Eine BBU ist, laut dem Hersteller, dafür da, die Daten, die zum Zeitpunkt eines Systemausfalls noch im Cache sind, dort zu behalten, sodass beim nächsten Start die Daten auf die Platten geschrieben werden können.
Soweit die Theorie und das klingt ja auch ganz toll. In der Praxis funktioniert das kein Stück weit...
Wenn man Daten von einem Client auf einen Server schreibt, der während des Schreibvorgangs ausfällt, dann hinterlässt man die Daten in einem inkonsistenten Zustand. EIn Teil ist vielleicht schon auf den Platten, ein Teil ist im Cache und der Rest wurde noch nicht übertragen. Der Zeitpunkt des Abbruchs ist aber undefiniert, d.h. man kennt die Verteilung zwischen diesen drei Teilen nicht. Und damit spielt es auch keine Rolle mehr, ob die Daten aus dem Cache beim nächsten Start auf die Platten geschrieben werden oder nicht. Wenn man inkonsistente Daten hat und dann weitere, inkonsistente Daten dazu schreibt, dann hat man als Ergebnis wieder nur inkonsistente Daten.
Und hier sieht man dann auch, dass das Ergebnis exakt dem Ergebnis entspricht, was man erhält, wenn man erst gar keine BBU hat.
Und deswegen halte ich das nur für Geldmacherei der Hersteller und für eine ziemliche Umweltsauerei noch dazu. Ich bin jetzt kein Grüner, aber IT hat stellenweise eh schon eine eher nicht so gute Ökobilanz, da muss man die nicht noch künstlich verschlechtern. Und bei der Geldmacherei sind die BBUs sogar ziemlich nachhaltig, denn irgendwann ist der Akku mal durch und muss getauscht werden. Bei den frühen Modellen mit NiMh Akku entsprechend sogar noch eher und häufiger als bei denen mit LiIon Akku.
Für die neueren Generationen mit Flash Cache gilt übrigens das Gleiche. Immerhin gibts da keinen Akku mehr, aber es wird ohne Not ein Flash Baustein verbaut, der teurer ist als der klassische DRAM Baustein und dabei aber den gleichen Zweck erfüllt, vielleicht aber irgendwann mal ausgetauscht werden muss, wenn er verschlissen ist.