Falsch verlöteter Kondensator: ASUS ruft einige ROG Z690 Hero zurück

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Offenbar ruft ASUS eine Charge seiner "ROG Z690 Hero"-Mainboards zurück. In den USA gab es einige wenige Fälle, in denen das Mainboard nur mit einem Post-Code 53 startete bzw. nicht startete. Dieser deutet eigentlich auf eine fehlerhafte Erkennung des Speichers hin. Im Falle der fehlerhaften Mainboards aber konnte das Problem auch nicht mit einem Zurücksetzen des BIOS oder mit anderem Speicher behoben werden. Bei einigen Mainboards aber kam es auch zu schmelzenden MOSFETs, was natürlich deutlich offensichtlicher ist.
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Falsch herum in der Bestückungsmaschine gelandet oder wie passiert so etwas?
 
Wow, buildzoid hatte also tatsächlich Recht mit seiner Analyse. Es ist schon bitter für Asus, dass das bei einem 600€-Mainboard passiert. Vor allem, weil der Fehler, wenn er denn bekannt ist, so leicht zu erkennen ist.
 
Vermute mal, dass solche Fehler unabhängig vom Produktpreis passieren. Da wird ja bei der Bestückung vermutlich 0 Unterschied zwischen 600€ Endpreis Board und 30€ Board gemacht.

Nur wodurch so etwas passiert würde mich interessieren. Das ist ja keine Handbestückung, vermute ich mal. Dürfte doch alles durch Automaten passieren?! Evtl. verschiedene Bestückungsroutinen?
 
Da sollen auch einige Boards gebrannt haben :( Ziemlich bitter aber auch wieder ein Grund warum man nicht early adopter sein sollte.
 
Was mich wundert: Es kann mal was falsch im Bestückungsautomaten landen. Aber eine automatisierte optische Kontrolle müsste das doch erkennen. Hätte ich zumindest gedacht.
 
Ah, gibt es bei solch einer Fertigung eine automatische, optische Kontrolle? Klingt auf jeden Fall sinnvoll und technisch sicherlich gut machbar...

Müsste mir echt nochmal die Videos von IgorsLab reinziehen, der hat das ja mal gut aufbereitet wie solch eine Fertigung prinzipiell läuft...
 
Ah, gibt es bei solch einer Fertigung eine automatische, optische Kontrolle? Klingt auf jeden Fall sinnvoll und technisch sicherlich gut machbar...

Ja zumindest dahingehend, ob alle Bauteile sich auch auf dem PCB befinden. Ob dies in der richtigen Orientierung der Fall ist, weiß ich aber nicht. Offenbar ist dem nicht so.
 
Was mich wundert: Es kann mal was falsch im Bestückungsautomaten landen. Aber eine automatisierte optische Kontrolle müsste das doch erkennen. Hätte ich zumindest gedacht.
das hat jay auch erwähnt. quasi ein optischer abgleich mit einem referenzboard am ende jeder montage. sowas geht sicher elektronisch bzw automatisch. irgendwo hat was nicht geklappt
 
Das wurde teils schon mit heißer Nadel gestrickt. Ein Gigabyte Z690 Board startete nicht über das BIOS hinaus. BIOS Version F4. Online gab es dann die F4 nicht, nur die F5. Changelog der F5: Support für 12X00 Prozessoren… Flashen ging dann zum Glück. Aber wer da keinen anderen Rechner hat schaut erstmal sehr dumm.
 
Vermute mal, dass solche Fehler unabhängig vom Produktpreis passieren. Da wird ja bei der Bestückung vermutlich 0 Unterschied zwischen 600€ Endpreis Board und 30€ Board gemacht.
Das interessiert mich als Endkunden aber schlicht und ergreifend nicht, wenn mir im schlimmsten Fall ein 600€ Mainboard abfackelt und dabei noch den Rest des teuren Rechners und evtl. die halbe Bude mitnimmt.

Bei solch teuren High End Produkten erwarte ich absolute Top Qualität und nicht solch einen Murks.
 
Tja ich denke da wird wohl wieder mal bewusst, dass selbst bei der QS keine großen Unterschiede zwischen low end und high end Produkt gemacht werden.

Ich persönlich hätte jetzt auch nicht erwartet, dass eine 600€ Platine tatsächlich mehr QS Routinen über sich ergehen lassen muss wie eine die nur 30€ oder 80€ kostet.
Ich fürchte alles andere ist Illusion....

Mit anderen Worten:

Nur weil ein Board für 600€ oder mehr verkauft wird würde ich keine höheren Qualitätsprüfungen oder Standards gegenüber wesentlich preiswerteren Produkten erwarten. Erstrecht nicht, wenn das ganze Gelumpe auf den gleichen Fertigungsstraßen hergestellt wird.

PS:

Für die Bruderschaft! ;)



Achso hier nochmal der Artikel von IgorsLab, sehr interessant hab ich gerade nochmal rausgesucht ob GPU oder Mainboard, denke das ist prinzipiell alles sehr ähnlich:

 
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Was mich wundert: Es kann mal was falsch im Bestückungsautomaten landen. Aber eine automatisierte optische Kontrolle müsste das doch erkennen. Hätte ich zumindest gedacht.

Auch diese Systeme sind fehlerbehaftet und Sensoren werden auch mal teildeaktiviert. Ich arbeite selbst in einer Wafer FAB und ich kann direkt aus der Praxis erzählen.

Ein Anlage von Applied Materials für Trockenätzung. Der Wafer Handler der die Wafer aus der Cassette im Loadlock in die Prozesskammern handelt, hat auf dem Endeffektor zwei CAP-Sensoren, die erkennen sollen dass der Wafer exakt im Pocket des Blades liegt. Eines der CAP Sensoren macht Probleme, vermutlich Wackelkontakt. Den Endeffektor zu tauschen, erfordert den kompletten Ausbau des Handlers und ziehen der Leitungen durch einen dünnen Vacuum Schlauch, anschließend muss das Handling komplett neu eingestellt werden. Das ist Arbeitsaufwand von locker 12h an dem ein Techniker beschäftigt ist. Der Techniker muss sich aber auch noch um andere Anlagen und deren Wartungen kümmern, was dann zur Folge hat dass die Anlage dann über mindestens zwei bis drei Schichten a 10h nicht in Produktion wäre. Auf der Anlage läuft nur ein spezielles kurzes Rezept, der Durchsatz an der Anlage ist sehr hoch, im Wafer Produktions flow zu dem noch ein Nadelöhr. Wir liefern immer zum Monatsende aus und es ist nur noch eine Woche hin, die Zahlen müssen unbedingt geschafft werden. Was macht man? Man schaltet in den System Cons. einen der Sensoren ab, das erhöht zwar theoretisch die Fehlergefahr, dass sogar mehrere Wafer zu Bruch gehen können aber das Risiko geht man dann ein und das wird dann auch vom Senior Fab Manager durchgewunken.

Lange Rede, kurzer Sinn. Zahlen sind manchmal wichtiger als 100% fehlerfrei durchgewartete und abgesicherte Produktionsanlagen.
 
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Ja zumindest dahingehend, ob alle Bauteile sich auch auf dem PCB befinden. Ob dies in der richtigen Orientierung der Fall ist, weiß ich aber nicht. Offenbar ist dem nicht so.
Laut Buildz und Jay bzw auch dem einen Comment den Phil da rausgepickt hat - gibt es allerhand Kontrollen, ich kann mir vorstellen dass die ersten Caps in der PnP-Maschine korrekt waren und sich dann beim einlegen verdreht haben (human error) und dadurch der Check ausgehebelt wurde.
/e: während ich schrieb, schrieb einer mit Erfahrung in der Produktion - Danke für den Input @ernsthaft

Letztendlich ärgerlich, dass sowas passiert - kann dir natürlich auch bei jedem anderen Board passieren, ob Bleeding Edge oder erpropte Plattform.
 
@villaiNs

vollkommene Zustimmung, denke auch das solche Fehler über die gesamte Produktpalette zu jeden Zeitpunkt vorkommen können, ohne die Prozesse im Detail zu kennen.
 
Lange Rede, kurzer Sinn. Zahlen sind manchmal wichtiger als 100% fehlerfrei durchgewartete und abgesicherte Produktionsanlagen.
Und im schlimmsten Fall gibts dann solche Auswirkungen wie jetzt hier bei ASUS, die für miese PR sorgen und Kunden kosten können.
Ob das im Zweifel so toll ist?
 
Naja wie willst du sicherstellen, dass keinerlei Fehler passieren? Ich mein selbst wenn du nur im high end Segement unterwegs bist.

Ja gut in dem Fall, dass bewusst Sicherheitsmechanismen deaktiviert werden kann man natürlich in Frage stellen. Am Ende zählt halt wie so oft nur der Durchsatz.
 
@villaiNs Danke Dir!

@Morrich @drunken.panda
Was die Qualitätssicherung angeht unterscheiden wir zum Beispiel schon auch allein dadurch ob das Produktionslos für Automotiv produziert wird oder nicht. Für die Automobil Industrie gelten noch mal deutlich schärfere Quätlitätsregeln und -standards weil dahinter echt schwere Verträge stecken. Dann werden auch in Zweifel mehrere hunderte Wafer gescraped (=zerstört) wenn irgendwas nicht 100% garantiert werden kann weil irgendwas in Produktion nicht exakt den 100% Vorgaben entsprach.
Wenn ein Automobilhersteller, tausende Auto zurückrufen muss, weil irgendein Mosfet von uns durchbrennen oder gar einen Brand verursachen könnte, dann wäre die Kacke aber sowas von am Dampfen, die Schadenersatzansprüche wären astronomisch hoch.
Aber bei Mainboards für den Consumer Market, also ok, wird ASUS jetzt bisschen weh tun aber das wird nicht in einen finanziellen Ruin ausarten und wenn ASUS die Mainboards sogar von einer externen Bude bestücken lässt, dann haben die "nur" einen kleinen PR Schaden erlitten. Irgendeine arme Sau wird dafür den Kopf hin halten müssen.
 
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Glaube nicht, dass die Sau so "arm" ist die dafür ggf. den "Kopf" hinhalten muss..
Diese Verantwortungsriege ist in der Regel gut besoldet eben weil sie dieses "Risiko" auf sich nehmen muss ;)
 
Jap, da hast du absolut Recht. Solche Personen sind oft auch nicht so einfach zu ersetzen. Bei uns hat ein process engineer durch "human error" auch schon mal mehrere hundert Wafer zurück in die Sandkiste geschickt (haha schönes Wortspiel) und ist weiterhin beschäftigt. War in der Summe dann aber auch nur ein Schaden von 100k € vielleicht. Passiert. Wichtig ist nur das sowas nicht raus an den Kunden geht der es irgendwo verbaut. Wenn es aber ein kleiner Anlagenbediener gewesen wäre, sähe die Geschichte schon vielleicht etwas anders aus. Ich bin zum Glück nur Service Techniker und wenn eine Anlage gerade höchste Prio hat und ich ein Interlock überbrücken muss damit sie schnell wieder in Produktion gehen kann, dann rufe ich kurz beim Abteilungsleiter an und sichere mich ab. :hust:
 
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Also da man ja auf den ganzen Bildern der Boards schon gesehen hat, dass auch zum Teil Kondensatoren verschiedener Hersteller auf verschiedenen Chargen verbaut wurden (was wohl dem allgemeinen Mangel geschuldet ist) und diese ja zum Teil etwas andere Beschriftungen haben, liegt meine Vermutung dabei, dass die Optische Kontrolle deswegen vorübergehend deaktiviert wurde.

Da die Kondensatoren ja nicht alle einzeln in einer Schachtel gelagert werden, sondern auf einer Art Platine gesteckt sind, von dem der Roboter sich diese runter nimmt und diese direkt so vom Lieferant kommt, kann der Fehler auch bereits da bei der Bestückung passiert sein.

Und jetzt lasst mal die Kirche wieder im Dorf, Fehler passieren immer und überall. Es war ja offenbar wichtiger das so schnell wie möglich Mainboards vorhanden waren und ausgeliefert wurden so groß wie die Nachfrage war und so wie ich das bisher mitbekommen habe war der Anteil an Fehlerhaften Boards die bisher in Flammen aufgingen lächerlich gering.

Hat zum Beispiel einer die Rückrufaktion wegen Takata Airbags mitbekommen? Das sind gleich ganz andere Dimensionen und da sind auch nachweislich Menschen gestorben, dagegen ist das hier ein feuchter Furz.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Und um auf die von @ernsthaft erwähnte Automobilindustrie einzugehen (in der ich zufällig arbeite), da läuft unter anderem noch sehr viele mehr schief was in der Theorie nie passieren dürfte, von dem der Kunde aber in der Regel nie etwas erfährt. Es ist nur leider so, dass in der Geschwindigkeit in der heutzutage produziert wird um der Nachfrage überhaupt gerecht werden zu können ein Austausch fehlerhafter Produkte weitaus einfacher und in der Regel günstiger ist als eine 100% Qualitätskontrolle, welche auch nur theoretisch möglich ist. Jede Sekunde die ein fertiges Produkt herumliegt anstatt auf dem Weg zum Kunden zu sein kostet Geld.

Und mehr sage ich zu dem Thema nicht, sonst brauche ich bald noch nen Anwalt :d
 
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Also hatte Buildzoid recht in seinem Video. Gut das Leute wie er das auseinander fummeln.
Schade für ASUS, aber sind wir mal ehrlich: das kann jedem Hersteller passieren. Es sollte natürlich nicht passieren, aber fehler passieren hin und wieder. Da bisher die Meldungen relativ vereinzelt auftreten, können ja nicht all zu viele Boards mit dem Fehler produziert wirden sein.
 
Hat man schon bei EVGA gesehen und da geht das Produkt Richtung 3k€ :d

Also gibt es nur eine optische Kontrolle und keine auf Funktion?
 
Doch laut Aussage ja aber die sind wohl kurz an und aus so das der fehlerhafte Bauteil kaum geladen ist wenn man das so sagen kann und dann kommt es wohl drauf an wie lange /wie viel und daher dann wenn es plopt Mal Feuer und ein anderen Mal "nur" Gestank

Jedenfals Asus wenn sie es richtig machen wollen sollten sie einen zügigen Vorabtausch natürlich mit vorherigen Nachweis machen und wenn es noch Komponenten mit dahingerafft hat diese ebenfalls ersetzten
 
Was mich wundert: Es kann mal was falsch im Bestückungsautomaten landen. Aber eine automatisierte optische Kontrolle müsste das doch erkennen. Hätte ich zumindest gedacht.
Eine AOI erkennt vor allem Fehler, die nicht da sind. Da reicht schon ein falscher Lichtreflex durch die Lötung und es ist ein Fehler. Deswegen sitzt da immer ein Mensch davor, der die Fehler wegklickt.
Habe an nem Flying Probe von SPEA gearbeitet, der macht ebenfalls vorher ne AOI.
Wenn der Kondensator nicht per AOI geprüft wird, dann sollte er beim ICT auffallen. Wird aber offenbar nicht gemacht. Beim abschließenden FKT läuft das Board, also wird es verkauft...
Und na ja, wenn das Magazin eben falschrum verpackt wurde, dann bestückt die Maschine eben falsch.
 
Kostet ja nur etwas über 600€ son Ding. Bei solchen Billigkomponenten kann sowas schon mal vorkommen, ne?!

Seinerzeit hatte ich "Glück" und konnte eine 3080 Gaming GraKa v. Gigabyte kaufen. Die stürzte ständig ab bei 60FPS u. 1440p und das bei einem Stückpreis v. etwas über 700€ inkl. Versand.
 
Ich persönlich hätte jetzt auch nicht erwartet, dass eine 600€ Platine tatsächlich mehr QS Routinen über sich ergehen lassen muss wie eine die nur 30€ oder 80€ kostet.
Ich fürchte alles andere ist Illusion....
sicherlich nicht. ob das board 60€ oder 600€ kostet wissen die in der produktion nicht.
sehen diese falschen kondensatoren auch anders aus? das kann durch die kameraprüfung rutschen.

wo ich arbeite ist es auch egal ob der kunde 3€ oder 300€ für das gleiche produkt bezahlt, es wird gleich behandelt wenn nichts anderes vereinbart wurde.
 
erinnert mich ein wenig an das asus dominus und die erste charge :d
 
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