Sodele,
ich habs heute geschafft und ne Probe von der Liquid Ultra unter dem REM untersuchen lassen. Hoffe für euch auch von Interesse.
Hier die Bilder:
http://abload.de/img/liquid_ultra_500x_remhzph2.jpg
http://abload.de/img/liquid_ultra_3000x_re1xq1x.jpg
http://abload.de/img/liquid_ultra_6000x_rex6o2a.jpg
Zu Bild 1:
Es zeigt sich eine folienartige, oder samtige Struktur, die dennoch optisch eine Grobheit aufweist, auch erinnert die Struktur eher an Kunststoffe. Der schwarze Brocken ist ein Stück Dreck (Kohlenstoff) das es wohl geschafft hat in dieser kurzen Zeit mit drauf zu landen, als Träger für einen Tropfen der Paste wurde ein alter metallographischer Schliff benutzt. Ein Rasterelektronenmikroskop (REM) arbeitet mit Vakuum, nur dann können die Elektronen auch "fliegen". Die Tatsache dass in etwa 7 Minuten ein Unterdruck aufgebaut wurde lässt erst mal vermuten dass die Liquid Pro Ultra keine Lösungsmittel oder ähnliche Stoffe enthält. Coole Sache.
Zu Bild 2: Hier sieht man schon deutlicher wie es sich "folienartig" zu verhalten scheint. Es bildet keine festen Strukturen, die Paste hat stets die Fähigkeit zu gleiten, da es sich amorph (wie Wasser) verhält und kein Kristallgitter aufweist, wie bei Metallen üblich. Dies mag daran liegen dass CoolLaboratory es geschafft hat aus den Stoffen woraus die Paste besteht ein Eutektikum, das heisst ein Phasengleichgewicht der enthaltenen Elemente zu erstellen. Dies geschieht über einschmelzen einer Mischung aus bestimmten Anteilen von Metallen. Um so etwas zu machen erfordert es erstklassiges Know-How. Die Liquid Pro Ultra ist eine Legierung aus den Elementen Eisen, Nickel, Gallium, Indium, Zinn und Antimon. Die Massenanteile der Elemente werde ich zum Schutze von CoolLaboratorys Eigentum und Know-How nicht nennen. Es ist jedenfalls eine reine Legierung aus Metall, es waren keinerlei weitere Zusätze nachweisbar. Und das REM lügt nicht.
Zu Bild 3: Weitere Aufnahme im Zentrum von Bild 2, in 6000-facher Vergrösserung. Nice to have, und man sieht einfach noch etwas deutlicher wie es sich verhält.
Fazit: Ob die Paste austrocknen wird (die Frage welche mich erst auf die Idee brachte das Zeugs unters REM zu packen) kann ich nicht sagen, über die Zeit tritt bei Metallen aber generell eine Versprödung ein. Das kann heissen: Die Paste wird einige Monate oder vielleicht auch über 2 Jahre oder noch länger "flüssig" (eigentlich falsch, es ist amorph) bleiben, aber durch den Einfluss von Hitze ist es möglich das amorphe Stoffe eben doch wieder eine kristalline Struktur annehmen, die Atome sich also ordnen, die Paste versprödet.
Ob diese Temperaturen im Bereich der CPU liegen weiss ich nicht, möchte man manchen Berichten von anderen Leuten Glauben schenken, wird das genau so ablaufen.
Falls noch Fragen aufkommen, fragen
Als nächstes wird vielleicht der/die oder das DIE von meinem 4770K und natürlich die Ober- und Unterseite des HS untersucht. Und wenn ich schon dabei bin dann auch diese "WLP" *hust*scheisse*hust welche Intel anwendet. Vorher brauch ich immer noch den inneren Tritt an meine vernünftige Seite, um endlich meine CPU aufzuschneiden.
MFG
Mad