Nun gut, dann doch eine Antwort.
Danke
Nein es geht nicht um die Heatpipes. Für die aufgerufenen Preise bekommt man deutlich stärkere Workstations von anderen Unternehmen inkl. Einrichtungsservice und Direktaustauschgarantie etc.. Die unterdimensionierte Kühlung verschiebt das Ungleichgewicht nur noch zusätzlich, da die verbauten Komponenten eben nicht die volle Leistung abrufen können, im Gegensatz anderen Lösungen.
Ist das so? Das ist jetzt nicht mein gebiet, aber wenn ich bei Dell eine Single CPU Lösung mit 10 Kernen, 32GB RAM konfiguriere, spuckt mir das 4000€ aus, ohne SSD oder Service oder Monitor. Ich will es nicht kleinreden, günstig ist Apple sicher nicht. Und wenn man das will, was du schreibst, bleibt einem auch nur der Weg über ein Systemhaus, was es nochmal teurer macht. Aber soooo astronomisch ist der Preis nun auch nicht, wie gerne dargestellt. Das ändert sich natürlich, sobald man bei Apple Upgrades machen will. Das sind dann schon deutliche Apothekenpreise.
Zu dem Kühlproblem: Es wäre wünschenswert, wenn Apple ein Knöpfchen integriert hätte, mit dem man ein aggressiveres Kühlungsprofil aktivieren kann. Z.B. wenn man die ganze Nacht rechnen lassen will o.ä, keine Frage. So muss man das eben mit einem Third Party Tool erledigen unter OSX. Ob das aber echt so relevant ist, ob die CPU beim Schnitt mit 3,9 GHz oder 4,2 GHz läuft? Wenn die Anwendung geschemidig läuft, was will man mehr? Aber klar, der Fokus ist hier nicht Workstation im Sinne von Renderfarm, sondern Schreibtisch Workstation. Die Kehrseite ist nämlich schon, dass die Dinger abnormal leise sind. Im Sinne von nicht hörbar. Ich kenne nicht viele Workstations, aber die ich bisher hören durfte, mit denen würde ich zumindest eher nicht arbeiten wollen.
Das ist doch das zentrale Kriterium eines professionellen Werkzeugs, wie schnell und mit welchem Aufwand bekomme ich die Arbeit erledigt. Vom P/L-Verhältnis ist der iMac Pro anderen professionellen Lösungen massiv unterlegen, und bei der absoluten Leistung ebenfalls.
Wieder denke ich, dass der Leistungsbegriff viel zu kurz gefasst ist.
Welches OS einem dabei mehr zusagt ist Geschmackssache, das Argument mit der Einrichtung würde ich dabei nicht zählen lassen, da man sowas in der Regel nicht selbst macht. Wenn ich auf der Arbeit eine andere Software oder ein Update benötige, schreibe ich ein Supportticket.
Ok, dann reden wir aber von völlig anderen Szenarien. Nicht umsonst habe ich die "one to ten" men show angesprochen. Die haben keine eigene IT Abteilung, allenfalls einen Dienstleister, der auf Rechnung arbeitet.
Und dass nicht alle Software für alle Plattformen verfügbar ist, ist dir bekannt? Wer seit Jahr und Tag auf der Plattform sein Geld verdient, der wechselt mal nicht so eben aus einer Geschmackslaune heraus die Plattform. Apple verliert gerade professionelle Anwender aufgrund der mangelnden Hardwareoptionen beim Mac, der iMac Pro ist die Antwort darauf. Ob das die Leute vom Wechsel abhält, kA. Schlecht ist er jedenfalls imho nicht wirklich.
Die bereits vorhandene Infrastruktur hat Einfluss auf die Produktwahl. Das Produkt selbst wird dadurch nicht besser oder schlechter.
Aber der Käufer wird dadurch auch nicht zum "Image Sheep"
Was bleibt dann noch für den iMac Pro? Das Design. Da ist das Gerät wirklich besser, als die Alternativen von HP, Dell & co.
Lautstärke, Platzbedarf, OSX Integration
Ein schönes Beispiel ist MKBHD, ein extrem erfolgreicher Youtuber aus den USA. Aktuell nutzt er den 16k USD iMac Pro, der ihm schon vor Release zur Verfügung gestellt wurde, da er am liebsten mit Final Cut Pro arbeitet. Aber er macht keinen Hehl daraus, dass er das Gerät sofort durch eine neue Version des Mülleimers ersetzen würde.
Glaub ich ihm sofort, wenn die Leistung nicht ausreicht, hat er als Problem. Für noch mehr Rechenleistung müsste er die Plattform wechseln. Und das kostet! Siehe oben.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Keiner, der einen 10 Kerner zum Arbeiten braucht und das derzeit auf einer Dell/HP/lenovo Workstation betreibt, wird wegen des iMac einen kaufen. Zumindest kaum einer. Der iMac Pro ist das Angebot für die Leute, die Leistung brauchen, die bisher auf OSX gearbeitet haben und die im Moment echt dumm aus der Wäsche gucken, wenn sie neue hardware brauchen. Es gibt einen 3 Jahre alten Pro und einen Vier Kerner iMac. Beides ist nicht attraktiv für die Leute, die Dampf brauchen. Natürlich wird dieser iMac nicht jedem dieser Leute zusagen. Ein schlechtes Gerät finde ich es aber nicht. Und ich erwehre mich dem dummen "jeder, der kauft, ist ein iSheep idiot" Geschwätz, das hier immer vom Stapel läuft.