auch würde mich interessieren wie lange der Controller für einen Rebuild des RAIDs braucht. Man liest da oft von Tagen. Ich fülle gerade wieder ein Raid5-Array und werde dann irgendwann wieder "den Stecker ziehen". Mal schauen was passiert bzw. wie lange Windows zum Wiederherstellen braucht.

Lese-Performance ist für einen Homeserver egal, da immer über 100 MByte/s anliegen und hier andere Faktoren (= das Netzwerk) limitieren. Schreiben ist eben problematisch. Vielleicht lässt sich hier noch was machen. :)

Die Frage stellt sich mir allerdings, ob man Win 8 auf eine 64 GB SSD installieren kann ohne zu tricksen (nicht wie bei WHS2011 oder so).

Ich habe Windows 8 schon auf einer 100 GB 2.5er Platte installiert. Das lief. Auch der Windows Server 2012 Essentials lässt sich problemlos auf einer 100 GB Platte installieren. Auch 64 GB könnten klappen. Derzeit sind 101 GB von 118 GB auf der Systemplatte frei.
 
Die Rebuild Zeiten sind meist nur bei RAID5 und RAID6 so extrem hoch. Und bei den Schreibwerten die du da gebencht hast, wird auch unter Windows der Rebuild eines befüllten RAID5/6 ne ganze Weile dauern. Bei vielen HW Controllern kann man auch einstellen mit welcher priorität der Rebuild läuft, das kann auch mächtigen Einfluss auf die Dauer haben.
 
Bei vielen HW Controllern kann man auch einstellen mit welcher priorität der Rebuild läuft, das kann auch mächtigen Einfluss auf die Dauer haben.
Geht bei meinem SoftwareRAIDController auch.

Du solltest bei der Lösung bedenken, dass Du ein ziemlich großes Problem hast, wenn der HW-Controller mal ausfällt oder fehlerhaft arbeitet. Im besten Fall brauchst Du dann "nur" wieder einen identischen Controller um das RAID wiederherzustellen, im schlechtesten Fall sind direkt die Daten futsch. Trotz RAID 6. Einfach mal die 8 Platten nehmen und "wonanders" anstecken ist mit sowas ja leider nicht. Hier problemlos möglich.
In aller Regel reicht ein Controller mit dem selben Chip vollkommen aus. Aber ich habe den RAIDController eh 2 mal verbaut. Zum einen weil die Performance der 8 Fach Version viel besser war als die der 16 Fach Version. Zum anderen aber auch weil ich eh 2 Volumen machen wollte und so auch etwas mehr Ausfallsicherheit habe. Bzw im Fall der Fälle einfach an die Daten des defekten RAID Controllers ran komme.
Natürlich spielt Geld auch eine Rolle denn mal eben 16x 3TB Festplatten kaufen war eh nicht drin.

Wie lange der Rebuild genau dauert kann ich dir nicht sagen, aber Tage waren es nicht. Dachte ich hätte die Zeit auch irgendwo in dem oben verlinktem Thread geschrieben, konnte es aber eben nicht finden.
Bei meinem alten RAIDController hat es bei RAID5 mit 4 Festplatten 18 Stunden gedauert, aber der war auch echt unterirdisch und hatte noch schlechtere Werte als deine Kombi. Ist aber auch schon 8 Jahre alt oder so ....

Ich habe Windows 8 schon auf einer 100 GB 2.5er Platte installiert. Das lief. Auch der Windows Server 2012 Essentials lässt sich problemlos auf einer 100 GB Platte installieren. Auch 64 GB könnten klappen. Derzeit sind 101 GB von 118 GB auf der Systemplatte frei.
gute Info meine neue 128 GB SSD liegt gerade in der Packstation und ich werde da am Wochenende auch Win8 drauf installieren.
 
Schalt mal im Windows in den Erweiterten Systemoptionen die Prozesspriorität auf Hintergrunddienste.
Gibt das ne Performanceänderung?
Es schaut so aus, als wäre irgendwo die Handbremse mächtig drin...

Ich mein, die Schreibrate ist äußerst mau... Das geht mal gar nicht.
Mein aktueller Backup Filer läuft auf 2008 non R2 x64 Storage Server Enterprise Edition und ich verwende dort alle möglichen alten und auch kleinen HDDs, was noch so rumflog Zuhause. Selbst die Arrays mit den horn alten 160GB IDE Platten von vor über 8 Jahren packen im Windows SoftwareRaid 5 Mode bei vier HDDs mehr wie 30MB/s schreibend...

Was aber wirklich noch interessant wäre, ist das neue Filesystem. Angeblich will MS das vorerst nur für den 2012er Server erlauben, später aber dann auch die Win8 Desktop Versionen damit ausrüsten (ggf. mit dem SP1)

gute Info meine neue 128 GB SSD liegt gerade in der Packstation und ich werde da am Wochenende auch Win8 drauf installieren.

Wo ist das Problem?
Win8 läuft auch in ner 50GB Systempartition. :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt mehr Datensicherheit ;)
Speziell dieses Refreshing, wobei man sich das mal im Detail anschauen müsste... Also wo das FS von Zeit zu Zeit die Datenblöcke auffrischt, um die schleichende magnetische Entladung zu verhindern.
Sind schon ein paar Sachen dabei, die man gebrauchen könnte. Und mit Ausnahme der Quotas fällt nix weg, was man wirklich vermissen würde ;)
 
Schalt mal im Windows in den Erweiterten Systemoptionen die Prozesspriorität auf Hintergrunddienste.
Gibt das ne Performanceänderung?
Es schaut so aus, als wäre irgendwo die Handbremse mächtig drin...

Ich hab mich noch mal belesen. Anscheinend gibt es sogar 2 Handbremsen:

- das Journaling für das RAID wird auf dem RAID selbst gemacht und bremst es damit aus
- Es gibt noch den Parameter "-IsPowerProtected" in der Powershell. Setzt man den auf "True" soll sich die Schreibgeschwindigkeit um den Faktor 4 steigern

Mir ist es leider nicht gelungen unter Windows 8 oder unter Windows Server 2012 Essentials eine HDD als "Journaling" zuzuweisen. Der Befehl wird mit dem Kommentar "Zugriff verweigert" nicht ausgeführt. Der Parameter "-IsPowerProtected" ist Windows 8 gar nicht bekannt und kann im Windows Server 2012 Essentials ebenfalls nicht ausgeführt werden. Die meisten Posts im Internet beziehen sich noch auf Preview-Versionen des Windows Server 2012.

=> Ich werde zum Test einfach mal ne "größere" Version als Essentials installieren. Mir scheint fast so, als wären hier noch Optionen beschnitten (die natürlich im Heimbereich auch nicht viel Sinn machen!). Mal sehen, ob es die Befehle dann gibt und was sie bewirken... Einfach nur zum Testen. ;)

Wo ist das Problem?
Win8 läuft auch in ner 50GB Systempartition. :confused:

MS hat beim Windows Home Server 2011 zwingend eine 160 GB große Systempartition vorgeschrieben, auch wenn die gar nicht nötig war. Man konnte es umgehen, aber mit ner kleineren Platte stoppte hier die Installation.
 
Der WHS ist aber weder mit dem 2012 Server als auch mit Win8 zu vergleichen ;)

PS: was meinst du mit "das Journaling für das RAID wird auf dem RAID selbst gemacht"!?
 
Wobei -IsPowerProtected wahrscheinlich das macht was unter alten Versionen von Hand gemacht werden konnte: Den Cache der Platten einschalten, daher kommen die schnelleren Schreibraten, erkauft mit einem evtl. Datenverlust bei Stromausfall/NT-Schaden
 
Ich habe ein paar Benchmarks gemacht. Zunächst aber meine HW-Config:

CPU: Intel Core 2 Duo E6400 (2x 2.13 Ghz)
Mainbaord: Asus P5K (5x SATA-II on board)
RAM: 2 GB RAM
NIC: Onboard Gigabit Atheros
Grafikkarte: keine (braucht man nur zur Installation, Remote Desktop geht ohne Grafikkarte im "Server")
Systemplatte: Samsung SSD 830 128 GB
Datenplatte: 4x 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5"
Der Rechner startet doch ohne Grafikarte garnicht hoch, normalerweise?!
 
Wenn ich aus meinem Rechner die GPU entferne bekomme ich vom BIOS ein Biep Signal, der Rechner bleibt ja dann stehen?!
 
@icebeer

Danke für die ganzen Infos :) Wie schon erwähnt wenn die Schreibperformance auch um die 100 MB/s beim Software RAID 5 wäre etc. dann würde das schon passen. Aber beim normalen Windows 8 fehlt ja nach um etwas mehr an ZFS zu "ähneln" das Dateisystem ReFS. Denn NTFS hat nicht die Checksummen usw. wie bei ReFS oder ZFS, oder unter Linux BTRFS (hab da noch nicht viel testen können).

Immer gut wenn man da mal etwas neues sieht ;)
 
So, ich habe die Ergebnisse des Windows Server 2012 mit ReFs im ersten Beitrag gaaanz unter eingefügt (UPDATE). Klar ist der Windows Server um einiges schneller beim Schreiben, aber ich würde es für den Heimgebrauch nicht empfehlen. Mit Klick-Klick-fertig ist da eigentlich nichts mehr. ;)

@Rechner ohne Grafikkarte
Klar startet der PC ohne Grafikkarte. Man muss das je nach BIOS ggfs. einstellen. Genauso startet er bei mir auch ohne Maus und Tastatur.

Der WHS ist aber weder mit dem 2012 Server als auch mit Win8 zu vergleichen ;)

Doch, man muss hier aufpassen, denn den Windows Server 2012 gibt es in unterschiedlichen Versionen. Die Essentials-Version ist der quasi-Nachfolger des Small Business Servers und des WHS. Entsprechend ist er Windows 8 optisch sehr ähnlich. Die meisten Menüs zur Verwaltung und die Erstellung der Storage Pools ist 1:1 identisch. Der "normale" Windows Server 2012 ist in der Verwaltung komplett anders aufgebaut und ganz klar ein anderes Kaliber.

PS: was meinst du mit "das Journaling für das RAID wird auf dem RAID selbst gemacht"!?

Anscheinend geht es um einen Schreib-/Lesecache, den man per Powershell auf ein seperates Laufwerk legen kann. Genaueres weiß ich auch nicht. Es geht auch nur per Powershell und nur im "richtigen" Windows Server 2012.
 
Die Unterschiede von Win8 und Windows Server 2012 hätte ich viel kleiner eingeschätzt. Daher tausend Dank für den Test.
War das bei Win7 und Windows Server 2008 auch so extrem ?

Ich selbst finde zwar auch das es einen gewaltigen Unterschied in den Menüs von Windows 0815 zu Windows Server gibt. Aber das war doch schon immer so. Also wer sich da etwas mit beschäftigt bekommt es auch hin. Nur muss man sich eben wie bei allem neuen etwas Zeit dafür nehmen.
 
So, ich habe die Ergebnisse des Windows Server 2012 mit ReFs im ersten Beitrag gaaanz unter eingefügt (UPDATE). Klar ist der Windows Server um einiges schneller beim Schreiben, aber ich würde es für den Heimgebrauch nicht empfehlen. Mit Klick-Klick-fertig ist da eigentlich nichts mehr. ;)
Wieso nicht? Mal abgesehen vom Preis für die Standard Edition hast du dort immernoch die Klick-Klick-fertig Fähigkeiten von Windows. Und der Schritt noch mehr Optionen via PowerShell zugänglich zu machen, anstatt umständlich irgendwelche Konfigfiles oder Registry Werte zu editieren, wo niemand weis, was da überhaupt genau mit was zusammen spielt, ist auch nicht verkehrt.
Man muss halt wissen was man will und vor allem, wissen was man tut.
Auch wenn gern mal der PC Bereich als "einfach" hingestellt wird. Zu einem gewissen Punkt trifft das auch zu, aber an manchen Stellen gehts schlicht nicht ohne Wissen. Genau so wie es in jedem anderen Bereich auch so ist. Wer nicht Autofahren kann, kann/darf kein Auto selbstständig bewegen. Und wer kein Nagel in die Wand bekommt, muss sich auch dort hilfe holen ;)

Doch, man muss hier aufpassen, denn den Windows Server 2012 gibt es in unterschiedlichen Versionen. Die Essentials-Version ist der quasi-Nachfolger des Small Business Servers und des WHS. Entsprechend ist er Windows 8 optisch sehr ähnlich. Die meisten Menüs zur Verwaltung und die Erstellung der Storage Pools ist 1:1 identisch. Der "normale" Windows Server 2012 ist in der Verwaltung komplett anders aufgebaut und ganz klar ein anderes Kaliber.

Es gibt eigentlich keinen Nachfolger für die WHS bzw. SBS Versionen. Denn die Funktionen, die diese beiden Editionen ausgemacht haben, wurden restlos gestrichen. Beim SBS war das der quasi vollumfänglich nutzbare Exchange (2003, 2007 und 2010). Beim WHS war es der Preis und dessen Storagemöglichkeiten sowie der hier und dort angesprochene DLNA Server.
Exchange fällt gänzlich raus bei 2012... Und man will die MS Clound dafür nutzen (was glaube ich monatlich kostet)
Und beim WHS lohnt es idR für keine privat Person, die 500+$ für die Essentials auf den Tisch zu legen... Um dann doch nur die Win8 Funktionaltitäten zu haben, was das Storage angeht.

Anscheinend geht es um einen Schreib-/Lesecache, den man per Powershell auf ein seperates Laufwerk legen kann. Genaueres weiß ich auch nicht. Es geht auch nur per Powershell und nur im "richtigen" Windows Server 2012.

Mhhh OK, ich hab mich nie damit beschäftig, auch wenn mir die Grundgedanken des ganzen durchaus geläufig sind. Die Idee ansich ist nicht verkehrt. Aber der WHS hat ja auch schon etwas am Speed gekränkelt, weil dort die Daten auch irgendwo erst hin mussten, bevor das OS diese dann auf die HDDs verteilt hat.
Übrigens, das mit dem Umbiegen des Pfades lässt sich aber ggf. auch irgendwie hinfrickeln. Je nachdem, MS wirbt ja teils mit der Möglichkeit ihrer Softlinks/Hardlinks. Da geht ggf. was zu Tricksen...

Die Unterschiede von Win8 und Windows Server 2012 hätte ich viel kleiner eingeschätzt. Daher tausend Dank für den Test.
War das bei Win7 und Windows Server 2008 auch so extrem ?

Ich selbst finde zwar auch das es einen gewaltigen Unterschied in den Menüs von Windows 0815 zu Windows Server gibt. Aber das war doch schon immer so. Also wer sich da etwas mit beschäftigt bekommt es auch hin. Nur muss man sich eben wie bei allem neuen etwas Zeit dafür nehmen.

Zum Thema Menüunterschiede, was meinst du da?
Es gibt dort keine Unterschiede. Das "Doing" unterscheidet sich Null Komma nix zwischen Desktop Windows und Server Windows.
Was klar sein sollte, andere/weitere Funktionen werden durch andere Menüs aufgebaut. Aber das kann man in meinen Augen nicht ernsthaft als "gewaltiger Unterschied" abtun. Mit Ausnahme von ein paar wenigen Sachen ggf. welche wirklich anders administriert werden, ist das eigentlich alles ziemlich identisch. ;)
Hast du da paar Beispiele, auf was du dich da genau beziehst?
Der riesige Vorteil vom Server ist, das man mehrere Konsolen verschiedener Server mit einmal administrieren kann. So kann man viele DNS Server in einer Konsole verwalten, man kann viele DHCP Server in einer Konsole verwalten. Man kann Nutzer im AD über eine Konsole verwalten usw.
Das zieht sich durch die ganze Palette durch, von den Windows Server Basis Funktionen, über SQL, Exchange, TMG, DPM usw.
Das geht so quasi nur beim Server... Die Clients kränkeln an der Stelle etwas, da man dort so ziemlich alles, mit Ausnahme ein paar weniger Kleinigkeiten direkt an der Maschine machen muss...
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Server 2008R2 zur Verfügung stand habe ich zum Vergleich ein Software RAID 0, RAID 5 und RAID 10 erstellt, um anschließend Lese- und Schreibzugriffe zu analysieren. Diese habe ich dann schriftlich fixiert und den gleichen Aufbau mit einem Hardware RAID-Controller erstellt. Die Performance gegenüber der Software Variante war um Längen besser. Es ist auch nicht verwunderlich, dass Firmen auf Hardware RAID setzen, jedoch ist für den ambitionierten User zu Hause die Software Variante eine gute Alternative, die auch bezahlbar bleibt und für Deinen Post kann ich nur sagen Daumen hoch.
 
ich bin derzeit dabei mir einen kleinen Heimserver aufzubauen und dabei unterschiedliche Lösungen auszuprobieren. Was mich verwundert: Es scheint so gut wie niemand Windows 8 dafür in Betracht zu ziehen. Ich frage mich wieso und wollte das gerne ändern. Ich hab's einfach mal probiert und bin recht angetan. Doch hier nun die wichtigsten Punkte, die mich dazu gebracht haben:
Weil Windows 8 ein noch nicht käufliches Desktop OS ist ohne vernünftigen Support.
Wieso Windows 8 als Home Server?

- Windows-typischer Hardwaresupport (= Treiber für so ziemlich alles vs. FreeBSD/FreeNAS mit diversen Einschränkungen)
- Neues Feature "Storage Pools": Software-RAID (RAID-0, RAID-1, RAID-10, RAID-5, RAID-6 (?)) mit dem gleichen Ansatz wie ZFS, aber flexibler
- einfach zu bedienen über Remote Desktopverbindung
- Homegroups mit Windows 7 werden unterstützt, integrierter DLNA-Server
- sehr moderate Hardwareanforderungen (insb. beim RAM)
- superschneller Boot (<15s bei mir)
- Spindown von HDDs völlig problemlos
- dank Windows in jeder Hinsicht erweiterbar
Vergleiche bitte kein unfähiges [1] M$ mit FreeNAS welches auf ältere FreeBSD Versionen setzt und damit nicht aktuell ist.
Ein Software Raid 0, 10 und 5 konnte auch Windows 2000 Server schon.
ZFS ist deutlich mehr als nur ein einfaches dumme Software Raid.
Zur einfacheren Bedienung: Was ist schneller, ein Textterminal oder ein grafischer Desktop?
Bootet Windows 8 auch von Rechnern mit 512MByte RAM und weniger und ist danach auch noch benutzbar?
Das Spindown von SATA 2.5 HDDs erledigt ein 8 Jahre alter PCI-X 3ware Controller auch vom ersten Tage an.

Das starten eines Systems ist in der Regel uninteressant, da es je nach verbauter Hardware 2-10 Minuten dauern kann bevor das OS von der HDD gestartet wird. Dies betrifft nicht nur bestimmte Rechner sondern auch Netzwerkkomponenten wie richtige Router/Switche usw.
Was sind Storage Pools?

Storage Pools sind eine neue Version des Software-RAIDs. Man kann damit HDDs zu einem RAID-0, RAID-1, RAID-10 und RAID-5 zusammen schließen. RAID-6 geht vielleicht auch, aber nicht sicher da ich nicht laut Windows genug Platten dafür habe. Das ganze Konzept ist grob vergleichbar mit ZFS unter FreeNAS. Man kann bei Windows allerdings jederzeit einem Storage Pool beliebig Festplatten (auch USB-Festplatten) hinzufügen und die Kapazität erhöhen, Windows kümmert sich um den Rest. Nur HDDs entfernen oder den RAID-Level verändern geht nicht. Auch kann man mit 12 TB (4x 3 TB) ein 20 oder 50 TB großes Laufwerk "erzeugen". Das Laufwerk wird derartig groß angelegt und Windows meldet sich dann rechtzeitig, wenn der wirklich vorhandene Speicherplatz knapp wird. Schick.
ZFS kann neben Raid6 (raidz2) und "Raid7" (raidz3) noch mehrfach Mirrors anlegen. Hier kann man festlegen, wie viele HDDs ausfallen dürfen, z.B. einen zweifach Mirror (Raid1), dreifach, vierfach usw.
Auch kann man bei ZFS festlegen, wie viele Kopien eines Volumes vorgehalten werden sollen. Damit kann man sich zusätzlich zum ausgewählten Raidlevel vor Datenkorruption schützen und unter anderem sicherstellen, dass das System auch immer starten und auf die Daten zugreifen kann. Auch wenn Microsoft schon bald 10 Jahre Schattenkopien unterstützt, ein CoW (copy on Write) Dateisystem ersetzt das neuere ReFS auch nicht!
Dein angesprochenes Überprovisionieren von nicht real vorhandenem Speicherplatz ist im übrigen schon länger von SAN-Systemen bekannt und wird auch bei einigen Virtualisierungslösungen (unter anderem auch für den RAM) angewandt.
Wenn dir die (totale) Fragmentierung deiner Daten relativ egal ist, kannst du dies natürlich von Anfang an aktivieren. Aber im privaten Umfeld ist es eigentlich nicht sinnvoll.
Ebenfalls sehr gut: Der Rebuild geht superschnell. Ich habe eine HDD in einem Software RAID-5 einfach mal entfernt, was sofort gemeldet wurde. Kein Datenverlust. Dann habe ich auf das kränkelnde Array noch knapp 20 GB an Daten transferiert und den Rechner runtergefahren. Anschließend habe ich die ausgefallene HDD wieder angeschlossen und Windows gebootet. Die Festplatte wurde automatisch wieder eingebunden und war binnen 5 Minuten wieder komplett im Sync. Hot-Spares sind ebenfalls möglich.
Das ist der Vorteil eines Software Raids, Windows vermerkt bei den neu geschriebenen Dateien einfach, dass diese noch nicht redundant vorgehalten werden. Das können übrigens auch alle besseren Hardware Raidcontroller auf Blockebene ohne zu wissen um welche Daten es sich dabei handelt. Solange der Cache von 128-4096MByte dafür ausreicht, nachdem eine HDD ausgefallen ist. In der Regel steckt man im produktiven und auch privaten Betrieb eine HDD nicht aus Lust und Laune einfach mal ab. Wenn eine HDD nicht mehr angesprochen werden kann, so ist dies in der Regel auf einen Ausfall dieser zurück zu führen.
Zudem genial: Windows braucht für ein Software RAID-5 nicht unendlich viel RAM. Die 2 GB meines Servers langen Dicke für ein 5 TB Array. Erzählt das mal ZFS... ;) Gerade bei älterer Hardware nicht unerheblich.
Ist dir ein Pentium 3 System alt genug?
ZFS lebt von Arbeitsspeicher, da es in der Regel in Produktivsystemen mit vielen Zugriffen eingesetzt wird, und hier verwendet man auch gerne mal Systeme mit 128-2048GByte RAM, weil der Zugriff von xxx Clients/Servern auf die HDDs viel zu lange dauern würde.
Du kannst ohne Probleme auch mit 2Gbyte leben, hatte dies für meine Benchmarks unter FreeBSD 9.0 mit dem LSI SAS 2.0 HBA und den SAS-HDDs auch so gemacht. Siehe Signatur.
Wie schnell sind Storage Pools?

Ich habe ein paar Benchmarks gemacht. Zunächst aber meine HW-Config:

CPU: Intel Core 2 Duo E6400 (2x 2.13 Ghz)
Mainbaord: Asus P5K (5x SATA-II on board)
RAM: 2 GB RAM
NIC: Onboard Gigabit Atheros
Grafikkarte: keine (braucht man nur zur Installation, Remote Desktop geht ohne Grafikkarte im "Server")
Systemplatte: Samsung SSD 830 128 GB
Datenplatte: 4x 3TB Seagate 7.200 rpm 3.5"

Einzelne Platte (kein RAID):

single_3TB_HD_Tune.png


single_3TB_Crystal.PNG


single_3TB_Atto.PNG


Software RAID-5 aus 3 Platten:

storage_pool_parity_3x_3TB_Crystal.PNG


storage_pool_parity_3x_3TB_Atto.PNG


=> Kaum CPU-Last beim Schreiben aufs Array (unter 10%). Mehr Schreibgeschwindigkeit kommt wohl nur über mehr Platten

Software RAID-5 aus 4 Platten:

storage_pool_parity_4x_3TB_Crystal.PNG


storage_pool_parity_4x_3TB_Atto.PNG


=> etwas schneller beim Lesen und Schreiben als mit 3 Platten. Ebenfalls kaum CPU-Last beim Schreiben (unter 10%)

Software RAID-10 aus 4 Platten:

storage_pool_raid10_4x_3TB_Crystal.PNG


Software RAID-0 aus 4 Platten:

storage_pool_raid0_4x_3TB_Crystal.PNG



Wie schnell wandern die Daten übers Netzwerk?

Per FTP und per SMB mühelos per Gigabit. Dabei sowohl beim Lesen, als auch beim Schreiben kaum CPU-Last auf dem Server (unter 20%). Mit einer Intel-NIC habe ich sogar beim Kopieren auf den Server unter 10% CPU-Last (Schreiben auf ein Software RAID-10). Der Vorteil einer Windows-Plattform eben...
Du weißt schon, was 10% von aktuellen CPUs für eine Leistung entsprechen? Gbit Ethernet mit Intel NICs war 2003-2005 herum interessant. Wenn ein SoftwareRaid warum auch immer langsamer ist als 6 Jahre alte HDDs in einem 10 Jahre alten Rechner dann läuft da etwas gewaltig schief. Die 30Mbyte/sec schreibend schafft selbst eine 8 Jahre alte Notebook HDD mit 40GByte bei 5400 rpm.
Mein bisheriges Fazit

Ich denke Windows 8 eignet sich hervorragend als Homeserver OS, wenn man ein einfaches, schnelles und flexibles Betriebssystem für seinen Homeserver sucht. Im Gegensatz zu FreeNAS muss man nicht extra darauf achten, dass Hardware unterstützt wird und sich wochenlang mit der Konfig beschäftigen. Windows kommt mit so ziemlich allem klar. Auch die Durchsatzraten im LAN auf schwacher Hardware sind erfahrungsgemäß nicht von schlechten Eltern.

Einziger Kritikpunkt mag aus meiner Sicht die geringe Schreib-Performance im RAID-5 sein. Das wäre für mich der einzige Grund ggfs. auf FreeNAS oder ähnliches zu wechseln. Ich gleiche das ganze jedoch anders aus: Ich nutze das RAID-5 als Datengrab, auf das zu 95% der Zeit nur lesend zugegriffen wird. Für den regen Datenaustausch werde ich zusätzlich noch ein kleines RAID-1 einsetzen. Hier habe ich mühelos 100 MByte/s beim Schreiben übers Netzwerk.
Wie schon geschrieben, FreeNAS verwendet ein älteres FreeBSD als Basisystem. Es ist im Grunde genommen nur eine Weboberfläche für die einfachere Bedienung von eher unerfahreneren Usern. Im Forum darüber sollte es auch genügend Beispiele von unterstützter Hardware geben ohne das man sich einen Treiber selber einbinden muss.
Mach doch bitte einmal einen Test vom degradeten Raid5, wie da deine Transferraten lesend und schreibend aussehen. Wenn du dann auf eine echte Rebuildzeit von mehreren Tagen kommst, würde ich es mir noch einmal deutlich überlegen.
Was denkt ihr? Wäre Windows 8 für Euch eine Alternative für den Homesever? Wieso ja, wieso nicht? Ich freue mich auf hoffentlich rege Diskussionen! :)
ReFS kommt so schnell nicht in ein Desktop OS, da es auch neue Standardeinstellungen hat, mit denen es Daten vernichtet wenn man nicht aufpasst. Ich habe die Neuerungen bezüglich dieses Dateisystems schon einmal wo anders Kommentiert. Man Fazit: Selbst nach über 10 Jahren schafft es Microsoft immer noch nicht.


[1] Gibt leider zu vieles zum schreiben. Der hier im Forum beliebte IBM 1015 SAS-HBA für ~80-120 Euro neu von Händlern wird auch nicht von einem Windows7 unterstützt. Es kommt dann beim versuch auf eine daran angeschlossene HDD zu installieren nur die Meldung, dass kein kompatibler Speicher gefunden wurde.
Da du ein anscheinend ein MSDN Abo hast, guck dir doch mal bitte bei Gelegenheit die (aktuellen) Anforderungen an einen Windows Cluster an. Wie viele Rechner in einem Clusterverbund vorhanden sein müssen, damit ein oder zwei einzelne ausfallen dürfen. :)


Kann es sein, dass Windows 8 (im Software Raid) Probleme mit 4kbyte HDDs hat? Zumindest im ersten Atto-Benchmark sieht man ja relativ schön, dass dies zu Problemen führen kann.
 
Als Server 2008R2 zur Verfügung stand habe ich zum Vergleich ein Software RAID 0, RAID 5 und RAID 10 erstellt, um anschließend Lese- und Schreibzugriffe zu analysieren. Diese habe ich dann schriftlich fixiert und den gleichen Aufbau mit einem Hardware RAID-Controller erstellt. Die Performance gegenüber der Software Variante war um Längen besser. Es ist auch nicht verwunderlich, dass Firmen auf Hardware RAID setzen, jedoch ist für den ambitionierten User zu Hause die Software Variante eine gute Alternative, die auch bezahlbar bleibt und für Deinen Post kann ich nur sagen Daumen hoch.

Hast du auch mal ein Software Raid unter Linux oder noch besser Raid-Z1/Z2 mit ZFS im Vergleich getestet? Würde mich sehr interessieren.
Nach meiner Erfahrung ist die Software Raid Implementierung unter Windows einfach nur extrem bescheiden. ZFS zieht mit HW-Raid Controllern nahezu gleich (natürlich zum Preis der höheren CPU/RAM Last). Allerdings hatte ich nie 100% identische Setups im Vergleich...
 
Wieso ich auch (schon seit der Beta und eig. schon seit WHS) Storage Spaces statt BTRFS/ZFS/mdadm einsetze ist nicht die Konfiguration oder so, sondern einfach der Fakt, dass ich zu meiner 500 GB und 750 GB HDD noch eine 1.5 TB HDD ohne Probleme und sonstige Verrenkungen hinzufügen kann. Selbst nach mehrfachem "ach na klar geht das... irgendwie!" in dieversen Foren habe ich noch immer keinen Erfahrungsbericht gelesen, wo jemand verschiedene HDDs mit verschiedenen Größen von verschiedenen Herstellern (und eventuell sogar über verschiedene Anschlüsse (USB)) real verwendet hat...

Klar ist ein Software RAID (egal ob mit Controller, via Kernelmodul oder Filesystem) performanter als Storage Spaces, allerdings möchte ich mir sicher nich dauernd einen ganzen Satz gleicher HDDs kaufen müssen, nur um mehr Speicher zu haben.

Wenn hier jemand das Gegenteil (mit Erfahrungsbericht, nicht nur "klar geht das mit Linux schon seit zig Jahren!!!!112") zeigen kann, wäre das sicher hilfreicher, als ein reines Software RAID mit einer Storage-Management Lösung ala Storage Spaces zu vergleichen.
 
Hallo zusammen,

ich glaube das meine Frage am besten hierhin passt:
Kann man auf einen Server per App zugreigen? Zudem wäre es Interessant zuwissen wie Windows Server mit den kommenden Windows 8 Phones harmonieren!
 
Sukrim du kannst unter Linux und BSD jede neue HDD als Ordner irgendwo im Dateisystem einhängen (sofern du die entsprechenden Berechtigungen hast).
Das Zauberwort nennt sich fstab, mount und ggf. noch UUID (eindeutige ID einer HDD - kennt auch Windows).
 
Das geht schon heute und schon wesentlich länger.

RDP,VNC, SMB alles kein Thema.

Cool! Ist der Zugriff bequem? Sprich kann man auf Daten (Musik/Office Dateien/Videos/...) zugreiffen oder ist es eher dafür gedacht um Einstellungen etc. zuändern?

Eine andere Frage:
Wie leicht/bequem sind die Einstellungen? Wie ist das UI? Ich als Neuling/Einsteiger würde gerne wissen wie leicht man Back-ups einrichten kann, etc.
 
Cool! Ist der Zugriff bequem? Sprich kann man auf Daten (Musik/Office Dateien/Videos/...) zugreiffen oder ist es eher dafür gedacht um Einstellungen etc. zuändern?
Voller Zugriff auf die Daten. Wie weit du diese aber auch am Tablet bzw Smartphone öffnen/abspielen/bearbeiten kannst hängt wiederum vom Gerät und anderen Apps ab.

Wie leicht/bequem sind die Einstellungen? Wie ist das UI? Ich als Neuling/Einsteiger würde gerne wissen wie leicht man Back-ups einrichten kann, etc.
Das kann man denke ich allgemein nicht sagen. Kommt auf die App und deinen eigenen Kenntnisstand an. Für mich war es sehr einfach.
 
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