Eigentlich ist oft ja nicht mal das nötig... Normalerweise reicht ein "Offnen mit... Softwarecenter"(Oder wie auch immer das Teil in der jeweiligen Distribution genannt wird) im Downloaddialog von Firefox, und ein einfacher Klick auf "Installieren".
, nach 2-10 Sekunden ist das Startsymbol im Menü... Aber man sieht halt, dass sich die Vorurteile hartnäckig bei fast jedem halten, der sie für sich nicht selbst durch die Bereitschaft widerlegt, sich das ganze mal mit eigenen Augen anzusehen... Sonst würde nicht so viel Kritik auf falschen Annahmen beruhen.
Blöd nur, dass ihr euch als Gegenargument genau den Fall raussucht, der (oftmals) funktioniert... Das klappt aber auf jedem System. Das interessante ist eher das genaue Gegenteil. Nämlich der Fall, der Probleme macht. Bei MS bekommst du idR die Binarys und die funktionieren, wenn der Entwickler keinen Müll verzapft hat. Bei Linux (je nach Distribution/Base System) bekommst du die Binarys ebenso (über die Repos), vieles aber dank OpenSource und dergleichen eben nur als Sources -> und hier fängt der Spaß dann an lustig zu werden...
Das Argument oben ist wohl eher so zu verstehen, dass es bei Linux diverse Software gibt, die A) nicht in den offiziellen Repos zu finden ist und B) die du dann zu einem Teil noch selbst kompilieren darfst -> was auch völlig sinnig ist, da es eben dann keine hunderte Binarys für diverse Systeme geben muss, sondern nur die Source.
Nur was macht Oma Erna und Opa Otto, wenn sie so eine Software machen brauchen/wollen/nutzen müssen?? Da ist nichts mit Rechtsklick und Intall oder ähnliches...
Das Totschlagargument bei der Pro Linux Fraktion ist doch immer die Flexibilität. Es gibt tonnen von Distributionen mit hunderten von Oberflächen. Jeder kann sich das rauspicken, was er möchte... Die Kehrseite ist dabei aber schlicht und einfach, dass der unwissende User dabei völlig überfordert wird. Es gibt Anleitungen zu Hauf im Netz -> nur finde mal die für dich genau passende? Das ist effektiv unmöglich, denn die Software schimpft sich ja immer gleich, die rangehensweise, das Backgroundwissen und die Notwendigkeiten sind aber von System zu System, ggf. sogar von Oberfläche zu Oberfläche unterschiedlich. Pfade/Ablageorte von Files sind teils unterschiedlich, teils stehen sich Bibliotheken, von denen Software abhängig ist, selbst im Weg, weil mehrere verschiedene Versionen davon für verschiedene Software benötigt wird usw. Manches lässt sich auch gar nicht so ohne weiteres betreiben, weil es die Version der gewünschten Software nicht für die Version von Linux gibt. -> Negativ ist mir da bspw. Ubuntu 16.04 vs. 14.04 aufgefallen (schließt natürlich all die Ableger davon ein)
Nur mal ein ganz blödes Beispiel, ich bin gebrandmarktes Kind von KDE. Ich nutze KDE seit keine Ahnung, mindestens seit es SuSE 6 irgendwas gibt, vllt sogar schon länger. Vor ein paar Jahren, nachdem es mir eine SuSE Kiste beim Versionsupgrade zerlegt hatte, bin ich bei Mint 16 hängen geblieben. Natürlich mit KDE -> kannte man ja von vorher. Gleiche Oberfläche und man findet sich zurecht. -> dann das Update auf 17 irgendwann, die 17.1, 17.2 und 17.3 ging ebenso unspäktakulär. Nun, mehrere Wochen nach dem 18er Release gibts die 18er KDE Version. Update UNMÖGLICH im Moment -> so scheint es mir. What the hell??? Warum? Ich denke es ist so flexibel. -> erklär das mal bitte Oma Erna und Opa Otto.
Oder noch ein Beispiel, auf meiner Mint 18 Möhre, die nun nach dem misslungenen Update eben eine Neuinstallation ist -> Softwareverwaltung öffnen, Wine installieren -> alles schick und grün -> und nun? Kein Icon irgendwo, kein Startbutton irgendwo usw.!? Was soll das? Keine Ahnung, beim 17er Wine war das noch anders... -> ebenso der Hinweis, erklär das mal bitte Oma Erna und Opa Otto.
Thema Paketverwaltung -> auch so ein Thema. Manche finden das gut, andere finden das total mistig. Die Idee dahinter ist ja gar nicht mal so schlecht... Eigentlich, nimmt man es genau, sogar richtig gut. Nur bringt Oma Erna und Opa Otto mal wieder gar nix, wenn Teile der Software in den Repos nicht zu finden sind und/oder dort horn alte, nicht (mehr) gepflegte Versionen enthalten sind. Dann wird das schnell zu seinem Basteln getreu dem Motto, never touch a running system.
Was mich persönlich übrigens auch sehr stört, die Pro Linux Fraktion ist oftmals recht voreingenommen von sich selbst (und ihrem Wissen über die Produkte). Sieht man sehr schön an so manchem Kommentar in den Foren, wo unbedarfte User Fragen stellen und dann lapidare Antworten ala "rtfm" zurück kommen. Blöd dabei ist dann, dass die User häufig genau das schon getan haben -> aber aufgrund dem oben genannten Umstand des Überangebots ihr Problem gar nicht gelöst bekommen...
Wieder so ein Beispiel von mir, ich habe vor geraumre Zeit beim Thema Postfix versucht, ein sender based routed-mail relay zu bauen. Mit MySQL Backend anstatt Berkeley DB Files, einfach weil man die DB Files dann nicht bei jedem Change neu erzeugen muss und das ganze von Dritten über eine Software einfach zu händeln geht. Finde mal im Netz die Abfragesyntax/Ergebnissyntax für den Wert von "sender_dependent_relayhost_maps" oder "smtp_sasl_password_maps". Es gibt viele, hunderte oder gar tausende Anleitungen für ein MySQL Backend, keine, die ich fand, erklärte aber die Syntax der Abfrage oder der Ergebnisse der Abfragen.
Womit wir zum nächsten Problem kommen -> allerdings keineswegs Linux only, sondern eher OpenSource/Community Stuff bezogen. Die Dokus, ManPages oder allgemein, Handbücher/Anleitungen dafür sind teils unter aller Sau! Oma Erna und Opa Otto sind da nun wieder vor Probleme gestellt...
PS: nicht das wir uns falsch verstehen, ich nutze Linux seit gefühlt ewig und komme damit definitiv klar. Aber ich bin nun auch nicht zwangsweise der User, den man als Otto Normalo bezeichnen würde
Im Moment zählen darunter aber neben hunderten zu betreuenden Linux Servern aber bestenfalls eine Hand voll Kisten mit GUI. Die Bedienung ist mit GUI irgendwie... nicht das, was ich mir unter einer guten Bedienung vorstelle. Aber lassen wir das.
Was die Statistiken angeht, ich finde es grundsätzlich gut, dass der Anteil steigt, denn vllt kommen irgendwann die Softwareentwickler auch auf den Trichter, dass MS only eigentlich Mist ist... Im Moment scheint mir das aber noch klar ein Henne/Ei Problem zu sein.