Ich kann sogar prinzipiell verstehen, dass die Hintergründe, die zur Preisgestaltung weltweit führen, für branchenferne Konsumenten derart undurchsichtig und komplex sind, dass manche Menschen im Sinne einer einfacheren Einordnung letztlich dazu verleitet werden, den finalen Akteur in der gesamten Produktions- und Lieferkette verantwortlich zu machen. Der Online-Händler ist in den meisten Fällen auch das einzige Glied der Kette, das neben dem Chiphersteller und Boardpartner für den Konsumenten überhaupt als Marke sichtbar ist. Die Loyalität gegenüber dem Händler ist obendrein aus rein psychologischen Gründen tendenziell niedriger, weil der Händler letztlich als B2C-Übergang fungiert und damit eine Zahlung des Endkunden annimmt, was mit negativen Assoziationen verbunden ist - im Gegensatz zum Erzeuger eines begehrten Konsumartikels.
Ich habe vor dem Jobwechsel im Lebensmittel Einzelhandel gearbeitet, da ist es mindestens genauso brutal aber eher mit dem Preisspirale nach unten.
Allerdings ist vor einigen Jahren vom Konzern aufgefallen, dass vom Großhändler günstigere EKs bekommen können als direkt über die Großen Hersteller die das Produkt herstellen.
Man hatte sich gewundert wie der Wettbewerber so gute Preise machen kann bei ähnlicher Kostenstruktur und dann hat man die Konditionen in einem Monatelangen "Vertriebsstreik" neu verhandelt.
Da habe ich mich auch gefragt wie krass das Versäumnis seien muss wenn der EK für 1:1 den gleichen Artikel im Stückpreis beim Großhändler günstiger ist als bei direktem Bezug vom Hersteller, bei identischer Abnahmemenge.???
Das wäre so als würden die Foundersedition bei Nvidia 700€ kosten und bei Importeuer XY kostet die gleiche Founderskarte 650€...
Wie wäre der Vorschlag: Frag mal die GLF ob es möglich wäre unter eigenem Brand wie Thomann mit der Marke "Superluxx" das macht, eigene Hardware als Eigenmarke herstellen zu lassen. Die lassen zum Teil in Taiwann hochwertige Audiokomponenten in Studioqualität produzieren die durchaus mit bewährten Marken von den größeren locker im Preiseinstieg mithalten können für einen Bruchteil (1/4 vom übliche vergleichbaren Marktpreis in ähnlicher Qualität).
Vielleicht bestünde da die Möglichkeit sich noch mit anderen Händlern zusammen zu setzen und sowas auf die Beine zu stellen, ich sehe aber das es wohl in der jetzigen Situation unmöglich ist.
Die Kritik der Kunden ist aber dennoch berechtigt, das hat aber nicht nur Caseking gemacht sondern alle Händler. Hardware die zum Verkauf zurück gehalten wurde (wegen Scalping, Stornos etc), wurde ein paar Tage später natürlich zum an dem Zeitpunkt geltenden Marktpreisen verkauft. Heute 5 Stück für 850€ und morgen 5 Stück für 1000€. Unwahrscheinlich das die Ware die einen Tag später angekommen ist im EK gleich 100€ so schnell teurer war.
Aber es wurde natürlich nicht in den großen Stückzahlen betrieben wie einiger der Ansicht sind.
Händler sind halt auch keine gemeinnützige Einrichtungen und bei den knappen Margen nimmt man halt jeden € mit.