Diese blöden Gridstrafen für überzählinge Komponentenwechsel.
Der Punkteverlust durch den Ausfall selbst sollte reichen.
Wenn es denn wirklich ein Ausfall wird, aber was wenn jemand zwar noch (obendrein in den Punkten) ins Ziel kommt und der Motor dann doch zu kaputt für einen weiteren Einsatz ist?
Mag für die Topteams gelten, aber für z.B. Williams würde der Wegfall der Strafe sehr positive Auswirkungen haben...
Gerade Williams startet doch sowieso meist von ganz hinten, da machen Gridstrafen dann auch nicht mehr viel aus. Williams ist sowieso die Enttäuschung des Jahres, so langsam müssen die nun aber echt mal die Kurve bekommen.
aber technische Ausfälle doppelt zu bestrafen erscheint mir total unfair.
Die Regeln sind für alle gleich, von daher ist es nicht unfair, sondern allenfalls hart. Aber der Gedanke dahinter ist eben, dass die Teams nicht so sehr an die Grenzen gehen sollen und eben die richtige Balance zwischen Leistung und Zuverlässigkeit finden müssen. Für motorbedingte Ausfälle werden sie halt nicht nur in dem Rennen bestraft wo der Ausfall passiert, sondern eben ggf. dann auch im nächsten und ggf. noch über die Budgetobergrenze.
Aber wie soll man es sonst machen? Nach jedem Ausfall darf man straffrei einen neuen Motor einbauen? Dann würde so mancher der sowieso außerhalb der Punkte liegt plötzlich in der vorletzten Runde mit angeblichem Motorschaden in die Box fahren oder gar den Wagen an der Strecke abstellen, wenn dies dafür nötig ist. Oder nur, wenn er direkt vor dem Ausfall in den Punkträngen war? Dann zieht man eben den sowieso unausweichlichen Reifenwechsel noch so lange raus bis man da angekommen ist und fingiert dann einen Motorschaden, wenn man sowieso chancenlos ist oder gibt ggf. einen Punkt für P10 auf, um der Gridstrafe für den vor dem nächsten Rennen sowieso unausweichlichen Motorwechsel zu vermeiden. Aber selbst wenn alles mit rechten Dingen zugegangen ist und jemand dann mit dem 3. Motor, der schon einige Rennen runter hat, auf P10 liegend ausfällt, wird ein anderes Team ihn beschuldigen den Ausfall gefakt zu haben.
Sowas würde also nur viel Unruhe in die F1 bringen und wie will die FIA denn kontrollieren, was ein echter Motorschaden ist? Da kuckt nicht immer ein Pleuel aus dem Motorblock, manchmal reicht es, wenn die Toleranzen etwa für ein Lagerspiel überschritten sind. Die FIA kann zwar die Lagerspiele prüfen, aber wer legt den Grenzwert fest ab dem der Motor als kaputt gilt? Dies kann nur der Motorenhersteller sein und der würde diese Werte dann halt so angeben, dass der Motor nach seinem ersten Rennen aus diesen Toleranzen fällt und damit formal kaputt wäre, auch wenn er so noch locker 6 Rennwochenenden durchhalten kann. Auch hier gilt dann wieder, dass selbst wenn einer dies nicht macht, es ihm von anderen Teams trotzdem vorgeworfen würde und man dann wieder einen Streitpunkt hat, bei den es kaum möglich ist ein faires Urteil darüber zu treffen wer in dem Fall recht hat.
Vergiss nicht welchen Aufwand die Teams treiben alle möglichen Grauzonen in den Regeln auszuloten die ihnen einen Vorteil bringen könnten und nur zu gerne werfen sie ihren Mitwettbewerbern vor Tricks anzuwenden, die sie selbst nicht anwenden, sei es weil meinen diese schon außerhalb der Grauzone erscheinen oder sie ihnen nichts bringen würden. Daher ist es im Zweifel immer besser einfache Regeln zu haben, auch wenn diese zuweilen Härten bedeuten.