Wenn man das Zeug neu kauft. Muß man aber nicht. Von den Mondpreisen in ebay abgesehen kosten Entwicklungsdosen 'n Appel und 'n Ei. Ich empfehle, im Freundes- und Bekanntenkreis, vor allem aber bei älteren Verwandten herumzufragen, viele von denen haben alles, was man braucht, im Keller herumliegen und verschenken es. Nur ein Thermometer -
ein wirklich genaues Analogthermometer - kostet erstmal Geld.
(Fast alle Digitalthermometer sehen genau aus, sind es aber nicht!!!)
Was die Chemie betrifft, angebliche Wunderwässerchen sind extrem teuer und bringen nichts. Das sage ich nach 30 Jahren Fotolaborerfahrung. Der Film macht 80% des Ergebnisses aus, 20% ändert der Entwickler. Allerdings kann man sich mit dem falschen Entwickler die 80% versauen
Daher kann ich auch ein paar Empfehlungen geben:
1. Flüssigkonzentrate sind meist viel teurer als Pulverentwickler.
2. Wenn man wirklich Geld sparen will ist der Fomapan 100 Film unschlagbar billig und sehr gut zu gebrauchen. Es gibt auch einen Foma 400, aber er ist nur bei 200 ASA gut und wenn man einen wirklichen Feinstkornentwickler benutzt, es sei denn, man mag Korn. Ich benutze als 400er nur noch Kodak Tmax 400, so teuer ist er nicht, schlägt aber jeden anderen 400er und viele 100er um Längen, vor allem auch, weil er sich gut scannen läßt. Derzeit hat Kodak Jubiläum und gibt freundliche Rabatte, vergleichen und im Tiefkühlfach bunkern lohnt sich.
3. Als Negativentwickler für einen Anfänger taugt Rodinal, wenn man dessen Stärken - Haltbarkeit, normaler Preis, einfach zu benutzen - braucht und dessen Schwächen - starkes Korn, wenig geeignet für hochempfindliche Filme - einem egal sind. Ich halte Rodinal allerdings für den am meisten überschätzten Entwickler. Es wird ihm viel Gutes angedichtet, weil er so schön einfach zu benutzen ist...
Wenn man viele Filme entwickelt ist Kodak XTol vom Preis-Leistungsverhältbis her unschlagbar. Selbst wenn er das Dreifache kosten würde wäre es immer noch ein toller Entwickler, mit dem man fast alles entwickeln kann, auch bestens zum Pushen geeignet. Leider gibt's den aber nur in 5-Liter-Packungen, halten richtig angesetzt und aufbewahrt 6 Monate und kosten 8-9 Euro - die reichen bei 1:1-Verdünnung für 50 Filme.
XTOL-Erfahrungen
Für einen Anfänger gibt es dann aber vor allem den Klassiker der Klassiker, den meistbenutzten Filmentwickler der Welt: Kodak D-76. Billig, Pulver, kann alles, was ein Entwickler können sollte. Gibt's auch als Ilford ID-11 und Fomadon P und früher als Orwo 19 oder F19.
4. Stopbad: Zitronensäure aus dem Drogeriemarkt. Billig, stinkt nicht.
5. Fixierer-Faustregel: schnell und flüssig ist teuer, langsam und Pulver ist billig. Ich benutze dennoch den relativ "teuren" Amaloco X 89, weil er nicht so stinkt, sehr schnell und trotzdem ziemlich billig ist.
6. Netzmittel: benutze ich seit vielen Jahren nicht mehr. Destilliertes Wasser aus dem Baumarkt zwei Minuten als Schlussbad wirken besser. Es sind allerdings schon Freundschaften an der Frage zerbrochen, wie man Filme fleckenfrei trocknet...
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Billige Filmscanner sind leider so schlecht wie Flachbettscanner mit Filmaufsatz.
Wenn man eine gute DSLR und ein sehr gutes (altes, gebrauchtes, manuelles) Makroobjektiv benutzt kann man damit sehr gut "scannen".