Mit diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrung mit 2 weiteren Festplatten-Modellen berichten.
1. Hitachi HDS725050KLA360, 500GB, SATAII, 16MB Cache, 7200Umin, 7K500
2. Western Digital RE2, WD5000YS, SATAII, 16MB Cache, 7200Umin
1. Hitachi HDS725050KLA360:
Um ganz ehrlich zu sein, es ist lobenswert, wenn sich die Hersteller bemühen, dem Kunden auch grosse Festplattenmodelle zur Verfügung zu stellen. Allerdings zeugt es nicht gerade von viel Liebe zum Detail, was sich Hitachi bei der Entwicklung der 7K500 gedacht hat.
Zum Einsatz kamen 2 x HDS725050KLA360, mit jeweils 500GB Kapazität, nutzbar davon jeweils ca. 478 MB.
Das Anfahren der Festplattenmotoren ist der blanke Wahnsinn. Zuerst ein Summ-Geräusch, welches noch erträglich ist, dann ein KLACK, was danach folgt ist unbeschreiblich. Die beiden Platten fahren in einer Art Taggered SpinUp an und Beschleunigen dabei auf Nenndrehzahl. Das Summen des Motors ist lauter als dem einer 15000 Umin SCSI-Platte. Das Motorengeräusch wird stetig hochfrequenter, bei Erreichen der Nenndrehzahl ertönt ein permanent anliegendes hochfrequentes Geräusch, welches kaum auszuhalten ist. Viel schlimmer als ein pfeiffendes Netzteil eines alten CRT-Monitors.
Dadurch, das ich 2 Platten verbaut hatte, war das hochfrequente Pfeiffen eine knappe Stunde bei geschlossenem Gehäuse auszuhalten. Obwohl nebenbei noch der Ventilator lief, war dieses Summen deutlich herauszuhören und weil mir nach einer knappen Stunde unwohl wurde, musste ich den Raum verlassen. Es war mir nicht mehr möglich, an dem Rechner zu sitzen....
Da ich nun sehr Hitachi-verwöhnt bin, war äusserst angetan von den 250GB Platten der HDS und HDT Serie, kann ich es nicht fassen, wie Hitachi ein solches Modell auf den Markt bringen kann.
Laut Informationen, die selbst auf der Hitachi-Seite etwas spärlich sind, entnehme ich, das die 7K500 insgesamt 5, respektive 10 Köpfe hat, woraus ich schliesse, das hier 5 Platter verbaut sind. Demnach müsste es sich ja um 5 x 100GB Platter handeln. Ob es sich dabei um 5 x 125 GB Platter handelt, die per Firmware heruntergestuft sind, weiss ich nicht.
Im Betrieb gesellt sich zu dem enormen Pfeiffen, welches jede Platte einzeln für sich zur Genüge produziert noch eine geringe Vibration hinzu. Diese Vibration ist zwar äusserst gering - so gering, das sie sich nicht auf den Coolermaster Stacker übertragen hat - jedoch merkt man diese, wenn man die Platte während dem Betrieb in der Hand hält.
Die HDS725050KLA360 besitzt sowohl den SATA als auch den normalen Stromanschluss, welches schonmal löblich zu erwähnen ist.
8,5ms mittlere Zugriffszeit, 7200Umin, 16MB Cache und dieses ernorme hochfrequente Pfeiffen lassen ein wahres Monster im PC vermuten, das nur darauf wartet, seine Leistung so richtig zu entfalten und dem User zu zeigen, das dieses Pfeiffen nicht von ungefähr, sondern von ungebändigter Power herrührt.
Leider wird man hier arg enttäuscht. Beim Betreiben der Platte an einem SATAI-Controller (Intel ICH5R, nativ an Intel 875p angebunden), macht die Platte im Alltagsbetrieb (Windows, Defragmentieren, Daten kopieren, etc...) einen trägen Eindruck. Hier kommt keine Freude auf. Die Platte hält sich sehr zurück, man hat den Eindruck, das die Mechanik mit der enormen Speicherkapazität einfach überfordert ist.
HDTACH zeigt folgende Werte:
Sequentielles Lesen beginnt bei ca. 65 MB/s am Anfang der Platte und zieht sich relativ gleichmässig abfallend bis auf 30 MB/s zum Ende der 500 GB Marke. Der Random Access liegt bei ca. 13,5ms, durchschnittliches Lesen: 52 MB/s, Burst Speed pendelt sich bei knapp 106 MB/s ein.
Eigentlich keine sehr überragenden Werte....
Die Temperatur der Hitachi HDS725050KLA360 liegt bei Kühlung durch einen 120mm Lüfter im Coolermaster Stacker bei gut und gerne 38°C im Idle Betrieb - relativ hoch - und erhöht sich bei voller Auslastung auf knappe 45°C. Ein Anfassen der Platte zeigt: Die Temperatur ist rein vom Berühren her sehr hoch, an den Längsseite, sowie an den Schmalseiten gibt die Platte eine enorme Wärme ab.
Beim Betrieb ohne Lüfter steigt die Temperatur an die 60°C Marke, womit die Temperatur überhalb der von Hitachi spezifizierten Temperatur von 55°C liegt.
Bei Vollauslastung knattert die Hitachi auch ganz schön energisch drauflos. Die Schreib und Lesevorgänge sind deutlich herauszuhören.
Die angegebene Lautstärke von 31 dbA lässt auf ein angenehmes Geräusch tippen, ich halte diese Angabe jedoch für nicht reell, zudem das Pfeiffen wesentlich schlimmer ist, als das Knatter-Geräusch der Zugriffe.
Fazit: Aufgrund des sehr, sehr störenden hochfrequenten Pfeifftons, der doch relativ mageren Leistung und der sehr hohen Temperatur bekommt die Platte keine Empfehlung. Bleibt zu hoffen, das Hitachi dazulernt und die Fehler bei der T7K500 eliminiert.
2. WD RE2 WD5000YS (Raid Edition 2):
Herzlichen Glückwunsch WD ! Das Testsystem besteht hier ebenfalls aus 2 x WD5000YS, 500 GB Platten. Nach dem Einschalten des Rechners ein kurzes "krrrr", danach Totenstille. Laufen die Platten ??? Ja, sie laufen !
Wahnsinn, mit welcher Laufruhe diese Exemplare zu Werke gehen. Keinerlei Vibration, nicht den Funken davon. Keinerlei Motorengeräusch, da muss man mit dem Ohr schon ganz nah ran gehen, um etwas zu hören. Wie hat WD denn das geschafft ??
Rein vom Gefühl her, macht die WD einen flotten Eindruck. Kopieren, Defragmentieren, alles läuft wie gewünscht zügig ab. Zudem ist das Zugriffgeräusch, welches einem gedämpften Klackern entspricht und sich sehr, sehr zurückhält, als äusserst angenehm zu bezeichnen. Es erinnert an ein dumpfes, stark abgedämpftes Tackern. Wirklich sehr angenehm.
Vibrationen sind absolut gleich null, ein Berühren der Platte, sowie des Käfigs zeigen es: Man spürt nichts. Ebenso ist nichts von einem Anfahren Motor zu hören, wie es bei der Hitachi der Fall ist. Komisch, das Hitachi dieses nicht schafft.
Auch hier erfolgte der Anschluss wie bei Hitachi auch an der Intel ICH5R (nativ angebunden an den Intel 875p).
HDTACH zeigt folgende Werte:
Sequentielles Lesen beginnt bei über 75 MB/s am Anfang der Platte und zieht sich relativ gleichmässig abfallend bis auf 40 MB/s zum Ende der 500 GB Marke. Der Random Access liegt bei ca. 13,2ms, durchschnittliches Lesen: 63 MB/s, Burst Speed pendelt sich bei knapp 128 MB/s ein.
In meinen Augen ein sehr gutes Ergebnis, gerade für eine Platte dieser Grösse.
Die Temperatur liegt im Idle betrieb bei 33°C, gekühlt durch einen 120mm Lüfter im Coolermaster Stacker. Unter Vollast erreicht die Platte nicht einmal die 40°C Marke, sondern pendelt sich bei 38°C ein. Hervorragend !
Ein Anfassen der Platte zeigt es: Die Platte macht einen kühlen Eindruck, weder die Schmalseiten, noch die Längsseiten erhitzen sich. Das sah bei der Hitachi ganz anders aus !
Getestet wurde hier die RE2, die Raid Edition. 5 Jahre Garantie, 1200000 Stunden MTBF, sehr kühl selbst unter Vollast und doch relativ zügig (ICH5R), das macht richtig Spass !
Im SATAII Betrieb geht da sicherlich mehr, ich kanns leider nicht testen. Allerdings sprechen die bisherigen Werte für sich ! Also ein richtiger Geheimtipp.
Da mir die Platten so gut gefallen haben, habe ich sie behalten und meine 6 Hitachis (jeweils 250GB) ausgemustert. Anstelle deren werkeln nun 2 x WD5000YS in dem System und ich sage nur: Es macht einfach Spass.
Mein Fazit dieser beiden Platten:
1. HDS725050KLA360 : Nicht empfehlenswert
2. WD5000YS : Absoluter Geheimtipp