Klugscheissmodus:
du meinst es werden zwei Fasern durchgespleisst. Bei Glas gibt es für
einen Datenlink
2 Fasern. Eine für den Hin- und eine für den Rückweg. Geht bei Licht physikalisch nicht anders.
Wenn Klugscheißen, dann bitte richtig.
Oder mit anderen Worten, deine Aussage ist völlig falsch.
Wenn Licht immer nur in eine Richtung geht, wie geht es dann, wenn sich zwei Leute gegenüber stehen, dass jeder den anderen sieht? In dem Fall sind nämlich Lichtstrahlen auf exakt gegensätzlicher Richtung im selben Raum unterwegs. (zumindest für die wenigen Strahlen die von Augenpaar1 zu Augepaar2 gehen)
Oder mit mathematischen Worten, es ist der selbe Vektor, nur mit anderem Vorzeichen.
Beispiel aus der Realität:
Universal SFP+ BiDi TransceiverUse FLEXBOX to configure to almost any vendorDouble your bandwith by using only one fiber for transmit and receiveFor 10GBASE-LR Ethernet linksSupported Data Rates: 614 Mbit/s - 11.3 Gbit/sUp to 10 km via Singlemode OS2LC-Simplex Connector
www.flexoptix.net
Das Ding hat nen LC-Simplex-Anschluss. Also wie der klassische LC, nur mit einer Faser. Und ja, darüber kann man bidirektional kommunizieren.
Und ja, dafür gibt es auch SPECs, also Standardkonform nach IEEE, also nix hingefriemeltes.
Viele Glasfaser-TAL-Netze sind tatsächlich mit nur einer aktiven Faser ausgeführt, da Glasfaser bei der Menge und den Längen richtig Geld kostet, nicht nur in der Verarbeitung, auch Material. Wenn man sich also 1 Faser sparen kann, dann macht man das. Ist dann nicht mehr so Standard, geht aber selbstverständlich.
EDIT:
besseres Bild
Und ja, davon braucht man nur einen einzigen SFP für die Standardanwendung. (pro Seite)
PPS:
Die Vorstellung aus den Zeichentrickserien, dass zwei Energiestrahlen beim Aufeinandertreffen zu einer Megaexplosion oder zur Bewegung beider Kämpfer führt, hat mit der Realität der Datenübertragung nichts zu tun. Mir ist zumindest noch kein LWL-Kabel explodiert, als ich es von zwei Seiten eingespeist habe, Brandstellen gab es auch nicht.
Wenn allerdings tatsächlich nur 4 Faser-Leitungen verlegt werden, dann baut man sich heute schon die nächste Krücke ins Netz. In Gebäude- und Campusinstallationen habe ich schon vor 10 Jahren min. 12 Fasern geplant und installieren lassen. Das Kabel kostet kein Geld, das Spleissen ist das was teuer ist, aber zur Not spleisst man eben nach Bedarf und muss nicht wieder die Strasse aufbuddeln.
Ich glaube, du hast noch nie wirklich große Netze gebaut, also mit mehreren 100km Leitungslänge.
LWL kostet richtig Geld. Das mag man auf dem Kampus nicht merken, zumindest nicht vom klassischen Bürokomplex.
Die Welt der Weitverkehrsnetze sieht da ganz anders aus.
So ne Interkontileitung (und auch viele andere) hat nur nen paar Fasern. Der Rest wird mit Frequenzmultiplexen und extremen Ausmaßen umgesetzt. Und so kommt es, dass so ne Glasfaser mehrere Terabit (ja, Terabit, nicht Gigabit) überträgt.
Das macht man, weil die Technik dafür günstiger ist, als die Faser und deren Verlegung.
Wer im Darkfiber-Umfeld unterwegs ist, sieht Installationen, als wäre das aus nem SciFi-Film, weil man sowas in der klassischen IT (LDR und Co.) nicht sieht.
Mehr Fasern machen auch keinen Sinn, weil einfach kaum ein Usecase dafür da ist. Ne Glasfaser (also die echte) kann schon heute 800gbit (Singlemode). Wenn ich 800gbit brauche, @home, bin ich wahrscheinlich schon so alt, dass ich nen 360p Bild vom 1000k Bild nicht mehr unterscheiden kann, wenn ich denn überhaupt noch was sehe.
Was will ich da mit 20 weiteren Fasern, die nur Raumvolumen verbrauchen und nie zur Anwendung kommen?
Merke, Glasfaseranwendung ist wesentlich mehr als die paar Strippen, die man vom LDR zum nächsten Switchrack hat.
Man kann relativ easy mehrere 100 Signale einseitig auf die Reise schicken und auch wieder umgekehrt. Die Physik dahinter ist nicht ganz so easy, aber nichts, was man nicht machen könnte.
Und ja, für die Technik kann man sich auch nen nettes Haus hinstellen, ist aber dennoch günstiger, alles ne Frage der Relation.