Kaufberatung: Band Backup für ca. 40+ HDDs - oder alternative Lösung?

Hallo, sehr interessanter Thread, viele interessante/kreative Konzepte; danke hierfür.

Was mir aufgefallen ist beim querlesen. Viele Posts decken hier eher den täglichen Bedarf eines kleinen/mittelständischen Unternehmens ab. Server + ggf. Storage/HDD Tape Library + Bandsicherung. Macht Sinn in solchen Umgebungen, keine Frage.

Der TE hat jedoch in dieser Richtung keinen Bedarf. Er hat Plattenpool A welchen er redundant nach Sicherung B kopieren will um im Notfall nochmals darauf zurück zu greifen. Wobei hier bereits der Pool A eine Sicherung darstellt.
Die Größe der einzelnen zu sichernden Projekte ~ 1TB / St wodurch die Sicherung auf optischen Medien raus fällt.

Aus meiner Sicht würde hier eine simple Linux Station reichen welche die Daten der alten HDDs auf neue HDDs rsyncht. Dazu diese wie bereits vom TE genannte Excel Liste. Was zu beachten wäre ist, dass bei den HDDs immer 2 unterschiedliche (Marke/Charge) für einen Datensatz genommen werden.
Es ist sicher nicht die allumfassendste Lösung welche alles abdeckt, aber alleine in ein paar Jahren kann man schon wieder über eine Konsolidierung der Platten nachdenken und den Platzbedarf senken. Viel länger würde ich diese dann auch nicht aufbewahren. Das mag sich nach Wegwerf Mentalität anhören aber auch Bänder sind letzten Endes nur Verbrauchsmaterial. Evtl. kann man dies steuerlich direkt mit der Abschreibungsdauer in Einklang bringen.
~4k Euro + Kopierpc 1. Jahr + Excel Sheet Pflege + Folgekosten für weitere HDDs
Lagerung der HDDs sollte dann noch gut überlegt sein.
Die beiden Pools der HDDs sollten dann noch an getrennten Orten gelagert werden (träfe natürlich auch bei Bändern zu).
Im Auge behalten muss an den Wechsel von Schnittstellen und dann entsprechend reagieren/umziehen.
Wie angesprochen wurde ist auch die Routine/der Umgang mit der Datensicherung sehr wichtig. Ein solides Konzept mit entsprechenden Erinnerungsfunktionen sehe ich da als Grundvoraussetzung für das Funktionieren. Routine und Dokumentation auch wenn ich mich wiederhole.

Mag sein, dass sich das nach etwas mehr Arbeit anhört aber dieses Fire and Forget mit den Bändern halte ich für falsch/eher was fürs Gewissen überhaupt etwas getan zu haben.
 
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Denn hier könnte es eben passieren, das diese ihre Daten verlieren. Das Band "schlecht" wird oder sonstwede Sachen.
Bänder sind sehr sehr anfällig, was das angeht. Speziell weil es immer eine mechanische Belastung ist, diese einzulegen. Das kann ewig gut gehen, oder aber, im Bedarfsfall halt auch schief :fresse:

Ja, stimme ich mehr oder weniger zu. Allerdings sind die Bändern ja hier kaum Strapazen ausgesetzt, da es nur ein Archiv ist. Die Dinger werden genau 1x beschrieben und vielleicht zwischen 0 und 3x wieder rausgeholt und ausgelesen.


Bei Bändern bin ich halt persönlich etwas vorsichtig, da ich seinerzeit mit größeren HP Tapelibrarys zu tun hatte. Und dort ist uns leider mehrfach passiert, das beim Tausch des Laufwerkes selbst eben alte Bänder teils unbrauchbar waren. -> was der Tod in so einer Strategie ist.
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Die letzte Frage war, wer hat schonmal versucht, alte Bänder in einem anderen/neuen Laufwerk auszulesen.

Ja, am besten ist immer noch das Laufwerk, welches die Bänder auch beschrieben hat. Aber das war eher bei den alten DAT Bändern ein großes Problem, bei LTO konnte ich das bisher nicht so feststellen. Im Gegensatz zu DAT, wo der Lesekopf ja wirklich das Band berührt hat, schwebt der Kopf bei LTO ja minimal über dem eigentlichen Band - es fehlt der direkte physische Kontakt. Könnte aber stattdessen Probleme bei unreichender Reinigung des Laufwerks hervorrufen - Staubkörner dazwischen und voilá. :d


Generell bin ich auch für die Idee weitere Festplatten zu verwenden offen, allerdings würde ich so etwas nur tun, wenn die Dinger auch wirklich nachher vor Ort bleiben. Die Bänder kann ich ohne Probleme zum entsprechenden Dienstleister oder zur Bank schleppen - die können das ab, mit Festplatten würde ich das eher nicht machen.
 
Hdds können das durchaus ab; es gibt auch gute Transportbehältnisse dafür. Ein herunter gefallenes Lto hat im Grunde im Laufwerk auch nichts mehr zu suchen und je nach System kommt das Ding auch nicht mehr sauber aus dem Schlitten.
Also da einfach mal die Kirche im Dorf lassen.
 
Gut, ein Backup aufs Band lässt man natürlich auch komplett noch mal überprüfen, das ist schon mehr oder weniger Pflicht.

Also ich hatte vor einigen Jahren ein Bandlaufwerk (Marke ist mir gerade entfallen - gibt es mWn auch nicht mehr) mit 2 Bändern.
Datensicherung erstellt und verifiziert. 2 Wochen Später (!!) ist mir die Festplatte abgeraucht. Neue Festplatte eingeabut, wollte die Datensicherung zurückspielen - Medium nicht lesbar. Das Laufwerk selbst war gerade mal 2 Monate alt, genau wie die Bänder.
Seitdem will ich keine Bänder mehr haben - zumal die Bänder seit langem Kapazitätsmässig nict mehr mit den Festplattengrössen Schritt halten können.
 
Danke für die vielen Anregungen und Meinungen. Bin euch wirklich dankbar... nur leider weiss ich nicht mehr was ich nun machen soll :d
 
Moin,

in unserer Post verwenden wir ebenfalls PresStore von Archiware allerdings mittlerweile für Archivierungszwecke auch BRU von Tolisgroup, einfach aus dem Grund weil Archiware die PresStore Module einzeln lizensiert
(willst Du nur backupen bezahlst Du nur dieses Modul, willst Du aber backupen und archivieren bezahlst Du bei Archiware eben für das Archive Modul nochmal drauf)
BRU ist hier eine kostengünstige Alternative, die auch preislich eher in den von Dir abgesteckten Rahmen passen könnte.
Was bereits angesprochen wurde ist der Aspekt der LAngzweitarhcivierung von LTO Medien. 30 Jahre sind in der Praxis unrealistisch und eher unter Laborbedingen erzielbar ( wenn überhaupt)
Es gibt auch viele Einflussfaktoren die den Verschleiss der LTO Bänder beeinflussen aber als grobe Richtlinie würde ich bei adäquater Lagerung eher von 3-4 Jahren ausgehen oder zumindest nach 3 Jahren die Daten neu validieren.
 
Oh wow... Bänder halten doch nur so kurz? Dann sind ja HDDs fast die bessere Wahl. Alles doppelt redundant auf jeweils 2 HDDs... vielleicht komm ich da günstiger weg?
 
Oh wow... Bänder halten doch nur so kurz? Dann sind ja HDDs fast die bessere Wahl. Alles doppelt redundant auf jeweils 2 HDDs... vielleicht komm ich da günstiger weg?

Ist zwar ne doofe Antwort aber es ist tatsächlich so pauschal nicht leicht zu beantworten.
Die Lebensdauer der Tapes hängt maßgeblich mit verschiedenen Faktoren wie Lagerung und Häufigkeit der Verwendung zusammen, all das beeinflusst die maximale Lebensdauer erheblich.
Ich will nur davor warnen Tapes einzulagern und sich hinterher drauf zu verlassen, das nach 10 Jahren die Daten von den Bändern zu 100% wiederherstellbar sind. ;)
Deshalb würde ich nach 3-4 Jahren die Tapes wieder auf den Prüfstand stellen.

Glaub mir, ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen, ich hab auch die leidvolle Aufgabe über 132TB Produktionsdaten irgendwie auf Bänder zu sichern weil Vorschläge in die Richtung, jedem Produktionsraid ein Backupraid zur Seite zu stellen schlichtweg aufgrund finanzieller Aspekte abgelehnt wurden, das ist leider oft die die Wahrheit, grad im mittelständischen Bereich.
Eine Storage basierte Backuplösung hätte quasi doppelte Kosten verursacht, da wiegesagt pro TB Produktionsspeicher ein weiteres TB Backupspeicher angefallen wäre und oft wird es da schwierig die dringende Notwendigkeit solcher Investitionen zu vermitteln.
Du solltest bei der Entscheidung zugunsten von LTO5 Tapes zumindest auf zwei Pools sichern, bedenke allerdings, das für völlig identische Archive, bei denen Du zwiswchen zwei Pools Tapes untereinander austauschen kannst, sollte mal eins Defekt sein, auch zwei LTO Laufwerke benötigst um mit der Backup Software die Du präferierst gleichzeitig zwei Bänder beschreiben zu können. (für die Clone Funktion wichtig)
Bei PresStore müsstest Du die Archive Indizies seperat sichern, da Du ansonsten Probleme bekommst wenn es Dir mal das system schiesst auf dem PresStore installiert ist, da bei dem Archivemodul im Gegensatz zum Backupmodul die Indizies nicht mit auf den Tapes gesichert werden.
 
Auch wenn ich der Meinung von Gea und anderen Zustimme, das euer Produktivsystem mit den aktuellen Projektdaten welches nur über ein Raid5 "abgesichert" ist nicht zukunftsfähig ist, so sehe ich es bei deiner Archivierung wie Loopman.
Nimm einen 600-800 Euro PC (Grundpreis) der großen OEMs mit zusätzlichem LTO6 SAS-Laufwerk und vier 2.5" 900Gbyte 10k SAS-Platten zur Not im Raid0 für das zwischenspeichern der Daten bevor sie aufs Band geschrieben werden oder bei einem Restore als Puffer zum zurückschreiben auf die HDDs. Das OS kann auf einer günstigen 500Gbyte SATA Platte liegen, kleiner gibt es die ja eh fast nimmer. Als Speichermedium auch LTO6 verwenden. Neuere Laufwerke sind immer nur eine Generation Schreibkompatibel und zwei Generationen Lesekompatibel.
Neue Bänder halten bei einmaligem beschreiben am Stück gut 20 Jahre durch. Bei vollständigem Beschreiben von Anfang bis Ende müssen Sie sogar 279 Zyklen durchhalten (gibt auch HP so in ihrer Garantie an), danach aber nicht mehr jahrelang lesbar bleiben.
Also für deinen Anwendungszweck mit einmal beschreiben und in 10-20 Jahren umkopieren oder auch nicht mehr weil die Projektdaten nicht mehr benötigt werden sind aktuelle LTO-Bänder mehr als ausreichend. HDDs sind nur etwa 7-12 Jahre lesbar ohne all zu viele fehlerhafte Sektoren.

Deinen großen Wald an externen HDDs würde ich aber mit der Zeit auch etwas lichten und z.B. von Supermicro das 4HE 19" Gehäuse für 45x 3.5" HDDs für rund 2300 Euro zulegen sobald es mit SAS 3.0 verfügbar ist - eine entsprechende SAS 3.0 PCIe x8 Karte mit zwei externen Anschlüssen kannst du auch dann erst kaufen wenn du wirklich die Geschwindigkeit mehrere HDDs gleichzeitig nutzen willst/musst.
Für den Anfang tut es auch eine günstige SAS 2.0, Raid muss sie ja nicht können da du die HDDs einzeln ansprichst und nach und nach mit den Tapes neue kaufst.

Mit den Hot-Swap Rahmen kannst du die HDDs auch im Gehäuse drinnen lassen und nimmst sie nur etwas heraus damit sie nicht mehr mit der Backplane verbunden sind. Damit hast du nicht den Nachteil einer intransparenten langsameren USB-Schnittstelle bei der man nicht die S.M.A.R.T. Daten der HDD auslesen kann.
Die alten externen USB-HDDs mit der Zeit dann deinen Kunden mitgeben um sie so zu "entsorgen".
 
@drnoodle

Ich kann mich nur wiederholen und Dir davon abraten irgendwelchen pauschalen Haltbarkeitsangaben des Herstellers oder auch von Leuten hier im Forum glauben zu schenken.
Dazu spielen einfach zuviele unterschiedlich Faktoren wie Anzahl der Banddurchläufe, Lagerung der Tapes und auch Reinigung des LTO Laufwerks eine größere Rolle, all das kann aber von Fall zu Fall verschieden sein.
Auch stark wechselnde Temperaturen mögen LTO Tapes nicht und nicht jeder hat vermutlich die Möglichkeit die Bänder unter Idealbedingungen zu lagern. (klimatisierter Raum, möglichst staubfrei)
Hier nochmal ein kleiner Link wo Du selbst die Möglichkeit hast Dich etwas über die Langlebigkeit von LTO Bändern zu informieren.

Haltbarkeit von Magnetbändern - speicherguide.de
 
Ich kann mich nur wiederholen und Dir davon abraten irgendwelchen pauschalen Haltbarkeitsangaben des Herstellers oder auch von Leuten hier im Forum glauben zu schenken.

Sorry, aber du gibst diesen Tipp und lässt kurz vorher selber die absolut unqualifizierte Aussage vom Stapel, das LTO Bänder nur 3-4 Jahre halten. :banana:

Vielleicht solltest du dir mal die "Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung" von Nestor, dem "Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung", durchlesen: nestor - Qualifizierung (Speziell Kapitel 10, Hardware).

Dauert vielleicht ein bisschen, aber könnte der Sache vielleicht hilfreich sein. Denn auch hier ist man der Meinung, das Bänder für die reine ARCHIVIERUNG die bessere Lösung ist. Zitat:

Magnetbänder sind durch ihre vergleichsweise lange Haltbarkeit für die Langzeitarchivierung digitaler Datenbestände gut geeignet. Dies gilt allerdings nur dann, wenn die Daten in dem gespeicherten Format lange unverändert aufbewahrt werden sollen und die Zugriffzahlen eher gering ausfallen. Sind hohe
Zugriffszahlen zu erwarten oder ein kurzer Formatmigrationszyklus sollten Bänder in Kombination mit schnellen Medien wie Festplatten zum Speichern von Sicherungskopien eingesetzt werden.

Zu Festplatten wird folgendes gesagt:

Festplatten in der Langzeitarchivierung

Welche Rolle kann ein Medium, dem eine durchschnittliche Lebensdauer von 5 Jahren zugesprochen wird, für die Langzeitarchivierung von digitalen Datenbeständen spielen?
Als Trägermedium zur langfristigen Speicherung von Daten sind langlebigere Medien wie Magnetbänder nicht nur aufgrund ihrer Lebensdauer, sondern auch aus Kostengründen in der Regel besser geeignet.

Festplatten können aber in zwei möglichen Szenarien auch für Langzeitarchivierungszwecke sinnvoll sein. Zum einen können sie die Zugriffszeiten auf Archivinhalte deutlich verbessern, wenn sie in Kombination mit anderen Medien in einem hierarchischen Speichermanagement eingesetzt werden. Zum anderen können beispielsweise Formatmigrationen schon nach kurzer Zeit für einen Teil der Archivobjekte erforderlich werden. In diesem Fall ist eine langfristige Speicherung der Dateien gar nicht erforderlich, sondern viel eher deren zeit nahes Auslesen und Wiedereinstellen nach erfolgter Formataktualisierung. Die
veralteten Originalversionen können dann auf ein langlebiges Medium ausgelagert werden. Für die jeweils aktuellen Versionen jedoch, die möglicherweise einen kurzen Formatmigrationszyklus haben, kann eine Festplatte ein durchaus geeignetes Trägermedium sein.
 
Sorry, aber du gibst diesen Tipp und lässt kurz vorher selber die absolut unqualifizierte Aussage vom Stapel, das LTO Bänder nur 3-4 Jahre halten.

Ich würd vielleicht erstmal die Beiträge anderer richtig lesen bevor Du jemandem unqualifizierte Äußerungen vorwirfst denn dann wäre Dir aufgefallen, das ich die 3-4 Jahre auf meine persönliche Erfahrung und Berufspraxis beziehe und mich lediglich gegenüber pauschalen Haltbarkeitszusagen versperre, da einfach viele Faktoren, wie schon mehrfach angesprochen die Haltbarkeit der Tapes beeinflussen.
Ich weiß aus meiner eigenen beruflichen Praxis nur zu gut, was für lange Gesichter gezogen werden wenn plötzlich jemand mit 15 Jahre alten Archivbändern um die Ecke kommt und mit einem selbstbewussten lächeln im Gesicht davon ausgeht, das die Wiederherstellung unproblematisch ist, sich dann aber wundert, wenn einzelne Bänder nicht mehr vollständig lesbar sind.
Diese Erfahrung habe ich vor allem in Situationen gemacht, in denen die Lagerung nicht ideal war und natürlich macht es auch einen Unterscheid ob die Tapes lediglich einmal beschrieben und dann langfristig archiviert werden sollen oder ob die Tapes im Rahmen einer Backup-Strategie rotiert werden. (Stichwort: Banddurchläufe und Einfluss auf die Haltbarkeit)
In meinem Verantwortungsbereich geht es beim sichern von Projektdaten um extrem viel Geld, da werde ich mich nicht darauf verlassen, das meine Archivtapes 15-30 Jahre durchhalten sondern setz die Tapes nach 3-4 Jahren (nebst anderer Maßnahmen) wieder auf den Prüfstand und jeder der Verantwortung für die Datensicherung in einem Unternehmen tragen muss sollte sich zweimal überlegen wie weit er gehen will und muss.
Das Nestor Handbuch kenne ich selbst und dort heißt es im übrigen auf Seite 116:

Verschleiß der Magnetbänder und damit ihre Lebensdauer hängen von der Nutzungsweise und Laufwerksbeschaffenheit ab und fallen daher unterschiedlich aus.
Die Haltbarkeit hängt darüber hinaus von der sachgerechten Lagerung ab. Regelmäßige Fehlerkontrollen und -korrekturen sind für einen zuverlässigen Betrieb erforderlich.

Bei der Datensicherung gilt (für mich persönlich) nur eines pauschal und das ist: "Vorsicht ist besser als Nachsicht"
Wiegesagt, meine persönliche Erfahrung und das muss nicht jeder so sehen oder genauso machen aber ich hab auch ein paar Kollegen erlebt, die wegen, möglicherweise zuwenig Vorsicht
ihren Job losgeworden sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da brauch ich keine anderen Beiträge lesen, da reicht schon deiner. Weil du die Aussagen von anderen als nicht vertrauenswürdig hinstellst und selber sagst,

würde ich bei adäquater Lagerung eher von 3-4 Jahren ausgehen

"Adäquat" ist hier das Schlüsselwort!

Wenn du das Band nicht adäquat lagerst, dann kommst du vielleicht auf 3-4 Jahre, eventuell auch weniger. Bei sachgerechter Lagerung und Schutz (gegen Staub reicht bereits die normale Hülle, lichtgeschützt in nem Schrank, in einem durchgängig normal klimatisiertem Raum) kann man nämlich normalerweise ohne Probleme von einer Haltbarkeit von >10 Jahren ausgehen.
Eine 100% Garantie gibt es natürlich nie. Je nach wichtigkeit muss man die Daten halt (eventuell auch mehrfach) redundant archivieren - das gilt aber für ALLE eingesetzten Medien, egal ob optisch, Band oder HDD.


Und was den Mitarbeiter mit dem 15 Jahre alten Band betrifft, möchte ich aber auch mal sehen wie er mit ner 15 Jahre alten Festplatte um die Ecke kommt. Ich garantiere dir, das ich eher das einmal beschriebene Band wieder auslesen kann, als die Festplatte.
 
Hallo Ihr,

ich muss D€NNIS leider aus eigener leidvoller Erfahrung recht geben. Ob es anderen hier recht ist oder nicht. Mal ehrlich, wer kann schon die für eine theoretische Langlebbarkeit notwendigen Umgebungsbedingungen wirklich penibel einhalten? Mehr als die Bänder aus der Tapelibrary nehmen und in einen Safe in einem anderen Brandabschnitt macht doch fast niemand. Es gibt leider soviel Unwägbarkeiten, schon ein Ausfall des Laufwerks und Tausch durch ein neues Laufwerk kann alle alten Bänder unlesbar machen. Der Kopf hat sich langsam und unmerkbar verstellt und keiner hats bemerkt. Wer kennt nicht auch den Kampf mit nagelneuen Bändern, welche ständig von der Tapelibrary angeknurrt werden. Ich jedenfalls nutze aktuell die Erneuerung unserer Hardware um nur noch BackuptoDisk zu sichern.
 
Da brauch ich keine anderen Beiträge lesen, da reicht schon deiner. Weil du die Aussagen von anderen als nicht vertrauenswürdig hinstellst und selber sagst,

Ne, ich will niemandem hier mangelnde Vertrauenswürdigkeit unterstellen, sondern dem nur meine persönlichen Erfahrungen gegenüberstellen, die etwas anders aussehen.
Man wird geprägt durch die Erfahrungen die man macht und meine haben mich halt dazu veranlasst auch bei Tapes eher früher denn später hinzuschauen, das hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit nur werden sicher die wenigstens hier von >15 Jahre alten Tapes schonmal einen Restore gemacht haben müssen.

Was die Redundanz angeht gibt es da keinen Disput, ich hab selber schon erwähnt das ich die Archivierung auf mindestens 2 Pools organisieren würde.
Nur ist das im Regelfall mit höheren Kosten verbunden, da Cloning ein zweites LTO Laufwerk voraussetzt damit zwei LTO Tapes parallel beschrieben werden und exakt identisch sind, sodass man z.B
Tape A01 aus PoolA mit Tape B01 aus Pool B austauschen könnte sollten sich bei der Wiederherstellung Schwierigkeiten ergeben.
Natürlich kann man auch einfach zwei Archivierungsdurchläufe starten allerdings dann ohne den eben genannten Vorteil einer geklonten Archivierung.

Und was den Mitarbeiter mit dem 15 Jahre alten Band betrifft, möchte ich aber auch mal sehen wie er mit ner 15 Jahre alten Festplatte um die Ecke kommt.

Ich argumentiere auch nicht für Festplatten als einzig in Frage kommende Archivierungslösung und mit einer 15 Jahre alten Festplatte hätte das Problem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch bestanden, gar keine Frage. Tapes sind schon eine gute Lösung wenn man es richtig macht. Allerdings muss man auch einräumen das LTO5 Tapes mit 1,5TB uncompressed Kapazität (und wenns um Videofootage geht holt man durch die Komprimierung nahezu nichts mehr raus) das Ganze schnell unhandlich wird, vor allem wenn in gewissen Zeitabständen größere Datenmenge nachströmen läuft man Gefahr der Datensicherung quasi permanent hinterherzulaufen.
 
Hmmm...

@Blusunset:
Also wenn ich das Hotswap Gehäuse kaufen sollte, ist das ein sehr teurer Aufbewahrungsschrank. Die HDDs lege ich beiseite, wenn sie dupliziert sind. Daher macht der weniger Sinn oder? Ein belüfteter Schrank für die Festplatten macht hier mehr Sinne denke ich (wenn es denn HDDs werden). Wie spreche ich eigentlich soviele HDDs an, wenn der 4HE Rack voll ist? Ist da ein Controller drin?

@ Dennis, Loopman und alle die ich vergessen hab:
Ja... Bänder sind umständlch und evtl. ähnlich anfällig. Es gibt keine eierlegendewollmilchsau,... leider. Danke für eure Erfahrungswerte; Praxis bedeutet mehr als Etiketten, die nur einen Richtwert beziffern. Ich bin echt am überlegen, ob ich alles dreifach auf Festplatten kopiere und diese vakuum verpackt weglege.



Danke und Grüße!
 
@drnoodle

blue sprach von einem reinen JBOD Chassi von SuperMicro. (z.B Supermicro | Products | Chassis | 4U | SC847E26-RJBOD1)
Es gibt mittlerweile auch Chassis mit einer Packdichte von 72x3,5" HDDs auf 4U von SM. (Supermicro | Products | Chassis | 4U | SC847DE16-R1K28LPB)
Die SAS Backplane des Chassis könntest Du dann mit dem externen SAS Controller deines Rechners verbinden. (SFF-8088 to SFF-8088 Kabel)
Oder Du verbaust Komponenten direkt im JBOD Chassi und verbindest dann von dort aus die Backplane mit dem SAS Controller, das kannst Du Dir aussuchen.
Das Gehäuse kommt in der JBOD Variante als leeres Chassi inkl. Backplane daher. Die Backplane enthält einen entsprechenden Expander Chip von LSI, (LSI SAS2X36 soweit ich weiß).
Expander funktionieren dabei analog zu einem Netzwerkswitch. Bei Vollbestückung würden sich die 45 Platten die Bandbreite eines 4-kanaligen SAS2 Anschlusses an einem entsprechenden SAS2 Controller teilen, wobei Performance bei dieser Art von Verwendung natürlich zweitrangig sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte das Gehäuse hier: Supermicro | Products | Chassis | 4U | SC847E16-R1K28JBOD
Und es ist wohl deutlich einfacher und schneller mehrere HDDs damit auf Bänder oder andere HDDs zu kopieren als mit zig externen HDDs über USB zu hantieren.
Von den vier miniSAS Anschlüssen sind je zwei für das Gehäuse und zwei für weitere Gehäuse.
Es müssten sich maximal 45 HDDs bei nur einem Gehäuse also 8x6Gbit/sec SAS2.0 teilen bei gleichzeitigem Datentransfer. Sind je HDD also etwas mehr als 100MByte/sec. "Zukunftsfähiger" wäre halt SAS 3.0 mit je 12Gbit/sec.
Aber da bei dir der Anwendungsfall eh nicht eintreten wird, dass du von 22 HDDs auf 22 andere zeitgleich mit mehr als 100Mbyte/sec kopieren willst würde die aktuelle Version auch ausreichen mit Dual-Expander Backplane. LSI SAS2X36 wieD€NNIS schon schrieb.
 
Schon mal daran gedacht das die Platten zwar ihrer Daten verliert nach vielen Jahren aber nicht mechanisch kaputt geht. Also könnte man auch einen großen ZFS Pool aus 10 Platten zb einfach ausbauen und ab in den Schrank und diesen Pool evtl nach 5 Jahren nochmal anschließen und auf einen neuen Pool kopieren und die alten Platten wieder neu
überschreiben.Dieser Arbeitsaufwand alle paar Jahre ist nicht so Aufwendig und man braucht sich nur einen Server zu bauen mit guten LSI Raid Controller fertig.
 
nach 5 Jahren kannst deinen 10-Platte-Pool bestimmt schon fast auf 1-2 der dann aktuellen Platten quetschen. Nach 10 Jahren passt der sicher auf eine Platte an USB 5.0
 
Wir sind eigentlich grad auch soweit zu sagen... alles doppelt auf Festplatten. Und falls doch beide ausfallen: Pech.
 
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