Heute ist mir mal wieder aufgefallen, wie toll mein Arbeitgeber doch ist.
Jeden Tag reiße ich mir wirklich den allerwertesten auf, damit sie Maschinen laufen, 10 Stunden Tage sind eher Regel als die Ausnahme. Da man Serviceleiter der Instandhaltung wegen Operation auf längere Zeit ausfällt, muss ich den Job auch noch irgendwie nebenbei mitmachen. Wo bei meiner Abteilung von 10 Personen eh schon zwei Dauerkranke dabei sind, mit Urlauben und spontaner Krankheit bekommen wir da gerade mit Biegen und Brechen die drei Schichten besetzt. Wie halten den Laden nur durch viel guten Willen, Pflichtgefühl und die dauerhafte Extrameile am Laufen.
Habe dann für nächste Woche Donnerstag einen ganztägigen "nicht optionalen" Termin in der Zentrale reingedrückt bekommen. Unser Unternehmen ist so toll und sagt: Reisezeit ist keine Arbeitszeit. Dazu kommt, dass die Zentrale etwa 4h Zug oder Auto entfernt ist.
Anreise am Mittwoch Pflicht, damit sich keiner der 15 Teilnehmer aus anderen Werken verspätet. Termin geht von 8 - 17 Uhr und ich war so frei und dachte mir, nach einem ganzen Arbeitstag dort mit Palaver und Workshop, fahr ich doch nicht mehr zurück, das mache ich am Tag darauf. Wenn ich abends zurück fahre, bin ich frühstens 22 Uhr zu Hause und auf dem Stundenkonto stehen für diesen Tag und den Anreisetag pauschal 8 Stunden.
Diese Entscheidung habe Ich meinem Vorgesetzten mitgeteilt, der gab sein OK. Ich teilte es noch einem Mitveranstalter aus unserem Werk mit und er meinte dann, die zweite Übernachtung kann ich gerne machen, aber dann aus eigener Tasche zahlen. Auf den Hinweis, dass ich ja nicht aus eigener Entscheidung in die Zentrale komme, und ich unterwegs nicht meine Freizeit verbummel', kam nur die Antwort, dass das halt unsere Reiserichtlinien sind, Reisezeit ist eben keine Arbeitszeit.
Ich bin gerade ziemlich angefressen, ich gebe quasi mein letztes Hemd seit Anfang des Jahres, wo wir noch schlechter besetzt waren und das ist nun mal eine kleine Traube, die ich mir gönnen wollte. Abgelehnt. Und das ist aktuell auch nur eine Kleinigkeit, von vielen Dingen die mir echt gegen den Strich gehen.
Ich bin am Überlegen, ob ich entweder kurzerhand sage, dass ich diese "nicht-optionale" Veranstaltung für mich Absage oder hingehe und im Anschluss Dienst nach Vorschrift mache, 8 Stunden fällt der Hammer, was liegen bleibt, bleibt liegen.
Mein Vorgesetzter auf die Nachricht der zweiten Nacht hin war eher weniger interessiert, sich dafür stark zu machen, da seine Zusage Eingangs ja schon da war.