Ich kenne mich mit der juristischen Seite nicht aus, aber wenn auf öffentlichen Straßen richtig gerast wird und dazu noch ein Rennen stattfindet, dann kann man das vielleicht als Mord kategorisieren, da dies seitens der Täter miteinkalkuliert wird (wenn auch nur latent), wenn sie so durch die Stadt fahren.
Moralisch bin ich voll bei dir.
Juristisch ist es aber kein Mord, wenn man es einkalkuliert (was man auch erstmal nachweisen müsste), weil der Vorsatz fehlt.
Wenn die schnell fahren, um, jemanden zu töten, dann wäre es Mord.
Meiner Meinung nach ist es eher "fahrlässige Tötung".
Als Beispiel für fahrlässige Tötung wird gerne ein Autofahrer genommen, der zu schnell an einem Kindergarten vorbeifährt und dabei ein Kind tot fährt.
Da ist auch kein Vorsatz, das Kind tot zu fahren.
Ein weiterer Grund, dass es kein Mord ist, ist:
Lebenslange Haftstrafen: Ku’damm-Raser erneut wegen Mordes verurteilt - Berlin - Tagesspiegel
...Bis es auf der Tauentzienstraße zum
Unfall kam....
Ein Unfall ist:
"ein plötzliches, zeitlich und örtlich bestimmbares und
von außen einwirkendes Ereignis."
Das passt auch nicht mit Mord zusammen.
Die Signalwirkung ist in der Allgemeinheit vielleicht da, aber ob sie an dem Verhalten der bestimmten Personengruppe etwas ändert, die solche Taten ausführt, ist dann eine andere Frage. Du sprichst ja selbst auf der einen Seite von Signalwirkung und auf der anderen von nicht-therapierbar aufgrund persönlichkeitsbezogener Defizite.
Signalwirkung bzw. Exempel statuieren finde ich bei Verbrechen immer schwierig. Es gelten die Gesetze zum Tatzeitpunkt. Da kann man in einem vernünftigen Rechtsstaat nicht hinterher die "Regeln" ändrn.
Wegen der Defizite meinte ich was anderes. Ich will da niemandem zunahe treten, aber der (studierte) Zahnarzt von nebenan ist eher nicht der typische Täter für sowas.
Ich vermute da eher schlecht gebildete Leute, bei denen im Kopf auch sonst nicht viel passt. Sonst kommt man nicht auf so eine total blöde Idee.
Jetzt wandern die Jahrzehnte ins Gefängnis.
Und danach?
Dann sind die mindestens 42 Jahre alt, haben (vermute ich mal) keinen vernünftigen Abschluss, zumindest 15 Jahre nicht gearbeitet und wahrscheinlich auch kein Geld.
Was soll aus denen werden?
Meinst du, dass die dann eine Banklehre machen?
Die beste Möglichkeit, die ich sehe ist Handwerker.
Hoffentlich werden das keine Kleinkriminelle. Vielleicht lernen sie einiges in der Zeit.