Wie alles begann…
Ultrà Sankt Pauli:
Das Sommertheater 2003, eigentlich ein negatives Ereignis – die FC Bayern AG streicht nach angeblicher Randale bei der Meisterfeier den aktiven Fans über 300 Dauerkarten für die folgende Saison – ist gewissermaßen der Auslöser unserer Kontakte nach Hamburg gewesen. Wir standen damals mit dem Rücken an der Wand und befanden uns in einem dramatischen Existenzkampf. Im Rund um diese Ereignisse und die folgende mediale Schlammschlacht solidarisieren sich einige Szenen mit uns; unter anderem eben USP und andere Sankt Pauli-Fans, die bei einem Benefizspiel des FC Bayern am 12. Juli 2003 bei ihrem FC Sankt Pauli auf allen Tribünen mehrere Spruchbänder für uns zeigten! Etwas, das wir NIE vergessen haben! Zur damaligen Zeit in Deutschland mit Sicherheit keine alltägliche Sache, sondern schon damals die Demonstration einer wahrhaften 'Mentalità Ultrà'! Gerührt, tief beeindruckt und überrascht von soviel Solidarität, Engagement und Differenzierungsvermögen - erwartete man doch instinktiv noch immer in der klischeebehafteten Schublade vom reichen "Klassenfeind"aus dem Süden zu landen - kam man nach dem Spiel ins Gespräch und verbrachte einen netten Abend zusammen im Viertel. Es folgten diverse gegenseitige Spielbesuche, zweimal spielte man sogar im DFB-Pokal gegeneinander – die Diffidati verfolgten das Spiel gemeinsam im Fanladen – und Ultrà Sankt Pauli ist gern gesehener Gast der ersten Stunde auf unserem Kurt-Landauer-Turnier, genauso wie wir bereits mehrmals am Antira in Hamburg teilgenommen haben. Es sind nicht wenige aus beiden Gruppen, die inzwischen fast täglich miteinander in Kontakt stehen, diverse Freundschaften haben sich entwickelt, der Austausch untereinander ist gerade auch für die Entwicklung unserer Gruppe sehr wichtig und gemeinsam haben wir mit anderen das antifaschistische Ultras-Netzwerk Alerta! gegründet. Einige Freunde aus Hamburg haben uns auf unseren Europacup-Touren begleitet und gerade in letzter Zeit fand kaum ein Sankt Pauli- oder Bayern-Spiel statt, bei dem nicht jeweils Besuch der anderen Gruppe präsent war.