@TheFrozen @*Hagen* : wenn ihr die Beiträge nicht versteht, tut es mir leid. Ich würde halt gerne die momentane Absurdität verstehen und dazu von euch wissen, woran mein Verständnis der Sache krankt. Wenn die Zeit Occupy Wallstreet 2.0 titelt und dabei plötzlich beginnt Tea-Party-Aktivisten hochzuloben, lässt mich das etwas ratlos zurück. Rein vom Gestus vieler Fans des ganzen reiht sich das für mich aber auch langsam in eine Reihe mit QAnon ein, nur dass die Story etwas zugänglicher ist.
@GrossmeisterB: Ne, hier hatte noch nie jemand einen Zugang zum Großmarkt (Parketthandel, eigene Handelssysteme an der Börse), sondern im wesentlichen Verträge mit einem Broker, also einem privaten Unternehmen (Einzelhandel mit Zugang zum Großhandel oder eigener Infrastruktur), dass die Dienstleistung anbietet, für dich am Markt tätig zu werden. Traditionell waren die Möglichkeiten da meist beschränkt (siehe die mannigfaltigen Erfahrungen mit Volksbank, Sparkasse und Co. und später dann mit irgendwelchen frühen Onlinebanken die eher selten günstig XETRA handelten). Erst in den letzten 3-4a haben sich eben die erwähnten "Firmenkunden mit den unverschämten Gewinnen" mal überlegt, wie man den Pot noch größer machen kann und heraus kamen "kostenlose" Angebote wie Robin-Hood und Co (quasi Discounter). Und während die ganz im Sinne ihrer Eigentümer handeln (die meistenteils große Proponenten des freien Markts, aka des Recht des stärkeren sind) sind denen wohl einige Leute auf den Leim gegangen, die meinten, dass das die Börse ist, während es von Anfang an nichts anderes war, als Geld von der Masse in die Taschen weniger zu lenken (dass VC-finanzierte 0€-Dienstleister i.d.R. nicht zum Wohle ihrer Kunden agieren sollte hinlänglich bekannt sein, Beispiele auch...). Ich bin ziemlich sicher, dass man auch Kleinanleger, der bspw. bei einem genossenschaftlich organisierten Broker handelt, letzte Woche nicht vom Markt ausgeschlossen wurde - der Haken daran: einen Broker zu betreiben, der bei dieser Volatilität noch agieren kann, kostet ordentlich Geld. Geld, dass sich jeder der jetzt über seine App-Broker jammert "gespart hat", mit der Begründung, dass ihn ja seine Hausbank nur ausnehmen würde und Marginkonten gibt's da auch keine... Am Ende gilt halt beim Broker wie bei jedem anderen Dienstleister: "You get what you pay for!"
Gute Infrastruktur kostet Geld und bei vielen App-Brokern sind das eben mit heißer Nadel gestrickte, defizitäre Geschäftsmodelle eben jener "Firmenkunden mit den unverschämten Gewinnen", die aber eigentlich in erster Linie darauf vertrauen, dass das Geld schon zu seinesgleichen findet (und wenn ein Startup wie TR 5 Mio€ für Marketing und 26 Mitarbeiter hat, darf man davon ausgehen, dass das auch der Fall ist
)... Hat eigentlich irgendjemand mal das den Geschäftsbericht von TR angeschaut?
2019: ~4 Mio€ Verlust, 250k Trades IM JAHR. Das mag jetzt auch schon gestiegen sein, trotzdem können die damit a) niemals unabhängig handeln, noch sind die b) besonders groß. Und da kann es halt schon mal vorkommen, dass (immer daran denken, die Aktien werden am NYSE erst 2 Tage später ausgeliefert) so einer Klitsche mal das Clearinghouse sagt: lass mal Cash sehen, wenn wir jetzt hier den Trade für die 5000 Gamestop-Aktien deiner Kunden für dich fertig machen sollen. Nicht dass du uns dann nächste Woche, wenn die Aktie bei 2€ steht einfach im Regen stehen lässt.
EDIT: Und die Leute von TR haben sogar eine Lösung für euch:
https://www.sino.de//konditionen-leistungen/konditionen/boersenhandel-international.php (ist halt dann nicht mehr kostenlos und ihr bringt 250k€ mit).