Alter!
Gestattet mir, ein wenig auszuholen, ist ein schöner Nostalgie-Thread hier
Die Desinteressierten machen
GOTO :ERSTERPC:
Anfang der 70er kam mein Vater mit einem
HP 65 übers Wochenende heim (er hatte das Schweineteure Teil aus der Dienststelle leihen dürfen) und ich durfte "Mondlandung" spielen. Simuliert wurde in dem Programm die Landephase auf dem Mond. Man gab die Schubdauer des Triebwerks (in Sekunden wohl, mit Nachkommastellen) ein, und der Recher gab die Geschwindigkeit in m/s aus, mit der man sich der Mondoberfläche näherte sowie (als Nachkommastelle) die Restmenge Treibstoff (Pfund vermutlich). Meist ist man zerschellt (entweder zu schnell runtergeknallt oder der Treibstoff war aufgebraucht) oder trieb im Weltraum draußen (zu lange Schub gegeben und Mondgravitation verlassen). Eine für mich als Grundschul-Kind damals irre Sache, die mich schwer beeindruckt hat. Das erste Computerspiel
Der Taschenrechner konnte Programme von Magnetkarten einlesen, aber mein Vater hatte IIRC keine dabei.
Noch irrer war mein erster Besuch in seiner Diensstelle, der DB-Versuchsanstalt Minden: Alles voller riesiger blinkender Rechner - jeweils Kleiderschrankgroß und viele davon mit einem Bandlaufwerk "oben drauf". Die Bandlaufwerke (nix DAT oder DSS) sahen aus wie Tonbandmaschinen mit Spulen so groß wie Langspielplatten und zuckten vor - vor - zurück - vor - zurück - zurück - vor usw: WAHNSINN! Sehr enttäuscht war ich von den Eingabemöglichkeiten: Programme wurden Hexadezimal eingegeben in die "Schränke" und auf Lochstreifen gespeichert: Das Zeitalter der Lochkarten habe ich grade so verpaßt. Die "Tonbandmaschinen" enthielten wohl nur das auf den Versuchsfahrten gesammelte, auszuwertende Datenmaterial.
Verstanden habe ich nix, war aber fasziniert. Und angefixt.
Die erste Möglichkeit, selber an Computer zu kommen, bot sich in der 11. Klasse, nachdem ich von der Realschule zum Gymnasium wechselte. Auf dem Gymnasium hatte man einen "Computerraum" und bot als Wahlfach "Informatik" an. Im Computerraum gab es zwei
Apple ][ sowie einen
Wang. Am Wang habe ich nicht viel gemacht, das Ding war schon damals hoffnungslos veraltet und es lief nur ein BASIC dort - bemerkenswert sind allenfalls die 8-Zoll-floppy-Discs.
Aber der Apple ][ - mit dem auch der Informatik-Unterricht stattfand - war mein Ding. UCSD nannte sich das Betriebssystem, und wir machten darauf nur UCSD-Pascal. An den grünen Strahlenkanonen. Später kamen 7 Nachbauten mit Bernstein-Strahlenkanonen hinzu. 64 kB Speicher, 6502-CPU@1 MHZ, 140 kB (an den Nachbauten dann 160kB) pro 5"1/4-Floppy-Seite als Festspeicher. Ja, die Disketten bot der Informatiklehrer günstig an, der sie in größeren Mengen kaufte. Gelocht (für die Nutzung der Rückseite) haben wir die alle...
Teuer war das Zeug, nicht im Traum dran zu denken, sowas zu Hause zu haben. Ebenso hätte ich mir einen Rolls-Royce wünschen können.
Ich hatte immer "Informatik 1+", leider sahen die anderen Fächer sehr deutlich schlechter aus, vielfach mit "Mathe 6" kombiniert. Das einzige, was mich interessierte waren die Computer (jede mögliche Freistunde saß ich dort im Compuerraum), der Rest lief entweder "mit durch" (Deutsch und Philo gut) oder hatte Pech gehabt (so ziemlich der ganze Rest), gemacht habe ich nie was für ein Fach... Daher wurde es auch nix mit dem Abi, so habe ich mir das obligatorische abgebrochene Informatik-Studium schon
vor dem Ansatz erspart
Später hatten wir Z80-Karten in den Apples drin und konnten CP/M und TurboPascal 2.0 drauf laufen lassen. Mann, war das TP schnell gegenüber dem UCSD-Interpreter! Da lagen WELTEN zwischen!
Ein Zivi-Kollege hatte dann einen Amiga 500, daran durfte ich oft sitzen (wir hatten entgegengesetzt Schicht). Ein tolles Ding! Es lief sogar ein Flugsimulator darauf. Leider kein brauchbares Pascal, deswegen hat's mich nie richtig gepackt, selber was drauf zu schreiben.
Mein erster eigener Rechner war ein
Apple /// - schon damals hoffnungslos veraltet, aber ich wollte mein geliebtes UCSD-Pascal darauf ans Laufen bringen. Ging nicht. Mangels Kompatibilität und es gab auch keine "Language-Card" mehr. In dem Apple-Laden in Bielefeld guckte man mich an als sei ich total bescheuert, weil ich danach überhaupt zu fragen wagte. Man bot mir eine "Lisa" für Schweinegeld an. Seitdem hat Apple bei mir verschissen.
:ERSTERPC
Mein erster richtiger "PC" war dann ein
Acorn Archimedes A5000 - mit dem ARM3 @ 25 MHZ und
RISC OS 2 im ROM, weshalb das Ding unschlagbar schnell startete - das bootete nicht von Pladde, sondern aus dem ROM. Ich hatte eine 40MB-Connor-IDE-Platte drin und fühlte mich als König. Der ARM3@25Mhz galt damals als vergleichbar mit einem IBM/Intel 386/40. Aber RISC OS hatte schon eine weitaus bessere und durchdachtere grafische Oberfläche als Win 3.11.
Der Archimdes hat viel Spaß gemacht. Nach etlicher Zeit lief dort aber nur noch der PC-Emulator, der einen "echten" IBM-PC@4.77 Mhz emulierte. Mit lizensiertem DR-DOS 5.0. War dann doch ein bischen lahm.
Dann schwenkte ich auf einen gebrauchten 386/40 um. Ein Freund hat aus gebrauchtem Board + CPU günstig einen ganzen Rechner gemacht, deshalb hatte ich auch gleich eine 400MB-Platte und 8 MB RAM drin, mitsamt Spea V7 Mirage Grafikkarte mit ??? (evtl 512 kB, kann das sein?) eigenem RAM. Lief im Prinzip nur DOS 6.22 und Fractint nebst FIDO-Pont-Software "Yuppie!" drauf; Win 3.11 habe ich nach einer Woche wegen Unbrauchbarkeit und Unnützlichkeit wieder gelöscht. Die 8 MB RAM hielt ich von Anfang an für überfettet und hab's nur als Plattencache genutzt... wie hieß der DOS-Treiber... Smartdrv=... oder so...
Später habe ich auf der Karre sogar spasseshalber Win 95 installiert. Mit "Lotus Suite" Dingsbums-Absturz-Schrott. Hatte dann nach ca. einer halben Stunde heftigstem Plattengerödels sogar fertig gebootet. Nach 3 Tagen deinstalliert, bzw durch Formatieren übergebraten.
Der Rest ist nicht der Rede wert...
P1@166Mhz mit knauserig angelegten 16 MB RAM, Win95, 1 GB HDD, später bis 112 MB RAM und 3+4 GB HDDs hochgerüstet. Gigabyte-Board.
P3@500Mhz mit 128 MB RAM, Win98SE, 2*20GB HDD und Matrox G400DH - für 2*19"-Röhren - das war ein richtig geiles Ding auf dem Asus P3BF-Board. Später mit HDD-Wechselrahmen nachgerüstet hatte es bis 220 GB HDDs - und bis 512 MB Speicher... das war der erste Rechner, auf dem echt "alles ging".
Acer-Notebook mit Pentium M 1.6 Ghz, 512 MB RAM, 40GB HDD, XP Pro (HDD inzwischen abgekäckt, lief bis vor kurzem noch und hat insgesamt seine Stunden abgeleistet).
Lenovo-Notebook mit Pentium M 2.0 Ghz (single Core), 1GB RAM, 100 GB HDD, XP Pro, noch als Zweirechner in Betrieb. Lüfter röhrt bedenklich beim Hochfahren, läuft ansonsten, soll aber als Rentner noch etwas erhalten bleiben.
EDIT: Bei dem "Mondlandeprogramm" auf dem HP-Taschenrechner wurde auch noch die Entfernung zur Mondoberfläche ausgegeben. Logisch, sonst geht das ja nicht. Aber ehrlich, ich war ja noch klein und weiß das nicht mehr genau. Auf jeden Fall beeindruckender als der Laubsäge-Bausatz zu Weihnachten.