Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
[Guide]EVC2: Spannungssteuerung bei Radeon RX 6000
Der ElmorLabs EVC2 ermöglicht eine Spannungssteuerung. Von seinen diversen Fähigkeiten und Funktionalitäten ist hier der I2C (Inter-IC Bus) von Interesse, der integrierte Schaltkreise verbinden kann. Verbunden wird das Teil daher auch mit der Grafikkarte: über Kabel, die auf deren PCB-Rückseite angelötet werden.
Hinweis: Seit Ende 2022 ist der EVC2SX EOL. Das Nachfolgegerät heißt EVC2SE. Weitere Infos in #54 und natürlich bei ElmorLabs.
Die aktuelle Geräteversion heißt EVC2SX. So sieht die kleine Platine aus:
Latest EVC2 firmware and software including support
elmorlabs.com
Aktuelles, Beta- und Testversionen sowie Support von Meister Elmor persönlich bei Discord. Dort findet verglichen mit dem Forum auch ein reger Austausch statt.
Discord is great for playing games and chilling with friends, or even building a worldwide community. Customize your own space to talk, play, and hang out.
discord.com
Der EVC2 greift direkt auf die Karten-Hardware zu. Der Kontakt mit der Karte wird über drei Lötpads auf der PCB-Rückseite hergestellt. Dreiadrige Kabel mit Drei-Pin-Steckern sind im Lieferumfang enthalten.
Die Positionen der Lötpunkte sieht man in den folgenden Abbildungen. Im rechten Bild auch die Anschlussbezeichungen GND, SDA und SCL in den Originalfarben der mitgelieferten Kabel schwarz, weiß und grün.
GND, SDA und SCL finden sich auch an den Headern auf der Platine wieder, jeweils für I2C1 und I2C2. An beiden Headern ist der Anschluss möglich.
Es folgt ein bebilderter Erfahrungsbericht von @ApolloX zum Verlöten der Kabel.
Und bevor losgelegt wird, bietet es sich an, zunächst ein paar Lötpunkte irgendwo anders hinzusetzen, z.B. ein PCB-Lineal, falls man so einen Fanartikel herumliegen hat.
Als Ausrüstung wird folgendes benötigt:
1 Lötkolben, Temperaturbereich nicht zu tief – ich hab mit 350°C gelötet. Wenn der Kolben zu wenig Temperatur liefert, dauert das Löten zu lange und man heizt zuviel um die eigentliche Lötstelle mit auf.
Etwas Lötzinn, niedriger Schmelzpunkt und bereits mit etwas Flussmittel eingearbeitet
Und nützlich ist eine Dritte Hand mit Lupe
Sauberer Arbeitsplatz mit genügend Licht, gerne ein starker Halogenstrahler
Etwas Abdeckmaterial für die Tischplatte sowie die Grafikkarte
Danach muss zunächst die Backplate der Grafikkarte abgeschraubt werden, was meist im Vergleich zur Vorderseite recht schnell geht. Die drei Lötpunkte befinden sich nahe der Monitorausgänge. Auf diese sollte dann der Arbeitslatz ausgelegt werden und ich empfehle (anders als auf meinen Bildern) den Großteil der Grafikkarte möglichst abzudecken – Papier genügt. Es sollte dringend vermieden werden, dass ein Tropfen flüssiges Lötzinn vom Kolben irgendwohin auf die Karte tropft!
Beim Löten selber wie oben in dem Video gezeigt, bereits vorher etwas Zinn auf die Kabelenden anbringen und danach die Kabelenden jeweils vorgewärmt mit einem kleinen tropfen Zinn anlöten – was bei mir mehr schlecht als recht nach etlichen Versuchen geklappt hat.
Nun müssen drei Kabel passend an die drei Lötpunkte angebracht werden. Hier bitte aufpassen, dass man die Adern richtig setzt und am besten eine Ader, z.B. die GND sich an beiden Enden klar markiert – und nicht nur merkt. Und dann nur nicht die mittlere Ader außen anlöten.
Passt auch auf, dass die umliegenden Elektronikteile auf der Karte nicht überhitzt werden.
Wenn ihr denkt, ein Kabel ist angelötet, pustet kurz drauf und dann ist es bereits wieder kalt. Wackelt mal leicht – das Kabel muss fest sitzen. Wenn irgendwas wackelt, ist es nicht fest!
Wenn alle drei Kabel angelötet sind, kommt nochmals eine Herausforderung: wohin nach außen sollen die Kabel gelegt werden? Schaut beim Verlegen und anschließenden Zusammenbau, dass die Kabel nicht mit den WL-Pads kollidieren!
Alternativ zum direkten Anlöten der Kabelenden auf die Platine können auch Pins auf die Pads gelötet werden. Das ist handwerklich anspruchsvoller und empfindlicher, ermöglicht aber die Verwendung des Steckers auch an der Karte.
Das mitgelieferte USB-Kabel wird am besten am rückwärtigen Board-Anschlusspanel eingesteckt. Aus dem Gehäuse geführt z. B. durch einen PCI-Slot oder eine Schlauchdurchführung, falls vorhanden.
Der EVC selbst kann an beliebiger Stelle angebracht werden: vorn im Gehäuse, hinten im Gehäuse oder einfach auf die Backplate gestellt. Beispiele:
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Release 1.0.1.17Requires firmware 0009 (any version)Supports EVC2 MiniAdded experimental support for CHL8214Improved MP2979 profileAdded function for scanning …
Note: There are two versions of EVC2SX with different microcontrollers. This means they need to be flashed with the correct firmware. EVC2SX-03 is using the …
www.elmorlabs.com
Die Geräteversion L4 erfordert die Firmware 0009b. Die Bezeichnung auf der Platinenrückseite lautet in diesem Fall "evc2sx-03-L4". Nicht-L4-Geräte benötigen die Firmware 0009a.
Nach erfolgreicher Installation ist der EVC2 im Gerätemanager als USB-Gerät eingetragen.
Below are instructions for updating the EVC2, EVC2S, EVC2SX, EVC2SX-L4 (note L4 specifically uses a different firmware binary) using STM32CubeProgrammer.Download …
www.elmorlabs.com
Windows-Software (CLI)
(derzeit aktuelle Version EVC2LibTest_20220219_1931 angehängt, Stand 03/2022)
Infos in Beitrag #4
Scope
(derzeit aktuelle Version EVC2Scope_20211215_2024 angehängt, Stand 03/2022)
nicht recherchiert, daher derzeit keine Infos vorhanden
Logger
(derzeit aktuelle Version PMDLogger_202020221_2040 angehängt, Stand 03/2022)
nicht recherchiert, daher derzeit keine Infos vorhanden
Diese Warnung ist ernst zu nehmen. Die Spannungssteuerung des EVC greift ohne Umwege oder Filter direkt auf die Kartenhardware zu. Eine Beschädigung oder Zerstörung der Grafikkarte durch Eingabe falscher Werte ist vermutlich möglich. Höchste Vorsicht und Aufmerksamkeit sind geboten.
GUI der Version EVC2 1.0.1.10 beim Aufruf:
Ob als nächstes I2C1 oder I2C2 ausgewählt wird, hängt davon ab, an welchem dieser beiden Header am EVC2 die Kabel angesteckt wurden. Sie sind auf der Platine auch so benannt.
Ein kurzes Beispielvideo zeigt, welche Klicks im Anschluss auszuführen sind, um das Offset der GFX-Spannung (Loop 1) um 25mV zu erhöhen. Es wird Header I2C2 verwendet.
Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen
Loop 1 VID Offset beeinflusst die GFX-Spannung, die in HWiNFO64 GPU Core Voltage (VDDCR_GFX) genannt wird.
Loop 2 VID Offset beeinflusst die SOC-Spannung, die in HWiNFO64 GPU SoC Voltage (VDDCR_SOC) genannt wird.
Die Maximalspannungen dieser beiden Werte ohne EVC-Einsatz findet man auch im More Power Tool. Für die RX 6900 XTX lauten sie 1175 und 1150mV. 6950 KXTX, 6900 XTXH und 6800 XT haben abweichende Maximalspannungen.
Im Video oben wurde die GFX-Voltage von max. 1175 auf max. 1200mV erhöht. Die geänderte Spannung kann z.B. bei HWiNFO64 ausgelesen werden. Die anliegenden GFX- und SOC-Spannungen unter Last sind regelmäßig um ca. 50mV niedriger als diese Maximalspannungen.
Ein Einsatz des EVC2 zur Spannungserhöhung ist nur bei gleichzeitiger Erhöhung des Powerlimits sinnvoll. Durch die erhöhte Spannung steigt die Leistungsaufnahme, der Radeon-Treiber begrenzt diese aber früh. Da der EVC in der Regel bei Karten eingesetzt werden wird, die das Treiber-Powerlimit +15% bereits @stock ausnutzen können, wird das More Power Tool benötigt. Infos zur Verwendung des MPTs findet man z. B. hier:
Wer wissen will, was die eigene Navi 21 Karte wirklich kann, aber nicht weiß, wie man das anstellt, der ist hier richtig. Ein Typischer Fall ist dieser: Karte gekauft und jetzt läuft die viel langsamer als bei den großen Jungs im Luxx Forum. Was tun? Inhaltsverzeichnis 1. Time Spy: das (fast)...
www.hardwareluxx.de
Prinzipiell sollte der EVC2 auch fürs Undervolting eingesetzt werden können. Darauf wird in diesem Beitrag aber nicht eingegangen. Hier geht es um die Erhöhung der Spannungen zur Leistungssteigerung.
Ob und ggf. welche weiteren Spannungen neben GFX und SOC mit dem EVC verändert werden können, ist ebenfalls nicht Gegenstand dieses Beitrags. Aber natürlich sind Erkenntnisse dazu willkommen.
Wirkung der Spannungserhöhung
Höhere Takte können stabil erreicht werden. Das betrifft den GPU- und ggf. den VRAM-Takt, aber auch Nebenwerte wie z.B. Fclk.
Die Leistungsaufnahme steigt.
Die Abwärme nimmt zu.
2. und 3. haben sehr konkrete Konsequenzen auf die Zielgruppe der EVC-Anwender, insbesondere im Bereich der Erzielung von Höchstpunktzahlen in Benchmarks:
ein (sehr) starkes Netzteil kann notwendig sein
sehr gute Kühlung ist Pflicht. Von der Verwendung des EVC mit einer luftgekühlten Grafikkarte ist abzuraten.
Es gibt noch einen vierten Effekt: Die Erhöhung der Spannung an sich erhöht bereits den (GPU-)Takt.
Wie alle vier Effekte zusammenwirken können, zeigt die folgende Grafik. Während Furmark lief, wurde die GFX-Spannung per EVC alle 30 Sekunden um 25mV erhöht, insgesamt viermal. Die Veränderung der anderen gemessenen Werte Takt, Power, Temp und FPS war die direkte Folge dieser Spannungserhöhung.
Die GFX-Spannung kann bekanntermaßen auch per MPT erhöht werden. Eine daraus resultierende Takterhöhung ist aber EVC-exklusiv. Ein ausführlicher Bericht dazu findet sich in #6.
Weitere Hinweise
Bei Klick auf "Apply" können gelegentlich Fehlermeldungen des Programms zurückgegeben werden. Diese sehen z. B. so aus:
Sie können mit OK bestätigt werden; oft wird die Anweisung trotzdem korrekt ausgeführt. Es empfiehlt sich allerdings, nach Bestätigung der letzten Fehlermeldung das EVC-Interface zu schließen, erneut aufzurufen und zu prüfen, ob die Werte eingetragen wurden. Der Blick sollte sich dabei auf alle Einträge richten, nicht nur auf GFX und SOC Offset. So sieht die Seite korrekterweise aus:
Sind Felder leer oder mit anderen Werten belegt, sollten diese geändert und gespeichert und danach erneut überprüft werden.
Wird der Rechner ausgeschaltet, verliert der EVC seine Einstellungen. Beim reinen Windows-Neustart hingegen bleiben sie erhalten.
Neben der manuellen Bedienung des grafischen Programms ist es möglich, mit einem Command Line Interface (CLI) zu arbeiten. Die Einstellungen am Gerät werden dabei über die Kommandozeile oder per Script vorgenommen, z. B. in Form einer Windows Batchdatei (.bat). Die dafür notwendige Software EVCLib wird in Beitrag #2 zum Download angeboten.
Per Scriptaufruf wird es möglich, Spannungsveränderungen an GFX und SOC mit einem Mausklick vorzunehmen. Oder auf eine Funktionstaste der entsprechend ausgestatteten Tastatur zu legen. Oder per Windows Aufgabenplaner nach jeder Benutzeranmeldung auszuführen.
Damit ein Script korrekt ausgeführt wird, muss das grafische Interface des EVC geschlossen sein. Scripts sollten sich im selben Verzeichnis wie die Programmdatei EVC2LibTest.exe und ihre DLLs befinden.
Die Spannungserhöhung wird nach jeder Windows-Anmeldung per Aufgabenplanung automatisch durchgeführt. Grafikkarte ist eine überdurchschnittlich gut gehende AMD 6900 XT Reference mit Kondensator-Modding am Alphacool-Wasserblock mit Liquid Metal, Hochleistungs-Pads und aktiver Backplate-Kühlung.
Vorbereitendes Script
Bevor ein Script mit Spannungsänderungen erstellt wird, muss zunächst eine Identifizierung erfolgen, um die Karte korrekt ansprechen zu können. Diese Maßnahme ist nur einmal nötig und wird im Anschluss an einen Windows-Neustart mit folgendem Script durchgeführt (hier für Header I2C2):
Code:
@echo off
REM Go to script folder
cd /D "%~dp0"
REM XDPE312G5 Read Imax
REM evc2 0 i2c bus 0 device address command len command/address? data len value
REM .\EVC2LibTest.exe -i2crxinfpc 0 1 70 2 0454 1 08
REM .\EVC2LibTest.exe -i2crxinfpc 0 1 70 2 0854 1 08
echo.
echo Read Imax GFX
REM Read Imax
EVC2LibTest.exe -i2crxinfpc 0 1 70 2 0444 2
echo.
echo Read Imax SOC
REM Read Imax
EVC2LibTest.exe -i2crxinfpc 0 1 70 2 0844 2
echo.
pause
Ist die Grafikkarte an Header I2C1 angeschlossen, lautet der Wert für "device" zwischen "i2c bus 0" und "adress" nicht 1, sondern 0. Im Script stünde dann 0 0 70 statt 0 1 70.
Die Ausgabe des Scripts oben sieht bei meiner Karte so aus:
Die Werte x2CA für GFX und x063 für SOC werden im spannungsändernden Script benötigt. Sie können bei anderen Karten anders lauten, deshalb ist diese Abfrage als erstes nötig. Die erste Ziffer, hier die 6, ist eine hexadezimale Variable, die den Wert der gelockten Spannungsobergrenze im EVC definiert. Diese beträgt standardmäßig 1,475V.
Spannungsänderndes Script
Das folgende Script mit der Kartenidentifizierung x2CA (GFX) und x063 (SOC) an I2C2 erhöht die Offset-Spannung GFX um 31mV und SOC um 19mV.
Im oberen Teil des Scripts können die Spannungsobergrenzen am EVC festgelegt werden. Diese werden auch dann nicht überschritten, wenn im unteren Scriptbereich eine höhere Spannung gesetzt wird. Dazu wird die Voltage-Sperre zunächst gelöst, dann der Wert gesetzt, dann die Sperre wieder aktiviert. Im Beispiel wird die Default-Obergrenze von 1,475V nicht verändert. Würden die Werte z.B. auf 52CA und 5063 gesetzt, betrüge die gelockte Maximalspannung nach Ausführen des Scripts jeweils 1,355V.
Dies sind einige mögliche Spannungsobergrenzen für den EVC, gültig für die oben genannten Kartenidentifizierungen:
Ob die gelockten Standard-Max-Werte verändert werden sollen, entscheidet der Anwender. Wichtig ist, dass die Kartenidentifizierung korrekt erfolgt ist, damit das Verriegeln funktioniert.
Es folgt das Script:
Code:
@echo off
REM Go to script folder
cd /D "%~dp0"
REM XDPE312G5 Loop 1 Voltage Offset +31mV
REM XDPE312G5 Loop 2 Voltage Offset +19mV
REM evc2 0 i2c bus 0 device address command len command/address? data len value
REM .\EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0454 1 08
REM .\EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0854 1 08
echo Disable Vmax Lock Loop 1
REM disable Loop 1 Vmax lock
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0480 1 00
echo.
echo Set Vmax Loop 1
REM Loop 1 Vmax = 1.475V
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0444 2 62CA
echo.
echo Enable Vmax Lock Loop 1
REM enable Loop 1 Vmax lock
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0480 1 04
echo.
echo Disable Vmax Lock Loop 2
REM disable Loop 2 Vmax lock
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0880 1 00
echo.
echo Set Vmax Loop 2
REM Loop 2 Vmax = 1.475V
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0844 2 6063
echo.
echo Enable Vmax Lock Loop 2
REM enable Loop 2 Vmax lock
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0880 1 04
echo.
echo Set Loop 1 Offset
REM Loop 1 Voltage Offset = 5 * 0.00625V = 31mV, startBit 0, endBit 7
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0454 2 0005
echo.
echo Set Loop 2 Offset
REM Loop 2 Voltage Offset = 3 * 0.00625V = 19mV, startBit 0, endBit 7
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0854 2 0003
pause
"pause" am Scriptende lässt das Fenster offen.
"timeout n" schließt es nach n Sekunden.
"exit" schließt es sofort nach Ausführung.
Die Ausgabe dieses Scripts sieht so aus:
Die Werte 00 00 an jedem Zeilenanfang signalisieren die korrekte Ausführung der jeweiligen Anweisung. Stehen dort andere Ziffern, ist etwas falsch. Der folgende Screen zeigt u. a. die Bedeutung möglicher Fehlercodes.
Festlegen der Offset-Spannungen im Script
Welche Spannungen angelegt werden, definieren die letzten vier Ziffern folgender Zeilen im letzten Teil des Scripts:
GFX:
Code:
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0454 2 0005
SOC:
Code:
EVC2LibTest.exe -i2ctxinfpc 0 1 70 2 0854 2 0003
Diese letzte Vierergruppe (Hex-Werte) bestimmt die zusätzlich angelegte Offset-Spannung in Volt multipliziert mit 0,00625.
0001 0,006V
0005 0,031V
0009 0,056V
000D 0,081V
0011 0,106V
0015 0,131V
0019 0,156V
0002 0,013V
0006 0,038V
000A 0,063V
000E 0,088V
0012 0,113V
0016 0,138V
001A 0,163V
0003 0,019V
0007 0,044V
000B 0,069V
000F 0,094V
0013 0,119V
0017 0,144V
001B 0,169V
0004 0,025V
0008 0,050V
000C 0,075V
0010 0,100V
0014 0,125V
0018 0,150V
001C 0,175V
"0000" setzt Default-Spannungen.
Ein Hex-Rechner für das Anlegen anderer Spannungen findet sich z. B. hier:
Empfehlenswert ist eine so abgespeckte Variante ohne Absicherung nur, wenn keine Frage mehr offen und die korrekte Funktionsweise von EVC und Script sichergestellt ist.
Die Ausarbeitung der Scriptsteuerung wie hier gezeigt dürfte die erste ihrer Art für den EVC sein. Danke an Elmor für die grundlegende Bereitstellung des Scripts und seine Auskunftsfreudigkeit bei Fragen, außerdem an @RedF, der sich an der Feinarbeit beteiligt hat. Danke auch an @Butanding1987, @Devcom und @ApolloX für ihre Mitarbeit in unserem Gruppenchat in den letzten zwei Wochen.
Dynamische Spannungssteuerung beim Time Spy Benchen
Warum dynamische Spannungen?
Im Grenzbereich sind GPU-Takt und GFX-Spannung wie zwei Seiten derselben Medaille. Wie in #3 gezeigt, hebt mehr GFX-Spannung den GPU-Takt. Mehr Takt erzeugt mehr FPS, mehr FPS erzeugen einen höheren Score. Ich bilde die Messgrafik hier noch mal ab, weil sie so aussagekräftig ist.
(Nochmals der Hinweis: GPU-Takterhöhung durch GFX-Spannungserhöhung ist EVC-exklusiv. Sie tritt bei einer Spannungsanhebung per MPT nicht auf. Mehr dazu ein Beitrag weiter unten.)
Statisch angelegte Spannung muss sich am schwächsten Glied aller Time Spy-Szenen orientieren. Die vermutete Stelle, an der der Lauf am ehesten abbricht und damit ungültig wird, definiert den Maximaltakt/die Maximalspannung.
Dynamische Spannung löst dieses Problem: Kennt man die neuralgischen Punkte bei GT1 und 2 und lässt den EVC die Spannung kurz vor Erreichen dieser Sollbruchstellen gezielt absenken (bzw. an "ungefährlichen" Stellen anheben), liegt in jeder Szene die dort mögliche höchste Spannung und damit der dort mögliche Maximaltakt an.
So weit die Theorie. Wie wendet man das nun praktisch an? Time Spy muss im Full Screen Mode laufen, um einen validierten Score zu erzielen. Bereits ein Lauf im randlosen Vollbildmodus wird als ungültig gewertet. Der EVC2 lässt sich also nicht ohne Weiteres während des Runs bedienen.
Möglichkeit 1: EVC auf Zweitmonitor
Ein zweiter Monitor kann das grafische Interface bedienbar machen. Andererseits sollte die Grafikkarte zur Erzielung maximaler Punktezahlen möglichst keine weiteren Aufgaben neben der eigentlichen Benchmark-Darstellung zu absolvieren haben. Bereits der Anschluss des Zweitmonitors kostet vermutlich Punkte. Unsere Tests in der Community haben ergeben, dass ein Monitor mit geringer Auflösung tendenziell besser scored als z. B. ein 4K-Gerät. Was man vorne mit mehr Spannung drauf schaufelt, sollte hinten nicht durch Nebenlasten wieder runterfallen.
Möglichkeit 2: EVC auf Zweitrechner
Eine Alternative ist die Nutzung eines Zweitrechners. Dafür wird der EVC mit einer USB-Verlängerung nicht am Benchrechner, sondern z. B. an einem Notebook angeschlossen. Dort ist auch die EVC-Software installiert.
a) manuell per GUI
Während des Runs wird die Spannung manuell geändert. Das funktioniert, ist allerdings fehleranfällig. Jede Spannungsänderung verlangt unter Zeitdruck eine Reihe von Mausaktivitäten (Öffnen des Pulldownmenüs, Scrollen, Auswahl der Spannung, Bestätigung). Reagiert das Programm dann noch mit einem der häufigen zu bestätigenden Error-Fenster, kann der Zeitplan bis zur nächsten Spannungsänderung durcheinandergeraten.
b) per Multi-Scripts
Anstatt das EVC GUI zu bedienen, werden vorab fertige Scripts erstellt, die passend zur jeweiligen Time Spy Szene ausgeführt werden. Der Vorteil liegt in der sichereren Bedienbarkeit gegenüber den Pulldown-Menüs im GUI. (Vor allem, wenn wie hier der einzige USB-Port des Notebooks vom EVC belegt ist und die Maussteuerung deshalb über das Touchpad erfolgen muss.)
Die Scriptnamen im Screenshot sind nach Schema [+GFX-Offset mV]-[+SOC-Offset mV].bat für meine Bench-Zwecke aufgebaut. Die Spannung wurde zuvor bereits um je 50mV per TDV-Einstellung im MPT angehoben.
Leider werden die Werte zumindest von meinem EVC nicht immer zuverlässig übernommen, egal ob per Script oder GUI. Ist z. B. die erhöhte Spannung (=erhöhter Takt) vom Ende von GT1 einige Sekunden nach Beginn von GT2 noch angelegt , weil der Befehl zur Absenkung nicht angenommen wurde, stürzt Time Spy ab und der Lauf ist verloren.
Möglichkeit 3: Scripts zeitgesteuert aufrufen
Sofern ein genauer Plan vorhanden ist, welche Spannung wann anliegen soll, könnte man das dem Script vorab mitteilen. Dazu müsste ein exakter Zeitplan des gesamten Time Spy-Runs erstellt werden. Mit sleep- wait- und ping-Befehlen in der Batchdatei ließen sich dann Pausen abwechselnd mit Scriptaktivitäten planen.
Leider erschwert Time Spy selbst diese Methode. Es sind nämlich nicht alle Läufe gleich lang. Das betrifft sowohl die Ladescreens als auch die Benchszenen. Ich habe es nur kurz getestet, dabei aber schon Laufzeitunterschiede von zwei Sekunden festgestellt. Das ist aus meiner Sicht nicht präzise genug, um diesen Ansatz weiter zu verfolgen, zumindest im Moment nicht.
Komfortabel wäre, vorab erstellte Scripts mit Tastatur-Shortcuts während des Laufs aufzurufen. Hier bin ich auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. Ich verwende eine Logitech G815-Tastatur mit drei Speicherslots à fünf-Makrotasten (G-Tasten).
1. Ansatz: Aufruf der Batchdatei per Makrotaste
Das funktioniert, die Spannung wird angelegt. Das kurz aufpoppende Konsolenfenster im Hintergrund des Time Spy-Laufs unterbricht diesen aber und macht ihn ungültig. Erkenntnis: Das Fenster darf nicht erscheinen, das Script muss unsichtbar im Hintergrund ausgeführt werden. Dies wird bei den nachfolgenden Ansätzen berücksichtigt.
2. Ansatz: Aufruf einer minimierten Verknüpfung der Batchdatei
Das funktioniert: Die Spannung wird angelegt und es poppt kein Konsolenfenster auf. Ein Aufruf per Makrotaste funktioniert aber nicht, warum auch immer.
3. Ansatz: Versteckter Aufruf der Batchdatei über ein VB-Script
So sieht das Script "hidebatch.vbs" aus:
Code:
Set oShell = CreateObject ("Wscript.Shell")
Dim strArgs
strArgs = "cmd /c EVC2-Script.bat"
oShell.Run strArgs, 0, false
Das funktioniert: Die Spannung wird angelegt und es poppt kein Konsolenfenster auf. Ein Aufruf per Makrotaste funktioniert aber nicht, warum auch immer.
4. Ansatz: Erstellen einer Desktop-Verknüpfung von Batchdatei oder VB-Script, die mittels Windows-Shortcut STRG+ALT+Taste aufgerufen wird, Aufruf dieses Shortcuts per G-Taste
Komplizierter geht's kaum noch, ich weiß. Der Gedanke dahinter: Die funktionierenden Makros auf den Logitech G-Tasten sind ebenfalls Tastatur-Shortcuts. Wenn Shortcuts von Logitech G Hub gewünscht sind, werden eben Shortcuts geliefert.
Das funktioniert, sogar per G-Taste! Läuft aber Time Spy, wird der Aufruf nicht durchgelassen. Nur dieser eine nicht. Alle anderen G-Tasten-Belegungen wie Licht-, Lüfter und Pumpensteuerung, aber auch die verschiedenen Overlay-Varianten funktionieren während des Benchmarks. Einzig und allein der Scriptaufruf nicht.
Alle vier Ansätze funktionieren, wenn die entsprechende Datei oder Verknüpfung direkt aufgerufen wird. Aber das ist nun mal nicht möglich, wenn Time Spy läuft.
Ich weiß gerade nicht weiter und hoffe auf jemanden, der mir das Brett vorm Kopf entfernt. Nur der direkte Aufruf der Batchdatei inklusive Konsolenfenster (1. Ansatz) geht per Makrotaste und führt das Script aus. Das unterbricht aber den Lauf und ist somit nutzlos.
Bin gespannt, ob es einen Forschergeist oder einen Hardcore-Bencher gibt, der helfen wird, das Rätsel zu lösen.
Edit 13.03.22: Das ist nicht geschehen, der Ansatz Makrotastensteuerung wird deshalb von mir fallengelassen.
"Um die Spannung von RDNA2-Karten anzuheben, benötigt man keinen EVC. Mit dem More Power Tool gelingt das genauso."
Genauso gut? Gibt es Unterschiede im Verhalten? Welche Rolle spielt die Treiber-Curve dabei? Das wird hier untersucht.
Im Schnelldurchlauf die nötigen Einstellungen im MPT für's Overvolting:
Temp_Dependent_Vmin einschalten (Features)
Limits hoch (Power-Tab)
Spannungen hoch (Power-Tab)
Eine ausführliche Beschreibung erhält man in @ApolloX' Guide.
Was hier gezeigt wird
In vier Messreihen mit unterschiedlichen GPU-Takten wird die GFX-Spannung in mehreren Stufen erhöht, jeweils um denselben Betrag in MPT und EVC. Erforscht werden Unterschiede bei anliegendem Takt, anliegender Spannung und Leistungsaufnahme (GPU Asic Power). Beobachtet wird auch der Einfluss der Treiberspannung (Curve). Dies geschieht, indem jede Messreihe zunächst mit Stock-Treiberspannung (1175 mV) und dann mit Treiber-Undervolting (1075 mV) durchgeführt wird. Für die Untersuchung der Curve gibt es außerdem eine fünfte Messreihe ohne Overvolting.
Die Limits im MPT sind so weit offen, dass die Karte nicht gedrosselt wird. In Spoilern unter jeder Messreihe wird jede Messung mit ihren Settings und erzielten Werten dokumentiert.
Testaufbau
Wassergekühlte RX 6900 XT Reference mit allerlei Schnickschnack zur Erzielung hoher Takte bei niedrigen Temperaturen
Windows 11 21H2, Radeon-Treiber 22.5.1, More Power Tool 1.3.9, EVC2SX 1.0.1.10
Als Testsoftware wurde Furmark gewählt, weil es gleichbleibende Last anlegt, was die Messungen erleichtert. (Version 1.29.0.0 (2560x1440, 8x MSAA, "GPU stress test")
Bei gleich bleibendem Treibertakt @stock (2519 MHz) steigt mit zunehmender Spannung die Leistungsaufnahme und die anliegende Spannung. Die Steigerungen sind linear. Unterschiede zwischen MPT und EVC sind minimal.
Bei der Spannungserhöhung per EVC steigt der anliegende Takt mit zunehmender Spannung. Bei einer Spannungserhöhung per MPT geschieht das nicht.
Schlussfolgerung:
Spannungserhöhungen mittels MPT und EVC haben nicht dieselbe Wirkung. Beim EVC steigt der Takt, beim MPT nicht. Dies ist die erste wichtige Erkenntnis dieser Untersuchung. Sie wird - so viel sei verraten - in allen Messreihen erhalten bleiben, in denen die beiden Tools die Spannung erhöhen.
b) Treiberspannung 1075 mV
Kleine Warnung: Dieser zweite Chart sieht ziemlich wild aus mit seinen ausbrechenden Kurven. Aber dafür gibt es Erklärungen. Und komplizierter wird's danach nicht mehr.
Auch mit 1075, also um 100 mV reduzierter Treiberspannung, starten die MPT- und EVC-Kurven in denselben Punkten. Diese sind durch das Treiberundervolting geprägt: niedrige anliegende Spannung, niedriger Takt, niedrige Leistungsaufnahme.
Das Bild ändert sich drastisch, sobald Spannung zugegeben wird. Dann beginnen die MPT- und EVC-Kurven auseinanderzudriften, sämtlich zugunsten des EVC.
MPT: Ein sprunghafter Anstieg bei anliegender Spannung und Verbrauch ist bereits bei +25 mV zu sehen. Ab dieser minimalen Spannungserhöhung gibt es keinen Verbrauchsvorteil mehr gegenüber der Stock-Treiberspannung. Bei +100 mV ist auch die anliegende Spannung auf dem Niveau der 1175-Messung.
Der anliegende Takt erhöht sich nicht nur nicht durch die Spannungsgaben. Er bleibt auch deutlich unter dem Stock-Niveau.
EVC: Der anliegende Takt weist einen "Knick" bei +25 mV auf, der abgeschwächt auch bei der 1175 mV Treiberspannung zu erkennen ist. (Eine mögliche Erklärung dafür ist in den Schlussfolgerungen zur 5. Messreihe zu finden.) Davon abgesehen gibt es erneut über die ganze Bandbreite der Spannungserhöhung Vorteile beim anliegendem Takt. Nun aber auch deutlich bei anliegender Spannung und Verbrauch.
Schlussfolgerungen:
MPT: Ohne Overclocking ist es sinnlos, die Spannung zu erhöhen, insbesondere mit Treiber-Undervolting. (Zugegeben, auf die Idee würde auch kaum jemand kommen.) Spannung und Verbrauch steigen, ohne die MHz (und damit die FPS) zu erhöhen. Die Vorteile eines Treiber-Undervoltings gehen mit MPT-Overvolting sofort verloren.
Beim EVC bleibt der Spannungs- und Verbrauchsvorteil gegenüber der Stock-Treiberspannung erhalten, der anliegende Takt ist durchgehend niedriger. Die Curve ist auf niedrigerem Niveau intakt.
Mehr noch: Ein Vergleich mit dem reinen Stock-Lauf lohnt sich sich sogar in Hinblick auf FPS per Watt. Ein EVC-Einsatz mit +100 mV bei 1075 mV erhöht die Effizienz im Vergleich zu +0 mV bei 1175 mV. 2540 MHz bei 322 W stehen 2525 MHz bei 347 W gegenüber.
Das ist die nächste Überraschung: Verbrauchsreduktion mit Leistungsgewinn durch zusätzliche Spannungsgabe per EVC ist möglich. Take that, Undervolters!
Woher kommen die Daten der 1. Messreihe? Alle Infos im Spoiler.
1175 mV
1075 mV
keine Spannungsanhebung
+0 mV/1175 mV: 2525 MHz, 1122 mV, 347 W
+0 mV/1075 mV: 2458 MHz, 982 mV, 269 W
MPT-Spannungsanhebung
+25 mV MPT/1175 mV: 2524 MHz, 1145 mV, 359 W
+25 mV MPT/1075 mV: 2464 MHz, 1146 mV, 353 W
+50 mV MPT/1175 mV: 2525 MHz, 1168 mV, 376 W
+50 mV MPT/1075 mV: 2471 MHz, 1168 mV, 372 W
+75 mV MPT/1175 mV: 2524 MHz, 1191 mV, 391 W
+75 mV MPT/1075 mV: 2465 MHz, 1192 mV, 387 W
+100 mV MPT/1175 mV: 2525 MHz, 1219 mV, 410 W
100 mV MPT/1075 mV: 2465 MHz, 1220 mV, 407 W
EVC-Spannungsanhebung
+25 mV EVC/1175 mV: 2532 MHz, 1144 mV, 361 W
+25 mV EVC/1075 mV: 2458 MHz, 1000 mV, 276 W
+50 mV EVC/1175 mV: 2571 MHz, 1167 mV, 380 W
+50 mV EVC/1075 mV: 2520 MHz, 1029 mV, 296 W
+75 mV EVC/1175 mV: 2584 MHz, 1189 mV, 397 W
+75 mV EVC/1075 mV: 2535 MHz, 1052 mV, 309 W
+100 mV EVC/1175 mV: 2593 MHz, 1212 mV, 414 W
+100 mV EVC/1075 mV: 2540 MHz, 1074 mV, 322 W
2. Messreihe
Treibertakt ist 2650 MHz, Spannung wird erhöht (MPT/EVC)
Spannungserhöhung bei treiberseitigem Overclocking auf 2650 bei Stock-Treiberspannung ergibt ein ähnliches Bild wie beim Stock-Takt @1175 mV, nur ohne die "Delle" bei +25 mV. Erwartungsgemäß sind alle gemessenen Werte höher als in der 1. Messreihe, resultierend aus dem höheren eingestellten Takt.
Der EVC treibt den anliegenden Takt mit steigender Spannung auch OCed nach oben. Das MPT vermag das nicht.
Das "Anschieben" des Takts durch das EVC-Overvolting bleibt erhalten. Was anliegende Spannung und Verbrauch bei 2650 MHz angeht, sind die Unterschiede zwischen 1175 und 1075 mV Treibertakt aber viel geringer als bei Stock-Takt, fast nicht mehr vorhanden. Nur noch eine geringe Spreizung zugunsten des EVC ist vorhanden. Die anliegenden MHz bei +0 mV sind identisch mit denen bei Stock-Treiberspannung.
Schlussfolgerungen:
Ab einem bestimmten eingestellten MHz-Takt gleichen sich Undervolting und Stock-Voltage einander an. Das Treiber-UV wird wirkungslos, was anliegende Spannung, anliegenden Takt und Verbrauch betrifft. Hier liegt diese Schwelle für 1075 mV bei ca. 2665 MHz, also knapp über dem Testszenario oben. Wäre eine Messreihe mit 2600 mV durchgeführt worden, wäre der Übergang noch besser zu sehen gewesen.
Die Grenze verschiebt sich außerdem mit dem Grad des Treiber-Undervoltings. Je stärker die Übertaktung, desto niedriger muss die Treiber-Voltage eingestellt werden damit ein Spannungs- und Verbrauchsvorteil des Undervoltings erhalten bleibt. Ein paar undokumentierte Zahlen hierzu (meine Karte, Testbedingungen wie oben):
MHz Treiber
mV Treiber
2565
1175 (nominal)
2600
1135
2650
1085
2700
1030
2750
980
2800
925
Diese Takt-Spannungs-Paare im Treiber eingestellt markieren hier die Schwelle, bei der Treiber-Undervolting gerade noch Wirkung auf anliegende mV, MHz und W hat. Dummerweise verträgt Max-OC sich stabilitätsseitig nicht gut mit Max-UV.
Die Schlussfolgerung dürfte nicht nur in Furmark, sondern universal gelten. MPT- oder EVC-Einsatz ändern die Zahlenwerte, aber nicht das Prinzip. Es kann unterstellt werden, dass eine Spannungserhöhung mittels MPT unterhalb der jeweiligen Grenze nicht wirksam ist.
Woher kommen die Daten der 2. Messreihe? Alle Infos im Spoiler.
Die bisherige Erkenntnis "EVC-Spannung erhöht den anliegenden Takt, MPT-Spannung nicht" wird bestätigt. Ein minimaler Verbrauchsvorteil zugunsten des MPT ist zu sehen. Die Kurven der anliegenden Spannung sind quasi deckungsgleich.
b) Treiberspannung 1075 mV
Die Ergebnisse bei 1075 mV Treiberspannung sehen denen bei 1175 zum Verwechseln ähnlich. (Der Grund dafür wurde in den Schlussfolgerungen der 2. Messreihe erläutert.) Für den besseren Überblick kommen Grafik und Schlussfolgerung deshalb in einen Spoiler.
Es gilt weiterhin: EVC-Spannung hebt den Takt, MPT-Spannung nicht.
Die Beobachtung aus der 2. Messreihe wird bestätigt: "Ab einem bestimmten eingestellten MHz-Takt gleichen sich Undervolting und Stock-Voltage einander an. Das Treiber-UV wird wirkungslos, was anliegende Spannung, anliegenden Takt und Verbrauch betrifft."Diese Schwelle ist hier bei 1075 mV und 2800 MHz bereits deutlich überschritten.
Woher kommen die Daten der 3. Messreihe? Alle Infos im Spoiler.
Treibertakt ist 2900 MHz, Spannung wird erhöht (MPT/EVC)
Da nun bekannt ist, dass bereits ab mittelstarkem Overclocking Treiber-UV nicht mehr wirksam ist, wird auf Messungen bei Treiberspannung 1075 mV verzichtet.
Die 2900-MHz-Messung (bei Zimmertemperatur) beginnt wegen des hohen Takts mit bereits erhöhter Spannung, um einen Furmark-Absturz oder Treiber-Reset zu verhindern. Es gibt vier Spannungspunkte +100 bis +175 mV.
Die gemessenen Werte sind durch den hohen Treibertakt erwartungsgemäß auf dem höchsten Niveau aller fünf Messreihen. Die EVC-Spannung erzeugt auch hier höheren anliegenden Takt als die MPT-Spannung. Der Abstand zwischen MPT und EVC beträgt übrigens bei allen bisherigen 1175-Messungen in der jeweils höchsten angelegten Spannungsstufe rund 60 MHz.
Es setzt sich fort, was bei 2800 MHz in der 4. Messreihe zu sehen war. Das Spannungsniveau ist nahezu identisch, ein geringer Verbrauchsvorteil besteht für das MPT.
Dies ist ein guter Zeitpunkt, sich die anliegenden Takte bei +100 mV EVC-Spannung in den ersten vier Messreihen anzusehen. Sie liegen alle oberhalb des eingestellten Treibertakts.
Außerhalb Furmarks ist das so nicht zu erwarten, weil der anliegende Takt in in Games oder 3DMark Benchmarks regelmäßig 50 MHz oder mehr unter dem eingestellten bleibt. EVC-OV bringt in zwar näher ran, aber nicht drüber. Trotzdem, der Effekt ist vorhanden. Takte pushen per Overvolting: go EVC!
Woher kommen die Daten der 4. Messreihe? Alle Infos im Spoiler.
Treibertakt wird erhöht, Spannung MPT/EVC) ist @stock
Eigentlich gehört diese letzte Messreihe gar nicht in diesen Thread und in diesen Beitrag. Denn hier wird kein Overvolting per MPT oder EVC durchgeführt. Das Verhalten der Treiber-Curve ist aber so interessant, dass es hier dargestellt werden soll. Versprochen, dass das noch mal spannend wird!
Der Treibertakt wird in 25 MHz-Schritten von @stock (2519 MHz) bis 2800 MHz erhöht. Untersucht werden die üblichen Werte anliegender Takt, Leistungsaufnahme und anliegende Spannung, wie immer zuerst bei Stock-Treiberspannung 1175 mV und dann mit Treiber-Undervolting @1075 mV.
Grundsätzlich erhöhen sich mit angehobenem Treibertakt der anliegende Takt und der Verbrauch. Vergleicht man die Steigungen der beiden Kurven mit den overvolteten aus den ersten vier Messreihen, scheint diese Art der Übertaktung die effizienteste zu sein; die Leistungsaufnahme erhöht sich vergleichsweise weniger stark. Die anliegende Spannung überschreitet nicht den Nominalwert von ca. 1,12 V.
Beobachtet wird ein steiler Abfall aller Kurven bei einer geringen Taktanhebung jenseits des Stock-Takts von 2519 MHz. Erst bei einer Übertaktung von mehr als 2575 MHz (also wieder mal +ca. 60 MHz) wird das ursprüngliche Stock-Niveau wieder erreicht. Dies gilt für alle drei Werte anliegende Spannung, anliegender Takt und Verbrauch.
Schlussfolgerungen:
Dass die Verbrauchskurve ohne Overvolting flacher ansteigt als mit, hat einen Grund: Die anliegende Spannung kommt auch bei steigendem Takt nicht über ihren Nominalwert von ca. 1,12 V hinaus; der Treiber lässt das nicht zu.
Unerwartet ist der Abfall aller Werte, sobald der Stock-Takt angefasst wird. Wenn der Taktslider im Treiber nur um 1 MHz nach links oder rechts verschoben wird, erfolgt dieser Einbruch. Dies ist keine Furmark-exklusive Verhaltensweise, Tests mit Unigine Heaven und dem neuen EZ-Benchmark zeigen vergleichbare Ergebnisse.
Unten beispielhaft zwei EZ-Benches. Links mit Treibertakt @stock, rechts um 1 MHz erhöht. Der Stock-Run bringt gut 500 Punkte mehr bei ca. 60 MHz höherem Takt. Das gleiche geschieht, wenn der Takt nicht minimal erhöht, sondern minimal gesenkt wird. Entscheidend ist nicht, ob der Takt in geringem Maß erhöht oder gesenkt wird. Sondern dass die Default-Einstellung verlassen wurde.
Vor diesem Hintergrund ergibt auch der Abfall der EVC-Taktkurve bei +25 mV in der 1. Messreihe plötzlich Sinn. Womöglich muss auch dort einfach erst dieses "Tal" überbrückt werden, bevor das OV den Takt anhebt.
Warum ist das so? Erklärungen sind willkommen, wenn es jemand weiß. Es scheint, als ob die Standard-Curve, also das Default-Verhältnis von Min- und Max-Frequenz zur Spannung ein vom Hersteller definiertes Optimum darstellt. Und Abweichungen davon mit Leistungsverlust quittiert werden, warum auch immer.
(Anmerkung: Nicht davon irritieren lassen, dass in den EZ-Screenshots "stock" 2514 MHz bedeutet und nicht 2519 wie in den Messreihen weiter oben. Der Radeon-Treiber legt hier je nach Windows-Start mal den einen, mal den anderen Wert an.)
Die Kurven bei Treiber-Undervolting zeigen nicht den Knick, der bei Stock-Spannung auftritt - die Defaults sind ja von Beginn an verändert.
Anliegender Takt und Leistungsaufnahme steigen kontinuierlich. Ersterer fast perfekt linear über den gesamtem Frequenzbereich, letztere in zweiten Teil der Kurve leicht degressiv. Die Spannungskurve steigt bis zur Nominalspannung und bleibt dann auf diesem Niveau.
In den beiden Grafiken dieser fünften Messreihe wurde bewusst jeder Datenpunkt mit einem Zahlenwert versehen. So lässt sich nachvollziehen, dass unterhalb der genannten MHz- und mV-Schwelle (2665 MHz @1075 mV) die gemessenen Werte niedriger sind als bei Stock-Treiberspannung. Oberhalb davon sind sie gleich.
Schlussfolgerungen:
Dass der Verbrauch bei höheren Takten unterproportional zunimmt, erscheint zunächst überraschend; üblicherweise geht man davon aus, dass die Effizienz mit steigenden OC ab- und nicht zunimmt. Betrachtet man aber die Spannungskurve, leuchtet der Kurvenverlauf ein. Die Leistungsaufnahme ist offensichtlich stärker von der anliegenden Spannung abhängig als vom anliegenden Takt. Sobald die Maximalspannung erreicht ist, flacht die Verbrauchskurve auch bei weiter steigendem Takt ab.
Die Grenze, ab der das geschieht, kennen wir aus der 2. Messreihe: Sie liegt hier @1075 mV Treiberspannung bei ca. 2665 MHz respektive dem Erreichen der Nominalspannung von 1,12 V. Ab diesem Punkt gleichen sich auch hier die Kurven von anliegender Takt und Verbrauch bei 1175 und 1075 mV Treibertakt einander an.
Was bedeutet das für die Praxis des Undervoltings mit dem Ziel gleicher Leistung bei reduziertem Verbrauch? Nach diesen Ergebnissen wird es mit simplem Treiber-UV nur eingeschränkt erreicht. Denn unterhalb der Schwelle ist neben Spannung und Verbrauch auch der Takt niedriger. Und darüber gibt es keinen Unterschied. Das soll nicht heißen, das Undervolting nicht sinnvoll wäre. Nur, dass für gute Ergebnisse mehr getan werden muss als einen Treiber-Slider nach links zu ziehen.
Für Overclocking ohne Spannungserhöhung durch Tools wie MPT und EVC gibt es auch eine Erkenntnis: Bereits bei relativ niedrigem OC sind durch Treiber-Undervolting keine Vorteile mehr zu erzielen. Ablesen lässt sich das an der anliegenden Spannung: Sobald die Nominalspannung erreicht ist, verschwindet auch der Verbrauchsvorteil. (Und damit der Temperaturvorteil, auf den übrigens aus Gründen der Übersichtlichkeit im ganzen Beitrag nicht eingegangen wurde. Denn es ist ja jedermann bewusst, dass zwischen Leistungsaufnahme und Temperatur ein starker Zusammenhang besteht. Und spätestens jetzt ist auch klar, dass hoher Verbrauch stärker durch hohe Spannung als durch hohen Takt verursacht wird.)
Treiber-UV kann natürlich trotzdem auch bei starkem Overclocking angewendet werden. Sinn ergibt es aber nur mit dem Ziel, die OC-Stabilität zu erhöhen. Nicht um den Verbrauch zu senken. Denn das wird nach den hier vorliegenden Ergebnissen nicht geschehen.
Woher kommen die Daten der 5. Messreihe? Alle Infos im Spoiler.
1175 mV
1075 mV
stock, 1175 mV/2519 MHz: 2525 MHz, 1122 mV, 347 W
stock, 1075 mV/2519 MHz: 2458 MHz, 982 mV, 269 W
1175 mV/2525 MHz: 2467 MHz, 1082 mV, 319 W
1075 mV/2525 MHz: 2465 MHz, 988 mV, 272 W
1175 mV/2550 MHz: 2493 MHz, 1105 mV, 335 W
1075 mV/2550 MHz: 2488 MHz, 1011 mV, 285 W
1175 mV/2575 MHz: 2520 MHz, 1122 mV, 346 W
1075 mV/2575 MHz: 2514 MHz, 1035 mV, 299 W
1175 mV/2600 MHz: 2545 MHz, 1122 mV, 348 W
1075 mV/2600 MHz: 2541 MHz, 1057 mV, 312 W
1175 mV/2625 MHz: 2569 MHz, 1121 mV, 349 W
1075 mV/2625 MHz: 2565 MHz, 1080 mV, 327 W
1175 mV/2650 MHz: 2593 MHz, 1121 mV, 349 W
1075 mV/2650 MHz: 2591 MHz, 1103 mV, 342 W
1175 mV/2675 MHz: 2621 MHz, 1120 mV, 353 W
1075 mV/2675 MHz: 2621 MHz, 1121 mV, 352 W
1175 mV/2700 MHz: 2645 MHz, 1120 mV, 355 W
1075 mV/2700 MHz: 2646 MHz, 1120 mV, 355 W
1175 mV/2725 MHz: 2670 MHz, 1120 mV, 357 W
1075 mV/2725 MHz: 2670 MHz, 1119 mV, 358 W
1175 mV/2750 MHz: 2695 MHz, 1119 mV, 361 W
1075 mV/2750 MHz: 2695 MHz, 1119 mV, 361 W
1175 mV/2775 MHz: 2719 MHz, 1118 mV, 363 W
1075 mV/2775 MHz: 2719 MHz, 1118 mV, 363 W
1175 mV/2800 MHz: 2743 MHz, 1118 mV, 365 W
1075 mV/2800 MHz: 2743 MHz, 1118 mV, 365 W
Fazit und Schlussbemerkungen
Wäre der EVC nur eine Software, fiele die Overvolting-Empfehlung klar zu seinen Gunsten aus, denn er macht den Job besser als das MPT. Er wurde auch für diesen Zweck designt, während die Spannungserhöhung per MPT nicht mehr ist als ein zufällig entdecktes Nebenfeature. Andererseits: Das More Power Tool mit seinen vielen Eingriffsmöglichkeiten in die Bios-Settings ist die unverzichtbare App, wenn es darum geht, optimale Performance aus RDNA2-Karten zu holen. Der EVC hingegen ist ein Stück Hardware, das, nachdem es den Weg von Hong Kong hierher gefunden hat, erst mal an drei Stellen des Karten-PCBs gelötet werden will, bevor man damit nicht viel mehr als over- oder undervolten kann.
Das MPT ist also ein Muss, der EVC ein "kann". Wenn man sich allerdings für ihn entschieden hat, sollte man ihn auch zum Anlegen von Spannungen verwenden. Denn das macht er gut.
Die wichtigsten Vorzüge in Kurzform:
EVC-Spannung hebt den Takt.
EVC-Spannung lässt eine undervoltete Treiber-Curve intakt.
EVC-Spannung kann Energie sparen.
Wenn man Handlungsempfehlungen ableiten möchte: MPT-Overvolting ist okay für die gelegentliche Jagd nach High Scores. EVC-Overvolting ist dagegen auch geeignet für den Gaming-Hausgebrauch. Für Extrem-OC lassen sich außerdem theoretisch unbegrenzt hohe Spannungen anlegen, während das MPT bei 1,35 V dicht macht.
Jenseits des MPT-EVC-Vergleichs wurden Erkenntnisse zur Treiber-Curve gewonnen:
Treiber-Undervolting wirkt nur, bis Nominalspannung anliegt. Diese wird durch steigenden Takt forciert. Je stärker das Treiber-UV, desto höher darf der Takt sein, bevor die Nominalspannung erreicht wird.
Steigende Spannung ist verbrauchsfördernder als steigender Takt.
Treiber-Defaults werden mit Leistung honoriert. Overclocking wirkt nicht ab dem ersten Megahertz.
Und noch was: Der Wert 60 MHz ist magisch. 🪄 Er erscheint immer wieder als Delta in den Messungen.
In dieser kleinen Untersuchung wurde nicht das Rad neu erfunden und nicht der Stein der Weisen entdeckt. Einige Settings wie z.B. starkes OV per MPT bei niedrigem OC waren eher aus systematischen Gründen nötig als praxisnah oder empfehlenswert. Auch werden wegen ein paar hübscher Charts keine neuen HighScore-Rekorde aufgestellt werden, denn die meisten Messungen bestätigen Altbekanntes. Es wurden aber auch Entdeckungen gemacht, die zumindest für mich neu waren und mein Verständnis für "Navi 21 unter Strom" verbessert haben. Sollte das auch für andere gelten, freue ich mich.
Alle Ergebnisse scheinen in sich und zueinander schlüssig zu sein. Es ist befriedigend für den Hobbyforscher, wenn nach den Messungen und den Versuchen, sie zu deuten, nicht mehr Fragen offen sind als vorher. Sondern weniger. Vielleicht habe ich aber auch Dinge übersehen oder nicht überall die richtigen Schlüsse gezogen. Dann bitte raus mit der Sprache, zum Diskutieren sind wir ja hier.
Herzlichen Dank an @ApolloX, ohne dessen tatkräftige Unterstützung in Excel ich verloren gewesen wäre.
Die neun Chartgrafiken sind hier nochmals als Zip-Archiv angehängt.
Schön gemacht, @ShirKhan - das wird also das nächste nützliche Tutorial!
Ich beleg jetzt mal #10 mit Fragen, ToDos, etc. - wenn ich mitbekomm, dass du die Sachen aufgegriffen hast, werf ichs hier wieder raus.
Fragen zur Beantwortung, bzw. Einarbeitung in den Artikel:
Sind die VID Offsets forced, also liegen die immer an, oder nur, wenn vom Lastfall der Karte auch genutzt?
Was kann mit dem EVC und seinen Menus noch an der Karte manipuliert werden?
Sinnvoll wäre es, wenn wir irgendwo auch mal über von uns respektierte Obergrenzen sprechen, nicht dass irgendein Kiddie mal hergeht und 2V auf den Core gibt. Also Was ein Core aushält, weiß ich ned, Veii hat sich da mal geäußert und Parallelen zwischen CPU und GPU gezogen. Bei VRAM gibt die Karte ja ohne Zutun bereits bis zu 1,4V, und bei normalem RAM ist man im selben Bereich und geht kaum über 1,5V – selbe Obergrenze bei den Ryzens. Soll jetzt nicht heißen, dass man so hoch gehen soll, aber es grenzt schon mal ein, dass eigentlich alles oberhalb von 1,5V garnicht mehr zu verantworten ist (oder schon auch in diese Nähe zu kommen).
Parallel behalt ich auch irgendwo den Vergleich zum MPT im Hinterkopf, da ich ja dessen Tutorial hier pflege und bislang alles notwendige mit dem MPT nachgestellt, bzw. hinbekommen hab - Skripte natürlich mal ausgeschlossen. Somit ist es für mich auch spannend, wenn sich mal Sachen ergeben, welche das MPT nicht kann.
Wissen wir, was die Kürzel SDA und SCL bedeuten? Ich will meinen EVC auch irgendwann mal an alten Radeon HD Karten ausprobieren und muss dafür dann auch mal passende Anschlüsse finden, bzw. identifizieren.
Sinnvoll wäre es, wenn wir irgendwo auch mal über von uns respektierte Obergrenzen sprechen, nicht dass irgendein Kiddie mal hergeht und 2V auf den Core gibt.
Irgendwo gern, aber nicht in den Startbeiträgen. Das Thema ist zu heikel, um Vorschläge zu machen, insbesondere ohne Spannungsversorgung, Kühlung und Peripherie zu kennen. Im OC-Thread findest du "von uns respektierte Obergrenzen" zwischen 1,25 und 1,5V. Allein diese Bandbreite zeigt, wie unterschiedlich die Haltung dazu ist.
Wer hier danach fragt, erhält sicher Antworten/Meinungen.
Wissen wir, was die Kürzel SDA und SCL bedeuten? Ich will meinen EVC auch irgendwann mal an alten Radeon HD Karten ausprobieren und muss dafür dann auch mal passende Anschlüsse finden, bzw. identifizieren.
"SCL transportiert das Taktsignal. Dieses wird ausschließlich vom Busmaster erzeugt und von den angeschlossenen Chips gelesen, die Übertragungsrichtung ist daher eindeutig festgelegt. SDA überträgt die Datenbits. Über diesen Anschluss senden sowohl Master als auch Slave ihre Daten."
Release 1.0.1.17Requires firmware 0009 (any version)Supports EVC2 MiniAdded experimental support for CHL8214Improved MP2979 profileAdded function for scanning …
Ja, das ist schon spannend, dass du per EVC mehr Takt Herausholst.
Es wäre für mich interessant, selbiges mit meiner ansonst unverbastelten Karte gegenzutesten. Mach ich morgen vielleicht Mal. Wenn das bei mir in die gleiche Richtung geht, dann wär's gut - deine Beobachtungen basieren ja zunächst auf genau einer Karte, wobei im OC Thread vor Wochen ein zwei Leute ja ansatzweise auch bestätigt hatten, wenn ich mich richtig erinnere.
Angenommen, die Karten Verhalten auch generell alle so, dass oder EVC mehr Takt herauskommt, dann ist die spannende Frage mancher Time Spyer die, wie sich per EVC mehr Score gewinnen lässt. Meine Erfahrung mit dem EVC ist ja ernüchternd. Mir hat das Ding bisher nur merklich schlechtere Highscores gebracht. Aber scheinbar mache ich da was grundsätzlich falsch.
Ja, das ist schon spannend, dass du per EVC mehr Takt Herausholst.
Es wäre für mich interessant, selbiges mit meiner ansonst unverbastelten Karte gegenzutesten. Mach ich morgen vielleicht Mal. Wenn das bei mir in die gleiche Richtung geht, dann wär's gut - deine Beobachtungen basieren ja zunächst auf genau einer Karte, wobei im OC Thread vor Wochen ein zwei Leute ja ansatzweise auch bestätigt hatten, wenn ich mich richtig erinnere.
Ja, die Erkenntnis ist älter, das habe ich vor drei Wochen erst auf Nachfrage berichtet. Selbstverständlich ist das ein EVC-Effekt und kein Tiger-im-Loop-Effekt. Aber teste es gern selbst und schreib dann was dazu.
Angenommen, die Karten Verhalten auch generell alle so, dass oder EVC mehr Takt herauskommt, dann ist die spannende Frage mancher Time Spyer die, wie sich per EVC mehr Score gewinnen lässt.
Die Tests habe ich mit Settings gemacht, die hier noch als Casual Overclocking durchgehen. Gute Frage, ob der Vorteil im absoluten Grenzbereich noch besteht. Denn wenn Time Spy oder Treiber bei, sagen wir, 3000 MHz aussteigen möchten, werden sie wohl einfach aussteigen. Egal ob der Takt per Treiber oder per EVC erzwungen werden soll.
Hier stieg die Leistungsaufnahme zwischen 2675 und 2800 MHz "nur" von 352 auf 365 Watt. Auch luftgekühlte Karten sollten auf nötigenfalls niedrigerem Taktniveau nachvollziehen können, dass der Verbrauchsanstieg trotz steigendem Takt abflacht, sobald die Nominalspannung erreicht ist. Was gleichzeitig die Schwelle ist, ab der das Treiber-Undervolting verbrauchs- und tempseitig irrelevant wird.
Was passiert, wenn Du im MPT auf 1075mV cappst und nur stock255W@PL-5= 243W nimmst?
Geht dann noch 975mV im Wattman im Bereich 2493-2523-2548MHz?
Alternativ,
ab wieviel MHz kommt dann das Plateau? (braucht dann evtl. doch schon wieder >255W asic)
Das weiß ich nicht, weil ich diese Art von Leistungsverknappung nicht betreibe. Unterhalb der Stock-Leistung wäre es auch kein reines Undervolting mehr, sondern Underpowering. Dafür bin ich nicht der Richtige, finde sogar fast, wer das macht, hätte auch eine Kartennummer kleiner kaufen können.
Ich nehme aber an, dass solche Testszenarios nicht ergiebig wären, weil die geringe Leistung alle Unterschiede plattbügelt. Jeder Wert würde hier vermutlich eine waagrechte Linie zeigen - immer an der oberen Grenze dessen klebend, was das zu knappe Power Limit erlaubt. Und der anliegende Takt würde deutlich niedriger sein als 2400 MHz. Ohne Mampf kein Kampf, ohne Saft keine Kraft.
Aber das kannst du selbst in Furmark testen. Fenstermodus, Werte on the fly im Treiber verändern, im Overlay beobachten, berichten. Muss ja nicht immer gleich eine grafische Excel-Auswertung sein.
Das ist immer noch ein Offset von 100mV, genauso wie 1175 zu 1075 in Deinen Tests. Rein von der Effizienz her glaube ich net, das ne 6900@255W viel mehr Fps abliefert als mit 255@PL-5=243W.
(aber die Temps+dB sind für den Air-Refkühler daily 24/7 passender, wenn man bei 90°C Hotspot Probleme hat)
Mich hat jetzt nur mal interessiert, ob Dein GoldenChip dann immer noch mit dem Takt stabil ist.(in Furmark)
Bei meiner 6800nonXT geht normalerweise ein Offset von ca. 75mV sowohl default, als auch mit gecappter maxGFX im MPT.
Wenn ichs übertreibe mit dem Cappen der maxGFX im MPT muss ich allerdings dann langsam mit dem maxTakt im WM runter.
(evtl. ist mein Chip net ganz so easy zu händeln wie der von m4looney)
Nein, das sind sogar gleich drei Paar Stiefel. Zum einen wird sich das Verhalten stock zu UV prinzipiell unterscheiden von UV zu UV. Und zum anderen wird es nicht dasselbe sein, im Treiber zu undervolten wie im MPT zu kappen. Probier's aus!
Rein von der Effizienz her glaube ich net, das ne 6900@255W viel mehr Fps abliefert als mit 255@PL-5=243W.
(aber die Temps+dB sind für den Air-Refkühler daily 24/7 passender)
Auch nicht. Wenn 8 Watt keinen Unterschied bei der Leistung machen, sind natürlich auch die Temps die gleichen. Aber sowohl mit 255 als auch mit 243 Watt werden die Kurven hier nichtssagend sein, hab ich ja schon geschrieben.
Interessanter finde ich, ob diese Aussage im Fazit von euch bestätigt wird: "Treiber-Defaults werden mit Leistung honoriert. Overclocking wirkt nicht ab dem ersten Megahertz.", siehe 5. Messreihe, 1. Grafik
Edit: Den Inhalt deines Beitrags zu verändern, nachdem ich bereits darauf geantwortet habe, trägt nicht zur Übersichtlichkeit bei. Vielleicht einfach antworten?
"Mein Golden Chip" ist nicht Gegenstand der Untersuchung, sondern Mittel zum Zweck. Es sollten möglichst allgemeingültige Ergebnisse gefunden werden. Wenn dabei Settings zum UV und OC verwendet wurden, die nicht jede andere Karte schafft, diente das zur Herausarbeitung von Unterschieden zwischen den Messreihen.
(Aber klar ist: Im 255W-Käfig ist der Tiger ein zahmes Kätzchen. Bissig wird der nur, wenn man ihn rauslässt. )
sorry,
dauert bei mir immer ein mue länger, weil ich mirs dann erstmal noch ansehe, obs verständlich ist, oder ich noch
was ergänzen müsste zur Erklärung
Parallel behalt ich auch irgendwo den Vergleich zum MPT im Hinterkopf, da ich ja dessen Tutorial hier pflege und bislang alles notwendige mit dem MPT nachgestellt, bzw. hinbekommen hab - Skripte natürlich mal ausgeschlossen. Somit ist es für mich auch spannend, wenn sich mal Sachen ergeben, welche das MPT nicht kann.
Ich hab das mal mit etwas anderer Zielsetzung angetestet: Wie weit kann ich mit der Spannung runter, um trotzdem auf meine 2525 Furmark-MHz zu kommen, die @stock anliegen? Das Ergebnis ist durchaus erwähnenswert. Denn theoretisch lassen sich so mal eben 50, 60 Watt sparen:
Leider nicht praktisch, denn zumindest diese Settings bleiben im GT2 von Time Spy hängen. Mit etwas Geduld ließe sich sicher ein stabiles UV finden, das energiesparend Stock-Takte oder etwas mehr anlegt. Die Zeit nehme ich mir aber nicht, bin mehr Max-OCer als UVer.
Nichts gegen Undervolting im Übrigen, das kann sicher auch sehr befriedigend sein. GFX im MPT auf 1075 mV runterzuziehen war auch die richtige Idee. Denn stelle ich 950 Treiber-mV bei voller MPT-Spannung ein, bleibt Furmark schon beim Start stehen.
Bei meiner 6800nonXT steht wohl maxTakt=2275@default.
sieht dann ähnlich mit dem Einsparpotential aus
mich interessiert dann persönlich noch der Unterschied beim Boosttakt mit Vgl. Stresstest=Vollast vs. Gravity=Teillast, wo
es dann auch unterschiedliche effektive Volts gibt, die der Treiber zulässt (Plateau, dann ca. 12mV verschoben)
Great write up. It's about time someone did the tests to demonstrate the awesome effects of the EVC2. You hit the mark when you mentioned it's usefulness for everyday gaming. I use it for gaming 24-7. I don't even add a voltage offset, with the "Isense ant" function set to .67 I can run 2700+Mhz without changing the power table or increasing the voltage. The card stays cool and the power draw stays under 300w.
If I want to make high benchmarks the Isense ant has to go to 1.00 tho. It's like the card starts to starve for power past a certain point. For my card it was at 24k pts on Time spy.
I don't even add a voltage offset, with the "Isense ant" function set to .67 I can run 2700+Mhz without changing the power table or increasing the voltage. The card stays cool and the power draw stays under 300w.
Diese Einstellung scheint auch hier eine massive positive Wirkung auf den Verbrauch und sogar die Stabilität zu haben. Wird genauer getestet, mehr dazu später.
Kannst du etwas zur Wirkungsweise von "Isense Ant." sagen?