Geizhals behauptet, die
WD100EFAX würde SMR nutzen. Stimmt das wirklich??
Das kann ich mir bei einer NAS Platte nicht vorstellen, denn SMR ist für diese Anwendung eigentlich nicht zu empfehlen. Ich vermute eher, dass sie zwar einen OnDisk Cache hat, was für die SMR Platten typisch ist, aber das ein OnDisk Cache vorhanden ist, ist eben kein zwingender Beweis für das auch SMR verwendet wird. Die
Ultrastar C10K waren 2.5" 10.000rpm Enterpreis HDDs die zwar einen OnDisk Cache, aber sicher kein SMR hatten.
Datenblatt macht auch keine Angabe
Die Datenblätter schweigen sich dazu leider meistens aus, auch bei Seagate, aber Seagate gibt in den Product Manual die Informationen die man braucht um zu erkennen ob SMR verwendet wird oder nicht. Von WD sind leider derartige Informationen nicht öffentlich verfügbar, weshalb ich auch tendenzielle eher zu Seagate greife, denn ich weiß gerne vorher was ich bekommen werden.
MG05ACA, die WD80EFAX und die ST8000VX0022 hingewiesen wurde, recherchierte ich nach besseren Platten und kam letzendlich auf die WD Gold Serie.
Die MG05ACA ist eine Enterprise Nearline HDD, genau wie auch die WD Gold. Die WD80EFAX ist die Red und damit eine einfache NAS Platte, die ST8000VX0022 ist die SkyHawk und damit eine Surveillance Platte. Es sind also HDDs ganz unterschiedlicher Kategorien die Du Dir da rausgesucht hast und die Frage welche die beste davon ist, kann man nicht beantworten ohne zu wissen wofür die HDD genutzt werden soll. Die höchsten Spezifikationen bzgl. Workload haben z.B. die Enterprise Nearline HDDs mit 550TB/Jahr, aber die sind auch meist lauter.
welche Platte letzendlich die richtige Wahl ist, zumal ich es noch nie erlebt habe, dass eine HDD nach einem Jahr ohne Strom ihre Daten verliert.
Die Daten verlieren HDDs nicht so einfach, aber die Mechanik, vor allem die Chemie darin, können nach längerer Lagerung kaputtgehen und dann nutzt es einem auch nicht viel, dass die Bits noch auf den Scheiben stehen, wenn man viele 100€ für eine Datenrettung ausgeben muss um wieder an die Daten zu kommen.
Zur Lagerbarkeit schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Und außerdem:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.
Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.
HGST schreibt für die meisten Modelle wie z.B. für die Megascale:
Das bedeutet nicht, dass die HDDs dann automatisch Schaden nehmen oder gar komplett kaputt sind, wenn man diese Vorgaben nicht einhält. Aber ganz ignorieren sollte man es nicht, denn im Thread
Festplatten sterben wie die Fliegen - was mache ich falsch? sind jemandem der ein halbes Jahr im Ausland war, binnen 3 Monaten 4 HDDs gestorben. Die HDDs waren wohl in einem NAS im Keller, also nicht unter optimalen Bedingungen gelagert und natürlich müssen solche Angaben auch unter den ungünstigsten der erlaubten Bedingungen noch eingehalten werden. Unter optimalen Bedingungen dürften die Platten auch eine weitaus längere Zeit ohne Probleme überstehen.
Auch in diesem Thread wo eine "ein paar Jahre" unbenutzt irgendwo rumgelegen hat und danach nicht erkannt wurde, dürfte Überlagerung des Problem gewesen sein.
Für Langzeitarchiv eigenen sich eingelagerte HDDs also nicht wirklich gut, es kann klappen oder auch nicht. Dafür gibt es sowas
Optical Disc Archive Gen 3: Sony archiviert 5,5 Terabyte für 100 Jahre auf Cartridge und vielleicht irgendwann ein Produkt auf Basis dieser Entwicklung:
Project Silica (Datenträger aus Quarzglas).
In anderen Foren liest man, dass alle leeren 6TB+ HDDs mit 200MB/s schreiben und danach auf 150mb/s einbrechen...
Das ist normal, denn auf den äußeren Spuren ist der Umfang höher als auf den inneren Spuren und damit passen auch mehr Sektoren drauf, es kommen also während einer Umdrehung (die ja immer gleich lange dauert) mehr Daten an den Köpfen vorbei und damit sind die Transferraten höher. Zwischen den innersten und äußersten Spuren liegt i.d.R. ein Faktor von 2 und die schnellsten HDDs schaffen auf den äußeren Spuren gerade mal so 260 bis 270MB/s, also auf den innersten wenige als 150MB/s. Normalerweise werden HDDs von außen nach innen befüllt, die Transferraten hängen also davon ab wie voll die Platte ist bzw. wenn dann mal eine Datei gelöscht die auf den äußeren Spuren liegt und deren Platz wieder überschrieben wird, dann hat man wieder mal hohe Transferraten.