[Kaufberatung] Hochwertiger Intensiv-Surf-PC (plus ein wenig Zocken)

horst kevin

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07.02.2009
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Ich plane seit längerem mir einen neuen PC anzuschaffen, da mein Jetziger von 2008 (Intel q6600, 4GB RAM, 8800GT, SSD) mir seit längerem seine Grenzen aufzeigt. Ich stecke längst tief in der Planung, nehme aber gerne einige Tips bzgl. mancher Komponenten an. Der PC wird "sehr viel" genutzt (>25h/Woche).

Nutzung:
  • Sehr, sehr viel im Internetbrowser (oft 20-40 Tabs, 5-10 Plug-Ins, Youtube HD etc.)
  • Abspielen von Full-HD h264 und h265 HEVC Videos
  • Ansonsten normale PC-Nutzung, Große Dateiansammlungen, sehr lange PDFs etc.
  • Aktuell nutze ich einen WQHD Monitor und einen Full HD TV

Was ich suche:
  1. Sehr, sehr schnell reagierende Maschine beim "intensiven Surfen" und bei Alltagstätigkeiten
  2. Auch in 5 Jahren soll der PC noch nicht überfordert sein
  3. Hohe Effizienz, gerade im Leerlauf sollte der PC möglichst wenig Energie verbrauchen
  4. Extrem leise, aber gleichzeitig kühl, zuverlässig und Staubfrei
  5. 4K h265 Dekodierung sollte kein Problem sein
  6. Es sollten via DP zwei 4K Monitore und über HDMI ein 4K TV betreibbar sein
  7. RAM sollte immer genug vorhanden sein
  8. Ausreichend USB Ports für mehrere externe Festplatten und sonstige Peripherie sollten vorhanden sein
  9. Hochwertiges, gedämmtes Gehäuse mit möglichst viel Platz, Kabelverlegung hinter dem Mainboardtray, leise große 14cm Lüfter, Staubfiltern, keinem Fenster, keiner Beleuchtung
  10. Nutzung von Win10 x64
  11. Ggfs. soll Win10 als virtuelle Maschine mit direktem Hardwarezugriff innerhalb von einem Linux-System (Ubuntu 18.04 LTS o.Ä.) laufen, wofür ggfs. eine zusätzliche, kleine SSD und eine extra Grafikkarte nötig wären

Meine bisherige Zusammenstellung:
  • CPU: AMD Ryzen 5 3600
  • Mainboard: ATX mit B450 Chipsatz, zwei M2 PCI-E Steckplätzen, genug USB3 Ports, passiv gekühlt, undervolting-fähig, Virtualisierungsfähig, 4-Pin Lüfteranschlüsse, möglichst günstig => hier bin ich mir noch nicht sicher, welches es sein soll
  • RAM: 32GB: Crucial Ballistix Sport LT 32GB Kit DDR4-2400 CL16 (unglaublich günstig)
  • GPU: Modern, effizient, leise, Linux kompatibel, Hh265/HEVC 4K Dekodierung => GTX 1650 inno3D Compact
  • Massenspeicher: bevorzugt eine PCI-E M2 NVME SSD (schnell, weniger Kabel im PC-Gehäuse) => eine Samsung 970 Evo Plus 500GB oder eine Crucial P1 1TB (QLC Speicher mit allen Vor- & Nachteilen) wären denkbar (beide ca. 100€ aktuell)
  • Netzteil: BeQuiet Purepower 11 400W CM (leise, modern, bezahlbar, mit Kabelmanagement)
  • CPU-Kühler: Alpenföhn Brocken 3
  • Gehäuse: Fractal Design Define R6 White Midi-Tower ohne Fenster (hochwertig, große leise 14cm Lüfter, Staubfilter, gedämmt, schick, so gerade noch bezahlbar, viel Platz wenn man die Festplattenkäfige entfernt)
  • Lüfter: ein zusätzlicher Gehäuselüfter für die Oberseite des Gehäuses, um keinen Überdruck zu erzeugen (ggfs. könnte ich auch einen der Beiden von vorne nach hinten versetzen, so viel Wärme wird schon nicht entstehen)
  • Wärmeleitpaste: Thermal Grizzly Kryonaut

Mit ca. 900€ bin ich hier auch Kostenmäßig ziemlich an der Grenze von dem, was ich aktuell ausgeben möchte. Ursprünglich sollte es ein Intel i5 9600K werden, aber die bezahlbaren Mainboards mit drei digitalen Bildschirmausgängen schaffen es alle nicht zwei hochauflösende Monitore und einen hochauflösenden TV zu versorgen. Abgesehen von der fehlenden integrierten Grafik ist der neue Ryzen 3600 ja in jeder Hinsicht gleich gut (single-core Leistung) oder besser (Multi-core Leistung, Effizienz, ggfs. Preis). Somit brauche ich aber eine Grafikkarte. Für eine Karte mit zwei DP- und einem HDMI-Anschluss, die 4K-fähig ist, zahlt man heute ca. 100€. Der Aufpreis zu einer Karte, mit der man auch halbwegs gut Zocken kann, ist so gering, dass es mir das wert ist für gelegentliches Zocken.

Später hinzukommen werden:
  • Externe USB Soundkarte inkl. Kopfhörerverstärker: FX Audio DAC-X6
  • ggfs. eine PCI-E karte mit weiteren USB3 Anschlüssen
  • Massenspeicher: Intel Optane 900p AIC 280GB (dieser Speicher reizt mich auf Grund seiner niedrigen Latenzen , seiner Langlebigkeit und dadurch, dass er bei längerem Dauerbetrieb nicht langsamer wird durch Überhitzung => brauchen tue ich ihn nicht => bis Weihnachten wird er sicherlich nochmal stark vergünstigt erhältlich sein, wie letztes Jahr)
  • Neue Tastatur und Maus

Was denkt ihr? Vor allem beim Motherboard und bei der GPU könnte ich noch ein paar Tips gebrauchen. Würden sich 20€ Aufpreis für 3000MHz Ram lohnen? Muss ich beim Kauf eines B450 Motherboards ein BIOS Update durchführen (lassen) damit ich den neuen Ryzen nutzen kann? Würde ein Händler das übernehmen (ansonsten bietet AMD wohl einen Leihservice für CPUs).
 
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Ich habe heraus gefunden, dass es einige Mainboards auf dem Markt gibt, deren BIOS man ohne CPU über einen USB-Stick updaten kann. Diese gibt es hauptsächlich von MSI (hier eine Liste). Manche Händler bieten auch einen Update-Service an, allerdings für vergleichsweise viel Geld (ca. 30€?). Abgesehen davon scheinen die MSI Mainboards auch so recht gut und trotzdem preiswert zu sein.

Das MSI B450-A Pro ist sehr günstig und könnte für mich ausreichen, sofern ich auf einen M2 Slot verzichte.

Auf den schnelleren RAM hingegen kann ich glaube ich verzichten.
 
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Ich habe heute bereits bestellt. Vorher gab es noch einige Änderungen. Ich bin umgeschwenkt auf das MSI B450 Tomahawk, da es besser gekühlte Spannungsregler haben soll, es bereits ein fertiges BIOS mit Ryzen 3000 Kompatibilität gibt anstatt nur eine Beta und es generell überall empfohlen wird. Passend dazu musste ich beim Arbeitsspeicher dann auf G.skill F4-2400C15D-32GIS umschwenken wegen der Kompatibilität. Als Massenspeicher setze ich auf die bekannte SATA SSD Crucial MX500 mit 500GB, welche deutlich günstiger ist als die besseren M2 SSDs. Im Herbst/Winter die dicke Intel 900p reizt mich da mehr, beides braucht man nicht.

Als GPU möchte ich eine gebrauchte RX 580 8GB nehmen, da diese ein weitaus besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten als die überteuerte GTX 1650. Man kriegt sie sogar teilweise noch mit Restgarantie.

Schade, dass sich hier keiner gemeldet hat. Es war wohl zu kurzfristig bzw. ich zu ungeduldig.
 
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Ich führe meinen Monolog mal fort.

Es hat soweit alles geklappt, der Rechner lauft. Ich hatte auch nicht die Probleme mit den neuen Ryzen Prozessoren und den BIOS Versionen von MSI, die viele Leute scheinbar haben. Bei mir funktionierte alles ab dem ersten Boot Vorgang.

Folgendes ist jetzt verbaut:
  • CPU: AMD Ryzen 5 3600
  • Mainboard: MSI B450 Tomahawk
  • RAM: G.skill F4-2400C15D-32GIS 32GB 2400Mhz CL15
  • GPU: Sapphire RX 580 8GB Nitro+
  • Massenspeicher: Intel 900P 280GB U2, Crucial MX500 500GB
  • Netzteil: BeQuiet Purepower 11 400W CM
  • CPU-Kühler: Alpenföhn Brocken 3
  • Gehäuse: Fractal Design Define R6 White Midi-Tower ohne Fenster

Ich konnte die Intel sehr "günstig" über Ebay kriegen, absolut unbenutzt mit Garantie. Wichtig ist, dass man, wenn man eine dedizierte Grafikkarte nutzt, die Intel 900P U2 mit dem M2-Adapter nimmt und nicht die große PCI-E Karte. Letztere führt dazu, dass die PCI-E Lanes von der Grafikkarte abgezwackt werden (zumindest bei diesem Mainboard). Die U2 Version mit dem M2 Adapter hingegen nutzt die dedizierten vier Lanes für M2 SSDs, die heute praktisch jedes Board bietet. So werden die 24 Lanes der Ryzen CPU voll ausgenutzt (GPU - 16, Chipsatz - 4 , "M2" SSD - 4). Von der Leistung her gibt es keine Unterschiede zwischen beiden Versionen. Die U2 Version hat das Format einer 2,5", ist aber etwas dicker und hat Kühlrippen auf der Unterseite. Ich habe sie an die Innenwand des Gehäuses geklebt, so dass die Kühlrippen den Luftstrom von einem der Gehäuselüfter abkriegen.

Das System ist jetzt natürlich sehr, sehr schnell, vor allem im Vergleich zu meinem vorherigen Rechner. Es erfüllt in meinen Augen auch das Konzept des "ausgewogenen" Computers, bei dem alle Komponenten gut sind anstatt nur eine übertriebene CPU/GPU zu haben und man am meisten Geld in die langsamste Komponente investiert (SSD).

Ein paar Details:
  • Für 150€ ist die gebrauchte Sapphire RX 580 GPU ein unglaublich guter Deal, sie reicht voll aus fürs Zocken bei Full-HD (60Hz) und ist lautlos, wenn man nicht zockt
  • Um die Temperaturen und die Effizienz im Idle-Betrieb und unter Last zu optimieren betreibe ich den Ryzen 3600 mit einem Spannungs-Offset von -0,05V und einer auf 65W begrenzten PPT (dies sind die niedrigsten Werte, bei denen die Cinebench R20 Ergebnisse identisch zu stock sind bei meinem Exemplar)
  • PBO lasse ich aus, da es nur die Effizienz verschlechtert ohne nennenswerten Einfluss auf die Performance zu haben
  • Im normalen Betrieb ist der Rechner extrem leise, die Lüfter laufen mit ca. 50%
  • Das Define R6 Gehäuse bietet beeindruckend viele Features fürs Geld, durch das alternative "open Layout" hat man auch viel mehr Platz als früher (in einem midi Tower) und ein besseres thermisches Verhalten, nur die Lüfter haben sie nicht ab Werk entkoppelt
  • Hinweis zur Lüftersteuerung des R6: man muss mindestens einen PWM Lüfter anschließen, damit sie regeln kann
  • Die Power und HDD-LEDs sind leider viel zu hell (obwohl sie schon dunkler sein sollen im Vergleich zu früher)
  • Ich bin froh kein Geld für besonders schnellen RAM verschwendet zu haben, der macht nur ein Bisschen Sinn, wenn man wirklich das letzte Bild pro Sekunde jagt (der Effekt ist bei den Ryzen 3000 wohl viel kleiner als früher, da sie mehr L3 Cache haben)
  • Das Mainboard ist trotz begrenzter Ausstattung voll ausreichend, für mehr USB Anschlüsse lässt sich bei Bedarf ein Hub nachrüsten, Bandbreite ist genug vorhanden bei USB 3
  • Im Idle Betrieb komme ich auf 50W, 52W mit ein paar Programmen im Hintergrund
  • bei maximaler CPU-Last (Prime 95 small FFT) komme ich auf 112W, die CPU Temperatur pendelt sich auf 62°C ein (alle Lüfter bei 500-600rpm, Gehäusedeckel und Tür zu)
  • Das 400W Netzteil ist knapp, aber korrekt ausgelegt => der höchste Energieverbrauch, den ich messen konnte, war 384W (Prime95 + Furmark gleichzeitig), hören kann man es eigentlich nie

Kosten: 1141€
 
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Weitere Ergänzungen:

Es lohnt sich sehr die PPT der Ryzen 3000 CPUs auf einen niedrigeren Wert zu begrenzen. Die stock Einstellung des 3600 liegt bei 88W wodurch er ziemlich warm wird bei maximaler Auslastung (bedingt auch durch den sehr kleinen CCX unter de Heatspreader => hohe Leistungsdichte). Ein Reduktion auf 65W hat praktisch keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, aber die Temperaturen sinken spürbar (siehe hier). Ebenfalls lohnen tut sich ein leichtes Undervolten mittels Spannungsoffset. -0,05V geht bei mir ohne Performanceeinbußen. Ich nutze die aktuellsten Treiber von AMD und den Ryzen balanced Powerplan (mit min. CPU = 0%).

Trotz alledem komme ich im Idlezustand nicht unter 49,xW (keine Programme im Hintergrund, CPU Spannung bis runter auf 0,24-0,26V). Laut CPUID HWMonitor ist daran hauptsächlich meine RX580 Schuld, die angeblich 30W schluckt im Leerlauf (mit nur einem Monitor). Da sind Intel und Nvidia scheinbar besser als AMD.

Um die Kühlung unter Vollast zu verbessern habe ich drei weitere 140mm Lüfter ins Gehäuse eingebaut (man kriegt die originalen Fractal Design Lüfter extrem günstig als Bulk-Ware => 5€/Stk für 140mm Lüfter mit hydrodynamischen Lager!), so dass jetzt drei von Ihnen vorne/unten kalte Luft rein ziehen und drei von ihnen hinten/oben die Warme Luft raus pusten. Mir ist natürlich klar, dass diese minimal den Idle-Verbrauch erhöhen.

Was mich aktuell noch stört ist das BIOS von MSI. Die Zeit vom Einschalten bis zum Laden des Betriebssystems beträgt ca. 20s (Fullscreen Logo aus, nur System SSD in Bootreihenfolge, BOOT-Modus UEFI, kein legacy, kein CSM etc.).
 
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