@Cryptic
Man muss sich also 100% mit dem Land identifizieren, damit man hier leben darf oder für die deutsche NM spielen darf - Sehr interessant!
Lesen will gelernt sein.
Wenn du ein Land offiziell repräsentierst - eben z.B. als Nationalspieler - hast du verdammt nochmal zu 100% hinter dem Land und dessen Werten zu stehen. Punkt.
Da gibt es auch keine Diskussion. Wenn du das nicht willst oder kannst musst du eben auf dieses Amt oder diese Laufbahn verzichten. Leben kannst du mit einer 50-50-Einstellung überall. Nur sind dann eben repräsentative Rollen tabu.
Des Weiteren kritisierst du Migranten hier wegen Nationalismus-Gerede aber schreibst den Leuten vor Nationalistisch zu sein, indem sie 100% deutsch sein sollen und nichts anderes.. Ziemlich schwach und doppelmoralisch mein lieber !
Hier im Land Demokratie und Menschenrechte nicht aus dem Mund nehmen aber den Leuten dann im klartext sagen "wenn ihr nicht 100% deutsch seid, dann verpisst euch aus diesem Land" ja wie war das nochmal mit Nationalismus ?
Ziemlich schwach von dir alles so auslegen zu wollen wie es dir gerade in den Kram passt. Es gibt Nationalismus (Ehre, Wurzeln, Ahnen) und Patriotismus (Heimatland, Werte).
Wer in D lebt und alle Vorteile dieses Landes genießen will braucht dafür offiziell lediglich einen deutschen Pass. Den kriegt man ja leider nahezu hinterhergeschmissen heutzutage. Wer aber als Teil der deutschen Bevölkerung/Gesellschaft anerkannt und respektiert werden will braucht mehr als nur einen deutschen Pass.
Der muss sich eben integrieren und die Werte dieses Landes achten und wahren. Wer glaubt er könne alles haben aber sich nur halb in die Gesellschaft integrieren muss damit klarkommen, dass er auf Gegenwind stoßen wird. Und das auch zurecht.
Wenn ich z.B. in die Türkei auswandern würde und meine Kinder würden dort aufwachsen, würde ich auch von Ihnen erwarten sich zu integrieren. Denn es wäre ja meine private und persönliche Entscheidung gewesen in ein Land auszuwandern, in welchem andere Werte, Sitten und Vorstellungen herrschen als in dem Land aus dem ich kam.
Niemand hat mich gezwungen auszuwandern, es war freiwillig. Also sollte ich auch freiwillig dazu bereit sein mich anzupassen anstatt den Kindern einzureden "Ihr dürft niemals eure Wurzeln verleugnen, das ist wichtiger als alles andere".
Wenn mir die Werte eines Landes nicht gefallen: Warum wandere ich dann dahin aus? Am Ende tut man es ja auch wieder weil man sich Vorteile erhofft. Deine Vorfahren werden wegen des Geldes und der besseren Aussichten gekommen sein, bei mir wäre es vielleicht wegen der schönen Gegend oder des Wetters. Irgendeinen Vorteil erhofft man sich immer wenn man die "alte Heimat" freiwillig verlässt. Niemand wandert aus wenn er weiss sein Leben würde sich verschlechtern.
Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen, arbeite hier und zahle genauso meine Steuern wie du aber bin 50% zu 50%.. Warum darf ich nicht hier leben?
Siehe oben. Wenn du schon diskutieren möchtest musst du wenigstens richtig lesen.
Woher weißt du, dass Migranten aus Westeuropa, Osteuropa, Asien, Südamerika, USA oder Afrika sich drüben auch nicht einheimisch fühlen? Hast du jeden befragt ?
Klar, jeden einzelnen. Was für deine dämliche Frage, sorry.
Es ist vollkommen egal wer sich in zwei Ländern heimisch fühlt und wer nicht. Das war ja auch nie Inhalt der Diskussion. Jeder hat das Recht sich heimisch zu fühlen wo auch immer er will, selbst in Ländern in denen er weder wohnt noch geboren wurde.
Ich fühle mich z.B. auch in der Karibik heimisch. So what. Hier geht es nur darum, dass man als Repräsentant eines Landes (N11, Politiker etc) keine halben Zugeständnisse machen kann. Entweder man steht für "sein" Land ein oder man lässt es. Thema erledigt.
Das ist alles geben und nehmen: Vorurteile gegen uns Türken gab es schon immer.. Nicht falsch verstehen nicht nur hier in Deutschland sondern in ganz Europa ist das so und dann soll man sich mit dem jeweiligen Land 100% identifizieren - No! Gegen uns Migranten gibt es in der Türkei auch Vorurteile und deswegen kann ich mich auch nicht 100% mit der Türkei identifizieren sonst wäre ich schon längst da nur keine Sorge.. Also im Endeffekt sind wir die gearschten um es kurz zu machen.
Das Gejammer kannst du dir - bei allem Respekt - sparen.
Denn jetzt kommt der wichtige Punkt: Das geht jedem (!) so der seine Heimat verlassen hat. Egal ob Deutscher, Russe, Italiener, Chinese, Araber oder sonstwer. Jeder hat dieselben Probleme als Migrant. Aber nicht jeder packt sich andauernd selbst in die Opferrolle und rechtfertigt so seine Isolation dem Rest der Gesellschaft gegenüber.
Es ist halt bequem wenn man immer sagen kann "Das liegt an denen und deren Vorurteilen, nicht an uns!". Wenn man sich dann aber natürlich freiwillig isoliert und quasi eine Parallelgesellschaft aufbaut die zum Teil verachtend auf die Gesellschaft zeigt in die sie sich eigentlich integrieren müsste, sollte es einen nicht überraschen wenn man mit "Vorurteilen" überhäuft wird. Zumal es ja auch mehr als genug positive Beispiele auch unter Deutschtürken gibt wie es geht. Und siehe da: Diese sind plötzlich nicht mehr ausgegrenzt sondern Teil der Gesellschaft. Warum? Weil sie
nicht andauernd versuchen zu betonen SIE seien die armen Opfer, SIE seien ja quasi gezwungen worden sich von der deutschen Gesellschaft zu distanzieren um sich selbst zu schützen usw.
Stattdessen haben sie versucht zu zeigen wie sie wirklich sind. Vorurteile können schliesslich abgebaut werden, nur muss man es auch wollen.
Leicht ist es nie sich zu integrieren, schliesslich muss man dafür ein Stück weit seine alte Identität aufgeben bzw. lockern. Und genau das wollen ja viele partout nicht. Ehre und Wurzeln über alles. Und dann wundern wenn sie überall anecken.
Du brauchst mir nichts darüber erzählen, ich habe es alles selbst in der eigenen Familie miterlebt. Aber ich habe eben auch gesehen was passiert wenn man endlich mal mit so einem Nationalismus-Bullshit und bewusster Selbstabgrenzung aufhört. Die Leute werden offener, man kommt häufiger ins Gespräch, man kommt einfach an und wohnt nicht mehr zwischen zwei Welten. Im Optimalfall sollte man sämtliche Religionen auflösen, das wäre schonmal ein erster, wichtiger Schritt für Inklusion. Wird aber so schnell nicht passieren.
Also muss man sich anders aufeinander zu bewegen. Ohne ständig "Ich bin aber nicht bereit meine Wurzeln zu verleugnen!" zu murmeln. Ohne Willen und Opferbereitschaft werden auch deine Kinder und deren Kinder noch zwischen zwei Welten leben müssen. Etwas was dich ja zu belasten scheint. Also probier' den neuen Weg und erspare deinen Kids diese Erfahrung. Irgendwelche Faschos hast du immer irgendwo, die wirst du auch niemals loswerden. Aber man muss ihnen ja nicht noch freiwillig Futter liefern.
Und kommt mir nicht mit Erdogan an, das war schon vor Erdogan so und wird auch nach Erdogan so bleiben
Erdogan ist mir egal wie sonst noch was.
Aber wenn du weiterhin deine Opferrolle einnimmst wird das definitiv so bleiben, ja. Allerdings liegt das dann eben auch an dir.
Selbstreflektion. Genau das war es ja was auch Özil gefehlt hat. Immer schön auf alle anderen zeigen, immer schön Rassismus vorschieben. Hauptsache sich und seine eigenen Entscheidungen nicht hinterfragen müssen.
Das geht auch anders. Nicht die deutsche Gesellschaft muss sich denen anpassen die aus anderen Kulturkreisen hierhergekommen sind - es ist genau andersherum. Genau wie ich mich anpassen müsste wenn ich in die Türkei gehe. Und nicht andersherum.
Etwas anderes zu erwarten wäre ziemlich arrogant, denn wie gesagt wurde niemand gezwungen nach D zu kommen. Aufeinanderzugehen anstatt sich mehr und mehr abgrenzen und für jeden Fliegenschiss sofort Rassismus vorzuwerfen: Das ist das Einzige was Sinn macht.
Denn niemand hat Bock sich mit Leuten auseinanderzusetzen die selbstgerecht ihre Ansichten durchsetzen wollen und bei jeder Kritik gleich "Rassismus!" schreien. Dann ignoriert man sie und so entstehen wieder neue Parallelgesellschaften.
Ein ewiger Kreislauf den man durch Anstrengungen und Opferbereitschaft durchbrechen muss. Und sehr viele haben das ja auch schon erfolgreich getan. Alles weitere liegt bei jedem einzelnen.
So, jetzt gehen wir aber mal wieder zurück zum eigentlichen Thema, sonst wird das hier noch ein Politik-Thread.