40" UHD TV statt Monitor ... oder die Suche nach einem UHD Monitor mit 40"

Hat mal jemand die günstigen 40" TVs der 400-EUR Klasse ausprobiert? Laut Datenblatt können die meisten HDMI 2.0 4K 60Hz. Wie sieht es mit 4:4:4 Farben für gut lesbare Schriften aus? Ich habe nicht vor, darauf zu spielen, Input Lag wäre mir also egal. Beispiele:


Philips 43PUK4900
Philips 43PUS6101
Samsung Samsung UE40KU6079


Demgegenüber kosten gleich große Monitore (mit DP 1.2 statt HDMI 2.0) deutlich mehr:
iiyama Prolite X4071UHSU-B1 - 550 EUR
Philips BDM4350UC - 650 EUR
Acer ET430Kbmiippx - 700 EUR
 
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Ich kann nur sagen das ich mit meinem 4k Panasonic mit DP und egal welchen Kabel (hab mir extra eins für 30€ bei 1m gekauft), kein 12bpc oder 10bpc, nicht mit einer TitanX und nicht mit einer 1080. Alles ausprobiert ;)
 
4:4:4 hat mit 12/10bpc aber absolut nix zu tun.
Ich denke, sofern der Fernseher HDMI2.0 kann, sollte 4:4:4 bzw. RGB kein Problem sein.
Ich muss mit 4:2:0 leben, da ich nur eine GTX770 habe. Ist im Alltag aber gar nicht mal soooo schlimm, habe mir das wesentlich schlimmer vorgestellt.
 
4:4:4, 4:2:2 oder 4:2:0 ist die Farbunterabtastung/Kompression im YCbCr Format (bzw. bei 4:4:4 erfolgt keine Farbunterabtastung) dabei wird der Helligkeitskanal (Schwarz-Weiß-Bild, erster Wert) so belassen bei den beiden folgenden Werten (farbliche Unterschiede zu grau in Richtung blau/gelb bzw. rot/türkis) werden dann farbige Pixel bei der Abtastung weggelassen um Speicherplatz bzw. Bandbreite zu sparen (das Auge löst Farben auch nicht so genau auf wie Schwarz-Weiß, daher früher sicher auch die Idee dazu). Wird das Bild dann später wieder zusammengesetzt werden die fehlenden Pixel aus den vorhandenen errechnet/interpoliert. Das farbige Bild ist dadurch faktisch verändert, sieht man aber nicht unbedingt gleich bzw. fällt (ohne direkten Vergleich) nicht negativ auf.
Das Verfahren wird auch bei allen gängingen Video bzw. auch JPEG etc. Kompressionen angewand. BluRay Filme, H264 ist grundsätzlich in 4:2:0 farbunterabgetastet. Wer ein Game mit Fraps unkomprimiert aufnimmt, dann komprimiert und sich beides ansieht, kann die farblichen Abweichungen auch sehen.
Weitere Nachteile sind z.B. Farbsäume bei Schriften im PC Betrieb bzw. härtere Abstufungen bei Farbverläufen (z.B. Blau im Himmel).
Ich könnte mir vorstellen das der höhere Inputlag bei 4:2:0 oder 4:2:2 von der internen Verarbeitung kommt, denn das Panel arbeitet ja wieder im RGB Format, muss aber das YCbCr entsprechend konvertieren bzw. die fehlenden Farbinformationen interpolieren.
Am besten sollte daher bei PC Betrieb zum TV RGB 8bit gewählt werden, dann muss auch keine Seite irgendwas ins YCbCr und zurück wandeln.

Problem günstigerer TV Geräte oder älterer Grafikkarten ist natürlich das mit HDMI 1.4a 2160p60 wegen der Bandbreite nicht mit RGB sondern nur YCbCr 4:2:0 läuft. Da 30hz oft die schlechtere Option ist, muss man entweder zu neuen Geräten greifen oder damit leben. Selbst diverse HDMI 2.0 TV Geräte unterstützen 2160p60 nur mit YCbCr 4:2:0 und kein RGB. Ärgerlich.
Darum ist die UHD Color Option bei Samsung TVs und PC Betrieb sehr wichtig. Nicht (nur) wegen den 10 oder 12bit, sondern 8bit RGB 2160p60! Außerdem läuft 2160p60 YCbCr 4:2:0 meist nur im begrenzten HDMI-"Dynamikbereich" 16-235, wärend 0-255 bei RGB zur Verfügung stehen sollte.
Bei Filmen mögen die 10 oder 12bit YCbCr 4:2:2 oder 4:2:0 noch Sinn machen, da sie besser als 8bit YCbCr 4:2:0 sind. Außerdem bietet der Helligkeitskanal 4x soviele Abstufungen. Aber im PC/Desktop Betrieb würde ich 8bit RGB immer 10 oder 12bit YCbCr 4:2:2/4:2:0 vorziehen.
Am besten wäre natürlich RGB 10/12bit bei 2160p60... aber das schafft HDMI 2.0 leider nicht.
 
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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Wieder was gelernt.

Wurden die TV Hersteller einfach einen DisplayPort-Anschluss verbauen, gäbe es diese lästigen Probleme auch nicht...
 
@synergycore
Du stellst das mit dem ‚einfach einen DP-Anschluss verbauen‘ so hin, als ob da nur ein kleines Loch in die Plastikrückwand zu stanzen wäre, in die man mittels Heißkleber eine DP-Buchse reinsteckt.
Aber so wie aus einem Moni nicht so recht ein Fernseher wird, wird ein TV-Set nicht zum Moni, nur weil man eine ‚Buchse verbaut‘. Es ist zu befürchten, dass hinter dem Eingang noch paar Platinenschaltkreise erforderlich wären.
Und ich glaube, es gibt eine breite Front von Rechteinhabern, die es garnicht gerne sehen, wenn TV-Hersteller ihre Geräte mit Schnittstellen ohne Kopierschutzfunktionen ausstatten.
Auch der TV-Hersteller ist vielleicht nicht so sehr daran interessiert, weil der Kunde der Meinung sein könnte, dass ein TV mit DP-Anschluss automatisch auch alle Monitor-Features haben müsse.
Hier kommen dann z.B. IDukeIs Ausführungen zur Farbverwaltung zum tragen.

Ansonsten hat HDMI2.0 nun beim Thema Übertragungsbandbreite zum betagten DP1.2 aufgeschlossen. DP1.3/4 hat zwar in den neuen GraKas Einzug gefunden, ist aber noch nichteinmal (per heute mit einer Ausnahme) bei den Monis angekommen.
Wenn mittelfristig Monis mit DP1.3/4 rauskommen wirkt DP1.2 veraltet. Aber ein Fernseher mit DP1.3/4-Anschluss würde den im Multimedia-Bereich aktuellen HMDI2.0-Standard deutlich in den Schatten stellen.
Wer also seinen PC in sein Multimedia-Umfeld einbinden möchte, wird auch künftig HDMI und dessen Derivate (MHL) verwenden müssen.
(Von Panasonic gibt es wohl Fernseher mit DP.)
 
Wenn Panasonic DP-Anschlüsse verbaut, kann es ja wohl nicht so schwer sein. Brauchst halt nur nen DP Chip im Fernseher, der das Signal dekodiert, fertig. Denke das ist jetzt nicht so ne Herausforderung wenn man sieht, welchen unnötigen Schrott Fernseher so verbaut haben. Kameras, gestensteuerung usw...

Und ich denke auch nicht, dass die Käufer dann irgendwelche Ansprüche haben, kommt dann halt RGB rein und damit ist das Teil ein normaler Bildschirm. Gibt ja auch mehr als genug (inzwischen natürlich veraltete) Flachbildfernseher mit DVI und auch VGA.

Und solange man keine Quelle hat, die den Kopierschutz umgeht, ist das den Rechteinhabern auch relativ egal. Die BD Player können ja weiterhin nur HDMI haben.

Aufjedenfall habe ich meinen HDMI2.0 Fernseher trotz Adapter nicht erfolgreich an meinen PC anschließen können und das ist großer Mist.
 
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@synergycore
Ich habe jetzt nicht die komplette Produktliste inkl. Spec von Panasonic zur Hand.
Aber auch im Fernseher-Markt geht es bei der Marge um jeden Kondensator.
Ich gehe mal davon aus, dass Panasonic den DisplaPort in ihre hochpreisigen Geräte baut, und so ein Teil meilenweit vom Samsung-UHD-Schnäppchen bei media-markt entfernt sind. Also von wegen, ‚n Chip und fertig.
DVI und HDMI(1.4) sind sich übrigens recht ähnlich, da ist ein DVI-Eingang in der Tat kein Hexenwerk.
Bei dem ganzen Zusatz-Schrott bin ich auf Deiner Seite.
Aber hier mein Mantra: Es geht den Globalplayern ja nicht darum, uns ein taugliches Gerät hinzustellen, sondern es geht darum Strategien und Marketing zu ersinnen, um uns immer neuen Schrott zu verkaufen.
 
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