Ich finde sowas auch unter aller Kanone, CPU testen und wenn sie nicht den Wünschen entspricht zurückgeben.
Wobei genau DAS ja die Intention des Fernabsatzgesetzes war. Da man die Ware nicht in Augenschein nehmen kann, ohne sie zu kaufen, hat man ein Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen. Eben, wenn sie nicht den Erwartungen anhand der Katalog-Beschreibung entspricht.
Nur ist es ja hier so, daß jemand einen Sempron 140 kauft, der als Sempron 140 wunderbar funktioniert. Über die Leistung des Prozessors sollte man sich vorher schon im Klaren gewesen sein. Ihn dann zurückzugeben, weil er nicht als Athlon X2 läuft, ist ungefähr so, als wenn man einen bestellten VW Golf zurückgibt und sein Geld wiedersehen will, weil man keinen 911er Porsche geliefert bekommen hat.
Mir tun da die Händler schon fast leid. Andererseits ist das 14tägige Rückgaberecht in meinen Augen wichtig. Und ich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen dieser "Mode" und den exorbitant gestiegenen Versandkosten, die inzwischen im Schnitt weit über den Frachtkosten für Pakete liegen. 3,90 Euro waren mal Usus - heute sind es zwischen 6 und 8 Euro. Irgendwo müssen die Händler das ja wieder reinholen.
Ich selbst habe schon mal eine Sempon-CPU bekommen, die nicht funktionierte und an den Pins erkennbare Einbauspuren hatte. Da hat wohl ein Scherzkeks entweder das Teil selber gehimmelt oder nachdem sie nicht funktionierte gemeint, er nimmt doch lieber einen stärkeren Prozessor - und hat das defekte Teil einfach wieder zurückgeschickt. Hätte er sie als defekt reklamiert, hätte er wieder einen Sempron bekommen.
Nun hatte ich das Problem an der Backe. Ich mußte, um festzustellen, ob nun das neue Board, die neue CPU oder der neue RAM einen Treffer hatten, eine weitere CPU kaufen - es erschien mir logisch, daß sie schuld war, was zum Glück auch stimmte. Anschließend hab ich sie an den Händler zurückgeschickt mit einer langen Erklärung, daß ich nun keine CPU mehr brauche und er mir bitte das Geld zurückgeben solle. Ich wollte schließlich nicht für meine Ehrlichkeit auch noch bestraft werden. Schließlich hätte ich das Teil genauso "grundlos" zurückschicken können - und der nächste Kunde hätte das Problem gehabt.
Das hat der Händler (e-Bug) eingesehen und mir mein Geld überwiesen.
Leider sind solche Schmarotzer nicht gerade selten. Ob es nun Übertakter sind, denen eine CPU nicht weit genug über dem versprochenen Takt geht oder "Ladies", die für einen Anlaß ein Kleid bestellen, einen Abend damit flanieren und dann wieder zurückschicken.
So. Das mußte mal raus - und ganz OT war es ja schließlich nicht. Knackt von mir aus Eure Semprons zu X2 oder X2 zu X4, aber verkauft die Dinger dann ehrlich weiter, wenn ihr sie nicht mehr wollt!
Ps: zum Thema Lasercut: das stelle ich mir recht schwierig vor, Nicht nur, daß ein roter Laser allein von der Wellenlänge her schon die fünfzehnzehnfache Dicke einer 45nm-Struktur hat, dürfte beim Rausbrennen auch Dreck entstehen, der die ganze CPU zerstört - die ja nicht ohne Grund in Reinsträumen hergestellt wird.
Ich denke, daß AMD die CPUs nach einer optischen Oberflächenkontrolle ALLE in Gehäuse verpackt, und erst DANN testet, welche CPU was kann. Logisch, daß man dann rein auf elektronischem Wege erzeugte "Cuts" mit dem entsprechenden "Uncut" wieder verbinden kann.