Und zu was führt die Suche nach anderen Lösungen? Chaos und Gesetzlosigkeit. Man kann sich nicht einfach in die Gesetzlosigkeit begeben um "besserer Lösungen Willen" und sich dann vermutlich noch im Nachgang beschweren, wenn man auf die Finger geklopft bekommt.
Wut? Wenn Gesetze auf ewig Bestand hätten, würden wir in einer stagnierenden Gesellschaft leben. Tun wir aber nicht. Jede neue Entwicklung, jeder Fortschritt, jede Änderung ob technologisch, sozial, politisch oder gesellschaftlich hat Änderungen in der Gesetzgebung hervorgerufen - eben damit KEIN Chaos entsteht. Wenn die Gesetzt sich jedoch nicht anpassen, dann gibt es Chaos, weil die Diskrepanz zwischen dem Gesetzestext und dem was draussen wirklich passiert so groß wird, dass sich niemand mehr daran halten kann oder will. Du kannst per Gesetz die Gravitation verbieten, die geht davon aber nicht weg.
Per Definition ist ein jeder Streamer aber leider nunmal Rundfunk.
Und genau das ist das Problem, weil sich nicht jeder Streamer als Rundfunk ansieht. Da gibts ne Diskrepanz und die müsste mal aufgearbeitet werden.
Die Landesmedienanstalten sind sich einer gewissen Problematik um die Sache jedoch bewusst. Es ist nicht gänzlich so, dass man hier jeden Streamer mit 5 Zuschauern unbedingt gerne zur Kasse beten möchte.
Jupp, technisch sind die Streamer dem Gesetz aber mal 50 Jahre voraus, weil vor 50 Jahren niemand die Technologie "Internet" dachte, da es sie schlichtweg noch nicht gab. Die Anwendung der damaligen Gesetze fällt jetzt aber in diese Technologie.
Sofern es gegen einen großen Streamer wie PietSmiet je ein Gerichtsverfahren geben sollte, kann man das auch als Chance sehen. Wie oft haben Gerichtsurteile schon Sachverhalte neu bewertet, Defintionen erweitert oder gekippt. Ein abschließendes Gerichtsurteil, vielleicht sogar mit einer Verfassungsbeschwerde am Ende könnte hier wirklich zu spannenden Ergebnissen führen.
Gut - ja. Aber da stellt sich dann die Frage, warum das erst vor Gericht landen muss. Hätte man doch vorher ausbügeln können. Das Problem mit einem Gerichtsverfahren ist, dass dort ein Richter entscheiden muss, was jetzt sinnvoll und rechtens ist - nicht eine große Volksvertretung, wo Wissenschaftler, Medienexperten und sonstige Gruppen zusammenkommen, sich beraten und dann einen ausgereiften Beschluss fassen. Das kann der arme Richter gar nicht - darf aber trotzdem ein Urteil fällen - auf Annahmen, denn er bewertet ja einen eventuell unverhältnismäßigen Sachverhalt und dann darf er den Daumen in die Luft halten und sich was verhältnismäßiges ausdenken in der Begründung.
Ist jetzt natürlich überspitzt ausgedrückt, aber ich hätte lieber ne Debatte unter Volksvertretern.
Man könnte argumentieren, dass es das Geld des Streamers kostet, gegen den vorgegangen wird. Aber defacto ist die Lage nun mal rein vom Gesetz gegen den Streamer. Natürlich könnte man im Vorfeld Regularien ändern, aber warum selbst in die Nesseln setzen, wenn man ein Gericht entscheiden lassen kann? Unterliegt die Landesmedienanstalt in einem solchen Prozess, können alle anderen Streamer direkt mit aufatmen.
Und wenn nicht, haben wir einen großes Problem, da dann alle Streamer auf einmal "illegal" werden - auf Grund einer veralteten Regelung. Ich stimme dir ja zu, dass das so stimmt, aber wie bei der Gravitation ändert es nichts an der Realität. Die Streamer werden sich dann Ausweichslösungen suchen, wie das Streamen über Proxy (also über einen anderen Kanal)
Es gibt zum Beispiel philosophische Streamer, die Live-Sendungen auf Englisch machen - bereits in dem Wissen, dass ihre Inhalte auf der ganzen Welt empfangen werden. Da fragt sich dann: Was hat dieser Stream noch mit den deutschen Medienanstalten zu tun? Weil in Deutschland aufgenommen wird? Ich könnte auch von der Arktis streamen und es würde genau gar nichts ändern. Es ergibt keinen Sinn - zu mindest keinen, den man ohne Logiklücken den Leuten erklären könnte.
Nein, weil für die Einstufung als Rundfunk die Kommerzialisierung und Monetarisierung erstmal keine Rolle spielt. Würde man das tun, würde das zur zu neuen Problemen und Lücken führen. Was tun wir, wenn eine gGmbH oder ein eingetragener Verein ein Rundfunkangebot auflegen? Beide Formen sind nicht auf Gewinnerzielung ausgelegt, könnten aber dennoch ohne weiteres ein Rundfunkangebot auflegen und stemmen. Wären aber mangels Gewinnerzielungsabsicht nicht lizenzpflichtig. Daher erstmal richtig, dass es daran nicht geknüpft wird.
Genau deswegen ist es ja so wichtig eine Regelung für das Internet zu finden. Der derzeitige Rundfunk kann ja so bleiben wie er ist. Wenn es eine Regelung fürs Internet gäbe, dann würden all diese Verkreuzungen auf einmal wegfallen, weil sie dann wieder eindeutig definiert wären - und hoffentlich auch sinnvoll.
Nur kann keiner sagen, wie effektive Realpolitik aussehen soll. 10 Menschen gefragt, 10 unterschiedliche Antworten. Man wird es nie allen recht machen können. Eines der einigen Probleme.
Nun, in einer Demokratie geht das schon irgendwie. Zum Beispiel sich einfach an Wahlversprechen halten.
Ich müsste etwas tiefer nochmal recherchieren. Für mich klingt es so, dass die 0,6 ct für jeden Song verlangt werden, egal ob der Urheber bei der GEMA ist oder nicht. Spielt aber letztlich keine Rolle, weil es sich bei der Geschichte um eine Mischkalkulation handeln könnte. Sprich es wird für jeden Song, egal ob GEMA-pflichtig oder nicht besagter Betrag abgeführt. Die Alternative würde Tracking und Auswertung der abgespielten GEMA-pflichtigen Songs bedeuten, eben dann zum Preis von z.B. 1-1,3 ct pro Abspieler.
Könnte sein, ja.
Ich vermute, dass allein das Tracking und die Auswertung mehr Geld fressen würde, als pauschal über alles zu zahlen.
Nope, das wäre sogar extrem billig. Ein Künstler bekommt einen Tag a la "Gema ja oder nö" und jeder der nicht in der GEMA ist, wird rausgefiltert. Das ist ein 3-Zeiler an Code. Ich würde sogar behaupten, dass das so trivial ist, dass eine Behauptung (zum Beispiel von Seiten Spotify oder GEMA), dass dies zu teuer wäre schon fast an einer Lüge grenzt. Aber hey, ich bin weder GEMA noch Spotify. Ich leg mich da nicht in deren Nesseln.
Insofern wäre zwar wohl "richtig", wenn nur für pflichtige Songs bezahlt werden würde. In der Gesamtheit würde das aber wohl deutlich teurer kommen. Und unter uns - die Liste der durch die GEMA vertretenen Künstler ist verflucht umfangreich und lang.
Klar, aber so ein Webfilter ist extrem simpel umgesetzt.
So ne Datenbank wird heute von Schülern an Gesamtschulen programmiert - kann mir keiner erzählen, dass das zu aufwendig ist. Siehe oben.
Das ist eine Vermutung, über die genauen technischen Details bin ich natürlich nicht im Bilde. Für mich ist diese Herangehensweise auch kein direktes Problem, da die GEMA am Ende des Tages einen Betrag sehen möchte. Wie sich der nun genau schlüsselt und verteilt über welche Aufrufe hinweg ist nicht mein Bier. Spotify wird hier aber den für sie günstigst möglichen Weg gehen. Die werden einen Teufel tun und aus Gründen der Gerechtigkeit auf was anderes als das Billigste umsteigen.
Das ist richtig. Am Ende ist es Spotify die damit klar kommen müssen. Nun sind wir aber schon weit ab vom eigentlichen Thema abgekommen. ;-) Meine ursprüngliche Intention war ja, dass ich für nichts verantwortlich bin, was andere Leute machen oder denken. Obs die GEMA oder nicht, kann mir als Musiker herzlich egal sein, wenn ich da nicht Mitglied sein will. Wie du aber bereits vorher geschrieben hast, sind die Rundfunkanstalten keine "Geldverteilungsbörse", sondern eine Ansammlung von ... ich nehme mal an jurustischen Personen (?) - welche alle die Bedingung des Staatsvertrages erfüllen. Insofern jeder popelige Streamer da draussen mit eingeschlossen, laut derzeitiger Definition.
Zum offensichtlichen Problem würde die Sache erst, wenn die GEMA bei einer Plattform anklopft, die offenkundig nur Werke aufnimmt, deren Urheber nicht der GEMA angeschlossen sind.
Da es die GEMA-Vermutung gibt (die ich persönlich schon als ne Art Raubrittertum ansehe), bin ich mir nicht so sicher ob generell alle für die GEMA zahlen, bis nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Künstler können nachträglich in die "GEMA" fallen, sobald sie diese auch nur berühren - also auf ner CD mit anderen Künstlern mit draufkommen, die in der GEMA sind. So ist dann die gesamte CD in der GEMA und damit auch der Künstler, der gar nicht da drin sein will. Solche Sachen sind imho ein no-go und klingen stark nach Bananenrepublik.
RTL ist trotz relativ einfältiger Programmteile doch relativ weit davon weg gesellschaftsschädigend zu sein.
Puh... wenn ich mir nen Pädagogen aussuche, der Mal das Nachmittagsprogramm analysiert, finden wir da bestimmt ne Menge Rhetorik, die du auch dem "rechtspopulistischen" Youtuber vorgeworfen hast. Von verzerrter Darstellung über Strohmannargumente bis hin zur gezielten Meinungsmache.
Das ist ohne jeden Zweifel subjektiv. Aber man muss vielleicht weiter ausholen und sich anschauen, was der Inhaber einer Sendelizenz denn für Anforderungen erfüllen muss. Es geht bei Sendelizenzen nämlich vor allem auch um eines: Kontrolle.
Jupp.
Ist Kontrolle immer schlecht? Mit Sicherheit nicht.
Kommt drauf an, wer die Macht hat. Kontrollen sind in kritischen Bereichen sinnvoll. Im Bereich des privaten/persönlichen Lebens hingegen ein no-go.
So wird bei Beantragung u.a. (abgesehen von Selbstverständlichkeiten wie der Volljährigkeit des Antragstellers) geprüft,
... was bedeutet dass für Klein Peter? Ein Großteil der Streamer für Computerspiele sind minderjährig.
ob der Antragsteller sein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung noch inne hat, und nicht nach Art. 18 GG evtl verwirkt hat oder ein Vorstrafenregister, dass es nur so scheppert hat. Solchen Personen soll bewusst keine unbeschränkt zugreifbare Plattform geboten werden.
Moment... angenommen, es gäbe eine solche Person - die dürfte dann ja GAR KEINE Kommunikation mehr tätigen. Die Technik ist heute so weit, dass ich Stream, Chat und lineare + nicht-lineare Mediendienste koppeln kann. Du hast oben was von einer massiven Verkopplung gesprochen und das wir die nicht haben wollen... genau das tritt aber hier doch ein?
Man kann sowas aber nur durch Kontrolle verhindern. Wenn eine solche Person anfängt Spiele zu streamen und gleichzeitig immer wieder Einwürfe schädlichen Gedankenguts bringt, das wäre unschön und muss verhindert werden können.
Okay, ich bleib mal bei deinem Beispiel und frage: Und was, wenn die Person nur das Spiel spielt, ohne was "böses" zu sagen? Mir bauen sich in meinem Kopf grad zig Möglichkeiten auf das sowohl repressiv ausnutzen zu können (von beiden Seiten) als es auch genauso wieder zu umgehen. Und die Bewertung, was jetzt "böse" ist, ist ja auch subjektiv. Vor 50 Jahren wäre ich mit Wortschatz von heute direkt wegen Unsittlichkeit oder so angezeigt worden, heute benutzen selbst Politiker diesen.
Das geschieht typischerweise nicht durch Filterung im Nachgang, sondern durch Auflagen im Vorfeld. Und genau das ist eine Sendelizenz.
Ich zweifle daran, dass beide Dinge etwas bringen würden. Wer filtert denn die Hasspredigten aus dem Ausland? Niemand. Wird hier ebenfalls nicht möglich sein. Hier nochmal das Beispiel mit der Arktis. Proxy rein, streamen wie ein Weltmeister und am deutschen Rundfunk vorbei. Es ist das Internet und nicht irgend eine feste Sendestation, die man beeinflussen kann.
Ist es das? Jeder Sender hat Jugendschutzbeauftragte, die sich um genau solche Themen kümmern müssen. Übrigens muss soweit ich es sehe auch zur Erlangung einer Sendelizenz ein Jugendschutzbeauftrager benannt werden. Ganz unsinnig ist das nicht. Denn - bei theoretisch landesweiter Ausstrahlung wäre es an sich mit zweierlei Maß gemessen, wenn der kleine Streamer völlig ungefiltert losblubbern darf, während beim normalen TV-Sender oder größeren Straming-Sender Auflagen zum Jugendschutz eingehalten werden müssen.
Und das stell jetzt mal in Kontext zu klein Peter. Der ist jetzt schon so piratig, den bekommst du nicht mehr legal - außer mit ner Gesetzesanpassung. Es gibt millionen von Streamern auf der Welt und mit sowas machst du schlagartig alle deutschen einfach so kaputt. Ich kenne keinen Youtuber, der sich einen "Jugendschutzbeauftragten" leisten kann. Youtube hingegen schon - und die moderieren. Und genau da hast du deinen Proxy.
Was hat ein veraltetes Rechtssystem damit zu tun? Auch ein neues würde Verbeitung diverser Inhalte kaum wirksamer zu verhindern wissen, soweit keine aktive Zensur stattfindet. Und Gott bewahre, das möchte nun wirklich keiner.
Richtig, kein Gesetz kann die Ausbreitung der Medien verhindern, es kann sie nur unter Strafe stellen. Und wenn Fank K. aus B. live kocht und auf einmal die Polizei vor seiner Tür steht und sagt "Das dürfen sie nicht senden", dann hält uns der Rest der Welt für völlig gaga, nur weil er unter eine Regelung fällt, die kein Mensch mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann. Denn diese weltweite Kochgroßveranstaltung in der Küche von Frank benötigt einen Beirat, einen Jugendschutzbeauftragen, ein Zeugnis, ne Lizenz etc...
Ist mir absolut neu, dass man während eines Livestreams zurückspulen kann. Ich hab sogar extra einen Stream geöffnet und sehe keine derartigen Bedienelemente. Was korrekt ist - Twitch zeichnet die Streams auf und hält sie danach als VoD vorrätig. VoD wiederum ist aber nicht von einer Sendelizenz betroffen. Insoweit ist das kein Thema.
Es wird simultan aufgezeichnet. Ich bin also fähig "zurückzuspulen", in dem ich einen neuen Tab zur Aufzeichnung öffne, die live mitgezeichnet wird. Ich kann im ersten Fenster als live gucken, während ich im zweiten mir Abschnitte angucken kann, die ich evtl. verpasst habe. Es ist etwas umständlich (und kommt auch vor keinem Gericht der Welt als solche Technik durch), aber ich kanns machen.
Und dennoch gibt es im Leben so vieles, das nach dem Schema man benötigt X, um Y tun zu dürfen abläuft. Und da ist es nunmal nachrangig, ob man damit Geld verdient oder nicht.
Dann haben wir hier einfach eine andere Ansicht der Dinge. Ich brauche keinen Schein zum atmen und zum Ausfüllen mancher Forulare brauchen Leute eher Hilfe, es wird aber von ihnen erwartet, dass sie es ohne hinbekommen - und dann gibts triviale Tätigkeiten, für die man wieder einen Schein braucht. Aber da drehen wir uns so langsam wieder im Kreis der subjektiven Bewertung.
Konstruktive Vorschläge? Natürlich immer gerne.
Soweit die Funktion einer Sendelizenz korrekt verstanden und eingeordnet wurde, müsste jeder zumindest nachvollziehen können, warum eine Lizenz ganz generell ihre Daseinsberechtigung hat. Was machen wir nun mit den armen Schweinen, die das just4fun aber nicht zum Lebensunterhalt tun wollen? Das Problem ist, dass auch bei diesen der Antrag grds. sorgfältig geprüft werden muss. Bedeutet, dass Arbeit seitens der entsprechenden Medienanstalt anfällt. Inwieweit Inhaber bereits ausgestellter Lizenzen einer stichprobenartigen oder regelmäßigen Überwachung unterliegen kann ich nicht sagen. Egal wie, dieser Aufwand muss bezahlt werden.
Sofern man die Kontrolle beibehalten möchte, sehe ich als eine Möglichkeit eine starke Vergünstigung der Lizenzgebühren, sofern der Streamer sein Angebot als nicht kommerziell kennzeichnet.
Dies müsste jedoch auch strikt eingehalten werden. Dies bedeutet für mich, dass im Stream weder eine Monetarisierung von Werbung, Sponsoring oder Spenden stattfinden dürfte. Das führt das Problem nach sich, dass das überwacht werden müsste, was die betreffende Stelle wieder Geld kostet. Zugleich müsste man drakonische Strafen bei Zuwiderhandlung, also Lizenzierung als nicht-kommerziell aber Umstieg auf kommerziell ohne Anzeige und neue Lizenz, androhen und einführen.
Nur, wer bezahlt die Überwachung der Einhaltung? Wenn man nun beschließt die Lizenzgebühr für nicht-kommerzielle Angebote auf beispielsweise 100€ senkt, wäre damit vielleicht die nötige Arbeit für die Erstprüfung des Antrags bezahlt, aber es wäre nichts mehr da zur fortwährenden Überwachung. Daher schwierig. Oder man verlässt sich auf stichprobenartige Kontrollen und bezahlt dann bei Zuwiderhandlung mit der Strafgebühr von z.B. 20.000 Euro diese kosten. Diese Art der Finanzierung würde jedoch auf eine Zuwiderhandlung setzen, was an sich ja nicht Ziel der Sache sein kann.
Selbst wenn man das alles versucht halbwegs vernünftig zu durchdenken merkt man, dass die Luft ohne völlige Aufgabe der Kontrolle ziemlich dünn wird. Man muss anmerken, dass bislang mit dem Thema auch sehr locker umgegangen wurde. Die großen Streamer gibt es schon seit Jahren, das wird auch den entsprechenden Anstalten nicht entgangen sein. Möglicherweise hat man sich dort mit der Problematik des "ob" auch beschäftigt und ist zum Schluss gekommen, dass weiterhin unreguliertes Streaming zu mehr Schaden führen könnte, als jetzt Riegel vorzuschieben. Wer weiß.
Wenn du dir mal Streams von sehr jungen Streamern - wir reden von 12-16 Jahren, und ja, die gibt es - anschaust und wie die sich zum Affen machen... Was da teilweise gegen Spende gefordert wird ist demütigend, teils nahezu missbräuchlich. Das nicht mündige Kind in seiner Naivität erkennt dies nicht, sieht nur ein Versprechen über 500€ Spende, wenn es dies und das live vor der Kamera tut. Sowas gehört von vorneherein unterbunden, fertig aus. Würde sich natürlich nur dahingehend regeln lassen, dass der Streamingplattform zunächst eine gültige Lizenz vorgelegt werden muss, bevor man live gehen kann.
Hier allein den Eltern die Verantwortung zuzuschustern erachte ich übrigens als falsch.
Wie gehabt, Kontrolle aber völlig fallen zu lassen oder weiterhin nicht auszuüben wäre meiner Meinung nach nicht die beste Lösung. Einen direkten Vorschlag in Umsetzungsreife kann ich mir jedoch ebensowenig aus dem Ärmel schütteln. Könnte ich das, würde ich vermutlich in einer solchen Anstalt irgendwo ziemlich weit oben sitzen
Grüße
Thomas
Okay, ich habe hier den Eindruck (berichtige mich wenn ich falsch liege), dass du das aus einem bestimmten Winkel betrachtest. So ne Art juristischer Flaschenhals, der gelöst werden muss und irgendwie vom Staat beaufsichtig sein soll, ohne den Staat damit zu sehr zu belasten.
Ich denke an eine eher zweckmäßige Regelung, welche das Gesetz an die aktuelle Technik anpasst (hier: weltweit) und ansonsten sehe ich das derzeitige Recht schon fast als ausreichend an.
Wenn ich Propaganda verbeite oder sonstige dinge in den Äther werfe, die einer Anzeige würdig wären, gibts halt ne Anzeige. Wenn nicht, dann nicht. Wenn ich danach gehe, dass mir das Niveau eines Streams nicht gefällt - da sind wir dann bei RTL: Subjektiv und in beiden Fällen kann ich abschalten. Wenn Kinder streamen wollen, würde ich hingegen schon die Eltern in die Pflicht nehmen. Bis 18 bin ich ja noch nicht einmal voll geschäftsfähig - habe also rein theoretisch noch nicht mal die Möglichkeit mir das Equipment zu kaufen. (Arbeiten darf ich aber schon früher... da erschließt sich mir die Rechtslogik nicht mehr)
Dann kommen wir aber so langsam wieder an ein Realitätsproblem: die Kinder kennen sich mit der Technik besser aus als die Eltern. Das führt wieder zu einer Wurmdose von Problemen...
Ganz ehrlich: Da dürfen sich Wissenschaftler, Soziologen, von mir aus ein paar Pädagogen, ein paar Psychologen mit beschäftigen, da ne ordentliche Mitte zu finden. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass minderjährige Zocker weiterstreamen werden - egal was kommt.