Warum betrachtest du diesen beschnittenen Chip? Die aktuellen Realtek- und Intel-2.5GbE-Chips sind deutlich kleiner als ein AQC109.
Weil es einer der ersten, wenn nicht der erste Chip nur für 2,5GbE war, die aktuellen von Realtek und Intel kamen später und daher hat der AQC109 vermutlich auch noch ein anderes Fertigungsverfahren und dürfte schon alleine deswegen größer ausfallen, wenn er 28nm ist und die Intel in 14nm gefertigt wird, ergäbe sich alleine daraus nur grob ein Viertel der Diefläche, selbst wenn beide gleich viel Logiok hätten.
Der AQC107 hat eine PCIe x4-Anbindung. Man kann also die anbindgun auf ein Viertel reduzieren, wenn man nur für 2,5GbE entwickelt.
Oder wenn man ihm eine PCIe 4.0 Lane spendiert und im übrigen hätten für einen 10GBASE-T NIC natürlich zwei PCIe 3.0 Lanes auch gereicht, der Aquantia AQC107 ist aber eben recht alt und hat vier Lanes um auch bei PCIe 2.0 noch genug Bandbreite bei der Anbindung bieten zu können. Komischerweise haben die Hersteller von SATA 6Gb/s und USB3 Host Controllern da früher nicht den Wert auf die Bandbreite der Anbindung gelegt wie es nun bei den Multigigabit NICs der Fall ist, denn da war eine PCIe 2.0 Lane für zwei SATA 6Gb/s oder zwei USB 3 Ports normale und manche haben auch 4 Ports mit einer PCIe 2.0 Lanes angebunden, wie der Marvell 9215, wobei schon ein SATA 6Gb/s Port mehr Bandbreite hat als die eine PCIe 2.0 Lane seiner Anbindung, denn netto geht über eine PCIe 2.0 Lanes nicht ganz 400MB/s pro Richtung.
Für die Masse gibt es aber die Hx10-Chipsätze.
Belege? Welche Stastik belegt dies?
Wer soll da eigentlich da groß verdienen, wenn die 2,5GbE-Chips so viel kosten wie früher die 1GbE-Chips?
Selbst wenn die 2,5GbE Chips ähnlich billig verkauft werden, so verdienen die Hersteller der Router und Switches daran und der Punkt ist aber, dass man eben in dem Fall auch für praktisch das gleiche Geld auch 10GBASE-T anbieten könnte.
Der Vergleich mit USB hinkt natürlich, weil du da ganz andere Strecken und Verkabelung hast.
Also bei mir im Haus gibt es kein Ethernetkabel welches länger als 2m ist, da alles nur in meinem Homeoffice liegt und der Rest über WIFI läuft und es mache es mal wie du und behauptet, dass dies bei der Masse genauso ist, ohne es zu belegen und warte auf den Gegenbeweis.
Im übrigen habe ich nichts gegen NBASE-T als Fallback für 10GBASE-T, dies konnte man z.B. den Intel X550 per FW Update beibringen, sondern finde es nur etwas unsinnig dies als NBASE-T only in Form von 2,5GbE und 5GbE ohne 10GBASE-T einzuführen.
Allerdings zeigt USB sehr gut, dass eine Verzehnfachung der Transferrate nicht in jeder Generation umgesetzt werden kann.
Nicht bei jeder Generation, aber wenn man sehr lange keine Erhöhung der Bandbreite hatte, dann schon, so wie es sehr lange gedauert hat von USB2 auf USB3 zu gehen, hängen wir nun schon sehr lange bei Gigabit Ethernet im Consumerbereich fest und im Unterschied zu USB, gibt es die 10GBASE-T Technik ja schon lange, die muss ja nicht neu erfunden werden, wie es bei USB3 der Fall war.
benötigen viele Geräte nicht mal diese Bandbreite
Das tun sie bei USB auch nicht! Externe HDDs sind schon fast das einzige was für das man USB3 nutzen kann und externe SSDs sind die einzigen Geräte die mehr als 5Gb/s bei USB wirklich ausnutzen können, zumindest NVMe SSDs, denn eine SATA SSD wird durch USB 3 (5Gb/s) gegenüber USB 3.1 (10Gb/s) nur um so 100MB/s in der Spitze begrenzt. Im übrigen hatte ich geschrieben:
2.5GbE reicht gerade im mit einer USB3 Platten auf den äußeren Sektoren mithalten zu können, für eine etwas größere NAS mit mehreren HDDs im RAID 0 oder RAID 5 ist es aber auf jeden Fall ein Flaschenhals und es gibt nicht so wenige Leute die ein NAS haben, sage also nicht das dies keiner brauchen würde.
Jetzt sag nicht, die Masse hat kein NAS, die Masse hat auch keine USB SSDs und trotzdem 10Gb/s USB Ports bei allem über der Einsteigerklasse und es hat nicht einmal jeder eine USB HDD und trotzdem haben alle USB 3 Ports.
Man darf auch nicht vergessen, dass NBASE-T insbesondere für bestehende Verkabelung gedacht ist, die 10GbE nicht über die volle Länge von 100m unterstützt.
Dafür wurde NBASE-T ja entwickelt, fast 10 Jahre nachdem 10GBASE-T released wurde, indem man eben die aufwendige PAM-16 (pulse-amplitude modulation with 16 discrete levels) Bitkodierung (statt PAM-5 bei Gigabit) bei geringeren Frequenzen verwendet.
PCIe 6.0 wird übrigens nur PAM-4 nutzen, eben um den Aufwand im Limit zu halten, da es eben viel Aufwand ist mehr Bits im Signal zu kodieren. Wie gesagt habe ich auch nichts gegen NBASE-T als Fallback für schlechte Verkabelung bei 10GBASE-T, dies macht natürlich Sinn und kostet auch nichts extra, es ist das Gleiche und alles läuft eben einfach langsamer.
10GBE NIC heißt ja nicht, dass man nicht NBase-T implementieren darf.
Eben, dafür macht NBASE-T Sinn. Aber es macht eben zumindest technisch keinen Sinn NBASE-T ohne 10GBASE-T zu bringen, da die 10GBASE-T Chips seit mehr als 10 Jahren vorhanden sind und solche 2,5GbE Controller einfach nur beschnitten sind und wenn man sie auf neue Fertigungsprozesse umgestellt hat um sie billiger und sparsamer zu machen, hätte man sie ebenso gleich für 10GBASE-T auslegen können, dies hätte praktisch nicht mehr gekostet, eine zusätzliche PCIe Lanes macht nicht viel Chipfläche aus, PCIe 4.0 statt PCIe 3.0 dürfte praktisch nichts kosten, nachdem man die Technologie erstmal hat.
Deshalb unterstelle ich den Herstellern dies aus wirtschaftlichen Gründen zu machen, erstmal gibt es jetzt 2,5GbE und dann in einigen Jahren 5GbE um danach nochmal mit dem Schritt auf 10GbE absahnen zu können. Wäre es anderes und nur der Mangel an schnellen PCIe Lanes der Grund, könnte man entweder bei der Bandbreite der Anbindung die gleichen Kompromisse machen wie bei SATA 6Gb/s und USB 3 Controllern oder wenigstens gleich auch 5GbE erlauben, Fallback auf 2,5GbE bei schlechter Verkabelung wäre ja da automatisch dabei. Selbst an nur einer PCIe 2.0 Lnes erreicht ein 5GbE NIC dann noch fast 400MB/s und damit mehr als 2,5GbE liefern kann, wenn auch nicht so viel wie bei 5GbE möglich wäre und ebenso erreicht man mit einem 10GBASE-T NIC an einer PCIe 3.0 Lanes zwar nicht die volle Bandbreite, aber mehr als mit 5GbE, es wäre also immer noch besser als 5GbE, auch wenn eben nicht das volle Potential ausgeschöpft werden kann, irgendwo gibt es eben immer einen Flaschenhals.