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HTPC – *How to*
Hier tauchen ja nahezu täglich mehre Threads mit Fragen zum Aufbau eines HTPCs auf. Da dabei auch immer einige elementare Dinge gefragt werden, die schon zum x-ten Mal erläutert werden müssen, will ich hier mal die wichtigsten Sachen zusammen fassen.
Index:
Vorwort / Bugs, Käfer und anderes Getier
Der HTPC an sich ist aus Computersicht ein "alter" Hut, jedoch ist dieser Bereich einem ständigen und teil sehr schnellem Wandel unterworfen, so dass Hardware, die man gestern noch empfehlen konnte, eventuell morgen schon auf der roten Liste stehen. Ich werde daher versuchen unter diesem Unterpunkt aktuelle Stolpersteine zu erwähnen die einem den HTPC-Kauf vermiesen können.
Nur noch für Gebrauchtkäufer dürfte der 1080i Bug der ATI-Onboard-Chipsätze interessant sein. Dieser tritt bei der beliebten Kombination Athlon I X2 ( AM2 ) und 780/790G Chipsatz auf, da der HT des X2 geringer ist als die seiner großen Brüder. Hierdurch kommt es zu Engpässen in der Datenübertragung ( wir erinnern uns: AMD hat den Speichercontroller im CPU integriert, d.h. wenn die Onbaordgraka an den RAM will muss sie zwangsläufig über die CPU ) so dass ATI hier einige Teile der Onboardgrafik automatisch deaktiviert. Leider betrifft das gerade die HD-Wiedergabe von 1080i Material ( HDTV, teils mkv Files ) , so dass hier die AVIVO Funktion nicht mehr greift. Dies führt unter der Nutzung von Deinterlacing wiederum zu CPU-Lasten, welche von Athlon I X2 Prozessoren nicht mehr bewältigt werden können und somit zu hässlichen Aussetzern und Tonfehlern. Auch der 8200/8300 soll teilweise darunter kranken laut einigen Usern. Was kann man dagegen tun ? Den neuen 785G wählen, einen der neueren Dualcore ala X2 250/550 kaufen oder eine Intelplattform nutzen.
Der zweite Bug betrifft auch den 780/790G Chipsatz, über ihn ist es per HDMI nämlich komischerweise nur möglich 2.0 Audiosignale zu transportieren. Warum hier ATI auf die Wiedergabe von 7.1 wie bei ihren Karten verzichtet hat kann ich nicht sagen, ärgerlich ist es aber allemal.
Mein Tipp gegen den Bug: per SPDIF an den Receiver gehen, macht vom Tonformat her keinen Unterschied.
Der nächste Bug betrifft Intel X4500HD Lösung, hier kommt es zu Fehlern bei 24p Wiedergabe, weshalb man diesen Chipsatz meiden sollte. Mein Tipp: Für Intel CPUs die Geforce9xxx Chipsätze wählen.
Auch die Xonar leidet/litt unter einem Bug, der einem die 24p Wiedergabe verhagelt. Die betrifft allerdings nur Karten der ersten Generation, die ASUS kostenlos gegen neue austauscht, wer also solch eine Karte bekommt ( sollte nur noch selten vorkommen ) muss nicht verzweifeln.
Nicht direkt ein Bug, aber trotzdem ärgerlich: Obwohl die G80 Chips CUDA unterstützen ( also die 8800 Ultra, GTS 320/640 und die 8800GTX ) sind sie nicht geeignet für die CUDA Unterstützung durch CoreAVC und andere Videoprogramme, die CUDA nutzen. User die solch eine Karte noch haben und behalten wollen, müssen also für sich abwägen, ob sie darauf verzichten oder ob sie einen Neukauf in Betracht ziehen.
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1.) Die Idee HTPC
1.1) HTPC – Wozu?
Ein HTPC dient als moderne Schaltzentrale im Wohnzimmer. Hier soll er möglichst viele Funktionen auf sich vereinen, für die sonst einzelne Geräte notwendig wären. Heutzutage kann ein HTPC nahezu alle Funktionen übernehmen: Radio, TV, DVD, HD-Medien, Internet im Wohnzimmer oder auch mal ein Game spielen.
1.2) Welche Vorteile soll das bringen?
Nun eins muss man vorneweg sagen: Qualitativ sind teuere Standalone-Geräte, die sich nur mit jeweils einer Aufgabe beschäftigen ( also z.B. ein teurer Blu-Ray-Player ) immer etwas besser als ein HTPC. Dafür ist der HTPC ein Alleskönner, verbraucht weniger Platz als dutzende Einzelgeräte, ist erweiterbar und vor allem in Design und Handhabung an den User flexibel anpassbar.
1.3) Worauf muss ich achten?
Fast man den Entschluss sich einen HTPC zu bauen, muss eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden, damit nicht schon im Aufbau Fehler gemacht werden. Hardwareanforderungen, Stromverbrauch, Lautstärke, Bedienung usw. , all das will gut geplant sein, damit der HTPC zum Mulitmediamonster wird und nicht zum Stubentiger.
Da dass leichter gesagt, als getan ist, sollen im Folgenden einige Erläuterungen und Beispiele euch helfen im Dschungel der Möglichkeiten.
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2.) Die Planung
2.1) Die Usertypen
Zur Vereinfachung verwende ich im How-to einige „Modelle“ von möglichen Usern eines HTPCs. Diese sind so gewählt, dass sie eine große Allgemeinheit abdecken. Dies hat natürlich zur Folge, dass nicht alle Sonderwünsche berücksichtigt werden können, aber hier soll es ja um die Grundlagen gehen und ein bisschen Arbeit soll ja auch fürs Forum übrig bleiben a) Der Konservative
Er ist von den technischen Ansprüchen her der einfachste User. Seine alte Röhre im Wohnzimmer leistet noch gute Dienste und der HD - Trubel geht ihm so ziemlich am Allerwertesten vorbei. Die alte Stereoanlage ist Ruhestandsreif, aber dafür soll ja der PC eingesetzt werden, die alten Boxen kann man ja weiterverwenden. Um Mutti zu besänftigen soll die Kiste auch die Lieblingssendung aufnehmen können, der alte Videorecorder ist eh schwierig zu bedienen. Er stellt keine großen Ansprüche an den Rechner, nur zu teuer sollte er nicht sein.
b) Der Zocker
Diese Spezies will das Nützliche mit dem Praktischem verbinden: Wenns eh ein neuer PC sein muss, warum nicht gleich auch die Multimediafunktionen mitnehmen. Technisch gesehen muss hier ein gewagter Spagat aus Leistung <=> Komfort gefahren werden.
Er legt wert darauf, dass auch neue Games einigermaßen gut über die Bühne laufen und Internet ist ein Must-Have. Die restliche Nutzung orientiert sich am Konservativen, mit der Ausnahme, das ein Computermonitor verwendet wird und ein meist höherwertiges Wiedergabegerät für Sound vorhanden ist.
c) Der Multimedia-User
Für ihn spielen Games auf dem HTPC keine Rolle, trotzdem verlangt er von seiner Hardware alles: Internet, DVD, Fernsehen, Radio und HD-Medien sind bei ihm ein Must-Have. Der HD-Ready LCD möchte bespielt werden, das Teufel CEM braucht einen tongewaltigen Partner. Für ihn ist es selbstverständlich, dass er mit dem Rechner mehrere Dinge gleichzeitig bewältigen kann, Video schnell bearbeitet werden können und um sie dann auf dem Rechner zu archivieren. Das alles möglichst leise und mit wenig Verbrauch, den er will seine Boxen hören und nicht den Rechner.
d) Der Perfektionist
Der wohl Anspruchsvollste Klient eines HTPC. Bei ihm muss alles das Beste vom Besten sein. Er nutzt den PC für die selben Aufgaben wie der Multimedia-User, legt hierbei jedoch einen gesteigerten Anspruch auf die Qualität von Sound und Ton, der Full-HD Fernseher/Beamer mit 24p war schliesslich Teuer, ebenso wie das Soundsystem mit dem Gegenwert eines Motorrads. Um die perfekte Eierlegende Woll-Milch-Sau zu bekommen, verlangt er absolute Stille für sein audiophiles Ohr, einen Rechner, der sich nahtlos ins Gesamtbild des Technikperfektionisten einpasst und sparsam ist. Geld in der Anschaffung spielt bei ihm hingegen keine Rolle.
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3.) Zur Technik
3.1) Allgemeines
Unterschiedliche Ansprüche fordern unterschiedliche Hardware. Ein wenig beanspruchter HTPC braucht keinen Quadcore mit einer 8800GT und 8 GB RAM. Ein HD-Zuspieler wird hingegen mit einem Celeron und Onboardgrafik zumindest aktuell noch untergehen. Während für den normalen User die Technik schon mehr als ausgereift und erschwingbar ist, bekommt vor allem der HD - Nutzer einige Probleme mehr, muss er doch auf einiges mehr achten.
Augenmerk sollte auch auf die benötigten Anschlüsse gelegt werden, den z.B. nicht jede Grafikkarte lässt sich so ohne weiteres mit jedem Fernseher verbinden.
Wichtig ist, auf den Verbrauch der Komponenten zu achten, da solch ein Rechner hohe Betriebszeiten erreicht und schnell ins Geld geht.
3.2) Was brauche ich wofür?
3.2.1) Musikhören/ DVD anschauen
Musik hören und DVD anschauen stellen heutzutage für keine Hardware mehr ein Problem dar. Selbst die Billigreihen der Hardware bewerkstelligen dies noch mit verbunden Händen, so dass ein Sempron / Celeron mit 512 MB RAM mehr als ausreichend sind (Sofern nicht Vista zum Einsatz kommt, hier sind 1024MB ein Must-Have). Ein DVD – Laufwerk gibt’s für einen Apfel und ein Ei, VGA und Sound gibt’s Onboard hierfür ausreichend genug. Das System ist hierdurch nicht sehr gefräßig und erfüllt seinen Zweck. Kleine Festplatten um die 80GB reichen hier meist aus für die nötigen Musikfiles sowie den benötigten Programme und verschlingen keine hohen Kosten.
3.2.2) Aufnehmen ( SD = also normale Qualität )
Fordert schon ein bisschen mehr ab vom System, lässt sich aber auch noch mit den oben beschriebenen Komponenten sehr gut realiseren. Da auf den meisten TV-Karten Videowandler drauf sind, wird der Rechner an sich hier zusätzlich geschont.
Einzig wenn man plant an dem HTPC die Videos auch zu bearbeiten, sollte man auf einen „größeren“ CPU-Bruder der Billigreihen zurückgreifen und auch mindestens 2 GB ( Vista/7 - äquivalent 4GB ) RAM einbauen, da Videoschnitt sonst schnell zur Geduldsprobe wird.
Ebenfalls ist für das Aufnehmen eine hohe Speicherkapazität notwendig, da sonst die Festplatte schnell zu ist. 320 GB würde ich hier als Minimum ansetzen, empfehlen würde ich >500GB.
Die sonstigen Aufgaben können ohne große Probleme auch von den Onboardkomponenten übernommen werden.
3.2.3) Aufnehmen/Wiedergabe ( HD-Qualität )
Die HD-TV-Karten sind so gut wie nicht in der Lage den Rechner großartig zu unterstützen, wie es ihren SD – Kollegen möglich ist, was hier den Einsatz von starken Prozessoren oder beschleunigten Grafikkarten erfordert.
Auch die Wiedergabe von Blu-Ray/HD-DVD fordert den Rechnern einiges ab und verlangt teils immense Power. Glücklicherweise gehört die Hardwarebeschleunigung durch die Onbaordgrafikkarten/dezidierten Karten heute zum Pflichtprogramm der neueren Chips. ( bei ATI ab der HD2xxx Generation, bei Nvidia ab der Geforce8xxx Generation ) Somit ist es auch mit kleineren CPUs ( Celeron/Pentium DC, X2 usw. ) möglich bei moderater Auslastung HD-DVDs/BluRays abzuspielen.
Anders sieht es bei 1080i WIedergabe z.B. bei HDTV aus. Hier haben einige Chips mit einer schlechten Performance zu kämpfen. Das betrifft vorallem die älteren Onboardchips ( Geforce 8200/8300, X4500 von Intel und AMDs 78x/79x Riege ). Auch die älteren Grafikkarten ala HD2xxx/3xxx und Geforce 8xxx/9xxx würde ich nicht mehr für sowas verwenden, sie packen es zwar, die neueren Karten haben aber bessere Videodecodierung und sparen Strom, also lieber hier zuschlagen bei einem Neukauf.
Die Aufnahme von HD Material ist immernoch ein bissle schwierig, ihr sollte hier nicht am Prozessor sparen, da die Grakas hier keine Hilfe sind. 4GB Ram sind für Aufnahmen Pflicht, sonst geht schnell gar nichts mehr am PC.
3.2.4) Zocken
Ich glaube, dass brauche ich hier nicht näher erläutern, Dual-Core/Quad-Core und „große“ DX 10(.1)/11 Karten sind hier Pflicht, ebenso wie mindestens 4 GB RAM.
3.3) Gehobenen Ansprüche
Oben bin ich jetzt für die Soundausgabe davon ausgegangen, dass die Onboardkomponenten ausreichen. Viele Platinen besitzen heute mind. 5.1 Sound, viele sogar 7.1 und dass mit gar nicht mal so schlechter Qualität, so dass diese für normale PC-Boxen oder gar nur die Lautsprecher im Fernseher ausreichen. Jedoch gibt es auch anspruchsvollere naturen. Hier empfiehlt sich natürlich der Kauf einer dezidierten Soundkarte, ala X-Fi, Xonar oder ähnlichem. Echte Audiogenießer werden jetzt aufschreien und mit Karten ankommen, die noch mehr Kosten. Sollte man auch solch einen hohen Wert auf die Klangkulisse und auch die entsprechenden Box dafür haben, empfiehlt sich ein externer, hochwertiger AV-Receiver, welcher von den Digitalausgängen des Onboardsounds ausreichend bedient werden kann.
3.4) Die Bedienung
Auch für HTPC wünscht man sich eine komfortable Bedienung und dies haben auch die Hersteller erkannt, so dass es hier eine große Auswahl gibt. Ein Teil der TV-Karten und HTPC -Gehäuse besitzt auch schon von Haus aus Fernbedienungen.Anschauen kann man sich hier vor allem die Harmony –Reihe von Logitech, welche individuell konfigurierbar und auch in Verbindung mit anderen Geräten nutzbar sind.
Zu Tastaturen und Mäusen:
Hier gebe ich keine generellen Empfehlungen. Bei einem HTPC dürfte die Ergonomie und das Aussehen die wichtigste Rolle spielen, DPI Zahlen wohl eher weniger.Deshalb hier sind die Geschmäcker doch sehr verschieden. Bei einem solchen Rechner empfiehlt sich natürlich eine drahtlose Kombination, so dass man von keinem Kabel gebunden ist. Nahezu unbedenklich kann man hier zu den große Firmen wie Microsoft oder Logitech greifen. Auch Billigfirmen liefern gute und günstige Geräte, allerdings ist hier oftmals Vorsicht geboten, da bei einigen die Sendereichtweite doch arg eingeschränkt ist! Einzig für den, der auch Egoshooter und andere schnelle Games zoggn will, sollte sich kabelgebundes Equipment kaufen, da es hier sonst durch die Funktechnik zu störenden Aussetzern und Verzögerungen bei der Steuerung kommen kann.
Bei kauf sollte man auch auf solche netten Gimmicks wie Zusatztasten usw. achten. Diese lassen sich meist frei belegen und ermgölichen so den einfachen Start der Programme, die am meisten benötigt werden.
3.5) Das Gehäuse / Netzteil
Beim Gehäuse muss jeder das finden, was für ihn am besten Aussieht und den Platz bietet, den er sich vorstellt. Wichtig ist nur, auf die unterstützten Mainbaordformate zu achten und darauf, dass 120mm verwendet werden und keine 80mm oder kleiner!
Um jedoch auch hier eine Empfehlung zu geben, möge man doch die Firma SilverStone in Betracht ziehen, die sich auf HTPC spezialisiert hat und nahezu für jeden Anspruch und jeden Preis etwas bietet.
Beim Netzteil muss man darauf achten, dass es die nötige Leistung für den HTPC bringt, aber auch nicht overpowered sind. 120mm sind hier Pflicht, lüfterlos ist natürlich noch besser, man sollte hier allerdings auch beachten das der "Belüftungseffekt" fehlt und man dann zumindest noch einen Gehäuselüfter einfügen muss. Generell kann man aber sagen: „ Wer über 350 Watt Peakleistung für einen HTPC braucht, der macht auf jeden Fall was falsch!“
Bei den Netzteilen mit Lüfter sollte man sich vor allem bei beQuiet und SeaSonic umschauen, lüftertlose Netzteile gibt’s von Silentmaxx, Coba und Silverstone.
3.6) Laufwerke
DVD –Brenner bekommt man heutzutage förmlich geschenkt, weshalb man immer gleich hier zugreifen sollte.
Nachdem BluRay das Rennen für sich entschieden hat, gehen die Empfehlungen eindeutig an die BD. Auf Brenner sollte man angesichst der hohen Preise und der Tatsache, das bald schnellere Brenner kommen sollen noch verzichten. BD-Laufwerke mit integrierter DVD-Brennfunktion sind heute schon unter 100€ erhältlich, jedoch sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Retailvarianten gekauft werden, so kommt man billiger an die passende Software, als wenn man diese separat kauft ( auch wenn die beigelegten Varianten teils beschnitten sind! )
3.7) Kühlung:
Das ist eine schwierige Sache bei HTPC. Vor allem bei HD-fähigen Rechnern muss eine ganze Menge Wärme rausgeschafft werden ohne viel Krach zu machen.
Empfehlen kann man hier sicherlich die Scythe – Produkte mit denen es teilweise sogar möglich ist, die kleineren CPUs komplett passiv zu kühlen ( gute Gehäusebelüftung vorausgesetzt! ). Diese sind allerdings sehr groß und passen deshalb nicht in jedes Gehäuse. Eine Alternative sind nach meiner Erfahrung die Modelle von Arctic, welche leise sind und für unübertaktete CPUs auf jeden Fall ausreichen.
Bei Gehäuselüftern wie gesagt 120mm, eine empfehlenswerte Firma ist hier Noiseblocker.
Am besten drosselt man diese über eine Lüftersteuerung, auf 7V sind die meisten unhörbar und haben immer noch genügend Leistung.
Bei der Grafikkarten- und Mainboardkühlung empfiehlt es sich auf passiv gekühlte Produkte zu achten. Bei Mainboards ist das keine Seltenheit, bei eventuell gewünschten Hochleistungsgrafikkarten schon eher. Einen Blick lohnt hier z.B. 4850 von Gigabyte
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4.) Der TV -Empfang
4.1) Grundlagen
Das wichtigste Bauteil für einen vollwertigen HTPC ist die TV -Karte. Wichtig vor dem Kauf ist zu wissen, welchen Fernsehempfang man nutzt, möglich sind: Kabel, Satellit und Terrestrisch ( also per Funkwelle ). Von diesen drei Varianten gibts es dann auch noch eine Digitalvariante, welche dann DVB-S ( S für Satellit), DVB-C ( C für Cable ) und DVB-T ( T für Terrestric ) heißen. Bei einer Neuausstattung empfiehlt sich eigentlich immer der Wechsel auf Digital, da die Signalqualität deutlich besser ist und auch nur per Digitalsignal HD -Formate ausgesendet werden können!
Es gibt Karten, die mehrere Empfangsarten beherschen, also z.B. DVB-C und analogen Kabelempfang, jedoch auch Karten, die spezialisiert sind auf eine Empfangsart. Hat man z.B. eine solche DVB-S Karte und versucht diese an eine analoge LNB ( Signalempfänger, sitzt auf der Sat -Schüssel) wird sie einem kein Bild liefern.
Eins soll hier noch erwähnt werden: DVB-S und DVB-T sind gegenüber äußeren Einflussen anfälliger als ihre analogen Gegenspieler. Denn wenn bei Digitalem Empfang das Signal gestört wird, bilden sich sofort Artefakte ( Klötzchen auf dem Schirm ) bzw. das Bild verschwindet. Ein Rauschen in dem Sinne wie bei Analog gibts es signalbedingt nicht mehr. Warum, dass würde hier zu weit gehen.
4.2) Die Empfangsarten
a) Analoge Empfangsarten
Die fasse ich hier kurzerhand mal zusammen, da es hier nicht viel zu sagen gibt. Die Karten sind auf Grund des Alters der Empfangsarten ausgereift und bieten teilweise Hardunterstützung bei der Codierung, was die Rechenleistung schont. Gute Firmen, die man in diesem Zusammenhang nennen kann sind Pinnacle, Haupauge, Technotrend und Leadtek.
Die Signale sind bei allen 3 Empfangsarten die selben, wodurch die TV-karten mit allen Zurechtkommen.
Diskrete Beispiele gebe ich hier keine an, da die Unterschiede marginal sind und man sich einfach eine Karte aussuchen sollte, die das mitbringt, was den eigenen ANsprüchen genügt.
b) DVB-T
Wird gerne auch das "Überall" -TV genannt. Durch seine Verbreitung per Funk ist es tatsächlich fast Flächendeckend in Deutschland verfügbar, tedenz steigend! Für den Empfang wird lediglich ein Empfangsteil und eine kleine Antenne benötigt, welche den Produkten aber meist schon beiliegt. Diese Empfangsart bietet sich vorallem für Leute an, denen es nicht erlaubt ist, eine Satellitenschüssel zu verwenden und die keinen Kabelanschluss bekommen können/haben wollen. Durch seine hohe Verfügbarkeit wird diese Empfangsart auch gerne für Laptops verwendet um unterwegs TV zu schauen. Dies schlägt sich natürlich auch in der Bauweise der Empfangsteile nieder, werden diese doch allzu häufig in Form von USB-Sticks angeboten.
Die Sticks sind standardisiert und haben meist nur marginale Unterschiede, bieten jedoch (fast ) alle keine Hardwareunterstützung an, so dass die ganze Rechenarbeit beim CPU liegt, was jedoch selbst für kleine CPUs kein Problem darstellt. Beim Kauf sollte man also nur drauf achten, das eine externe Antenne anschliessbar ist, da Geräte mit integrierter Antenne oft schlechteren Empfang haben. Firmen sind hier nahezu alle vertreten, bedenklos kann man bei denn oben genannten zugreifen, aber auch MSI, ASUS und TerraTec haben hier ein paar gute Angebote. Falsch machen kann man hier kaum etwas, deshalb spare ich die Empfehlungen aus.
c) DVB-C
Wie auch das analoge Gegenstück ist der Digitale kabelempfang unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Zudem ist er im Gegensatz zu DVB-T fähig HD- Material zu übertragen. Ähnlich wie bei DVB-S befindet sich auch hier zur Zeit ein Nachfolger in der mache, DVB-C2, welcher jedoch noch ein Weilchen auf sich warten lassen wird.
DVB-C Karten sind rarer, was sich damit erklären lässt, dass der Kostenpflichtige Kabelanschluss in vergleichsweise wenigen Haushalten vorhanden ist. Empfehlenswerte Hersteller sind auch hier die üblichen Verdächtigen wie z.B. TechnoTrend und TerraTec, aber auch KNC, welche bei HD-Karten ganz vorne mitmischen.
Es gibt aber, wie so oft bei einem HTPC etwas zu beachten: Alle Kabelanbieter verwenden für ihr Programm eine Verschlüsselung. Leider verwendet fast jeder Anbieter hier eine andere Technik und so gibt es leider Anbieter, für deren Verschlüsselung am PC aktuell keine Möglichkeit diese Signale zu entschlüsseln ( Kabel Deutschland BaWü ist so ein Fall )
Beispiele:
FloppyDTV - Eigentlich die Karte schlechthin, mit CI Schacht usw. welchen man ja dank Verschlüsselung (immer) braucht.
d) DVB-S(2)
Die Übertragung per Satellit ist die zweite Empfangsart, welche HDTV ermöglicht. Bei DVB-S ist die Anzahl der Sender noch beschränkt, mit dem Nachfolger DVB-S2, welcher sich aktuell etabliert sollen/sind mehr empfangbar.
Für den Empfang ist eine Multi-LNB oder reine Digital LNB notwendig!
Für Empfehlungen verweise ich hier auf den Thread von ganja_man, welcher zwar speziell auf Mediaportal als Software abgerichtet ist, aber die Karten auch allgemein gut beleuchtet:
DVB-S Karten Übersicht by ganja_man
4.2.1) Bemerkung
Es sei hier nochmal daran erinnert, dass die HDTV Karten keine Hardwareunterstützung haben! Die ganze Last liegt also bei der CPU und event. GPU! Bei reinem Fernseh schauen mag dies noch gehen, aber die aufwendigen Rechenprozesse bei Aufnahmen erfordern schon halbe Monster und Unmengen an Speicherplatz. Leider tut sich vorallem bei den HD-Karten in letzter Zeit recht wenig, so dass hier noch viele alte Bekannte vertreten sind, dafür inzwischen mit ausgereifteren Treibern.
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5.) Hardware
Kommen wir nun also zur Hardware. Früher habe ich konkrete Beispiele genannt, wie ein Rechner aufgebaut sein sollte. Nach reichlicher Überlegung habe ich das nun rausgenommen, zu schnell der Wandel bei der Hardware, zu individuell die Ansprüche der User. Stattdessen werde ich mich auf einige Empfehlung konzentrieren, welche die Kernkomponenten betrifft. Da ihr so gut wie immer einen Anfragethread startet um euch zu vergewissern, dass ihr richtig liegt, wird dann alles weitere dort auseinandergenommen.
Grafikkarten:
Der aktuelle Tipp muss eindeutig zu ATI gehen. Die 5xxx Serie bietet alles was man sich wünscht: HD SOund per HDMI, die neueste Videoprocessingunits und DX 11, welche vorallem in Hinsicht auf die CUDA/Steamablösung in naher Zukunft interessant wird.
Nvidia hat einfach nichts vergleichbares im Programm. PowerDVD9 setzt inzwischen auch Steam ein für DVD Aufbearbeitung, so das CUDA als Zugpferd nur noch für einige Situationen gilt, wo die Codecs Steam/DVXA nicht nutzen. Diese sind aber inzwischen zu selten, das man hier von ATI abraten sollte, zumal mit OpenCL/DX 11 einige Potente "Problemlöser" für die Zukunft ins Haus stehen.
Wenns eine Nvidia sein soll, dann sollte man sich nach den GT2xx ( < GT250 ) umschauen, die haben ausreichend Power, bieten allerdings kein DX 11 und kein HD Sound!
Integrierte Grafikchips:
Tja hier wirds schwer. Wirkliche Erfahrungswerte mit ATIs 890/Intels i3/i5 Lösung sind nicht zu haben. Zwar sollen die i3/i5 integrierten Chips eine ordentliche Performance abliefern, Intel hats bisher aber immer noch geschafft über Bugs/schlechte Treiber/mieses Deinterlacing sich aus dem Rampenlicht zu schiessen.
ATIs 890 hingegen dürfte ganz interessant werden, bleiben halt erste Userberichte abzuwarten, ob ATI hier VectorAdaptive Deinterlacing freigibt.
Bei Nvidia siehts eher mau aus. Der 8xxx Chipsatz ist niemanden mehr zu empfehlen, d.h. bei AMD Prozzis fehlt hier eine Alternative. Der 9300 ist nach wie vor noch attraktiv was die technische Seite angehen würden ( auch wenn er noch auf den Sockel 775 setzt ), allerdings sind entsprechende Boards so gut wie nicht mehr zu bekommen ( vom noch lieferbaren XFX würd ich abraten, siehe unseren Sammelthread zu dem Board ) und von daher wohl eher auf dem absteigenden Ast.
Prozessoren
Aufgrund der weitreichenden GPU Unterstützung reichen in den meisten Fällen auch kleinste DC Prozessoren zur vollen Zufriedenheit ( Ausnahme: HDTV 1080i Aufnahme/Wiedergabe ). Selbst die Ionplattform ( nicht aber die Atomplattform ) bietet für BR Genuss genug Power. Hier sollte man also eher nach Aspekten wie Temperatur/Stromspartechniken Ausschau halten, der i3/i5 scheint hier ein neuer Geheimtipp zu sein, aber auch einige der AM3/Sockel 775 Prozzis verstehen sich hier ganz gut auf knausrigkeit und sind in der Anschaffung billiger.
Soundkarten
Es gibt neben Asus HDAV inzwischen auch von Auzentech eine Soundkarte mit HDMI-Ausgängen. Allerdings sehe ich die Karte auf dem aussterben Ast und als Geldverschwendung an. Seit ATIs 5xxx Generation beherschen erstmals auch Grafikkarten die Ausgabe der HD Soundformate. Da hier alles unbearbeitet und digitla ausgegeben wird sehe ich bei den teuren Zusatzkarten keinerlei Sinn mehr und rate deshalb von ihnen ab!
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6.) Software
Der schönste HTPC nützt einem nichts, wenn nicht die richtige Software vorhanden ist um all seine Funktionen optimal zu nutzen. Deshalb jetzt hier ein kleiner Überblick vom Betriebsystem bis zum Media-Player.
Ich gehe hier aber nur auf die Auswahl ein. Die Einrichtung und Fragen zur Software überlasse ich einem anderen HTPC-Fan, den ihr hier findet: Software-Thread
6.1) Die Wahl des Betriebssystems
Das Betriebssystem ist, wie jedem klar sein dürfte, von elementarer Bedeutung. Für mich persönlich haben sich sowohl Vista als auch das neue Win7 als brauchbar erwiesen, wobei Win7 das gefühlt bessere war ( Mediacenter kann mehr von Haus aus als bei Vista, HDMI macht weniger Probleme als unter VIsta ). Manche User setzen noch auf XP, allerdings würde ich bei einer Neuanschaffung davon abraten, es ist halt doch schon älter, der Treibersupport/funktion nicht immer die Beste. Ansonsten sei gesagt, dass die großen Programme inzwischen alle sehr gut mit 64-Bit können, einzig wer kleinere, spezielle Programme einsetzt sollte sich vergewissern, ob diese auch 64-Bit-fähig sind.
Ein Betriebssystem muss hier natürlich noch erwähnt werden und zwar Linux. Linux wäre aufgrund seines Modulaufbaus DAS perfekte Betriebssystem für einen HTPC. Man könnte sich genau die Funktionen zusammenschustern die man braucht und alles andere sinnslose über Board werfen, so dass eine optimale Nutzung mögliche wäre. Aber Linux ist äußerst komplex, erfordert vor allem bei Einrichtung/Einarbeitung eine Menge Zeit und wird leider nicht von allen Herstellern unterstütz, so dass es hier große Lücken bei Software und Treibern gibt. Also eher nur was für Experten, die sich auch auskennen.
6.2) Player, Media-Centers, Codecs usw.
Hier verweise ich mal ganz Faul auf meinen Post im Softwarethread:
Forum de Luxx - Einzelnen Beitrag anzeigen - Nützliche HTPC-Software und Anleitungen
Bietet eine kleine Übersicht über das wichtigste und dürfte euch bei der ersten Wahl helfen.
6.3) Nützliche kleine Tools
Hier sind noch ein paar kleine Tools, die euch helfen sollen, das beste auf eurem Equiment rauszuholen. Wenn einer noch nützliche Helfer kennt, her damit!
a) LCD/Plasma richtig einstellen
Auf dieser Seite gibts von Computerbild eine ISO-Datei, mit der sich eine Test-DVD brennen lässt. Diese kann man nun abspielen und anhand der Testbilder die optimalen Bildeinstellungen herausfinden. Das Vorgehen wird ausführlich beschrieben und sollte slbst Anfängern ermöglichen ihr Bild optimal einzustellen!
b)Media-Portal
Ihr habt Windows XP, aber wollt eine komfortablere Oberfläche, die auch mit Fernbedienung einfach nutzbar ist? Ihr wollt deswegen aber kein neues Betriebssystem kaufen ? Dann schaut euch mal Media-Portal an. Dieses kostenlose Tool bietet eine Benutzeroberfläche die dem des Windows-Media-Center ähnlich ist. Es unterstütz mehre TV-Karten gleichzeitig, beherscht alle Funktionen wie Aufnahme usw. Unterstütz werden von diesem Programm auch die billigen MCE-Fernbedienungen, was natürlich sehr nützlich ist. Allerdings gelten einige EInschränkungen: Kein Linux-Support. Unterstützung erst ab Windows XP SP2! Kein direkter Support von XP64 ( Wovon ich auf einem HTPC atm eh erstmal abraten würde!)
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7.) Nützliche Links
Hier erfolgt eine Auflistung von nützlichen Links um z.B. Fragen zum Thema Fernseher usw. loszuwerden!
a) Übersicht über Karten für den (neuen) PCIe:
PCIe Karten Übersicht by emissary
Kritik, Anregungen und Meinungen erwünscht
MfG Polarcat
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