Okay, vermutlich hast du mit einigen Punkten Recht. Es ist garantiert auch so, dass man sich selbst verrennt und sich Sachen einredet, wenn man so einen Wechsel durchführt. Letztendlich waren es bei mir jetzt 11 Jahre Nikon, 7 davon Vollformat. Das ist schon eine beachtliche Zeit und natürlich wird man sich da selbst Dinge schönreden, die vielleicht gar nicht so sind, oder zumindest nicht in dem Ausmaß.
Letztendlich getriggert wurde der ganze Gedanke ja irgendwie durch irgendwas, was ich irgendwo mal aufgeschnappt habe. Und dann fand ich auf einmal die Spiegellosen, gerade die mFT super interessant. Von diesem Gedanken, woher er letztendlich auch gekommen mag, angefixt wollte ich das halt mal ausprobieren. (Voreilig) nen mFT-System zusammengeschustert, genutzt, von der Sache für geil befunden. Aber das war für mich irgendwie noch nicht so das Ende der Fahnenstange. Letztendlich bekommt man vermutlich gerade im mFT-System deutlich mehr für sein Geld. 45/1.8 für 150€. Das macht nen 90/3.6 an KB. Für 150€! Das ist schon der Knaller. Ich hatte es ja selbst und das Teil war eeecht gut. Mit anderen Brennweiten siehts ähnlich aus.
Aber, mFT konnte mich einfach nicht packen. Nützt also nichts, wenn das P/L vielleicht besser ist, man aber iiiirgendwie nicht so richtig Fuß fassen kann im System. Dann die Sony ausprobiert. Anfangs ausgeliehen mit dem 28-70. Jetzt hab ich selbst eine, als Schnäppchen geschossen mit 55/1.8 und 28/2.0. In meinen Augen ist das 55/1.8 schon eine extrem gute Linse. Klar, man könnte sich auch ein Sigma Art vor die Sony schnallen, aber dann sind sämtliche Größen- und Gewichtsvorteile dahin. Darum muss die Optik mMn schon zum System passen.
Mein eigentliches "Problem" mit Nikon war also letztendlich nur der Spieltrieb was neues auszuprobieren. Ich hatte damals gesagt, dass ich entweder das System wechsle, mit allen Vor- und Nachteilen, oder eben die Nikon behalte, sämtliche Optiken verkaufe (Das hatte ich schon während des Wechselns parallel gemacht) und mir dann erstklassiges Glas dazu kaufe (Art 50er, Art 24, Art 35, irgendwas davon). Auch wieder mit all seinen Vor- und Nachteilen (Systemgewicht bei weit über dem Doppelten). Da ich zwischendrin (an dem Wochenende, wo ich Oly, Nikon und Sony dabei hatte) auch mit der Nikon paar Fotos gemacht habe gemerkt habe "Puh... packt mich so gar nicht merh", war für mich zumindest schon mal klar, dass die Nikon weg kommt.
EVF, Größe/Gewicht, einfach was neues... Das waren für mich die Punkte, die mich letztendlich dazu gebracht haben.
Vernünftig? Sicher nicht. Billig? Sicher nicht. Werden meine Fotos besser? Vermutlich nicht. Aber bereue ich es? Bisher nicht
Klar, mit D700/D800 hab ich zusammen über 30.000 Fotos gemacht, von daher ist das schwer das nach beinahe 100 Fotos mit der Sony so schon festzumachen. Aber ich bereue es bisher nicht und freu mich jedes mal, wenn ich die Sony in die Hand nehmen kann (Von dem strengen Geruch mal abgesehen
)
Letztendlich, wie gesagt, hast du mit vielen Punkten und auch mit deiner gesamten Beobachtung recht. Ist immer interessant bis witzig, wenn du einen (oder mich) so reflektierst, weil da halt doch was dran ist. Ist jetzt nicht negativ gemeint, ganz im Gegenteil. Man wird selbst halt ein bisschen betriebsblind, da finde ich sowas sehr hilfreich.
Also.. ich hoffe, dass ich mit der Sony glücklich werde. Noch bin ich Azubi, das ändert sich in 2 Monaten (sofern ich die Prüfung bestehe), vielleicht ist dann auch mal Geld für echtes Zeiss-Glas über
Bis dahin mit ich mit dem, was ich jetzt habe mehr als zufrieden