[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Ist bei uns auch so: Budgets sind vorgegeben, aber man kann hier immer reden und das Ganze nach oben anpassen.
Zurück zur Frage von scframe: wenn es soweit passt, schaut es euch doch an. Dafür ist st sie Probezeit da. Firmenwagen kann man ja an die bestandene Probezeit binden, damit man hier nicht was bestellt, was dann in 2 Monaten überflüssig ist weil es doch nicht gepasst hat.
 
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Selbst in einer Consulting-Firma muss er schon anständig fakturieren damit sich der für die Firma gut bezahlt macht.
85k + Dienstwagen sind im Consulting jetzt echt kein Thema wenn wir von All-In Reden. Aber selbst als Basisgehalt sind 85k in einer nicht mal senioren Stelle möglich. Ich würde den Punkt von dir da aufgreifen und schon sagen, dass die Ansichten nicht mehr ganz Zeitgemäß oder sagen wir den aktuellen Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt angepasst sind.

Passt aber sehr schlecht in das Gehaltsgefüge des Unternehmens. Da wird viel auf das Alter geschoben für die Eingruppierung.
Im Endeffekt entscheidet der Personaller.
Bestärkt nur den genannten Punkt. Eingruppierung nach Alter ist halt einfach nicht zeitgemäß. Das HR über die Einstellung entscheidet schon 2x nicht. Klar bekommst die Senior/Principal Stellen eher mit älteren besetzt wo auch entsprechend viel und breite Berufserfahrung da ist. Suchst du aber in Cutting Edge Technologien wirst du sehr wahrscheinlich eher bei dem 30 Jährigen fündig. Je nach Bereich bringt dem 50 Jährigen sein Wissen aus den 90ern halt absolut gar nichts außer tolle Stories und "haben wir früher schon gemacht".

Aber bin da sicher auch etwas voreingenommen ;)
 
Hatte diese Woche einen Bewerber im Gespräch:

Gehalt 85.000€ per anno + Firmenwagen obere Mittelklasse. War auch nicht wirklich verhandlungsbereit bei dem Thema.

Keine 30 Jahre alt der Bursche und "schon" 5 Jahre Berufserfahrung im SAP-Bereich.
Projektmanagement, Orga, Schulung, Programmierung will er alles beherrschen
Kein Studium und hat auch schon einige Stationen durch
Ist aber auch technisch versiert und will laut Gespräch beruflich noch hoch hinaus als Führungskraft.
Der Eindruck von ihm war aber durchaus anständig.

Meinungen?

[..]

Ich Wette er ist hier im thread unterwegs.
 
Gehalt 85.000€ per anno + Firmenwagen obere Mittelklasse. War auch nicht wirklich verhandlungsbereit bei dem Thema.
Machs dir einfach.
Probezeit 6 Monate, 85k/12 kann er haben, Wagen wird erst nach der Probezeit bestellt, bis dahin kann er ne Poolschlampe haben (Fahrzeug!)
Und dann fühl ihm in den 6 Monaten auf den Zahn.
Im schlimmsten Fall hast du ein paar Tausend Euro für einen untauglichen Bewerber in den Sand gesetzt (halt 85k minus das was du bereit wärest zu zahlen für n halbes Jahr).
Das finanzielle Risiko seh ich als überschaubar.

Und wenn du ihn richtig testen willst legst ihm einen Projektvertrag mit Knebelklauseln für 2-3 Jahre hin.
Oder einen 70% Fest + 30% Bonus Vertrag mit erreichbaren, fairen, seiner Darstellung und Fähigkeiten entsprechenden Zielen.

Mir fallen da spontan schon ein paar Möglichkeiten ein die für beide Seiten fair sind.
Wenn er gut ist soll er die Kohle haben.
Passt aber sehr schlecht in das Gehaltsgefüge des Unternehmens. Da wird viel auf das Alter geschoben für die Eingruppierung.
Im Endeffekt entscheidet der Personaller. Für mich stellt sich die Frage, ob ich mich für ihn einsetze.
Kann ich nachvollziehen, verstehe ich und kenne ich aus eigener Erfahrung.
Ist das ist dann ein grundsätzliches Problem in der Unternehmenskultur.
Sitzkarriere nach Modell öffentlichem Dienst ist halt irgendwie 1970er. :fresse:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank nochmal für die aufschlussreichen Kommentare. Ich werde Montag mit dem Personalleiter nochmal das Gespräch suchen. Ich kann nur sagen: Ich hätte den gern, ich hätten den wirklich sehr gern oder ich brauche ihn unbedingt. Ich kann nur meine Wünsche äußern und die Personaller entscheiden dann. Das Gespräch über das endgültige Gehalt und sonstige Benefits wird auch ohne mich stattfinden.

Vielleicht wird es erfolgsabhängig gekoppelt oder was weiß ich.
 
Das Gespräch über das endgültige Gehalt und sonstige Benefits wird auch ohne mich stattfinden.
Schlechte Personaler und schlechte Prozesse sind für Unternehmen viel gefährlicher als überbezahlte SAPler
:shot: fired
 
Stimme zu. Das liegt aber außerhalb meiner Entscheidungsgewalt die Entscheidungsprozesse zu ändern. Leider.
 
Andererseits bietet das höhere Einstiegsgehalt des neuen Mitarbeitenden eine Hebelopfion für das eigene Gehalt. Stichwort Gleichbezahlung
 
Stimme zu. Das liegt aber außerhalb meiner Entscheidungsgewalt die Entscheidungsprozesse zu ändern. Leider.
du sagst ja er passt nicht ins gehaltsgefüge. stell dich darauf ein, sobald die leute wissen was er verdient wollen sie das gleiche haben.
 
Dann können Sie sich ja dahin entwickeln
 
Andererseits bietet das höhere Einstiegsgehalt des neuen Mitarbeitenden eine Hebelopfion für das eigene Gehalt. Stichwort Gleichbezahlung
du sagst ja er passt nicht ins gehaltsgefüge. stell dich darauf ein, sobald die leute wissen was er verdient wollen sie das gleiche haben.

Das funktioniert ja in 90% der Firmen auch so einfach. Wer beim Wechsel nicht ordentlich verhandelt hat immer das Nachsehen. So Sachen wie Entwicklungsplan usw. sind alles schön und gut aber damit machst man fast nie große Sprünge innerhalb einer Rolle oder Position.
 
Wer beim Wechsel nicht ordentlich verhandelt hat immer das Nachsehen.

Gilt diese Aussage für alle Arbeitnehmer allgemein, oder gibt es da einen Unterschied zwischen den, die leicht substituierbar sind und den, die sich durch besondere Leistungen, im akademischen und im beruflichen Umfeld, selten gemacht haben?
 
Gilt diese Aussage für alle Arbeitnehmer allgemein, oder gibt es da einen Unterschied zwischen den, die leicht substituierbar sind und den, die sich durch besondere Leistungen, im akademischen und im beruflichen Umfeld, selten gemacht haben?
Allgemeine Aussagen sind natürlich immer schwierig aber es gibt da mMn keinen Unterschied. In vielen mir bekannten (größeren) Unternehmen ist es aber bisher immer so gewesen, dass eine Gehaltserhöhung in den internen Strukturen nur in gewissen (geringen) Ausmaß überhaupt möglich ist während der New Hire durch gute Verhandlungen (wesentlich) bessere Konditionen heraushandeln kann.

Den Unterschied bekommt der Bestandsmitarbeitende eigentlich seltenst überbrückt und endet vlt. sogar auf höheren Positionen bei weniger Gehalt weil die Erhöhungen prozentual vom Ausgangsgehalt festgelegt werden und nicht wie in Tarifverträgen zB. Absolut über die Eingruppierungen wo das Ganze eher weniger dramatisch ist.
 
Das funktioniert ja in 90% der Firmen auch so einfach. Wer beim Wechsel nicht ordentlich verhandelt hat immer das Nachsehen. So Sachen wie Entwicklungsplan usw. sind alles schön und gut aber damit machst man fast nie große Sprünge innerhalb einer Rolle oder Position.
Stimme ich komplett zu. Bist du erstmal drinnen, ist eine hohe Angleichung im Prinzip nur dann möglich, wenn die Kündigung bei HR liegt. Selber so erlebt bei meinem vorletzten Arbeitgeber: "wir sehen deine Entwicklung und du hast total Recht mit dem was du sagst, aber mehr als 1500€ brutto/Jahr ist nicht drinnen, da du im Gehaltsgefüge deiner Rolle, sowieso schon ganz oben mitspielst", als die Kündigung dann da war (war nicht nur das Gehalt als Grund), da ist man dann zum Vorstand gelaufen und hat ein 5stellige Erhöhung raushauen können, um mich zu halten. Spätestens seit der Erfahrung, bin ich auch Freund davon alles bei der Einstellung zu geben und möglichst viel anzusetzen, ist man erstmal im Sog drinnen, wird es schwer.
Bei uns ist das aber sicherlich auch so, dass das nicht in jeder Rolle der Fall ist. Ob ich das Angebot auch als Sachbearbeiter bekommen hätte, bezweifle ich stark, auch wenn die Kollegen und Kolleginnen dort es mit Sicherheit auch verdient hätten, bei dem Arbeitspensum was aktuell abgeackert wird.
Durch meine 2 Arbeitgeberwechsel im letzten Jahr, konnte ich ein plus von über 30% erzielen. Das wäre im selben Unternehmen nur schwer möglich gewesen.
 
ja das ist so. bei uns in der firma, die leute mit ausbildung steigen bei 50k ein, die externen können aber mit 70-90k einsteigen, für den gleichen job. aber die person mit ausbildung hätte schon 3 jahre erfahrung in der firma... entsprechend viele kündigungen gab es und die firma läuft wegen der qualität der neuen mitarbeiter wie ein müllhaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
An der Qualität der neuen Mitarbeiter oder an dem Wissen, dass mit den alten Hasen gegangen ist? Ersteres hat man als Unternehmen ja am einfachsten selbst in der Hand. Ich hoffe einfach mal, dass ihr auch überwiegend gute Leute einstellt bzw. wünsche ich euch das natürlich.
 
Normal müssten die Personaler doch merken das man sich umsieht wenn man ein Arbeitszeugnis verlangt. Warum bezahlt man den alten Hasen nicht mindestens das gleiche…
Die haben doch das Wissen…
 
Wissen ist nicht gleich gute und zeitgemäße Arbeit, meine Meinung dazu. Aus meiner Sicht wäre eine leistungsbezogene Bezahlung sowieso sinnvoller, als sich gut verkaufen oder A kriechen oder Druckmittel nutzen zu müssen.

Aber das müsste ja jemand objektiv bewerten
 
Wissen ist nicht gleich gute und zeitgemäße Arbeit, meine Meinung dazu. Aus meiner Sicht wäre eine leistungsbezogene Bezahlung sowieso sinnvoller, als sich gut verkaufen oder A kriechen oder Druckmittel nutzen zu müssen.

Aber das müsste ja jemand objektiv bewerten
Gute Arbeit vom alten Hasen natürlich vorausgesetzt. Sich gut verkaufen ist doch das A und O. Es muss ja nur den Anschein haben das man was kann. Hier ist natürlich bisschen Ironie dabei 😅
 
Normal müssten die Personaler doch merken das man sich umsieht wenn man ein Arbeitszeugnis verlangt. Warum bezahlt man den alten Hasen nicht mindestens das gleiche…
Die haben doch das Wissen…
Weil die Personaler viel zu weit weg vom eigentlichen Geschäft sind. Bei meinem vorherigen AG gab es mal die Aussage seitens HR, dass die Rate an wechselnden Mitarbeitern im Unternehmen unter den Marktzahlen liegt und man damit keinen Grund sieht wesentlich Dinge anzugehen. Dabei ist es dann auch egal wenn in gewissen, teils auch kritischen Bereichen, ein großer Verlust von Wissen/Können stattfindet weil die KPIs passen ja. Das geht in die gleiche Richtung warum HR heutzutage gern umgangen bzw. so spät wie möglich eingebunden wird wenn es um neues Personal geht. Da fliegen teils Kandidaten wegen irrwitzigen Dingen aus dem Prozess und kommen gar nicht erst zur Vorstellung bei den Fachabteilungen.
 
Das geht in die gleiche Richtung warum HR heutzutage gern umgangen bzw. so spät wie möglich eingebunden wird wenn es um neues Personal geht. Da fliegen teils Kandidaten wegen irrwitzigen Dingen aus dem Prozess und kommen gar nicht erst zur Vorstellung bei den Fachabteilungen.
Dann hat mein zukünftiger AG ja alles richtig gemacht.
Eckdaten vom Vertrag waren verhandelt, danach hieß es dann "Dann geb ich das was wir besprochen haben jetzt an HR für den Papierkram" :d
 
Das sind für mich alles so Gründe, warum ich Tarifverträge garnicht so schlecht find. Also die gehaltliche Besserstellung von Oft-Wechslern, oder auch die Ungleichbezahlung je nach Geschlecht - beides erschwert ein Tarifvertrag normal schpn deutlich.
 
Da können einige Kollegen die in der Firma so kenne was anderes erzählen, dass man teilweise viel schlechter als andere bezahlt wird und man nur extrem schwer rauskommt. Die fluchen auf den Tarifvertrag, trotz über die Jahre mehr Arbeit, Verantwortung, ... übernommen. Tätigkeitsbeschreibung ändern/anpassen für die richtige EG wohl ein Grauen :d
 
Die fluchen auf den Tarifvertrag, trotz über die Jahre mehr Arbeit, Verantwortung, ... übernommen. Tätigkeitsbeschreibung ändern/anpassen für die richtige EG wohl ein Grauen :d
Aus eigener Erfahrung:
Der Prozess heißt "schleichende Versetzung".
Den kannst du über Betriebsräte, HR, oder den direkten Vorgesetzten anstoßen.

Und in der Regel haben die "Führungskräfte" einfach keinen blauen Dunst von Tariflandschaft, Eingruppierung und Stellenbeschreibungen.
Und wenn du Unwissenheit mit "ich Chef du nix" Mentalität, großer Beharrungskraft und Peter-Prinzip kombinierst, dann hast du meinen noch Abteilungsleiter.
Um ihn herum implodiert die Abteilung aber Erkenntnis und/oder Entgegenkommen gibt's nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nach Art der „Arbeit“ ist auch eine Leistungsabhängige Bezahlung schwer bis unmöglich richtig umzusetzen.

Bsp. Reparaturbetrieb / Instandhaltung.
Auch bei Kleinserienfertigung wirds problematisch. Stückzahl? Ausfallrate? Faktoren die der einzelne Mitarbeiter nicht beeinflussen kann.
Und dann kommt ja noch der Nasenfaktor :cautious:
 
Ich traue mich ja eigentlich schon gar nicht mehr hier zu schreiben, weil sich immer so schnell viel ändert und mir das wahrscheinlich eh niemand glaubt. :-[

Meine nebenberufliche Selbstständigkeit wurde von meinem AG abgelehnt.
Zusätzlich kamen noch ein paar weitere Themen in den letzten Tagen dazu (geplante Umstrukturierung, Budgetkürzung und geändertes Bonusmodell zum Nachteil der AN).

Jetzt habe ich über einen sehr guten Kontakt ein Jobangebot, welches ich eigentlich nicht ablehnen kann.

- Tätigkeit ist sehr interessant, auch ein bisschen der Ausbruch aus der Komfortzone
- Gehalt liegt im 6-stelligen Bereich
- kein Bonimodell mehr
- keine 40 Stunden pro Woche
- Gleitzeit
- keine Reisen und wenn ist es 100% Arbeitszeit
- Tarifbindung
- kein Problem mit Nebentätigkeit

Annehmen werde ich das Angebot, aber etwas surreal ist es für mich schon. Wird noch etwas dauern das sacken zu lassen.
 
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