Gleich vorweg: finde ich super, Fußball ist manchmal eben doch etwas differenzierter
Ich glaube, dass Magath aufgrund seiner Vita (u.a. als Retter) und seinem "Stallgeruch" ein Name ist, den wir immer wieder hören und lesen werden.
Keine Ahnung, ob man ihn wirklich in Erwägung gezogen hat. Wenn, dann aber sicherlich ausschließlich als Trainer.
Insgesamt finde ich aber die Trainerfrage müßig und schwierig. Auch, weil es meiner Meinung nach kaum einzuschätzen ist, welcher "Typ" dieser Mannschaft helfen kann. Egal, ob jetzt beim Kampf gegen den Abstieg oder als Mann für den Aufbau. Zumal ich mich sowieso frage, ob man eigentlich mit Labbadia wirklich planen kann, wenn er jetzt derjenige sein wird, der mit dem HSV den Nimbus des "Dinos" bricht. Auch wenn eigentlich jedem klar sein müsste, dass es am wenigsten seine Schuld ist. Ein Makel bleibt trotzdem. Und es ist ja auch nicht das einzige...
Wenn ich ganz ehrlich sein soll: Ich wäre lieber mit Zinnbauer abgestiegen als diesen ganzen Mist jetzt durchmachen zu müssen.
Ob er wirklich intern geschwächt wurde, kann ich nicht einschätzen. Die Tuchel-Sache würde diesen Schluss aber zumindest bestärken.
Dass der Fußball unter Zinnbauer nicht der war, den er sich auch selbst vorgestellt hat, ist offensichtlich. Aber das Toreschießen haben sie auch nicht erst unter ihm verlernt. Dafür waren neuerdings Kampf, Einsatz und sogar Defensivverhalten ganz ordentlich. Die Bayern-Klatsche klammere ich dabei absichtlich aus.
Ich glaube, dass Holtbys Verletzung im Winter-Testspiel gegen Frankfurt die Karten noch mal etwas vermischt hat, denn sonst wäre vdV auch schon damals draußen gewesen. So war Zinnbauer dann aber noch mal auf ihn angewiesen, denn Stieber kann er auf den Flügel schieben, vdV eben nicht.
Wie gesagt, die anderen sind ja erst mal auch nicht viel besser. Das mit dem Top-Scorer war trotzdem nicht ganz ernst gemeint
Mit einer Bewertung von Fink tu ich mich immer noch schwer. Toll war das sicher nicht, aber man hat irgendwie gepunktet. Und alleine das zählt am Ende.
Klar, das Mannschaftsgefüge hat er zum Teil ruiniert, er hat gute Spieler (Rajkovic, Kacar, Badelj, Bruma, Rincon, Skjelbred, ... ?) geschwächt, die Kondition sträflich vernachlässigt, und alleine damit sicher einen Anteil an der Misere. Aber noch schlimmer wurde es meiner Meinung nach mit van Marwijk, der die Mannschaft ja nun gar nicht trainierte.
Dass aber natürlich auch Profis, die seit Jahrzehnten ihr Geld damit verdienen, nicht selbst erkennen, dass sie körperlich nicht mehr mitmachen können, ist auch ein Armutszeugnis. Auch für den Sportdirektor.
Baiersdorfer hat das irgendwann im Herbst/Winter ganz gut zusammengefasst: Man hat sich ans Verlieren gewöhnt. Und ich glaube, dass genau da das Problem ist. Die Mannschaft wirkt so ungemein depri, wenn man den Spielern bei einem Rückstand in die Augen schaut, sieht man nicht viel mehr als Resignation. Selbst ein Kämpfer und Laufwunder wie Olic wirkte mir bereits schon gegen Hoffenheim erschrocken ratlos. Als zehn Minuten vor Schluss Holtby eingewechselt wurde, hatte ich mich gefreut, denn es stand ja eigentlich nur 0:1 und auch in Unterzahl kann ja mal was passieren. Plus, ich war als Fotograf am Spielfeldrand zugegen und ein Holtby ist immer heiß und emotional, das ergibt gute Bilder. Dann passierte aber, was passieren musste: da man hinten nun quasi "offen" war, fiel das 0:2, schließlich auch das 0:3. Holtby kam als einer der wenigen zu den Fans, war dabei aber emotionslos wie alle anderen. Das war gespenstisch, wie er sich innerhalb von Sekunden verwandelt hat. Angepasst hat. So wie ein Müller im Laufe der Hinrunde eben auch, so wie ein van der Vaart schon viel zu lange.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese Mannschaft selbst aus einem Oli Kahn oder einem Stefan Effenberg den letzten Siegeswillen treiben könnte.
Wenn dann noch, so wie du richtig sagst, der ein oder andere Fehlkauf hinzu kommt, ist das Schlamassel komplett.
Halt, halt, halt. Verwechseln wir nicht (Ex-)Kapitän mit Führungsspieler. Das sind meiner Meinung nach nämlich beide nicht.
War van der Vaart eigentlich auch nie. Der war eigentlich immer einer, der eine bereits gute Mannschaft sehr gut macht, nie jemand, der eine schlechte Mannschaft aufrichtet oder verbessert. Wäre der HSV in der Lage, den Ball halten zu können, das Spiel zu "leiten" und offensiv zu stehen, wäre van der Vaart sicher immer noch ein guter. Dem ist aber nicht so. Dem war nie so. Deswegen hat Arnesen ihn ja auch gar nicht gewollt, nur hat sich der schwache Vorstand ja eben diese Illusion einreden lassen. Fink konnte das ja sogar ganz gut umbauen, muss man nachblickend sagen - die anderthalb Jahre waren ziemlich ordentlich. Seit BvM klappt das aber nicht mehr.
Was Halb-Mensch, Halb-Tier, Halb-HW4 angeht: In Sachen Einsatz geht nicht mehr - das ist Weltklasse. Aber das alleine reicht halt nicht. Ich will wie schon bei van der Vaart nicht die Misere an einem Gesicht fest machen, das wäre unfair und falsch. Aber ich bin mir sicher, dass in vielen Rückblicken und Saisonzusammenschnitten sein Gesicht zu sehen sein wird. Und das kommt nicht von ungefähr.
Sehe ich ganz genauso.
Calhanoglu war sicher eine andere Liga, keine Frage. Ist aber sonst schwer zu beurteilen. Wenn ich es entscheiden könnte, würde bei mir Lasogga alle Freistöße schießen. Rabiat ins kurze Eck bis was abgefälscht wird und rein geht.VdV war ein guter Standard Schütze, aber das war noch bei seinem ersten Gastspiel in Hamburg. Seitdem quasi völlig ungefährlich, was das betrifft würde er gut zum FC Bayern passen.
Letzte Saison musste er ja schon Calhanoglu den Vortritt lassen, diese Saison sind es auch eher andere wenn sie auf dem Platz stehen. Holtby/Stieber und bei Freistößen auch Lasogga. Und schlechter machen die das auch nicht.
Ich meine Diaz soll auch ein sehr guter Schütze sein, aber der ist ja leider auch nur verletzt.
. 
