es geht mir darum zu sagen das ein onlinewährungssystem sicher auch ganz anders funktionieren kann, ohne das alle versuchen rechenkraft zur sicherheit und erwerbszwecken für berechnungen bereitstellen.
Ganz einfach: Nein. Jedenfalls nicht, wenn du die Features haben willst, die Bitcoin hat. Dazu zählt vor allem auch das von prawda erwähnte "Zero Trust"-Modell. Es gibt bei Bitcoin keine Notwendigkeit dafür, dass ich irgendjemandem (also einer Person) vertrauen muss. Lies dir seinen Post eventuell nochmal durch, ich möchte das nicht alles wiederholen.
Wenn das also etwas ist, was man möchte, dann ist die Frage: Wie erreicht man das? Das geht eben nun mal nur in der jetzigen Form. Jeder Node im P2P-Netzwerk und jeder Miner kontrolliert alle anderen, indem die Daten mit dem festgelegten Protokoll verglichen werden. Tanzt jemand aus der Reihe und will seine bitcoins doppelt ausgeben, kann er das gerne probieren - da die Mehrheit der Teilnehmer diese Aktion allerdings nicht akzeptieren wird, wird der Versuch des Angreifers scheitern. Das Prinzip ist also, dass es ein Regelwerk (Protokoll) gibt, an das sich alle halten (müssen). Erzwungen wird das dadurch, dass sich alle Teilnehmer gegenseitig kontrollieren. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz.
Dafür muss es einen Mechanismus geben, der dafür sorgt, dass sich eine Entität (Person, Gruppe, Firma, Staat, ...) nicht die Mehrheit innerhalb des Netzwerks sichert. Jetzt könnte man natürlich sagen, "Muss es denn so viel Hardware sein, die Mega- oder Gigawatt an Energie verbraucht, nur um das Netzwerk am Leben zu erhalten" - Ja, muss es. Denn wie soll es sonst gehen? Es muss etwas sein, dass jeder Person (im Prinzip) zugänglich ist, es muss offen sein, sodass ich es ohne Probleme überprüfen kann. Das ist dann eben sowas wie die SHA-Funktion, die man auf praktisch jeder Hardware berechnen kann und damit Teil des Miner-Netzwerks werden kann und die Einhaltung des Protokolls erzwingen kann.
Gibt es nur genügend Miner (= Rechenleistung), dann wird es für einen Angreifer immer schwerer und schwerer, das Netzwerk anzugreifen oder zu übernehmen. Da "mehr als 50% der Rechenleistung des Netzwerks" inzwischen eben ein wirklich riesiger Haufen ist
Das Netzwerk besitzt momentan eine Rechenleistung von bald 70 Petahash/s. Ein Angriff würde damit mehrere hundert Millionen USD/EUR kosten.
Würde man zu einer zentralen Instanz zurückkehren, die das Netzwerk kontrolliert, müsste man nur diese Instanz abschalten. Wäre das ein zentraler Server, kann ich diesen ausschalten und das Netzwerk ist tot. Das ist unglaublich einfach und niemand würde einer Währung vertrauen, deren einziger Rückhalt ein einziger Server ist, der jederzeit ausgeschaltet werden kann. Ich weiß nicht, wie viel Geld inzwischen in Hardware steckt, die am Bitcoin-Netzwerk teilnimmt, es dürfte aber wohl deutlich die Mrd.-Grenze erreichen. Diese Hardware ist über die ganze Welt verteilt. Ich vertraue darauf, dass es quasi undmöglich ist, diese Hardware von heute auf morgen einfach abzuschalten und das Netzwerk damit lahmzulegen.
Deswegen vertraue ich auch darauf, dass die bitcoins in meinem Wallet nicht einfach verschwinden (verteilte und dezentrale Kontrolle). Genau wie das Geld auf meinem Girokonto - allerdings aus anderen Gründen (staatliche und damit zentrale Kontrolle).
Jetzt darfst du gerne einen Gegenvorschlag machen, wie man eine Währung wie Bitcoin absichert - ohne Mining-Hardware.
ich verstehe nicht wie so etwas als währung für händler funktionieren soll.
Ganz einfach so, wie es heute schon Realität ist. Statt PayPal heißt dein Zahlungsdienstleister dann halt
BitPay.