Hallo,
um es einfach zu halten, lass uns doch einfach ohne irgendwelche Begriffe wie Realinflation usw. reden. Auch ohne diese real existierenden Verkomplizierungen ist es für manche schon abstrakt genug - z.B. für mich.
Zudem leben wir im Informationszeitalter.
Ein Beispiel: Eine Firma (zB ein Social Network) bringt ihre Kunden dazu, ihr ausführliche Bewegungs- und Verhaltensprofile zu übermitteln. Diese Profile werden anschließend für viel Geld verkauft. Wo ist der "Wert" entstanden?
Noch ein Beispiel: Eine Firma betreibt riesige Rechnerfarmen, um Wettervorhersagen zu berechnen. Diese ändern das Wetter nicht und sind nur für wenige Tage genau und verlieren anschließend ihren Wert, trotzdem können sie verkauft werden.
Ich sehe da schon einen Unterschied.
Social Media handelt mit Informationen, der Bäcker mit Brötchen, Rechenzentren mit Informationen über das Wetter. Der aktuelle Gegenwert, also das was diese Produkte oder Dienstleistungen wert sind, wird in Euro (lass uns auch hier der Einfachheit halber bei einer Währung bleiben!) gehandelt. Es gibt also ein Produkt und ein Gegenwert. Vielleicht ist das mit dem Wetter kein schlechtes Beispiel, so dass ich Bitcoins vielleicht irgendwann verstehe.
Hier wird aus Daten mittels Rechenpower eine Wettervorhersage erzeugt. Also aus Daten unter Einsatz von Strom zu etwas gemacht. Wie Mehl und Milch zu einem Brötchen. Die Daten, der Strom, das Mehl sind auch alles wieder eigene Produkte die einen Gegenwert haben - soweit so gut.
Aber wo liegen bei den Bitcoins die Analogien zu den Daten, oder dem Mehl?
Es gibt keine sinnvollen Informationen, die daraus gewonnen werden?
Ich werfe direkt etwas bzgl. Wertschoepfung in den Raum:
Eine Bank gewaehrt mir einen Kredit ueber 10.000€.
Ich muss aber, um den Kredit nach x-Laufzeit abzuloesen 15.000€ zurueckzahlen.
Woher kommen die 5.000€ 'Wertschoepfung' zu stande?
Woher die 5000€ kommen? Aus deiner Tasche... dafür musstest du arbeiten gehen, etwas verkaufen oder sonst was tun, was den Gegenwert von 5k€ hat?!
Die Bank sagt dir nur, dass es den Betrag X mehr kostet, dass sie dir Geld leiht. Aber hier werden doch nicht einfach 5k€ aus dem Nichts erschaffen, oder?
Bitte versteht mich nicht falsch - für mich ist das keine Diskussion! Für mich ist es eher eine unidirektionale Informationsübertragung, nämlich von Euch zu mir, bis ich es verstehe
Der Artikel hat nun bei mir den Antrieb ausgelöst, es zu verstehen. Werde mir auch kommende Woche einen Vortrag zum Thema anhören... vielleicht ist der ja etwas erhellend.
Aber mit meinem technischen Verständnis komme ich da wohl nicht weit.
Ich versuche immer viel mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes zu erklären.
Wenn irgendwo Geld hingeht, muss es an anderer Stelle fehlen bzw. etwas, was dem Gegenwert davon entspricht. Außer bei den Bitcoins fällt mir kein Beispiel ein, bei dem das nicht zutreffen würde. Selbst die Mrd-Hilfen für Griechenland, die immer erneute Anhebung der Schuldenobergrenze der USA - das steht zumindest auf einem virtuellen Blatt Papier als riesen großes Minus.
Vielleicht noch folgendes Beispiel - vielleicht kapiere ich es dann:
Ich gehe in den Wald (PC) und sammle Beeren (Bitcoins), um sie dann auf dem Markt zu verkaufen.
Das einzige was ich tun muss - ich muss davor etwas Essen (Strom), damit ich stark genug bin, um in den Wald zu gehen.
Nun gehe ich also auf den Markt und verkaufe meine tollen Beeren für 5€. Auf meiner Seite habe ich also aus fast nichts 5€ gemacht. Die 5€ habe ich aber nur, weil sie mir jemand für die Beeren gezahlt hat. Derjenige hat jetzt also 5€ weniger.
Bei den Coins gehe ich auch in den Wald, habe dann aber ohne den Markt einfach so 5€, ohne dass jemand etwas dafür tun musste. Es hat also niemand meine Beeren gekauft... es ist quasi so, als wenn ich in den Wald gehe und Euroscheine suche... das passt doch nicht zusammen?
Oder vergesse ich noch einen Aspekt bei dieser Überlegung?
Danke!