[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

In Ostsachsen gibts für gelernte häufig auch nur 15€, 16€+ sind da schon eher selten. Find ich schon ziemlich mies in Anbetracht des Mindestlohns, wie viele hier ja auch schon gesagt haben.

Im März bin ich erstmals als "Honorardozent" tätig, erstmal nur für 2 UE, auf Sicht gerne mehr seitens der Dualen Hochschule. Gibt dafür wohl 36€/UE, weil ich promoviert bin, also viel Zuverdienst kommt da auch nicht zusammen. Machs aber auch nicht des Geldes wegen, sondern um aus meiner Komfortzone raus zu kommen und mich selbst weiter entwickeln.
 
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Gibt dafür wohl 36€/UE, weil ich promoviert bin
Das bin ich auch, bin aber nicht sicher, ob das besonders relevant ist bei so externen Lehrkäften, da nicht jede Fachrichtung überlicher Weise promoviert.
Ich hab mal in Bayern nen externen Lehrauftrag Hochschule gehabt, da warens in dem Bereich 35€/Stunde und in Österreich hatte ich die letzten Jahre einen, da gab es aber 80€/Stunde.
 
Interessante Einblicke. Als Einstiegsgehalt? Dann läge Rewe weit über dem Schnitt:
Einstiegsgehälter. Allerdings weis ich nicht ob es überhaupt eine wirkliche "Aufstiegshirarchie" gibt. Klar, die Schichtleiter und stellvertretenden Marktleiter werden schon mehr bekommen, aber das wird nicht Jeder. Und vorallem die stellvertretenden Marktleiter kommen oft aus der Familie oder dem engsten Freundeskreis.

Im Übrigen: immer das anschauen, was der AG an tatsächl. Aufwand hat - und das sind keine 16,65€. Das müsste die Kraft also mind. einspielen. Wenn du als AG keine pricing-Macht ggü. Kunden hast, sieht es schlecht aus. Was IMO dazu beiträgt, dass die Arbeitslosigkeit gerade im Dienstleistungbereich steigt.
Das stimmt, allein mit den Arbeitgeber-Anteil der der Sozialversicherungsbeiträge ist man dann schon bei 3.360€ und da ist nichtmal der individuelle BG-Beitrag dabei. Rechnet man jetzt auch noch die Kosten für Schulungen, Arbeitskleidung, und legt man dann noch die Kosten für Fläche, Geschäftsausstattung, Strom, etc. auf alle Mitarbeiter um wird man schnell auf 3.800€ oder noch mehr kommen. Und ein bisschen Gewinn muss man dem Arbeitgeber dann auch noch zugestehen.

Einerseits sind 3.800€ Kosten für eine Vollzeitstelle schon viel Geld, aber anderseits 1.900€ Netto für den Arbeitnehmer ziemlich wenig.
 
Bezüglich Gehalt als Einzelhandelskaufmann muss man aber auch festhalten, dass Einzelhandelskaufmann keine wahnsinnig hochqualifizierte Ausbildung ist.

Ich erinnere mich noch gut an meine Berufschulzeit.

„Nächste Woche schreiben wir eine Arbeit. Ich schreibe jetzt die Fragen und Antworten an die Tafel und nächste Woche will ich das genau so lesen.“

Also das Niveau war für mich als Realschüler ziemlich überschaubar.
 
Das bin ich auch, bin aber nicht sicher, ob das besonders relevant ist bei so externen Lehrkäften, da nicht jede Fachrichtung überlicher Weise promoviert.
Ich hab mal in Bayern nen externen Lehrauftrag Hochschule gehabt, da warens in dem Bereich 35€/Stunde und in Österreich hatte ich die letzten Jahre einen, da gab es aber 80€/Stunde.

Meine Mutter ist Dozentin in der Erwachsenenbildung (VHS, Bildungswerke, in Gefängnissen usw) und bekommt da für Honoraraufträge mindestens 60€/Stunde. Überwiegend Existenzgründungskurse und Sprachkurse in Deutsch für Einwanderer.
Da scheint mir das an den Hochschulen ja sehr günstig zu sein.
 
Also die 35€/Stunde hab ich als Ehrenamt betrachtet, weil mich ne 2h Einheit einen ganzen Tag Anreise und Rückreise per Zug gekostet hat. Ich hatte damals aber nur 4 Tage in der Firma gearbeitet und ich hatte Zeit. Hab das aber auch nur einmal gemacht, weil den Aufwand wars mir nicht ein zweites Mal wert.

Normal macht man so externe Dozentenjobs ja auch nur (oder sollte auch nur), wenn man den Inhalt blind nachts aus der Nase rotzen kann. Da sich bei dir diese Themen immer 1:1 mit Studium, Promotion und Job überschneiden, hab ich das auch drauf, so dass ich da nicht mehr nachdenken muss.
Aber wenn man da noch vorbereiten muss, ists ein lästiger Zeitrfresser, weil nen Vollzeitjob ersetzt ja nicht, aber ist zuviel Arbeit für das was man an Freizeit investieren müsste.
 
Das bin ich auch, bin aber nicht sicher, ob das besonders relevant ist bei so externen Lehrkäften, da nicht jede Fachrichtung überlicher Weise promoviert.
Ich hab mal in Bayern nen externen Lehrauftrag Hochschule gehabt, da warens in dem Bereich 35€/Stunde und in Österreich hatte ich die letzten Jahre einen, da gab es aber 80€/Stunde.
Es kommt u.a. darauf an in welchem Fach gelehrt wird. In Fach A bringt der Doktortitel signifikant mehr Gehalt als Honorardozent, in Fach B nicht oder nur kaum mehr. Dazu kommt es auf die jeweilige Einrichtung an. Das Gehalt kann sich auch nach der Erfahrung bzw. der Bekanntheit der Person richten, denn als Honoardozenzt bewegt man sich ja quasi auf einem Markt. Je nach Fach wird der Doktortitel relevant bzw. wenig oder gar nicht relevant für die Stelle sein.

Dazu kommt dass Doktor natürlich nicht gleich Doktor ist wie du ja auch weißt... Wir haben auch gerade einen Medizinstudenten der seinen Doktor med. bei uns macht. Der Doktor ist auf 11 Monate angelegt. In der Zeit muss er ein Paper publizieren. Dieses Paper ist dann quasi die Doktorarbeit bzw. wird nen bisschen hier und da ausgeschmückt und das war es. Andere machen sowas im Master. Bei uns brauchen wir 3-4 Jahre, manche sogar 5, und es müssen 3-5 empirische Paper (reviews und co zählen nicht) in guten Journalen publiziert werden.

Aber am Ende interessiert das bezüglich der Kohle natürlich keinen mehr, wenn du dann als Dozent mit Doktor med. irgendwo in medizinen Bereichen unterrichtest bekommst du wahrscheinlich häufiger sogar mehr Geld als jemand mit einem Doktor rer nat. oder so in anderen naturwissenschaftlichen Fächern als Honoardozent... So bekloppt ist das eben.
 
Du machst den Fehler, dass du akademische Grade bzw wissenschaftliche Bildung automatisch mit Gehalt gleichsetzt.

Ne Uni wurde eigtl mal erfunden, um den Horizont von Menschen zu erweitern und nicht um Kohle zu scheffeln.

Leider ist da mittlerweile ein Geschäft draus geworden.
Aber ob ein längerer Doktor in Kunstgeschichte mehr wert ist als ein einfacher Doktor in Medizin um mal ein Extrembeispiel zu nennen? Was fair ist entscheidet eben der Markt und nicht das eigene Gerechtigkeitsempfinden.
 
Da wo ich unterrichte(te) ist der Stundensatz unabhängig von der individuellen Person und ihrer Qualifikation.
 
Du machst den Fehler, dass du akademische Grade bzw wissenschaftliche Bildung automatisch mit Gehalt gleichsetzt.
Wieso denkst du dass ich so naiv wäre? Was ich schrieb war einfach nur eine Feststellung. Oder um es anders zu formulieren: was ich meinte war deskriptiv und nicht normativ gemeint. Du hast meinen Beitrag wohl mit der normativen Brille gelesen wenn du schon von Gerechtigkeitsempfinden redest.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Da wo ich unterrichte(te) ist der Stundensatz unabhängig von der individuellen Person und ihrer Qualifikation.
War das sogar über verschiedener Fächer hinweg so dass das Gehalt gleich war?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim hier querlesen fühlt man sich öfter mal arm :cry:

Aber eigentlich kann ich mich wenig beschweren. Seit einem Jahr Jahresbrutto ca. 63.000 im öffentlichen Dienst bei 38,5h mit 2 Tagen HO.

Finanziell lagen mein größter Fehler und beste Entscheidung nah beieinander. Bin inzwischen 41, mit meiner Frau zusammen seit 20. Von Anfang an haben wir unser Geld gut zusammengehalten - das war die gute Entscheidung. Die schlechte war das es nur rumgelegen ist - investieren tu ich erst seit gut 3 Jahren.

Trotzdem hat es vor Jahren schon zum guten anzahlen unseres Hauses gereicht, und das ist tatsächlich in 8 Jahren bezahlt - Gesamtdauer 14 Jahre. Immerhin im nicht so günstigen Südbaden.

Gefühlt würde beim Job schon noch mehr gehen, aber eigentlich ist es sehr gemütlich. De Truppe macht Spaß und echten Stress gibt es selten. Allerdings geht vom Geld nicht mehr viel, in 4 Jahren nochmal eine Stufe rauf ca. +400€.....
 
Naja,
mit einer (bald) abbezahlten Immobilie in Südbaden gehört ihr sicherlich nicht zu den armen.
Erfreu' dich dran was ihr habt und in 8 Jahren fällt der Hauskredit ja weg - dann gehts euch bestimmt besser als vielen anderen.
 
Ne das ist natürlich Unsinn ;-)

Aber gerade hier sind schon viele echte Top-Verdiener am Start.
Grundsätzlich bin ich aber schon zufrieden, man hat mehr richtig wie falsch gemacht.

Im nachhinein frustriert mich wirklich das sparen von damals. Wir habe quasi mit 0 angefangen, und dann in gut 15 Jahren ~250.000 angespart (Mit teils echt miesen Gehältern)
Hätte ich das Geld in nur irgend einer Form investiert, hätte ich heute keinen Hauskredit mehr....
 
Und wenn es mit dem Invest schlecht gelaufen wäre hättest Du heute vielleicht kein Haus und keinen Kredit, dafür ne Miete, die mittlerweile höher sein könnte als der Hauskredit. :)

Nicht schauen was man nicht hat, sondern schauen was man hat.

Ein guter sicherer Job im öffentlichen Dienst und mit 50 Schuldenfrei mit Immobilie ist schon echt ne Top Leistung.
 
@KingKill Klarer Fall von Realitätsverlust :haha:
Ich seh das wie @meph!sto: Wenn du nach 14 Jahren ne Immobilie abbezahlst, würde ich mir keine Gedanken machen ob ich im Vergleich "arm" bin :fresse:
 
Vermutlich hast du recht (y)

Wenn ich zurückdenke - wo ich mit meiner Ausbildung als FISI mit ~20 fertig war hab ich bei einem Dienstleister angefangen und für ein Industrieunternehmen in Freiburg gearbeitet. Anfangsgehalt 2000€ Brutto. Das habe ich (ich Idiot) 9 Jahre gemacht - Finales Gehalt 2500€ Brutto - heute echt unvorstellbar.
 
Ja das ist wirklich gut - es waren 2x Kredite, der erste ist in 3 Jahren fertig. Der zweite geht dann nochmal 5 Jahre.

Der erste lässt uns dann 20K liegen (Die wir aber gut direkt zahlen können) und macht danach monatlich ca. 300€ wieder frei.
 
Wie hat sich denn so euer Nettogehalt von 2024 auf 2025 geändert?

Bei mir sind es im Vergleich Nov. 2024 zu Feb. 2025, bereinigt um die PKV Erhöhung, knappe 90€ mehr netto. War doch überrascht dass so viel mehr hängen bleibt.

Edit: eine Abrechnung habe ich leider noch nicht, kommt immer ein paar Tage später.
 
Zuletzt bearbeitet:
War das sogar über verschiedener Fächer hinweg so dass das Gehalt gleich war?
1. Fall war ne öffentliche HS. 2. Fall ist ne HS die als GmbH läuft.
Ich denk, der Statt (Fall 1) hat da weniger Spielraum in der Bezahlung als eine privat geführte Organisation. Ich habbe dort auch nie irgendeinen Nachweis meiner Qualifikation bringen müssen. Das war nur Staffelübergabe vom Vorgänger und das wars. Vielleicht von denen auch bissl leichtsinnig.
 
Wie hat sich denn so euer Nettogehalt von 2024 auf 2025 geändert?

Bei mir sind es im Vergleich Nov. 2024 zu Feb. 2025, bereinigt um die PKV Erhöhung, knappe 90€ mehr netto. War doch überrascht dass so viel mehr hängen bleibt.

Edit: eine Abrechnung habe ich leider noch nicht, kommt immer ein paar Tage später.
13 euro weniger wegen dem krankenkassenscheisse
seit februar ~120€ netto mehr wegen TV-H erhöhung.

ab august kommen nochmal ca 150€ netto drauf und ab september nochmal ~200€ netto mehr :d
 
Du hast meinen Beitrag wohl mit der normativen Brille gelesen wenn du schon von Gerechtigkeitsempfinden redest.

Dein Beitrag ist durch deinen letzten Satz mit „so bekloppt ist das eben“ eben nicht deskriptiv, sondern da höre ich raus, dass du es unfair findest / Neid empfindest.

irgendwo in medizinen Bereichen unterrichtest bekommst du wahrscheinlich häufiger sogar mehr Geld als jemand mit einem Doktor rer nat. oder so in anderen naturwissenschaftlichen Fächern als Honoardozent... So bekloppt ist das eben.
 
Die Nebentätigkeit von Dir ist ja wirklich supi geworden! (y)
 
Nice, freut mich immer wenn ich das sehe. Ich selber bin ja zu Feige dafür, bzw. in meinem Beruf finde ich das nicht so attraktiv :fresse2:

*edit*
Bei mir sind es -72€ von 2024 auf 2025
 
Du machst den Fehler, dass du akademische Grade bzw wissenschaftliche Bildung automatisch mit Gehalt gleichsetzt.

Sag das mal dem Staat der mit der Bologna-Reform die Unis quasi verschult hat um möglichst schnell verfügbare Arbeitnehmer zu kreieren.
Die Zeiten wo man sich in der Uni ein paar Jahre Zeit lässt, um ein Thema gründlich zu "studieren" und seinen Horizont erweitert, sind doch längst vorbei.
Wer heute die Regelstudienzeit reißt wird im Bewerbungsgespräch dazu befragt und muss sich rechtfertigen. So siehts leider aus.
 
Wer heute die Regelstudienzeit reißt wird im Bewerbungsgespräch dazu befragt und muss sich rechtfertigen. So siehts leider aus.

Habe ich noch in keinem Personalgespräch erlebt in 15 Jahren, egal auf welcher Seite ich war. Ist für mich eher eine Nachfrage wert, wenn Leute ihr Studium (kurz vor Ende) abgebrochen haben.
 
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