War bestimmt toll, wenn man als Autokäufer auch das Gefühl haben konnte, dass man ein Auto gekauft hat, welches für die DTM gebaut wurde.
Denke da an die verschiedenen Evo-Modelle, von denen 500 Stück für die Strasse gebaut werden mussten.
Dann sahen die Wagen ja auch noch von innen fast so aus, wie die Serie.
Der Spoiler am Heck war dann halt so, wie er für das Rennen gebraucht wurde.
Heute mit den Gleichteilen bei allen Herstellern und ganz anderen Teilen als in der Serie kann man sich ja nicht mehr damit identifizieren.
Da spielt es auch gar keine Rolle, ob Audi Le Mans gewinnt, Mercedes F1 und BMW die DTM.
An emotionalen Schub für den Autokauf bringt das doch Null.
Ich schreibe noch was zur Enstehung des M3, und dem Zusammenhang mit dem Motorsport. Für die, die es vielleicht interessiert, und ich habe gerade nichts zutun.
Alle anderen die jetzt denken, oh Gott da was schreibt der M3 da wieder für einen Mist, bitte den Beitrag überspringen.
Der Ursprung der Idee für einen "M3" enstand bereits 1983 bei Paul Rosche (
Paul Rosche) und seinen Kollegen.
Die Firma hatte großes Vertrauen in Herrn Rosche und sein Team, sie durften viel probieren und bauen.
Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahre bauten sie einen fahrbaren Formel 2 Vierzylinderreihenmotor in einen 3er E21 ein.
Es gab dann "geheime" Testfahrten, und das Auto war natürlich eine absolute Rakete.
Der Vorstand wusste anfangs nicht von dem Auto. Irgendwann fanden sie es natürlich raus und bei einem Besuch wurde das Auto dann vorgestellt.
Der war begeistert. Den Namen M3 gab es damals natürlich noch nicht, aber die Idee mit anfänglicher Umsetzung war geboren.
1983 wurde es dann fester und die erste Zeichung des M3 E30 entstand. Die kam übrigens auch schon sehr nahe an das fertige Auto ran, wie es dann am Ende wirklich aussah.
Man fuhr ja noch mit dem alten 6er im Tourenwagensport. Dieser sollte nun durch ein kompakteres, schnelleres Auto ersetzt werden.
Es wurde also konkreter um den "M3".
Das war ein einmaliger Punkt dieses Autos: Das Auto wurde für die Rennstrecke entwickelt, und erst nacher für die Strasse angepasst.
Es ging dann u.a. an die Entwicklung des Motors.
Man hatte ja schon erfolge mit dem Reihenvierzylinderblock des M10, der bis zum Formel 1 Motor gebaut und entwickelt wurde.
Diesen Block nahm man dann mit Veränderungen für den M3.
Der Zylinderabstand war der gleiche wie bei dem M88 Motor (M1, M635 Csi, M5). Der Projektleiter damals beschloss dann diesen Zylinderkopf zu nehmen und ihn um zwei Zylinder zu kürzen.
Die offenen Wasserkanäle an der hinteren Seite wurden mit Platte verschlossen, die Drosselklappen um zwei gekürzt, fertig war der Motor im ganz groben.
Bohrung, Hub und Ventilwinkel sollten anfangs exakt dem M1 Motor entsprechen.
Man baute erst einen 2.2 Liter Motor, später folgte ja der fertige 2.3 Liter. Und am Ende kam natürlich noch der 2.5 Liter Motor.
Der Motor wurde dann in nur 14 Tagen entwickelt.
Die Teile für den Motor wurden teils im eigenen Werk von BMW gebaut, teils als Rohteil von anderen Firmen, manche Teile aber auch komplett von anderen Firmen.
Der Zylinderkopf wurde z.B. im eigenen Werk von BMW gebaut in der Legierung GK-AlSi9Mg wa HB 80-100. Für die Maschinenbauer hier.
Auch das Steuergehäuse aus AlSi10Cu2.
Der Motorblock wurde bei der Firma Eisen Werke Brühl in Brühl bei Köln gegossen, aus HB 170-230 Perlitguß.
Ölwanne bei der Firma Handtmann, und so weiter.
Im Gegensatz zum Formel 1 Motor bekam der M3 Motor eine Duplexkette spendiert.
Auf E30 Basis wurde dann der M3 als komplettes Fahrzeug entwickelt. Im April 1983 war der erste M3 als Versuchsfahrzeug dann startbereit.
Sozusagen der aller erste M3.
Dieser war noch in der Serien E30 Karosserie verpackt, schon mit dem "S14" Motor fuhr dieses Auto durch die Gegend.
Gleichzeitig gab es einen "M3" mit 3.5 Liter Reihensechszylinder, der ebenfalls erprobt wurde.
Hier war man mit dem Fahrverhalten nicht zufrieden, wohl der Hauptgrund warum man sich damals dann für den Vierzylinder entschieden hat.
Im Mai 1984 war dann der "erste" M3 in M3 Karosserie unterwegs. Diese hatte die Nummer 105. Hier gab es drei Verschiedene Versionen des Fahrzeugs die dann ebenfalls alle erprobt wurden.
Man testete 40.000 Kilometer Nordschleife und über 50.000 Kilometer Nardo in Italien mit dem Fahrzeug.
Es gab hier natürlich Probleme in der Entwicklung.
Zum Beispiel ist der Fächerkrümmer immer wieder gerissen. Das Problem lag darin das die Auspuffanlage sich hinten um 2,5cm rausgeschoben hat wenn sie warm wurde bzw. "anwuchs".
Die Aufhängung machte das nicht mit, so entstand Spannung in den Bauteilen. Eine angepasste Aufhängung behob das Problem.
Im März 1985 war dann noch eine große Entscheidung zu treffen.
Manch einer wollte die Karosserie soweit es geht aus Kunststoff, andere komplett aus Blech.
Man ging dann einen Mittelweg und baute für den M3 viele Teile aus Kunststoff, die für den Serien 3er aus Blech waren.
So konnte man das Gewicht minimieren. Front und Heckscheibe wurden beim M3 eingeklebt, und nicht wie damals üblich und auch beim Serien 3er mit Keder eingesetzt.
Das verstärkte die Verwindungssteifigkeit des Autos.
Auf der IAA 1985 wurde dann der erste "fertige" M3 vorgestellt. Das Fahrzeug war allerdings noch garnicht richtig fertig, sondern noch ein Versuchsfahrzeug bzw. Entwicklungsauto. Der war hellgrün und nannte sich VT 124.
Der erste M3 der öffentlich gezeigt wurde. Der Motor wurde geheim gehalten, es gab auf der IAA keine offene Motorhaube zu sehen, oder Infos was für ein Motor nun drinsteckt.
1986 gab es dann erste Probefahrten für die Presse in Mugello Italien.
Um für den internationalen Motorsport freigegeben zu werden, musste das Auto nun homogoliert werden.
Hierfür waren 5000 Einheiten vorgeschrieben.
Anfangs wurden 15 Stück pro Tag gebaut, Ende 1986 waren es schon 60 pro Tag.
Am 23. Februar 1987 wurde der 5000te M3 fertig gestellt. Am 1. März 1987 dann homogoliert von der FISA.
1987 war übrigens das war wo die meisten M3s vom Band liefen, 6396 Stück.
Insgesamt wurden 17970 gebaut, die Zahl beinhaltet auch alle Rennwagen.
Davon gingen 10383 in den Export, allein 4995 in die Usa.
Aber auch in alle Welt wie z.b. einer nach Australien. 5 Nach Jugoslawien, 2 nach Neuseeland, 756 nach Japan und so weiter.
Später kamen dann die erwähnten Sondermodelle. Diese waren notwendig um weiter entwickelte oder auch neue Teile im Motorsport zuzulassen.
Hier mussten wiederum eine bestimmte Menge (meist +-500) gebaut werden.
Der Evolution 2 und der Evolution 3 kamen somit noch nach.
Diese Autos hatten auch zahlreiche Veränderungen. Vom Motor, Karosserie, Scheiben...
Allein die Liste für den Evo 3 der dann als Strassenfahrzeug Sport Evolution hieß ist lang, und machte das Auto eben noch schneller.
Die meisten M3 Rennwagen wurden später verkauft und verheizt, viele originale gibt es wohl nicht mehr.
In Deutschland sind zur Zeit noch 606 E30 M3 (ohne die genullten etc.) angemeldet (2014).