Hey, so schlecht ist der Phenom II als BE gar nicht. Denn man darf nicht vergessen, dass wenn man ihn 20-30% übertakten kann, dies auch 20-30% mehr pro Threadleistung bringt. Und das bringt ihn doch einen großen Schritt näher an nicht übertaktbare Sandy Bridges ran - auch wenn er sie nicht ganz einholen kann.
Erstaunlich genug, der Phenom ist ja ggü. Sandy total angestaubt. Kein Loop-Detektor, kein Trace-Cache, keine aktuellen Befehlssätze, kaum Powermanagement usw. Ich finde auch, dass er sich aktuell immernoch gut schlägt. Auch wenn man direkte Vergleiche bei Spielen anstellt, schlägt sich so ein Deneb immernoch sehr gut, auch in der Praxis bei Spielen wie Civ5, die ja doch sehr fordernd sein können.
Selbst verglichen mit den aktuellen AMDs schlägt sich der Phenom II gut. Seine pro Takt Leistung ist deutlich höher als die vom Bulldozer und ist immer noch höher als die von Trinity - evtl. wird es Vishara schaffen, zum Phenom II aufzuschließen. Evtl. auch nicht. So "dämlich" ist es m.E. also nicht, auf dem Phenom II weiter "herum zu reiten"
Mach den BD nicht schlechter als er ist. In den meisten Tests ist er gleichauf mit dem X6. Der K10 mag die bessere IPC haben, aber das ist eben auch nicht alles. Im Grund ist BD ja auch nur BD-light. Der Hardwaredividierer geht nicht, TLBs sind zu klein, unnötige Wartezyklen in der FPU, L1-Cache zu klein, L3-Cache ein absolutes Desaster, Loop-Detektor zu ineffizent, immernoch kein Trace-Cache, Speculative Threading fehlt, FMA3 fehlt usw usw usw...
Man darf aber eben auch nicht übersehen, das BD schon FMA4 z.B. kann. Die Voraussetzungen für viele gewinnbringende Features sind vorhanden, sind aber noch nicht in Betrieb gewissermaßen. In der Form muss man froh sein, dass er überhaupt den X6 schafft
und das tut er.
Aber zum Haswell: was heisst in dessen Beschreibung eigentlich "Fully integrated voltage regulators"? Sind die Spawas nun in der CPU? Das kann ich mir bei derer üblichen Wärmeentwicklung irgendwie gar nicht vorstellen. Und gerade wenn man übertaktet, werden die Dinger ja richtig heiss (- oder brennen durch, wenn man ein MSI AM3 Board hat). Die können doch nicht wirklich in der CPU sein, oder doch?
Auf aktuellen Mainboards ist die VRM aktiv gesteuert. Das ist oft ein kleiner Prozessor "nördlich" der VRMs. Diese Steuerung wandert wohl in die CPU.
Hehe, ok dann kommt ja doch noch ein Ivy-E, aber halt verspätet. Aber ich wüsste nicht, warum ich mir eine "schlechtere/ältere Architektur" CPU holen soll, nur weil sie mehr Kerne hat? (Hasswell>Ivy-E, Verbrauch, IPC etc.*g* Ist mir auch klar, dass Ivy-E Highend ist, aber glaube kaum, dass ich von meinem X58 auf Ivy-E wechsle sondern eher auf Haswell. Aber man weiss ja nie, was noch kommt*g*)
Ob man das so sagen kann weiss ich nicht. Ivy kommt wohl als 6-Kern-Die und 10-Kern-Die mit komplett auf 22nm geschumpfter I/O (ist ja bei den normalen Ivys auch so). Haswell-E kommt mit bis zu 14(!) Kernen. Ich frage mich, ob man mehr Kerne braucht, um die Leistung des Ivy zu erreichen... Es verdichtet sich mein Verdacht, dass Haswell eher weniger IPC als Ivy mitbringt, dafür aber eine bessere Taktbarkeit und dicke Features wie FMA3.
Daraus ergibts eine interessante Frage: Braucht man FMA nicht FMACs? Ist das noch vereinbar mit den normalen Integer-ALUs, oder müsste Intel da mit dem bisherigen, unifizierten Konzept brechen?