Ein Teufelskreis: Auch Chipherstellung Opfer von Halbleiterkrise

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Auch wenn die großen Halbleiterhersteller wie TSMC, Samsung und Intel inzwischen gegensteuern: Bis auf weiteres wird es bei knappen Halbleiterbauelementen bleiben. Die neuen Fertigungskapazitäten aufzubauen, dauert Jahre und kostet Milliarden. Ein Überangebot will natürlich auch niemand, wenngleich der Bedarf an Chips über die kommenden Jahre weiter steigen soll.
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Ja, die echte Krise kommt erst noch und viele können die Folgen noch gar nicht abschätzen - Strom kommt aus der Steckdose und Wasser aus dem Hahn ist eben ein Naturgesetz (oder auch nicht...).
 
Der Teufelskreis schließt sich, dazu kommt noch der Handelsstreit mit einigen Ländern. Die Pandemie tut das Übrige. Eigentlich logisch, dass alle sich auf Biegen und Brechen mit Hardware eindecken, um die Krise zu überwinden. Aber jede Krise hat ja auch was Gutes: neue Erkenntnisse, von dem keiner lernt :giggle:
 
Dafür wird, sobald es wieder halbwegs normal zugeht, die neue hardware umso süsser schmecken.

Hat AMD nicht vor, dieses jahr ihre rx7000er serie zu starten?
 
Dafür wird, sobald es wieder halbwegs normal zugeht, die neue hardware umso süsser schmecken.

Hat AMD nicht vor, dieses jahr ihre rx7000er serie zu starten?
Nein, die kommt 2022. Und wer weiß, wie die Verfügbarkeit dann sein wird? Von dieser Generation erwarte ich jedenfalls mittlerweile, dass sie über ihre gesamte Lebenszeit hinweg schlecht verfügbar bleiben wird. Will heißen: Teure Grafikkarten bis weit ins nächste Jahr hinein.
 
Nein, die kommt 2022. Und wer weiß, wie die Verfügbarkeit dann sein wird? Von dieser Generation erwarte ich jedenfalls mittlerweile, dass sie über ihre gesamte Lebenszeit hinweg schlecht verfügbar bleiben wird. Will heißen: Teure Grafikkarten bis weit ins nächste Jahr hinein.
Ich habe meine vega gerade ganz besonders lieb.
 
Scheint mir eher, dass sich da gewisse Hersteller untereinander abgesprochen haben..
 
Ich habe meine vega gerade ganz besonders lieb.
Ich hab meine 1080 auch lieb.
Wenn ich überlege das ich eigentlich geplant hatte mit einer 980 zu überbrücken bis ich ne neue Karte kriege und darum meine 980ti für günstig Geld an einen Kollegen verkauft habe, dann noch ich echt froh im Januar ne 1080 ergattert zu haben...
 
Scheint mir eher, dass sich da gewisse Hersteller untereinander abgesprochen haben..
Um das angebot zu verknappen und damit weniger als möglich zu verkaufen?

Sogar realtek hat mittlerweile lieferprobleme.

Unsere globalisierte konsumgesellschaft ist ein auf hochleistung getrimmtes rennpferd. Und dem hat man das Bein mittlerweile 2 mal gebrochen. Sowas spürt man irgendwann.
 
Unsere globalisierte konsumgesellschaft ist ein auf hochleistung getrimmtes rennpferd. Und dem hat man das Bein mittlerweile 2 mal gebrochen. Sowas spürt man irgendwann.

Wenn sie denn wirklich globalisiert wäre. Ist sie aber nicht. Das einzige, was da global ist, sind die Vertriebsmärkte. Die Produktion hingegen findet zu einem Gutteil zentralisiert in Asien statt, weil man dort billig herstellen kann. Und genau das fällt der Branche jetzt auf die Füße. Wenige Auftragsfertiger sollen eine riesige Nachfrage bedienen.
Gerade die Automobilindustrie tut mir an dieser Stelle überhaupt nicht leid. Sowohl in den USA, als auch in Europa gab/gibt es die Voraussetzungen für die entsprechende Chipproduktion. Aber statt da zu investieren und entsprechende Auftragsdeals abzuschließen, hat man sich lieber in Asien bedient, weils so schön billig war.
Jetzt steht man da und bekommt kaum mehr was geliefert.

Die USA haben mit Intel einen riesigen Chipfertiger direkt im eigenen Land. Aber statt schon vor Jahren zu denen zu gehen und entsprechende Verträge abzuschließen, hat sich ein Donald Trump dafür eingesetzt, TSMC zu erpressen, ein Werk in den USA zu errichten. Letztlich ist ihm das sogar gelungen. Aber das hätte es gar nicht gebraucht, wenn man sich schon viel eher mal an Intel gewendet hätte. Die wollen jetzt auch wieder Auftragsfertiger werden. Aber bis die investierten Milliarden dann auch wirklich Produkte ausspucken, vergehen Jahre.
 
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Scheint mir eher, dass sich da gewisse Hersteller untereinander abgesprochen haben..
Ach ja? Ich weiß ja nicht was du beruflich machst, aber selbst wir in der Fleischverarbeitenden Industrie haben Probleme genügend Rohstoffe und Mitarbeiter momentan zu bekommen. Ganz zu schweigen von neuen Maschinen, deren Lieferung sich verschiebt usw.. Einen Techniker zur Reparatur/Wartung zu bekommen ist grade auch ziemlich problematisch. Zudem kann dieser nur an Tagen kommen, an denen entweder nicht produziert wird (Sonntags), oder an denen wir testen (Mo - Mi - Fr)
Wehe es raucht ein PC/Laptop/Drucker ab, dann habe ich ganz andere Probleme. Wir fangen schon an unsere Hardware selber zu reparieren und unsere Netzwerkinfrastruktur selber neu zu verkabeln. Bei über 100 voll belegten Switchen und über 300 Patchfeldern auch eine kleine Mamut Aufgabe.
Aber die Firmen sprechen sich untereinander ab, ...

tenor.gif
 
Ich arbeite in einem Maschinenbauunternehmen und wir können uns vor Aufträgen die wir heute erhalten und nächste Woche fertig sein sollen (mit Entwicklung, Beschaffung, Inbetriebnahme) kaum noch retten. Allerdings gibt es riesige Lieferzeiten von nahezu allen Komponenten... 3-4 Monate für eine Servomotorsteuerung usw.
 
So ist das eben.. letztes Jahr wurde alles eingespart und gecancelt, jetzt kommen sie alle und es muss gestern fertig werden. Hätte ja schon vor nem Jahr gemacht werden sollen xP
 
Just-in-time produktion hat halt auch massive probleme.
Darum ist ein bisschen Lagerhaltung nicht schlecht.

Wobei ein "bisschen" hilft bei dieser Situation auch nicht.
 
Ich hab meine 1080 auch lieb.
Wenn ich überlege das ich eigentlich geplant hatte mit einer 980 zu überbrücken bis ich ne neue Karte kriege und darum meine 980ti für günstig Geld an einen Kollegen verkauft habe, dann noch ich echt froh im Januar ne 1080 ergattert zu haben...

...ich sitze aktuell auf einer bald 4 Jahre alten 1070 TI und dachte mir, endlich kannst dir mal eine nicht überteuerte neue GPU holen, bei der sich das Upgrade auch richtig lohnt (in Bezug auf die 3080)!

Rückblickend betrachtet wäre das smarteste wohl gewesen, sich eine der gebrauchten 2080 TIs auf ebay für 500 € zu schießen, als alle Panik bekommen haben und ihre Karte nach der Vorstellung der 3070 verschleudert haben. Da dachte ich leider noch, diese ganze Knappheit wäre bald Geschichte. :fresse2:
 
Ich arbeite bei einem großen Fensterbaubetrieb (Kunststoff) in der IT.
Unser Profillieferant bekommt kein weißes Kunststoffgranulat mehr.
Es fehlt Stahl für Aussteifungen, Beschlagshersteller kann bestimmte Beschläge nicht mehr liefern. Rolläden sind teilweise gar nicht mehr lieferbar.
Ein Kollege wollte letzens ein paar Spanplatten bestellen. Keine Chance. Der Hersteller hat keinen Leim mehr.
Das ist KEIN Witz.
Corona zeigt langsam seine Auswirkungen in allen Branchen.
Was Grafikkarten angeht:
Meine RX5700 wird lange halten müssen.
 
@scimob

Phuu und ich hab mich für nen Ferienjob bei einem metallverarbeitenden Unternehmen beworben (hab da schon Mal gearbeitet).
Hoffentlich wird's was...
Der Job ist gut und die Bezahlung auch.
 
Hier hat manch einer ein Thema einen Platz fürs Praxissemester zu finden. Mit Lockdown, Homeoffice etc ist es teils schlicht nicht möglich einen Studenten vernünftig zu beschäftigen.
Viel Glück daher mit dem Ferienjob :) Hoffe das wird was.

Die Auswirkungen für die Industrie und den Rest der Gesellschaft kommt erst noch.
 
Ich arbeite bei einem großen Fensterbaubetrieb (Kunststoff) in der IT.
Unser Profillieferant bekommt kein weißes Kunststoffgranulat mehr.
Es fehlt Stahl für Aussteifungen, Beschlagshersteller kann bestimmte Beschläge nicht mehr liefern. Rolläden sind teilweise gar nicht mehr lieferbar.
Ein Kollege wollte letzens ein paar Spanplatten bestellen. Keine Chance. Der Hersteller hat keinen Leim mehr.
Das ist KEIN Witz.
Corona zeigt langsam seine Auswirkungen in allen Branchen.
Was Grafikkarten angeht:
Meine RX5700 wird lange halten müssen.
Das sind nicht die Auswirkungen von Corona, sondern die des Neoliberalismus. Aber vielleicht lernen sie ja draus. Irgendwann.
Ok, wohl eher nicht.
 
Man merkt schon die enorme Verflechtung und Abhängigkeit untereinander in den Märkten. Zumindest hat man in dieser Krise erkannt, das "monopolistisch billig produzieren, durch billige Arbeiter, teuer werden kann". Hoffe ich ....
 
Das sind nicht die Auswirkungen von Corona, sondern die des Neoliberalismus. Aber vielleicht lernen sie ja draus. Irgendwann.
Ok, wohl eher nicht.
Alles was als minderwertige Arbeit deklariert wurde wurde schön in Billigländer durch Outsourcing verschoben. Wir sind schon so weit das teiglinge für bayrische Brezn in ehemaligen Ostblock hergestellt werden und wenn es so weiter geht werden wir noch zum Faul zum Fressen sein.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Nen Job in nem Metall verarbeitenden Betrieb zu bekommen während Metall knapp ist könnte schwierig werden.
Vor allem wenn man die eigenen Stahlherseller an die Konkurrenz aus China und Indien verhöckert.
 
Man merkt schon die enorme Verflechtung und Abhängigkeit untereinander in den Märkten. Zumindest hat man in dieser Krise erkannt, das "monopolistisch billig produzieren, durch billige Arbeiter, teuer werden kann". Hoffe ich ....
Guter Witz :d Vorher gibts nochmal 12 Staatshilfen und eine Mehrwertsteuererhöhung.
 
Vor allem wenn man die eigenen Stahlherseller an die Konkurrenz aus China und Indien verhöckert.
Nun wir brauchen Spezialstahl.
Den kriegst du nicht aus China.

Wenn's dich interessiert das Unternehmen ist Haver & Boecker.
Genauer gesagt in der Drahtweberei.
Hab beim letzten Mal im Bereich Architektur gearbeitet. War cool 😁

Im Architektur Bereich sieht's aber nicht so super aus. Bei den Filteranlagen und der Gewebebearbeitung sind die Auftragsbücher voll.
 
Wenn sie denn wirklich globalisiert wäre. Ist sie aber nicht. Das einzige, was da global ist, sind die Vertriebsmärkte. Die Produktion hingegen findet zu einem Gutteil zentralisiert in Asien statt, weil man dort billig herstellen kann. Und genau das fällt der Branche jetzt auf die Füße. Wenige Auftragsfertiger sollen eine riesige Nachfrage bedienen.
Gerade die Automobilindustrie tut mir an dieser Stelle überhaupt nicht leid. Sowohl in den USA, als auch in Europa gab/gibt es die Voraussetzungen für die entsprechende Chipproduktion. Aber statt da zu investieren und entsprechende Auftragsdeals abzuschließen, hat man sich lieber in Asien bedient, weils so schön billig war.
Jetzt steht man da und bekommt kaum mehr was geliefert.
Grade Asien ist doch gut durch die Krise gekommen, oder etwa nicht?
Dein Argument wäre valide wenn der Produktionsausfall durch die Corona-Maßnahmen selbst wirklich nur in Asien wäre, aber das ist grundsätzlich nicht der Fall.
Deine Lösung heisst nicht, Asien zu meiden sondern also in jedem Land Überkapazitäten für so eine extreme Nachfrage bereit zu halten?
Fürchte das wäre äusserst ineffizient und schon aus Know How Gründen unrealistisch...
Einziger Vorteil von einer weit verteilten Produktion wäre vieleicht dass man immerhin die Transportwege entlastet hätte. Auf bestimmte Rohstoffe aus dem Ausland wäre man aber immernoch angewiesen gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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