[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

@Goldwasser:

Die Betrachtung auf Lebenszeit wäre der nächste sinnvolle Schritt.
Wenn ich an einem einsamen Winterabend mal noch Zeit habe, gehe ich das mal an.

Zu beachten gilt auch, dass es die Zuschläge für die Kinder nur gibt, so lange sie zum Bezug von Kindergeld berechtigt sind.
Wenn man nun im Abstand von 2 Jahren 3 Kinder bekommt und die Kinder mit jeweils 18 Jahren rausfallen, bleiben effektiv nur 14 Jahre mit vollem Bezug.

Aber was willste mit einem Bruttogehaltsvergleich?
Die Beamten zahlen keine Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung und Pflegeversicherung.

Was meinst du mit 800€ mehr Auszahlung und 200€ netto weniger?
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Und dann mal noch schauen wie man in Positionen kommt, die einem A12+ ermöglichen. Das sind sehr wahrscheinlich keine "mal eben wechseln" Positionen
 
Was meinst du mit 800€ mehr Auszahlung und 200€ netto weniger?
Dass ich monatlich 800 Euro mehr vom Arbeitgeber überwiesen bekomme, aber (nach EBV) trotzdem wegen höherer Steuer 200 netto weniger habe.
Als freiwillig GKV oder PKV Versicherter kommen die Beiträge dafür erst nach dem EBV Netto runter.
Und die Abzüge hängen dann davon ab, wie dus es zahlst. Monatlich, jährlich, 3 Jahre im voraus, ...
Das macht die Abzüge noch schwerer zu vergleichen.
Ist halt alles nicht so easy vergleichbar zu machen.
 
@sayer:

Das wird wohl das Hauptproblem sein.
Gute Chancen sehe ich eigentlich nur im Bereich Informatik.

@Goldwasser:

Du warst Angestellter in GKV und bist dann in die PKV gewechselt?
Den Arbeitergeberanteil des Maximalbetrags für die Krankenversicherung erhältst du nun 800€ brutto mehr?
Sollten das nicht nur 471,32€ sein? Das wäre maximale Arbeitergeberanteil 2025.
Kannst du die Rechnung etwas genauer aufdröseln?
 
Nein, da fehlt dir der Hintergrund. Hatte ich - weil ich nicht betroffen war- davor auch nicht.

Erstmal der Unterschied Pflicht-GKV, freiwillig GKV:

In der Pflicht GKV ist da EBV-Netto das Brutto minus aller Abzüge (Steuer + Sozialversicherung).
Als freiwillig GKVler ist das EBV-Netto das Brutto aller Abzüge, aber ohne GKV und PV.
Daher hat man dann schonmal ein höheres Netto bei eigentlich gleicher Auszahlung.
AN-Beiträge werden direkt an die GKV überwiesen (durchlaufender Posten).

Bei der PKV kann man weniger als Vorsorgeaufwendungen absetzen, was sich auch in der Lohnsteuer widerspiegelt, daher sinkt erstmal das EBV-netto wegen der höheren Steuer (hier 200 Euro mehr).
-> EBV-Netto geringer um 200 Euro

Auszahlung:
Hinzu kommt dann der AG-Anteil (ca. 400 Euro) und die "AN-Versicherungsbeiträge" gehen nicht mehr vom Lohn runter (+ ca. 600 Euro).
Macht also in Summe: +400 + 600 - 200 = 800 Euro

Die Versicherung zahlt man dann je nach Vereinbarung separat. Zb einmal 27.000 EUR für 3 Jahre, um noch Skonto oder Steuervorteile auszuschöpfen. Die wird nicht mehr auf dem Lohnzettel ausgewiesen, auch nicht bei monatlicher Zahlung.
Die 27k könntest du für deine Statistik dann natürlich durch 36 teilen, um auf den Monat zu verteilen und wieder ein hypothetisches "Netto" für den Vergleich zu haben.
Steuervorteile sind dabei dann unberücksichtigt.

Hoffe das ist halbwegs gut erklärt.
Ab nem gewissen Level ist das alles halt sehr individuell und müsste alles berücksichtigt werden, wenn man perfekt vergleichen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
@YoJo Du hast einen wesentlichen Punkt vergessen: Die Beihilfe, Beamte bekommen dadurch trotz maximaler PKV sehr viel günstigere Tarife, da 50% der Gesundheitskosten (Alters- und Kinderabhängig, je nach Bundesland auch 70%) über den Staat getragen werden. Meine bessere Hälfte ist Grundschullehrerin (in Sachsen beginnen die in A13) und zahlt 300€ PKV für einen sehr guten Tarif trotz Vorerkrankung. Einfach weil sie nur die fehlenden 50% versichern muss. Und das relativiert die geringere Steuererstattung.

Zur PKV/GKV-Kombi - wenn der/die Beamte weniger Verdient als der Partner und dieser in der GKV ist, können Kinder mit in die Pflichtversicherung beim besser verdienenden Partner.
 
@El Junior: Den Punkt habe ich nicht vergessen. Die Beihilfe ist selbstverständlich exakt wie du es schreibst, in den Zahlen abgebildet. Ab 2 Kinder sind es sogar 70% Beihilfe. Ich habe einen Tarif für 700€ angenommen, der z.B. als Single dann mit 350€ in der Nettolohnberechnung berücksichtigt wird.
 
Erkenntnisse Fall verheiratet:
  1. Die Nettogehälter von verheirateten Beamten steigt um ~100-110€.
    Bei einem verheirateten Beamtenpärchen sind das über 2400€ Netto im Jahr mehr, also eine RTX 5090.
Bei verheirateten Beamten wird der Familienzuschlag dann jeweils hälftig aufgeteilt. Also keine RTX 5090 im Jahr.
 
@YoJo, interessant und danke für die Mühe. Daten sind doch immer gern gesehen, auch wenn du sie teilweise schätzen musstest.

Nur als Tip: Ich würde das in Zukunft beispielsweise so plotten (habe es schnell mit Fantasiewerten in Python/Matplotlib gecodet ohne den Plot optisch schön zu machen, es geht nur die Art des Plots nicht darum dass er jetzt optisch schick ist ;)). Den Plot habe ich wie folgt aufgebaut:
- Oberhalb 0 x-Achse plotte ich das Bruttogehalt (bar plot).
- Unterhalb 0 x-Achse plotte ich Abzüge vom Brutto in einzelnen Kategorien (Farben) (stacked bar plot).
- Die Differenz zwischen Brutto und Abzügen (Netto) plotte ich als Linie auf den Barplots oben.

Vorteile:
- Man sieht Brutto und Netto gleichzeitig
- Man sieht welche Kosten/Abzüge in die Rechnung eingegangen sind
- Allgemein mehr Transparenz (scheiss Wort, ich hasse es, aber passt hier gerade) und die Leute meckern weniger "du hast dies das vergessen" wenn es in den stacked bar plots sichtbar ist. Die kann man natürlich individuell beschriften, oder in die Legend aufnehmen, wie man mag.


1123.png
 
Das kommt selbstverständlich noch oben drauf.
 
Und die freuen sich, dass man dem "Angestellten" ganze 5€ mehr Kindergeld zugesteht.
Was der Beamte natürlich auch noch einsackt.
 
Ohoh, die Frau verdient mehr als der Mann. :fresse:
Was heißt denn 75% jeweils? Bei ihr ~30h und bei dir 26h~?
Sie ist halt Lehrerin, Volle Stelle sind 25,5 Unterrichststunden, sie macht 19. Bei mir sinds 32h - also 80% die ich arbeite. Arbeite einen Tag normal 8h und die anderen 6h - schön von 8-14 Uhr und dann die 2 kleinen Kids an der Kita abholen.

Kindergeld kommt natürlich dazu.

Beamte dürfen ja nicht streiken, allerdings bekommen die meistens die gleichen Erhöhungen die die Angestellten im öffentlichen erstreiken.

Also beschweren dürfen wir uns nicht, machen wir auch nicht. Gespräche über das Thema führen auch im Büro ständig zu erstaunen, obwohl man nachgucken kann was Beamte so verdienen.. :d
 
Sie ist halt Lehrerin, Volle Stelle sind 25,5 Unterrichststunden, sie macht 19.
Das ist ja @ school.
Was ist die realistische Arbeitszeit, habt ihr da ein Gefühl für?

Grundsätzlich, wenn man mit den 6,5k Haushaltsincome (was echt ne Menge Kohle ist) gut klarkommt, warum sollte man dann zwingend mehr arbeiten. (jaja, wir müssen alle mehr arbeiten, am besten 50h die Woche, fürs Vaterland, alles für den Dackel, alles für den Club (das werden wohl nur die älteren verstehen))
 
Zuletzt bearbeitet:
Die wirkliche Arbeitszeit fände ich da wirklich auch spannend: 19h die Woche bei 4000€ Netto klingt erstmal nicht falsch :love:
Also meine bessere Hälfte hat bei einer realen 15h Woche als angestellte Fachkraft im öffentlichen Dienst nen runden 1000er Netto... Aber ist halt "nur" Kita und keine Schule...
 
14,25h ist die realistische Arbeitszeit von einem Lehrer der 19 Unterrichtsstunden arbeitet
Das sind die Unterrichtsstunden, da gehört noch super viel dazu. Und Vollzeit sind 19h auch nicht. Je nach Stufe und Bundesland 25-28 UE Deputat. Und dann kommt noch der ganze Spaß, wie vorbereitung, Korrekturen, Elterngespräche, Konferenzen, etc. dazu - ich denke aber, mit guter Organisation gleicht es sich übers Jahr durch die Ferien zu einer normalen Arbeitszeit aus.

Zur Einordnung: Meine bessere Hälfte ist Grundschullehrerin, verbeamtet, A13 in Sachsen mit 27h Deputat, Klassenleiterin, IT-Veranwortliche. Ab diesem Monat sind es dafür 5249,20 Brutto bzw etwa 4050€ netto (PKV muss noch abgezogen werden). Zweifelsfrei ein sehr gutes Gehalt! Nur durch kleine Schule, Lehrermangel und co wird sie im Mittel, selbst trotz Ferien, die 40h locker reißen, von meinem Gefühl her wird es realstisch irgendwo bei um die 45h/Woche liegen. Überstunden und sowas werden nicht vergütet. Ich möchte den Job nicht machen, egal was bezahlt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle Lehrer die ich kenne beschweren sich zwar immer das es mehr als 40 Stunden pro Woche bei einer Vollzeitstelle sind aber wenn ich vorschlage sie sollen einfach mal ein Jahr lang alles in Excel tracken und dann ihre ganze Unterrichtsfreie Zeit mit einbeziehen ist das Gespräch meist erledigt :fresse:
 
Normal oder? Einige Kritiker gehen vor wie Slap hier, auf der anderen Seite übertreiben einige kritisierte natürlich auch schamlos. Das macht berechtigte Kritik auch so schwer. Die einen schmeißen dich pauschal zu denen wie Slap, andererseits haste halt aber auch das Problem, realistische Zahlen zu finden, da die Bandbreite an Aussagen stark auseinander geht und zuverlässig getrackte Daten sind wohl nicht mal eben zu bekommen...
 
Ich denke es ist irgend etwas zwischen drin.

Einerseits dauert korrigieren schon eine Gewisse Zeit andererseits hat man als Vollzeit Lehrer in BW 27 Deputat Stunden. Man hat also 13 Stunden pro Woche schon mal Zeit für Themen außerhalb des Unterrichts.

Anderseits wenn man eine Klasse mit 30 Kindern hat braucht man allein für Elterngespräche (30min) 15 Stunden.

Laut Verordnung hat BW 75 Ferientage was bei 8h pro Arbeitstag schon mal 600 Stunden sind. Ein Arbeiter mit 30 Urlaubstagen hat dagegen 240h Stunden die frei sind.

Allerdings gibt es ja auch noch Konferenzen etc.

Ich denke am Ende gleicht es sich aus und die Belastung ist als Lehrer einfach nicht gleichmäßig verteilt übers Jahr.

Aber man weiß das ja alles vorher und deswegen:

Augen auf bei der Berufswahl!
 
Zuletzt bearbeitet:
bin immer wieder überrascht wie viele offensichtlich zu ihrem Job gezwungen wurden obwohl sie viel lieber Lehrer geworden wären...
 
Ein sehr guter Kumpel ist Grundschullehrer. Der beschwert sich auch immer aber schickt mir immer wieder Bildchen wie er um 13 Uhr sein Feierabend Bier aufmacht.
Beschwert sich heftigst wenn er mal bis 17 Uhr korrigieren muss... Und ist dann erstmal baff wenn ich ihm sage dass ich jeden Tag außer Freitag bis 17 Uhr arbeite... Und das völlig normal ist.
Dazu halt noch irgendwas um die 18 Wochen Unterrichtsfreie Zeit. Aber ja, davon muss er 2/3 Tage mal was machen.

@meister.
Darum geht es nicht. Aber ja, dieses "Argument" kommt bei jeder Kritik am Beamtentum.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh