derFireBird
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Zuerst einmal vielen vielen Dank an AVM und hardwareLUXX, welche diesen Lesertest ermöglichen und insgesamt 5 Hardwareluxx-Communitymitgliedern eine Fritz!Box 5590 Fiber zum Test zur Verfügung stellen!
Ganz kurz zu mir: Trotz Informatik-Tätigkeit ist das ganze Netzwerkgeraffel momentan weder sonderlich außergewöhnlich konfiguriert noch genutzt. Es muss hauptsächlich einfach funktionieren. Am wichtigsten ist der Zugriff auf die Synology-NAS von außen, welcher sich aber relativ unabhängig vom Router gestaltet.
Bei der bisherigen Ausstattung von einer Fritz!Box 7590 (ohne AX) kommend, ist aber vielleicht auch für den ein oder anderen hier interessant, ob sich der Umstieg von einem nicht ganz so alten „DSL-Topmodell“ zur reinen Fiber-Box lohnen würde.
Was erwartet euch hier?
Die reinen technischen Kerndaten der 7590 und der 5590 verglichen (Quelle boxmatrix.info):
Was im direkten Vergleich als Erstes ins Auge fällt: Die CPU! Die ältere 7590 aus 2017 hat einen 2-Kern MIPS-SoC mit je 1000 MHz. Die neue 5590 hat nach Angaben allein für die Fiber-Section – quasi den internen Medienkonverter - eine MIPS-SoC mit 2C/4T mit je 800MHz (Falcon PRX321). Ergänzend dazu kommt bei der 5590 ein ARM Cortex SoC mit 4 Kernen mit 2000MHz. Ob der Falcon-SoC für mehr als die Medienkonvertierung genutzt wird (z.B. die integrierte 2,5G LAN-Schnittstelle oder die Ver- und Entschlüsselung als „Modem“), ist so erstmal nicht verzeichnet, aber davon ab, der von den Zahlen her deutlich potentere ARM-SoC macht Hoffnung, dass die Leistung auch genutzt werden kann und die Box runder und potenter läuft als die 7590. Insbesondere beim Anschluss externer Speichermedien haben sich die Fritz!Boxen bisher ja nicht unbedingt die Performance-Krone abgeholt ;-)
Der insgesamt höhere RAM und Flash dürfte noch irgendwie auf die zwei SoCs aufgeteilt werden, verspricht aber, ebenfalls zum „runderen“ Lauf beizutragen – nicht, dass die 7590 im alltagsbetrieb was Routing und WLAN angeht je in irgendeiner Form langsam gewesen wäre ;-)
Bei den Anschlüssen ist natürlich auch einiges anders. Die 5590 hat natürlich keinen Anschluss mehr für eine DSL/Telefonleitung. Dafür ist der SFP-Slot hinzugekommen, wo das Glasfasermodul eingeschoben werden kann (dazu gleich mehr). Dementsprechend gibt es hier bei der 5590 auch keine Möglichkeit mehr, ein analoges- oder ISDN-Telefonsignal einzuspeisen – aber das dürfte in den wenigsten Fällen noch vorkommen (Fritz!Box als Teilnehmer an einer alten/vorhandenen Telefonanlage z.B.). Um bei der Telefonie zu bleiben: die 5590 hat auch keinen S0-Anschluss mehr, um ISDN-Telefone oder eine ISDN-Telefonanlage anschließen zu können. Zwei analoge Telefone sowie 6 DECT-Geräte können aber weiterhin angeschlossen werden.
RJ45 Ports sind es 5 an der Zahl. Bei beiden Boxen gibt es 4x Gigabit-LAN, der fünfte Port unterscheidet sich jedoch! Bei beiden Boxen ist der fünfte Port ein WAN/LAN-Port. Standardmäßig lässt sich der WAN-Port also zum Anschluss eines Medienkonverters/externen Modems/etc. Nutzen, oder bei Bedarf eben als LAN-Port konfigurieren um 5 statt 4 Ports zu haben. Bei der 5590 ist der Port jedoch ein 2,5-Gigabit WAN/LAN-Port statt nur eines 1-Gigabit-Ports, sodass man hier sowohl den Internetzugang mit Geschwindigkeiten >1Gbit oder eben ein Gerät (Heimserver oder NAS z.B.) mit höherer Geschwindigkeit anschließen kann.
In Ermangelung an 2,5G fähiger Hardware kann ich persönlich zur Zeit leider nicht testen, ob man über den 2,5G-Port mehrere Clients an den Gigabit-Ports gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit versorgen könnte (theoretisch eben 2,5 Clients ;-)) – aber auch für die steigenden WLAN-Datenraten könnte der 2,5G-Port nützlich sein, um einfach insgesamt mehrere Clients mit hoher Geschwindigkeit vom NAS o.ä. versorgen zu können.
Bei den WLAN-Modulen kommt die alte 7590 (eben ohne AX) noch mit dem WiFi-5 „AC“-Standard daher. Die theoretischen Datenraten liegen hier bei 1733Mbps (MegaBit pro Sekunde) im 5GHz und 800Mbps im 2,4GHz-Band.
Die 5590 kommt mit dem WiFi-6 „AX“-Standard daher (noch kein WiFi-6E) und wartet mit 2400Mbps im 5G und 1200Mbps im 2,4G-Band auf. Dabei unterstützen beide Boxen selbstverständlich die gleichzeitige Nutzung von 2,4G und 5G sowie 4x4MU-MIMO in jedem Band.
„Multi-User Multiple Input Multiple Output“ bezeichnet kurz gesagt dabei die Fähigkeit bei mehreren Clients (MU) gleichzeitig mehrere Funkstreams über entsprechend mehrerer Antennen (MIMO) aufzubauen. Das erhöht die Übertragungsrate im Gegensatz zu eben nur einem zeitgleichen Funkstream. Um die bestmöglichen Geschwindigkeiten zu erreichen müssen aber selbstverständlich beide Seiten MU-MIMO unterstützen. Dabei ist 4x4 MU-MIMO – also 4 Antennen und Streams zum Senden und 4 zum Empfangen – „State of the Art“ (auch wenn es theoretisch bis zu 8x8 gehen würde laut Standard). Aber selbst, wenn die Gegenstelle bspw. nur 2 Antennen verbaut hat, kann der Router auf „3x2“ schalten – also selbst mit 3 Antennen senden und so noch einen Vorteil im Gegensatz zum reinen „2x2“ Betrieb erreichen. Abgesehen davon können mit einem 4x4 Sender auch zwei 2x2 Empfänger (oder vier 1x1) voll Versorgt werden; und genau im Multi-User liegt ja der Vorteil, wer hat denn heutzutage nur ein Gerät gleichzeitig aktiv?!
Und genau dort setzt auch die Umstellung von WiFi-5 „AC“zu WiFi-6 „AX“ an. Das WiFi-6 AX hat zwar in der Theorie noch etwas höhere Datenraten, und ebenfalls der 2,4GHz Bereich wurde verbessert, WiFi-6 verspricht aber hauptsächlich durch andere Modulationsverfahren eine deutlich bessere Übertragung in Umgebungen mit vielen (weiteren/fremden) Funkteilnehmern. Nicht verwechseln sollte man das Ganze mit WiFi-6E; das würde durch die zusätzliche Nutzung des 6GHz-Bandes (Tri-Band) nochmal weitere Vorteile bringen.
Um die ganze Verwirrung noch komplett zu machen, gibt es aber nicht nur das Band und die Anzahl der Streams/Antennen, welche für die Bandbreite ausschlaggebend sind, hinzu kommt auch noch die Kanalbandbreite. Das Ganze wird noch verfeinert durch die dynamische Anpassung der Modulation und Datenrate je nach Signalstärke und auftretenden Fehlern (bspw. Durch Störung von anderen WLANs), sowie Beamforming bei dem mehrere Antennen durch geschicktes Timing den „Strahl“ lenken und perfekt ist die Bandbreiteninkonsistente Funkübertragung.
(Ich finde es wirklich Faszinierend was da so Möglich ist heutzutage, verstehen tue ich aber gefühlt nicht mal die Hälfte, vielleicht sollte ich nochmal Hochfrequenzfunktechnik oder so studieren )
Übrigens, noch mehr Infos über das MU-MIMO Datenstrom, Frequenz- und Kanalbreitengewusel gibt es für den Interessierten auch bei AVM selbst: https://avm.de/service/wissensdaten...gkeiten-konnen-mit-FRITZ-Box-erreicht-werden/
Hier findet man – ganz nebenbei erwähnt – auch die Information, dass die Fritz!Box 5590 Fiber im WiFi-5-AC Standard auch auf maximal 1733Mbps kommt, ebenso wie die 7590. Es unterstreicht also nochmals, dass man, um Vorteile voll auskosten zu können, auch entsprechend „AX“-Fähige Geräte auf beiden Seiten benötigt.
Aber jetzt Richtung Test: Bringt WiFi-6 auch eine Verbesserung ohne weitere „Funknachbarn“? (Haus auf dem Land mit einem(!) weiteren WLAN vom Nachbarn in Reichweite 😉)
Hat die 5590 vielleicht bessere Antennen? (=mehr Reichweite/Stabilere Verbindung/…)
Hat es auch beim Stromverbrauch Vorteile zwei Geräte (7590+Genexis Medienkonverter) gegen ein Kombigerät zu tauschen?
Gemein haben die „Fiber-to-the-Home“-Anschlüsse, dass eine Bidirektionale (Duplex) Übertragungsart genutzt wird. Wenn man in den „Profibereich“ schaut, ist es üblich, dass je Glasfaser nur in eine Richtung übertragen wird, man Geräte also üblicherweise über zwei Fasern verbindet, eben je eine zum Senden und eine zum Empfangen (Dual-Simplex). Im FTTH-Bereich wird üblicherweise aber nur eine Faser zum Senden und Empfangen genutzt, hier kommen dann unterschiedliche Wellenlängen („Farben“) zum Einsatz, sodass die Fritz!Box mit einer anderen „Lichtfarbe“ sendet, als die Vermittlungsstelle und sich die Lichtsignale in der Faser nicht ins Gehege kommen ;-)
Bei den Passiven Netzen (GPON Gigabit Passive Optical Network) wird vom Provider ausgehend gesehen das Lichtsignal in einer zentralen Vermittlungsstelle in die Faser geschickt und „auf der Straße“ dann weiter passiv gesplittet für die einzelnen Anschlüsse. Das bedeutet eine einzelne ankommende Faser wird z.B. in einem Kabelverzweiger oder u.u. auch direkt in großen Mehrparteienhäusern auf 16, 32 oder gar 64 Anschlüsse aufgeteilt. Die Daten werden dann im Zeitmultiplexverfahren gesendet, sodass hier über fest zugewiesene Übertragungsslots auch die gebuchte Bandbreite der einzelnen Teilnehmer i.d.R. reserviert und garantiert werden kann. Durch das Verfahren erhalten alle am Splitter angeschlossenen Teilnehmer das gleiche Signal, und müssen die eigenen Daten herausfiltern. Die Datensicherheit der Teilnehmer wird dabei i.d.R. durch eine verschlüsselte Übertragung der Daten gewährleistet, sodass nur die eigenen Daten mit den vom Provider bereitgestellten Zugangsdaten durch das Modem entschlüsselt werden können. Als Erweiterung zum GPON-Standard gibt es noch den XGS-PON welcher mit bis zu 10GBit noch höhere Datenübertragungsraten als GPON ermöglich und ein anderes SFP Modul benötigt.
Bei den Aktiven Netzen (AON active optical network) hingegen hat jeder Teilnehmeranschuss einen aktiven Gegenpart (Fiber-Switch, Router, Multiplexer o.ä.) und die Faser selbst (bzw. das Datensignal) wird eben nicht mit anderen geteilt. Dies ist also aus Teilnehmersicht eine direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindung und erst im Backbone des Providers werden die Datenströme mehrerer Anschlüsse (sicher) zusammengeführt.
Für die Neugierigen; So sieht bei mir der Hausübergabepunkt (HÜP) aus:
Unten rechts kommt das Kabel mit 8 Fasern von außen in das Gebäude und den Anschlusskasten. Dort enden die einzelnen Fasern in LC/APC Kupplungen. (Unten sieht man noch das bisherige LC/SC Patchkabel in Gelb, eingesteckt ist schon das neue LC/LC welches der Fritz!Box beilag)
Dem Netz entsprechend war bisher ein reiner Medienkonverter (Genexis FiberTwist P2110) angeschlossen und dort konnte dann die Fritz!Box 7590 (oder ein anderer Router nach Wahl) angeschlossen werden.
Da im aktiven Netz wie beschrieben eine „eigene Leitung“ zur nächsten Verteilungsstelle des Providers liegt, ist eben auch nur ein (sparsamer) Medienkonverter und kein Modem notwendig. Die Bandbreite wird Providerseitig in deren Hardware hinterlegt/begrenzt und bei Anschluss die MAC-Adresse (also die Hardware-Adresse) des (am Medienkonverter) angeschlossenen Teilnehmergeräts freigeschaltet. So wird seitens des Providers verhindert, dass mehr als ein Router am Glasfaseranschluss gleichzeitig angeschlossen werden kann.
Genau so unspektakulär ist dann auch die Inbetriebnahme der neuen Fritz!Box 5590:
Das passende AON-SFP in die Fritz!Box einstecken, das Glasfaserpatchkabel verbinden und die Fritz!Box mit dem Strom verbinden.
ACHTUNG: Das Licht in der Glasfaser ist nicht sichtbar, kann aber die Augen schädigen. Daher ist es empfehlenswert, das Kabel zuerst an die stromlose Fritz!Box, danach an den Übergabepunkt anzuschließen und erst dann der Fritz!Box Strom zu geben. So kann ein versehentliches hineinschauen vermieden werden. Ebenso sollte ein Anfassen der offenen Enden unbedingt vermieden werden – der Staubschutz ist nicht umsonst Aufgesteckt ;-)
Aufpassen muss man hier, wie der bisherige Anschluss ausgeführt ist! Im Normal-/Idealfall findet sich am Hausübergabepunkt die Anschlussmöglichkeit in Form einer LC/APC Buchse. Der Anschluss am SFP-Modul ist ebenfalls eine LC/APC-Buchse. LC bezeichnet hierbei das Format, APC den Schliff des Steckers, da gibt es besonders bei den Steckerformaten/-typen viele Verschiedene im Glasfaserbereich. Bei den Kabeln/Fasern selbst gibt es dann noch den Unterschied zwischen Singlemode und Multimode, das sollte natürlich alles dann zu eurem Anschluss passen. Der technikbegeisterte Leser hat schon auf dem Foto des HÜP anhand der Farben erkannt, dass das bisherige Patchkabel ein Singlemode Kabel (Gelb) mit APC Stecker (Grün) ist. AVM hält sich mit dem beigelegten weißen Kabel nicht ganz an diese Farb-Standards kümmert sich so aber etwas um den WAF-Faktor bei der u.u. sichtbaren Verkabelung.
Beigelegt ist der Fritz!Box 5590 Fiber ein entsprechendes LC/APC<>LC/APC Patchkabel. Da die Fritz!Box zur Zeit auch noch in der Nähe des Übergabepunkts installiert ist, konnte ich in diesem Fall einfach das Patchkabel tauschen. Denn: der Fibertwist hat eine SC/APC-Buchse, somit habe ich vom Provider dazu ein LC/APC<>SC/APC Patchkabel erhalten.
Aber auch wenn ich den Anschluss durch fertig Konfektionierte Verlegekabel, einem langen Patchkabel o.ä. in bspw. einen anderen Raum verlegt hätte, wäre ich mit einem anderen Stecker/Buchse am Zielort auch nicht aufgeschmissen gewesen und müsste nicht alles Tauschen, da es auch Adapter in allen möglichen Varianten gibt – man muss nur dran denken und das passende für die Inbetriebnahme kaufen ;-) um am Ende einen LC/APC-Stecker für das Fritz!Box SFP-Modul zu haben.
Übrigens, Dank des gleichen Gehäuseaufbaus wie bei der 7590 kann diese an den selben Befestigungspunkten aufgehängt werden.
Aber weiter mit der Einrichtung: Die Einrichtungsassistenten der Fritz!Box sind wie von AVM gewohnt selbsterklärend, es folgt die Auswahl der Verbindung (SFP oder WAN-Port) und schon geht es quasi los. Noch WLAN und Telefoniedaten wie bisher auch eingeben und das war es bei mir! Durch das aktive Netz werden keine weiteren Zugangsdaten benötigt und beim ersten Internetzugriff per Browser erfolgt die automatische Weiterleitung auf das Freischaltungsportal, da jetzt ja ein Gerät mit einer anderen MAC-Adresse angeschlossen ist.
Hier kann ich dann den vom Provider bei Vertragsschließung zugesandten Aktivierungscode eingeben, damit die bisherige MAC-Adresse im System des Providers durch die neue Ersetzt und Freigeschaltet wird.
Das Einzig wichtige ist an dieser Stelle noch, dass man der Fritz!Box die Richtige Verbindungsgeschwindigkeit mitteilt. Die Verbindung zwischen der Fritz!Box und dem Provider besteht in meinem Fall mit 1000Mbit. Damit QoS, Priorisierung, etc. vernünftig funktionieren, muss man die tatsächliche Anschlussgeschwindigkeit einstellen. Beachtet bei einem Tarifwechsel o.ä., dass insbesondere wenn der Upload z.B. auf 10 Mbit eingestellt ist, ihr aber einen Tarif mit 20Mbit Upload geschaltet bekommt, die Fritz!Box selbst trotzdem bei 10 Mbit anfängt zu drosseln und ihr nie über diesen Wert hinaus kommt (das ist mir selbst passiert mit der 7590, da ich das neukonfigurieren vergessen habe. Der Download hat sich wie erwartet verdoppelt, der Upload hat sich aber nicht verändert gehabt..!).
Schön ist, dass ich bei der Fritz!Box nun auch den Status des Glasfaser-links und natürlich auch des SFP-Moduls sehen kann (der bisherige Medienkonverter ist da sehr unkommunikativ 😉)
Übrigens noch zwei Anmerkungen zur Inbetriebnahme: Beim Tausch einer Fritz!Box gegen eine andere bietet sich selbstverständlich auch an, die Konfiguration der alten zu Sichern und auf der neuen einfach Einzuspielen. Da ich die Konfiguration schon über 3 Fritz!Boxen und über verschiedene Netzzugänge „mitschleppe“, dachte ich mir – die Neukonfiguration ist so einfach, da lässt du das mit dem Sicherung einspielen und richtest es komplett neu ein. Einzig das Telefonbuch habe ich von der alten Fritz!Box exportiert und bei der 5590 wieder importiert.
Zum Überblick Einstellungen welche mir zum Übernehmen angeboten werden:
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Box die Gigabit-Ports alle voll Durchswitchen kann. Interessant wäre wie erwähnt der 2,5G Port, hier mangelt es aber leider an Testhardware. Daher folgt jetzt hauptsächlich ein WLAN-Test sowie ein Test der NAS-Funktion der Fritz!Box über einen angeschlossenen USB-Speicher.
Um die Datenübertragungsraten zu messen, wurde die Software „LAN Speed Test“ von Totusoft verwendet (keine Werbung, dient nur der Nachvollziehbarkeit). Hier wurden jeweils automatisiert 25x 300MB Pakete geschrieben und gelesen und aus diesen Messungen der Mittelwert zurückgegeben. Bei den WLAN-Messungen wurden die Messungen mit einigem Zeitlichen Abstand 5x wiederholt und ein Mittelwert aus den Mittelwerten gebildet, um hier Schwankungen im WLAN Empfang noch weiter auszufiltern.
Als vergleich ist auch noch die Synology-NAS aufgeführt, da diese auch das Ziel der WLAN-Messungen ist; somit haben wir hier einmal die maximale Referenzbandbreite.
Erwartungsgemäß ist die Performance der 5590 deutlich besser! Lesend ist der Geschwindigkeitsschub bei sagenhaften 165%, beim Schreiben ist es immer noch ein stolzer Leistungszuwachs von 74%.
Was mich bei der Auswertung der Ergebnisse wirklich überrascht hat, ist, dass die Synology-NAS an der 5590 auch nochmal zugelegt hat. Ursprünglich dachte ich wie geschrieben „Gigabit wird die Fritz!Box ja können“, daher habe ich dort keine mehrfachen Messungen durchgeführt, sondern nur einen einzigen Testlauf mit 25x300MB Testdaten. Aber bei der Messung mit der 7590 war es wahrscheinlich eher ein „Messfehler“, wo z.B. die Synology leider durch einen Hintergrundtask nebenbei ausgelastet war als bei der Messung mit der 5590. Vielleicht schaffe ich es Zeitnah nochmal bei der 7590 nachzutesten. Vorstellen kann ich mir eigentlich nicht, dass es an der Fritz!Box liegt, da sowohl die Lese- als auch die Schreibperformance beeinflusst ist, aber vor allem das Schreiben weit von der Gigabit-Grenze, die das LAN selbst ermöglichen sollte, entfernt ist.
Raum 1 ist der Raum wo auch die Fritz!Box steht, stellt also die optimalen Bedingungen dar (und vermutlich das Limit vom Notebook als Client, da beide Fritz!Boxen mehr leisten könnten).
Raum 2 ist nur einen Raum weiter (Fachwerkwand mit Ziegeln, Gipsputz sowie Holztür dazwischen). Also eigentlich keine große Einschränkung sollte man auf die schnelle denken, doch zeigt sich dort schon ein merkbarer Abfall der Datenraten.
Der Repeater hängt im Obergeschoss im Treppenhaus um dort das WLAN zu verstärken sowie einem PC im Büro eine Verbindung zu ermöglichen (Verbindung Router <> Repeater per WLAN, PC-Anbindung per LAN am Repeater). Hier ist also ebenfalls eine verputzte Fachwerkwand mit Holztür zum Flur sowie einige Meter bis zur Holztreppe (alternativ die mit Gipsplatten verkleidete Holzdecke) dazwischen.
Im Nachhinein fällt mir leider auf, dass ich vollkommen verplant habe, mal 2,4 GHz zu erzwingen. Somit folgt eigentlich ein reiner 5GHz Test…
Im Diagramm sehen wir nun also die Übertragungsraten lesend (= Übertragung vom Router zum Client) und schreibend (= Übertragung vom Client zum Router) über das Notebook (Raum 1+2) bzw. den Repeater (alt: 2400, neu: 1200AX) und dem daran per Gbit-LAN angeschlossenen PC als jeweilige Clients. Da die Synology-NAS per LAN >800Mbit lesend und >500Mbit schreibend ermöglicht, sollte dies eigentlich keine Einschränkung darstellen.
Die oberen 4 Ergebnisse „Raum 2“ könnte man als „Durchschnittsempfang“ bezeichnen, mit Wänden und Schränken zwischen Router und Client. Die Grundmessung erfolgte zwar mit allen möglichen und unmöglichen Smarten Geräten, Handys und Tablets eingeschaltet und somit im WLAN, aber nicht in aktiver Nutzung – also alles im StandBy.
Zwischen der 7590 und der 5590 lässt sich lesend ein Unterschied von 10% ausmachen, schreibend gibt es hier keinen nennenswerten Unterschied.
Zusätzlich habe ich versucht, den Einfluss von anderen WLAN-Geräten zu messen. In dem Scenario mit zusätzlicher Last „wLoad“ wurden über zwei Amazon Echos Radiostreams abgespielt sowie über einen Fernseher ein YouTube-Video. Das dürfte relativ viele kleine Pakete übers WLAN erzeugen, welche aber insgesamt nicht viel Bandbreite benötigen.
Der Einfluss auf das Notebook lag hier bei 3-4% lesend und 5-9% schreibend. Die Tendenz geht zwar nach unten, also Einfluss haben andere Teilnehmer im WLAN, aber je nach eigenem Empfinden kann man das in dieser Größenordnung vielleicht sogar noch unter Messtoleranz laufen lassen. Ein Vergleich wie es ohne MU-MIMO aussehen würde lässt sich zwar nicht so einfach abbilden, aber es scheint eben hervorragend zu funktionieren, sodass mehrerer Geräte bei häufig vorkommender Nutzung wie Streaming nicht nennenswert ins Gewicht fallen.
Beim Wechsel von der 7590 auf die 5590 stellt man mit dem alten Fritz!Repeater 2400 mit erstaunen fest, dass es hier lesend knapp 17% nach vorn geht. Schreibend liegen beide auch hier fast gleich auf, sodass hier tatsächlich vermutet werden kann, die die 5590 etwas besser Senden kann als die 7590. Ob zusätzlich besonders gutes „WLAN-Wetter“ war vermag ich hier nicht zu sagen. Taggleich zur Kombination 5590/2400 getestet wurde auf jeden Fall der neue 1200AX mit eben der 5590. Hier fällt dann auf, dass die Performance im Vergleich zum Fritz!Repeater 2400 besonders schreibend zurück geht. Aufgrund der kleineren Bauform des 1200 AX und der anderen Antennenkonfiguration ist dies aber auch nicht direkt verwunderlich. Um den Repeater soll es hier auch nicht direkt gehen.
Zu guter Letzt noch der Test unter „Optimalbedingungen“ im Raum 1, wobei eben zum Tragen kommt, dass das Notebook maximal 867Mbps unterstützt. Dafür sind die erreichten Datenraten vor allem lesend wirklich gut, und auch hier ist der Einfluss von anderen Teilnehmern gering.
Gleichzeitig sieht man aber auch im Vergleich zu den anderen Ergebnissen (Raum 2), dass trotz „nur“ einer Wand (mit Türöffnung) sowie nur ein paar Metern mehr Entfernung es so ein WLAN echt schwer hat und die Datenrate deutlich sinkt.
Zum einen ist es – nüchtern betrachtet – so, dass, wenn man auf die Technischen Daten zurückschaut, die Fritz!Box 5590 Fiber intern auch wie „2 Geräte“ aufgebaut ist. Wir erinnern uns, die Fiber-Section hat einen eigenen Soc! ;-) Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass der Einfluss auf die Latenz bei einem passiven Anschluss durch eben das Modem höher ist, als bei einem sehr simplen Medienkonverter hier am aktiven Anschluss, der das Ganze in hochspezialisierter aber ebenso simpler Hardware macht. Genaue angaben zum Genexis konnte ich leider keine Finden, aber bei Medienkonvertern aus der Industrie, wo die Datenblätter etwas detailierter sind, findet man Angaben von 1,3-1,6 Mikrosekunden! (also < 0,0016ms). Ich habe mir wirklich mühe gegeben und die Seite de.packetlosstest.com verwendet, aber das liegt alles innerhalb der Messtoleranz und die 1,6 Mikrosekunden dürften sowieso nicht mit normalen Mitteln und erst recht nicht im Internet messbar sein und auch bei der internen Verarbeitung der Fritz!Box in irgendeiner ähnlichen Form auftreten.
Trotzdem der Vollständigkeit halber. Die Seite de.packetlosstest.com fand ich gut für die Tests, da es nicht nur ein kleiner Ping ist, sondern die Paketgröße und Anzahl der Pakete/Sekunde eingestellt werden kann. Ich habe mich bei diesen beiden Parametern für die Presets „VOIP“ und „720p stream“ entschieden, allerdings die Testdauer auf 60 Sekunden angehoben (und selbstverständlich den Deutschen Server als Ziel gewählt). Wie gehabt sind mehrere Tests durchgeführt und der Mittelwert gebildet worden und dann nach Kombination aus Fritz!Box und Client zusammengefasst. Die Abweichung von 2ms läuft für mich eindeutig unter „Tagesform“ – je nachdem was das Internet noch so zu tun hat außer meinen Pingtest weiterzuleiten ;-D Schön zu sehen ist auch der niedrige „Jitter“, daher die Varianz der einzelnen Paketlaufzeiten (nebenbei waren es beim VOIP-Test 3000 Pakete und beim 720p-Test 17040 Pakete).
Wie gesagt, mit einem passiven Anschluss wo die Daten noch vom Modem gefiltert und entschlüsselt werden müssen (oder was auch immer der Provider da veranstaltet), kann ich mir vorstellen, dass es da etwas mehr Auswirkung der Performance des jeweiligen Fiber-SoC gibt. Aber an einem aktiven Anschluss mit Medienkonverter ist der unterschied meiner Meinung nach nicht wirklich existent.
Ich habe die Werte über einen Zeitraum von ca. 3 Tagen erfasst (70-100 Std.), um dann den durchschnittlichen Stromverbrauch errechnen zu können. Dabei gibt der Verbrauchsmesser den Gesamtverbrauch auf 1W genau an (0,001kWh) sodass man ab 10 Stunden Aufzeichnung rechnerisch auf eine Auflösung von 0,1W kommt und je näher man den 100 Stunden kommt, desto näher kommt man auch der rechnerischen 0,01W Auflösung.
Bei der 7590 war das DSL-Modem abgeschaltet, ansonsten waren an beiden Fritz!Boxen die gleichen Geräte angeschlossen.
Für die 7590 mit dem Genexis Medienkonverter habe ich einen durchschnittlichen Verbrauch von ca. 11,45W errechnet, wobei etwa 1,5-1,7W auf den Medienkonverter entfallen. Mit angeschlossener externer SSD lag der Durchschnittsverbrauch bei 12,5W.
Für die 5590 habe ich – Überraschung! – 11,52W ermittelt, mit angeschlossener externer SSD 12,49W.
Der Unterschied beider Boxen liegt meiner Meinung nach innerhalb der Messtoleranz, oder die Abweichung könnte ebenso durch unterschiedliche Auslastung entstanden sein. Auch hier denke ich, dass der Einfluss eines Modems statt Medienkonverter deutlich größer ausfallen könnte.
Nebenbei bemerkt – ausgehend von den 12,5W Durchschnittsverbrauch landen wir bei einem Gerät, was bei den meisten Tag und Nacht an sein dürfte bei einem Jahresverbrauch von 110kWh.
Interessant ist der Punkt mit der externen SSD für diejenigen, die ein wirklich sparsames (aber auch Simples) NAS zur Verfügung haben wollen. Eine SSD ist eben nochmals sparsamer als eine HDD und in USB-Form sind beide sowieso sehr Sparsam. Noch weniger geht vielleicht mit einem USB-Stick, aber im Schnitt 1W sind schon echt gut wie ich finde. Der Datenspeicher sollte bei Nichtnutzung irgendwann auch in den Sleepmodus gehen. Als reiner Datenspeicher für ein paar Dokumente im gemeinsamen Zugriff oder das Backup der Urlaubsfotos eine sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt (Stromkosten) günstige alternative denke ich.
In Zeiten der knappen IPv4 Adressen, gehen immer mehr Provider dazu über nur noch Private IPv4-Adressen zu vergeben (Carrier-Grade NAT). So auch hier. Mit steigender IPv6 Unterstützung hat jedes Gerät aber zeitgleich seine eigene öffentliche IPv6 Adresse. Was ist hier also Möglich?
Zugriff per IPv4 über eine Private Adresse geht jedenfalls nicht, so viel steht ohne Zweifel fest.
Das integrierte VPN der Fritz!Box lässt sich bisher laut Fehlermeldung und AVM-Knowledgebase aber leider nur mit IPv4 Nutzen – schade, aber ich denke/hoffe da wird Künftig auch eine IPv6 Unterstützung kommen.
Was immerhin positiv ist, dass bei der Registrierung über das MyFRITZ!-Konto nicht nur die IPv4 sondern auch die öffentliche IPv6 Adresse hinterlegt wird.
Somit funktioniert der Fernzugriff über die IPv6 Adresse und auch die MyFRITZ!-App hat aus dem IPv6-Fähigen Mobilfunknetz von außerhalb Zugriff – natürlich nur wenn man dies alles auch will und den Fernzugriff auf der Fritz!Box freigibt. Das ist doch schon mal ein Anfang, allerdings hatte ich wirklich gehofft, dass auch VPN über die IPv6 Funktioniert. Da man die MyFRITZ!-Adresse für IPv6 auch nicht sozusagen als DynDNS Adresse verwenden kann, muss ich mich da nochmal näher mit beschäftigen (unter IPv4 hätte man einfach eben per NAT auf unterschiedlichen Ports die unterschiedlichen Geräte auf der IP ansprechen können, wenn entsprechend Weiterleitungen eingerichtet sind). Im Zweifelsfall gibt es dann doch eine öffentliche IPv4-Adresse gegen zusätzlichen Geldeinwurf beim Provider.
Und auch der 2,5G Port wird erwartungsgemäß mit „2,5GBASE-T“ausgewiesen ;-)
Über LLDP sollte laut Angaben auch die Mesh-Übersicht gebildet werden, sodass hier künftig auch z.B. weitere Switche – sofern sie ebenfalls LLDP beherrschen –korrekt abgebildet werden sollten (ein dummer Switch ist halt "transparent", sodass dann in der Übersicht steht PC XYZ an LAN1, PC ABC an LAN1, ...; mit LLDP sollte dann der Switch zwischen Fritz!Box und PC XYZ sowie PC ABC abgebildet werden - eine kleine Spielerei für uns Nerds 🤓). Ich habe leider keinen zur Hand, aber mit den Fritz!Repeatern funktioniert das auf jeden Fall hervorragend. Mit den Switchen befindet sich das ganze aktuell noch in den Labor-Versionen vom Fritz!OS, sodass es demnächst wahrscheinlich Final erscheinen sollte.
Die ganzen SmartHome-Funktionen blieben dabei ja auch noch unangetastet von mir (da habe ich ein anderes System). Für manche aber sicher interessant, nicht noch eine Zentrale für ein bisschen Heizungssteuerung oder schaltbare Steckdosen zu benötigen.
Jetzt aber die zweite Frage, lohnt sich der umstieg von einem halbwegs aktuellen Topmodell?
Würde ich ganz klar mit Jein beantworten. Für jemanden der das NAS als Stromsparende Speichermöglichkeit nutzen möchte, die sogar von außen über die MyFRITZ! App erreichbar ist, mag sich vielleicht die deutlich höhere Performance im vergleich zur 7590 lohnen. Vielleicht kann das WiFi AX seine Vorteile ich dichter besiedelten Gebieten besser ausspielen. Aber den einzigen wirklichen Vorteil den ich Persönlich (!) hier in der WLAN-Störungsarmen Umgebung jetzt habe, ist, dass ich mir ein Gerät an der Wand (dabei aber keinen Strom ;-) aber immerhin eine Steckdose und etwas Kabelsalat) spare. Das mag wie im Test geschrieben bei passiven Netzen auch nochmal anders aussehen, aber hier ist es nun Mal so. Das WLAN an sich macht einen etwas Stabileren Eindruck, besonders auf dem Apfel-Telefon habe ich auf der Terasse gefühlt weniger Abbrüche, aber es erfindet das Rad eben auch nicht neu und auch die 7590 hat schon eine gute Performance abgeliefert (die Umstellung von 7390 auf 7590 war da offen gesagt deutlich spürbarer! – also je älter der vorhandene Router, desto lohnenswerter die Umstellung)
Vielleicht mag auch bei höheren Datenraten seitens der Internets die Performancereserve auch dem Routing zugutekommen, aber mit der aktuellen Leitung (200/20) sind beide Boxen weit entfernt von „überfordert“.
Pro:
Langes Fazit kurz: Bei anstehender Neuanschaffung ist es definitiv zu empfehlen, die Fritz!Box passend zum Anschluss zu kaufen, aber wenn die vorhandene Hardware noch nicht allzu alt ist, sollte eben genauer abgewogen werden, ob sich ein umstieg und die damit verbundenen Kosten lohnen. Empfehlenswert ist das Fiber-Topmodell auf jeden Fall!
Ganz kurz zu mir: Trotz Informatik-Tätigkeit ist das ganze Netzwerkgeraffel momentan weder sonderlich außergewöhnlich konfiguriert noch genutzt. Es muss hauptsächlich einfach funktionieren. Am wichtigsten ist der Zugriff auf die Synology-NAS von außen, welcher sich aber relativ unabhängig vom Router gestaltet.
Bei der bisherigen Ausstattung von einer Fritz!Box 7590 (ohne AX) kommend, ist aber vielleicht auch für den ein oder anderen hier interessant, ob sich der Umstieg von einem nicht ganz so alten „DSL-Topmodell“ zur reinen Fiber-Box lohnen würde.
Was erwartet euch hier?
Lesertest der Fritz!Box 5590 Fiber
Gerne versuche ich euch eher auf Basis des Vergleichs der bisherigen 7590 mit der neuen 5590 Fiber auch ein wenig Hintergrundwissen zu den verwendeten Techniken näher zu bringen. Für das zu weite Ausschweifen entschuldige ich mich vorab schon mal, aber ich versuche auch nicht zu weit ins Detail zu gehen – vielleicht interessiert es ja einfach jemanden 😉.Die reinen technischen Kerndaten der 7590 und der 5590 verglichen (Quelle boxmatrix.info):
Fritz!Box 7590 | Fritz!Box 5590 Fiber | |
---|---|---|
CPU | „Seale GRX550“ @ 1000 MHz @ 2 Cores (MIPS32 / 34Kc) | „Hawkeye“ @ 2000MHz @ 4 Cores (ARM Cortex A53) + „Falcon PRX321“ @ 800 MHz @ 4 Cores (MIPS32 / 34Kc) |
RAM | 512MB | 1536MB |
Flash | 512MB | 4096MB |
WAN | integriertes DSL Modem, 1x RJ45 1Gbit (auch als LAN nutzbar) | 1x SFP, 1x RJ45 2,5Gbit (auch als LAN nutzbar) |
LAN | 4x 1Gbit | 4x 1Gbit |
WLAN | 1733Mbps+800Mbps „ac“ MIMO 2x MU 4x4 | 2400Mbps + 1200Mbps „ax“ MIMO 2x MU 4x4 |
Telefonie | 2x Analog(TAE/RJ11), 6xDECT, 1xS0 (8xISDN) | 2x Analog (TAE/RJ11), 6x DECT |
Sonstiges | 2x USB3.0 | 2x USB3.0 |
Technischer Hintergrund:
(wer sich dafür nicht interessiert darf gern direkt bei der Inbetriebnahme oder den Tests oder so weiterlesen 😉)Was im direkten Vergleich als Erstes ins Auge fällt: Die CPU! Die ältere 7590 aus 2017 hat einen 2-Kern MIPS-SoC mit je 1000 MHz. Die neue 5590 hat nach Angaben allein für die Fiber-Section – quasi den internen Medienkonverter - eine MIPS-SoC mit 2C/4T mit je 800MHz (Falcon PRX321). Ergänzend dazu kommt bei der 5590 ein ARM Cortex SoC mit 4 Kernen mit 2000MHz. Ob der Falcon-SoC für mehr als die Medienkonvertierung genutzt wird (z.B. die integrierte 2,5G LAN-Schnittstelle oder die Ver- und Entschlüsselung als „Modem“), ist so erstmal nicht verzeichnet, aber davon ab, der von den Zahlen her deutlich potentere ARM-SoC macht Hoffnung, dass die Leistung auch genutzt werden kann und die Box runder und potenter läuft als die 7590. Insbesondere beim Anschluss externer Speichermedien haben sich die Fritz!Boxen bisher ja nicht unbedingt die Performance-Krone abgeholt ;-)
Der insgesamt höhere RAM und Flash dürfte noch irgendwie auf die zwei SoCs aufgeteilt werden, verspricht aber, ebenfalls zum „runderen“ Lauf beizutragen – nicht, dass die 7590 im alltagsbetrieb was Routing und WLAN angeht je in irgendeiner Form langsam gewesen wäre ;-)
Bei den Anschlüssen ist natürlich auch einiges anders. Die 5590 hat natürlich keinen Anschluss mehr für eine DSL/Telefonleitung. Dafür ist der SFP-Slot hinzugekommen, wo das Glasfasermodul eingeschoben werden kann (dazu gleich mehr). Dementsprechend gibt es hier bei der 5590 auch keine Möglichkeit mehr, ein analoges- oder ISDN-Telefonsignal einzuspeisen – aber das dürfte in den wenigsten Fällen noch vorkommen (Fritz!Box als Teilnehmer an einer alten/vorhandenen Telefonanlage z.B.). Um bei der Telefonie zu bleiben: die 5590 hat auch keinen S0-Anschluss mehr, um ISDN-Telefone oder eine ISDN-Telefonanlage anschließen zu können. Zwei analoge Telefone sowie 6 DECT-Geräte können aber weiterhin angeschlossen werden.
RJ45 Ports sind es 5 an der Zahl. Bei beiden Boxen gibt es 4x Gigabit-LAN, der fünfte Port unterscheidet sich jedoch! Bei beiden Boxen ist der fünfte Port ein WAN/LAN-Port. Standardmäßig lässt sich der WAN-Port also zum Anschluss eines Medienkonverters/externen Modems/etc. Nutzen, oder bei Bedarf eben als LAN-Port konfigurieren um 5 statt 4 Ports zu haben. Bei der 5590 ist der Port jedoch ein 2,5-Gigabit WAN/LAN-Port statt nur eines 1-Gigabit-Ports, sodass man hier sowohl den Internetzugang mit Geschwindigkeiten >1Gbit oder eben ein Gerät (Heimserver oder NAS z.B.) mit höherer Geschwindigkeit anschließen kann.
In Ermangelung an 2,5G fähiger Hardware kann ich persönlich zur Zeit leider nicht testen, ob man über den 2,5G-Port mehrere Clients an den Gigabit-Ports gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit versorgen könnte (theoretisch eben 2,5 Clients ;-)) – aber auch für die steigenden WLAN-Datenraten könnte der 2,5G-Port nützlich sein, um einfach insgesamt mehrere Clients mit hoher Geschwindigkeit vom NAS o.ä. versorgen zu können.
Bei den WLAN-Modulen kommt die alte 7590 (eben ohne AX) noch mit dem WiFi-5 „AC“-Standard daher. Die theoretischen Datenraten liegen hier bei 1733Mbps (MegaBit pro Sekunde) im 5GHz und 800Mbps im 2,4GHz-Band.
Die 5590 kommt mit dem WiFi-6 „AX“-Standard daher (noch kein WiFi-6E) und wartet mit 2400Mbps im 5G und 1200Mbps im 2,4G-Band auf. Dabei unterstützen beide Boxen selbstverständlich die gleichzeitige Nutzung von 2,4G und 5G sowie 4x4MU-MIMO in jedem Band.
„Multi-User Multiple Input Multiple Output“ bezeichnet kurz gesagt dabei die Fähigkeit bei mehreren Clients (MU) gleichzeitig mehrere Funkstreams über entsprechend mehrerer Antennen (MIMO) aufzubauen. Das erhöht die Übertragungsrate im Gegensatz zu eben nur einem zeitgleichen Funkstream. Um die bestmöglichen Geschwindigkeiten zu erreichen müssen aber selbstverständlich beide Seiten MU-MIMO unterstützen. Dabei ist 4x4 MU-MIMO – also 4 Antennen und Streams zum Senden und 4 zum Empfangen – „State of the Art“ (auch wenn es theoretisch bis zu 8x8 gehen würde laut Standard). Aber selbst, wenn die Gegenstelle bspw. nur 2 Antennen verbaut hat, kann der Router auf „3x2“ schalten – also selbst mit 3 Antennen senden und so noch einen Vorteil im Gegensatz zum reinen „2x2“ Betrieb erreichen. Abgesehen davon können mit einem 4x4 Sender auch zwei 2x2 Empfänger (oder vier 1x1) voll Versorgt werden; und genau im Multi-User liegt ja der Vorteil, wer hat denn heutzutage nur ein Gerät gleichzeitig aktiv?!
Und genau dort setzt auch die Umstellung von WiFi-5 „AC“zu WiFi-6 „AX“ an. Das WiFi-6 AX hat zwar in der Theorie noch etwas höhere Datenraten, und ebenfalls der 2,4GHz Bereich wurde verbessert, WiFi-6 verspricht aber hauptsächlich durch andere Modulationsverfahren eine deutlich bessere Übertragung in Umgebungen mit vielen (weiteren/fremden) Funkteilnehmern. Nicht verwechseln sollte man das Ganze mit WiFi-6E; das würde durch die zusätzliche Nutzung des 6GHz-Bandes (Tri-Band) nochmal weitere Vorteile bringen.
Um die ganze Verwirrung noch komplett zu machen, gibt es aber nicht nur das Band und die Anzahl der Streams/Antennen, welche für die Bandbreite ausschlaggebend sind, hinzu kommt auch noch die Kanalbandbreite. Das Ganze wird noch verfeinert durch die dynamische Anpassung der Modulation und Datenrate je nach Signalstärke und auftretenden Fehlern (bspw. Durch Störung von anderen WLANs), sowie Beamforming bei dem mehrere Antennen durch geschicktes Timing den „Strahl“ lenken und perfekt ist die Bandbreiteninkonsistente Funkübertragung.
(Ich finde es wirklich Faszinierend was da so Möglich ist heutzutage, verstehen tue ich aber gefühlt nicht mal die Hälfte, vielleicht sollte ich nochmal Hochfrequenzfunktechnik oder so studieren )
Übrigens, noch mehr Infos über das MU-MIMO Datenstrom, Frequenz- und Kanalbreitengewusel gibt es für den Interessierten auch bei AVM selbst: https://avm.de/service/wissensdaten...gkeiten-konnen-mit-FRITZ-Box-erreicht-werden/
Hier findet man – ganz nebenbei erwähnt – auch die Information, dass die Fritz!Box 5590 Fiber im WiFi-5-AC Standard auch auf maximal 1733Mbps kommt, ebenso wie die 7590. Es unterstreicht also nochmals, dass man, um Vorteile voll auskosten zu können, auch entsprechend „AX“-Fähige Geräte auf beiden Seiten benötigt.
Aber jetzt Richtung Test: Bringt WiFi-6 auch eine Verbesserung ohne weitere „Funknachbarn“? (Haus auf dem Land mit einem(!) weiteren WLAN vom Nachbarn in Reichweite 😉)
Hat die 5590 vielleicht bessere Antennen? (=mehr Reichweite/Stabilere Verbindung/…)
Hat es auch beim Stromverbrauch Vorteile zwei Geräte (7590+Genexis Medienkonverter) gegen ein Kombigerät zu tauschen?
Der Lieferumfang:
Wenn Ihr die Fritz!Box 5590 erhaltet, erwartet euch neben der Fritz!Box 5590 Fiber selbst ein Netzteil, ein LAN-Kabel und das wichtigste: zwei(!) FRITZ!SFP Glasfaser-Module sowie ein 4m langes LC-LC Glasfaser-Patchkabel. Selbstverständlich gibt es auch eine Schnellstartanleitung, die Notizkarte mit den Werkseinstellungen sowie eine kleine Übersicht über weitere AVM-Geräte. Nettes Detail: Das Netzkabel ist mit einem Pappstreifen statt Plastik zusammengehalten.Exkurs: Warum zwei SFP-Module?
Es gibt zwei „Haupt“-Techniken bei den Glasfasernetzen. Aktive und Passive Glasfasernetze.Gemein haben die „Fiber-to-the-Home“-Anschlüsse, dass eine Bidirektionale (Duplex) Übertragungsart genutzt wird. Wenn man in den „Profibereich“ schaut, ist es üblich, dass je Glasfaser nur in eine Richtung übertragen wird, man Geräte also üblicherweise über zwei Fasern verbindet, eben je eine zum Senden und eine zum Empfangen (Dual-Simplex). Im FTTH-Bereich wird üblicherweise aber nur eine Faser zum Senden und Empfangen genutzt, hier kommen dann unterschiedliche Wellenlängen („Farben“) zum Einsatz, sodass die Fritz!Box mit einer anderen „Lichtfarbe“ sendet, als die Vermittlungsstelle und sich die Lichtsignale in der Faser nicht ins Gehege kommen ;-)
Bei den Passiven Netzen (GPON Gigabit Passive Optical Network) wird vom Provider ausgehend gesehen das Lichtsignal in einer zentralen Vermittlungsstelle in die Faser geschickt und „auf der Straße“ dann weiter passiv gesplittet für die einzelnen Anschlüsse. Das bedeutet eine einzelne ankommende Faser wird z.B. in einem Kabelverzweiger oder u.u. auch direkt in großen Mehrparteienhäusern auf 16, 32 oder gar 64 Anschlüsse aufgeteilt. Die Daten werden dann im Zeitmultiplexverfahren gesendet, sodass hier über fest zugewiesene Übertragungsslots auch die gebuchte Bandbreite der einzelnen Teilnehmer i.d.R. reserviert und garantiert werden kann. Durch das Verfahren erhalten alle am Splitter angeschlossenen Teilnehmer das gleiche Signal, und müssen die eigenen Daten herausfiltern. Die Datensicherheit der Teilnehmer wird dabei i.d.R. durch eine verschlüsselte Übertragung der Daten gewährleistet, sodass nur die eigenen Daten mit den vom Provider bereitgestellten Zugangsdaten durch das Modem entschlüsselt werden können. Als Erweiterung zum GPON-Standard gibt es noch den XGS-PON welcher mit bis zu 10GBit noch höhere Datenübertragungsraten als GPON ermöglich und ein anderes SFP Modul benötigt.
Bei den Aktiven Netzen (AON active optical network) hingegen hat jeder Teilnehmeranschuss einen aktiven Gegenpart (Fiber-Switch, Router, Multiplexer o.ä.) und die Faser selbst (bzw. das Datensignal) wird eben nicht mit anderen geteilt. Dies ist also aus Teilnehmersicht eine direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindung und erst im Backbone des Providers werden die Datenströme mehrerer Anschlüsse (sicher) zusammengeführt.
Die Inbetriebnahme
Hier vor Ort habe ich einen Glasfaseranschluss eines regionalen Anbieters welcher ein aktives Netz (AON) nutzt.Für die Neugierigen; So sieht bei mir der Hausübergabepunkt (HÜP) aus:
Unten rechts kommt das Kabel mit 8 Fasern von außen in das Gebäude und den Anschlusskasten. Dort enden die einzelnen Fasern in LC/APC Kupplungen. (Unten sieht man noch das bisherige LC/SC Patchkabel in Gelb, eingesteckt ist schon das neue LC/LC welches der Fritz!Box beilag)
Dem Netz entsprechend war bisher ein reiner Medienkonverter (Genexis FiberTwist P2110) angeschlossen und dort konnte dann die Fritz!Box 7590 (oder ein anderer Router nach Wahl) angeschlossen werden.
Da im aktiven Netz wie beschrieben eine „eigene Leitung“ zur nächsten Verteilungsstelle des Providers liegt, ist eben auch nur ein (sparsamer) Medienkonverter und kein Modem notwendig. Die Bandbreite wird Providerseitig in deren Hardware hinterlegt/begrenzt und bei Anschluss die MAC-Adresse (also die Hardware-Adresse) des (am Medienkonverter) angeschlossenen Teilnehmergeräts freigeschaltet. So wird seitens des Providers verhindert, dass mehr als ein Router am Glasfaseranschluss gleichzeitig angeschlossen werden kann.
Genau so unspektakulär ist dann auch die Inbetriebnahme der neuen Fritz!Box 5590:
Das passende AON-SFP in die Fritz!Box einstecken, das Glasfaserpatchkabel verbinden und die Fritz!Box mit dem Strom verbinden.
ACHTUNG: Das Licht in der Glasfaser ist nicht sichtbar, kann aber die Augen schädigen. Daher ist es empfehlenswert, das Kabel zuerst an die stromlose Fritz!Box, danach an den Übergabepunkt anzuschließen und erst dann der Fritz!Box Strom zu geben. So kann ein versehentliches hineinschauen vermieden werden. Ebenso sollte ein Anfassen der offenen Enden unbedingt vermieden werden – der Staubschutz ist nicht umsonst Aufgesteckt ;-)
Aufpassen muss man hier, wie der bisherige Anschluss ausgeführt ist! Im Normal-/Idealfall findet sich am Hausübergabepunkt die Anschlussmöglichkeit in Form einer LC/APC Buchse. Der Anschluss am SFP-Modul ist ebenfalls eine LC/APC-Buchse. LC bezeichnet hierbei das Format, APC den Schliff des Steckers, da gibt es besonders bei den Steckerformaten/-typen viele Verschiedene im Glasfaserbereich. Bei den Kabeln/Fasern selbst gibt es dann noch den Unterschied zwischen Singlemode und Multimode, das sollte natürlich alles dann zu eurem Anschluss passen. Der technikbegeisterte Leser hat schon auf dem Foto des HÜP anhand der Farben erkannt, dass das bisherige Patchkabel ein Singlemode Kabel (Gelb) mit APC Stecker (Grün) ist. AVM hält sich mit dem beigelegten weißen Kabel nicht ganz an diese Farb-Standards kümmert sich so aber etwas um den WAF-Faktor bei der u.u. sichtbaren Verkabelung.
Beigelegt ist der Fritz!Box 5590 Fiber ein entsprechendes LC/APC<>LC/APC Patchkabel. Da die Fritz!Box zur Zeit auch noch in der Nähe des Übergabepunkts installiert ist, konnte ich in diesem Fall einfach das Patchkabel tauschen. Denn: der Fibertwist hat eine SC/APC-Buchse, somit habe ich vom Provider dazu ein LC/APC<>SC/APC Patchkabel erhalten.
Aber auch wenn ich den Anschluss durch fertig Konfektionierte Verlegekabel, einem langen Patchkabel o.ä. in bspw. einen anderen Raum verlegt hätte, wäre ich mit einem anderen Stecker/Buchse am Zielort auch nicht aufgeschmissen gewesen und müsste nicht alles Tauschen, da es auch Adapter in allen möglichen Varianten gibt – man muss nur dran denken und das passende für die Inbetriebnahme kaufen ;-) um am Ende einen LC/APC-Stecker für das Fritz!Box SFP-Modul zu haben.
Übrigens, Dank des gleichen Gehäuseaufbaus wie bei der 7590 kann diese an den selben Befestigungspunkten aufgehängt werden.
Aber weiter mit der Einrichtung: Die Einrichtungsassistenten der Fritz!Box sind wie von AVM gewohnt selbsterklärend, es folgt die Auswahl der Verbindung (SFP oder WAN-Port) und schon geht es quasi los. Noch WLAN und Telefoniedaten wie bisher auch eingeben und das war es bei mir! Durch das aktive Netz werden keine weiteren Zugangsdaten benötigt und beim ersten Internetzugriff per Browser erfolgt die automatische Weiterleitung auf das Freischaltungsportal, da jetzt ja ein Gerät mit einer anderen MAC-Adresse angeschlossen ist.
Hier kann ich dann den vom Provider bei Vertragsschließung zugesandten Aktivierungscode eingeben, damit die bisherige MAC-Adresse im System des Providers durch die neue Ersetzt und Freigeschaltet wird.
Das Einzig wichtige ist an dieser Stelle noch, dass man der Fritz!Box die Richtige Verbindungsgeschwindigkeit mitteilt. Die Verbindung zwischen der Fritz!Box und dem Provider besteht in meinem Fall mit 1000Mbit. Damit QoS, Priorisierung, etc. vernünftig funktionieren, muss man die tatsächliche Anschlussgeschwindigkeit einstellen. Beachtet bei einem Tarifwechsel o.ä., dass insbesondere wenn der Upload z.B. auf 10 Mbit eingestellt ist, ihr aber einen Tarif mit 20Mbit Upload geschaltet bekommt, die Fritz!Box selbst trotzdem bei 10 Mbit anfängt zu drosseln und ihr nie über diesen Wert hinaus kommt (das ist mir selbst passiert mit der 7590, da ich das neukonfigurieren vergessen habe. Der Download hat sich wie erwartet verdoppelt, der Upload hat sich aber nicht verändert gehabt..!).
Schön ist, dass ich bei der Fritz!Box nun auch den Status des Glasfaser-links und natürlich auch des SFP-Moduls sehen kann (der bisherige Medienkonverter ist da sehr unkommunikativ 😉)
Übrigens noch zwei Anmerkungen zur Inbetriebnahme: Beim Tausch einer Fritz!Box gegen eine andere bietet sich selbstverständlich auch an, die Konfiguration der alten zu Sichern und auf der neuen einfach Einzuspielen. Da ich die Konfiguration schon über 3 Fritz!Boxen und über verschiedene Netzzugänge „mitschleppe“, dachte ich mir – die Neukonfiguration ist so einfach, da lässt du das mit dem Sicherung einspielen und richtest es komplett neu ein. Einzig das Telefonbuch habe ich von der alten Fritz!Box exportiert und bei der 5590 wieder importiert.
Zum Überblick Einstellungen welche mir zum Übernehmen angeboten werden:
Die Tests
Kommen wir nun zur Performance der Box.Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Box die Gigabit-Ports alle voll Durchswitchen kann. Interessant wäre wie erwähnt der 2,5G Port, hier mangelt es aber leider an Testhardware. Daher folgt jetzt hauptsächlich ein WLAN-Test sowie ein Test der NAS-Funktion der Fritz!Box über einen angeschlossenen USB-Speicher.
Testgeräte:
Kurzübersicht der Geräte: (Name: Frequenzen, max. Datenrate 2,4/5G, Antennenkonfiguration)- Router/Access-Points
- Fritz!Box 7590 „AC“: 2,4+5GHz, max. 800/1733Mbps, 4x4 MU-MIMO
- Fritz!Box 5590 „AX“: 2,4+5GHz, max. 1200/2400Mbps, 4x4 MU-MIMO
- Clients
- Notebook mit Intel AC 8265: 2,4+5GHz, max. 300/867Mbps, 2x2 MU-MIMO
- Fritz!Repeater 2400 (AC): 2,4+5GHz, max. 600/1733Mbps, 4x4 MU-MIMO
- Fritz!Repeater 1200 AX: 2,4+5GHz, max. 600/2400Mbps, 2x2 MU-MIMO
- „Server“ als Ziel für Datenratentests direkt per Gigabit-LAN an Fritz!Box
- Synology DS218+ SMB-Freigabe
Um die Datenübertragungsraten zu messen, wurde die Software „LAN Speed Test“ von Totusoft verwendet (keine Werbung, dient nur der Nachvollziehbarkeit). Hier wurden jeweils automatisiert 25x 300MB Pakete geschrieben und gelesen und aus diesen Messungen der Mittelwert zurückgegeben. Bei den WLAN-Messungen wurden die Messungen mit einigem Zeitlichen Abstand 5x wiederholt und ein Mittelwert aus den Mittelwerten gebildet, um hier Schwankungen im WLAN Empfang noch weiter auszufiltern.
Fritz!Box NAS Test
Der Test der Dateifreigabefunktion der Fritz!Box durch einen per USB angeschlossenen Massenspeicher habe ich per Gigabit-LAN ausgeführt, um hier die reine Geschwindigkeit der Box messen zu können. Als Massenspeicher wurde eine USB-SSD (NTFS) genommen um auch hier die Auswirkung so gering wie möglich zu halten.Als vergleich ist auch noch die Synology-NAS aufgeführt, da diese auch das Ziel der WLAN-Messungen ist; somit haben wir hier einmal die maximale Referenzbandbreite.
Erwartungsgemäß ist die Performance der 5590 deutlich besser! Lesend ist der Geschwindigkeitsschub bei sagenhaften 165%, beim Schreiben ist es immer noch ein stolzer Leistungszuwachs von 74%.
Was mich bei der Auswertung der Ergebnisse wirklich überrascht hat, ist, dass die Synology-NAS an der 5590 auch nochmal zugelegt hat. Ursprünglich dachte ich wie geschrieben „Gigabit wird die Fritz!Box ja können“, daher habe ich dort keine mehrfachen Messungen durchgeführt, sondern nur einen einzigen Testlauf mit 25x300MB Testdaten. Aber bei der Messung mit der 7590 war es wahrscheinlich eher ein „Messfehler“, wo z.B. die Synology leider durch einen Hintergrundtask nebenbei ausgelastet war als bei der Messung mit der 5590. Vielleicht schaffe ich es Zeitnah nochmal bei der 7590 nachzutesten. Vorstellen kann ich mir eigentlich nicht, dass es an der Fritz!Box liegt, da sowohl die Lese- als auch die Schreibperformance beeinflusst ist, aber vor allem das Schreiben weit von der Gigabit-Grenze, die das LAN selbst ermöglichen sollte, entfernt ist.
Fritz!Box WLAN Test
Bei den WLAN-Tests habe ich von 3 Standorten getestet.Raum 1 ist der Raum wo auch die Fritz!Box steht, stellt also die optimalen Bedingungen dar (und vermutlich das Limit vom Notebook als Client, da beide Fritz!Boxen mehr leisten könnten).
Raum 2 ist nur einen Raum weiter (Fachwerkwand mit Ziegeln, Gipsputz sowie Holztür dazwischen). Also eigentlich keine große Einschränkung sollte man auf die schnelle denken, doch zeigt sich dort schon ein merkbarer Abfall der Datenraten.
Der Repeater hängt im Obergeschoss im Treppenhaus um dort das WLAN zu verstärken sowie einem PC im Büro eine Verbindung zu ermöglichen (Verbindung Router <> Repeater per WLAN, PC-Anbindung per LAN am Repeater). Hier ist also ebenfalls eine verputzte Fachwerkwand mit Holztür zum Flur sowie einige Meter bis zur Holztreppe (alternativ die mit Gipsplatten verkleidete Holzdecke) dazwischen.
Im Nachhinein fällt mir leider auf, dass ich vollkommen verplant habe, mal 2,4 GHz zu erzwingen. Somit folgt eigentlich ein reiner 5GHz Test…
Im Diagramm sehen wir nun also die Übertragungsraten lesend (= Übertragung vom Router zum Client) und schreibend (= Übertragung vom Client zum Router) über das Notebook (Raum 1+2) bzw. den Repeater (alt: 2400, neu: 1200AX) und dem daran per Gbit-LAN angeschlossenen PC als jeweilige Clients. Da die Synology-NAS per LAN >800Mbit lesend und >500Mbit schreibend ermöglicht, sollte dies eigentlich keine Einschränkung darstellen.
Die oberen 4 Ergebnisse „Raum 2“ könnte man als „Durchschnittsempfang“ bezeichnen, mit Wänden und Schränken zwischen Router und Client. Die Grundmessung erfolgte zwar mit allen möglichen und unmöglichen Smarten Geräten, Handys und Tablets eingeschaltet und somit im WLAN, aber nicht in aktiver Nutzung – also alles im StandBy.
Zwischen der 7590 und der 5590 lässt sich lesend ein Unterschied von 10% ausmachen, schreibend gibt es hier keinen nennenswerten Unterschied.
Zusätzlich habe ich versucht, den Einfluss von anderen WLAN-Geräten zu messen. In dem Scenario mit zusätzlicher Last „wLoad“ wurden über zwei Amazon Echos Radiostreams abgespielt sowie über einen Fernseher ein YouTube-Video. Das dürfte relativ viele kleine Pakete übers WLAN erzeugen, welche aber insgesamt nicht viel Bandbreite benötigen.
Der Einfluss auf das Notebook lag hier bei 3-4% lesend und 5-9% schreibend. Die Tendenz geht zwar nach unten, also Einfluss haben andere Teilnehmer im WLAN, aber je nach eigenem Empfinden kann man das in dieser Größenordnung vielleicht sogar noch unter Messtoleranz laufen lassen. Ein Vergleich wie es ohne MU-MIMO aussehen würde lässt sich zwar nicht so einfach abbilden, aber es scheint eben hervorragend zu funktionieren, sodass mehrerer Geräte bei häufig vorkommender Nutzung wie Streaming nicht nennenswert ins Gewicht fallen.
Beim Wechsel von der 7590 auf die 5590 stellt man mit dem alten Fritz!Repeater 2400 mit erstaunen fest, dass es hier lesend knapp 17% nach vorn geht. Schreibend liegen beide auch hier fast gleich auf, sodass hier tatsächlich vermutet werden kann, die die 5590 etwas besser Senden kann als die 7590. Ob zusätzlich besonders gutes „WLAN-Wetter“ war vermag ich hier nicht zu sagen. Taggleich zur Kombination 5590/2400 getestet wurde auf jeden Fall der neue 1200AX mit eben der 5590. Hier fällt dann auf, dass die Performance im Vergleich zum Fritz!Repeater 2400 besonders schreibend zurück geht. Aufgrund der kleineren Bauform des 1200 AX und der anderen Antennenkonfiguration ist dies aber auch nicht direkt verwunderlich. Um den Repeater soll es hier auch nicht direkt gehen.
Zu guter Letzt noch der Test unter „Optimalbedingungen“ im Raum 1, wobei eben zum Tragen kommt, dass das Notebook maximal 867Mbps unterstützt. Dafür sind die erreichten Datenraten vor allem lesend wirklich gut, und auch hier ist der Einfluss von anderen Teilnehmern gering.
Gleichzeitig sieht man aber auch im Vergleich zu den anderen Ergebnissen (Raum 2), dass trotz „nur“ einer Wand (mit Türöffnung) sowie nur ein paar Metern mehr Entfernung es so ein WLAN echt schwer hat und die Datenrate deutlich sinkt.
Latenz
Wenn man zwei Geräte (Router+Medienkonverter) durch ein Kombigerät ersetzt, fragt man sich natürlich, ob auch die Latenz („Ping“) besser wird.Zum einen ist es – nüchtern betrachtet – so, dass, wenn man auf die Technischen Daten zurückschaut, die Fritz!Box 5590 Fiber intern auch wie „2 Geräte“ aufgebaut ist. Wir erinnern uns, die Fiber-Section hat einen eigenen Soc! ;-) Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass der Einfluss auf die Latenz bei einem passiven Anschluss durch eben das Modem höher ist, als bei einem sehr simplen Medienkonverter hier am aktiven Anschluss, der das Ganze in hochspezialisierter aber ebenso simpler Hardware macht. Genaue angaben zum Genexis konnte ich leider keine Finden, aber bei Medienkonvertern aus der Industrie, wo die Datenblätter etwas detailierter sind, findet man Angaben von 1,3-1,6 Mikrosekunden! (also < 0,0016ms). Ich habe mir wirklich mühe gegeben und die Seite de.packetlosstest.com verwendet, aber das liegt alles innerhalb der Messtoleranz und die 1,6 Mikrosekunden dürften sowieso nicht mit normalen Mitteln und erst recht nicht im Internet messbar sein und auch bei der internen Verarbeitung der Fritz!Box in irgendeiner ähnlichen Form auftreten.
Trotzdem der Vollständigkeit halber. Die Seite de.packetlosstest.com fand ich gut für die Tests, da es nicht nur ein kleiner Ping ist, sondern die Paketgröße und Anzahl der Pakete/Sekunde eingestellt werden kann. Ich habe mich bei diesen beiden Parametern für die Presets „VOIP“ und „720p stream“ entschieden, allerdings die Testdauer auf 60 Sekunden angehoben (und selbstverständlich den Deutschen Server als Ziel gewählt). Wie gehabt sind mehrere Tests durchgeführt und der Mittelwert gebildet worden und dann nach Kombination aus Fritz!Box und Client zusammengefasst. Die Abweichung von 2ms läuft für mich eindeutig unter „Tagesform“ – je nachdem was das Internet noch so zu tun hat außer meinen Pingtest weiterzuleiten ;-D Schön zu sehen ist auch der niedrige „Jitter“, daher die Varianz der einzelnen Paketlaufzeiten (nebenbei waren es beim VOIP-Test 3000 Pakete und beim 720p-Test 17040 Pakete).
Wie gesagt, mit einem passiven Anschluss wo die Daten noch vom Modem gefiltert und entschlüsselt werden müssen (oder was auch immer der Provider da veranstaltet), kann ich mir vorstellen, dass es da etwas mehr Auswirkung der Performance des jeweiligen Fiber-SoC gibt. Aber an einem aktiven Anschluss mit Medienkonverter ist der unterschied meiner Meinung nach nicht wirklich existent.
Stromverbrauch
Für den Stromverbrauch gilt fast das Gleiche wie für die Latenz.Ich habe die Werte über einen Zeitraum von ca. 3 Tagen erfasst (70-100 Std.), um dann den durchschnittlichen Stromverbrauch errechnen zu können. Dabei gibt der Verbrauchsmesser den Gesamtverbrauch auf 1W genau an (0,001kWh) sodass man ab 10 Stunden Aufzeichnung rechnerisch auf eine Auflösung von 0,1W kommt und je näher man den 100 Stunden kommt, desto näher kommt man auch der rechnerischen 0,01W Auflösung.
Bei der 7590 war das DSL-Modem abgeschaltet, ansonsten waren an beiden Fritz!Boxen die gleichen Geräte angeschlossen.
Für die 7590 mit dem Genexis Medienkonverter habe ich einen durchschnittlichen Verbrauch von ca. 11,45W errechnet, wobei etwa 1,5-1,7W auf den Medienkonverter entfallen. Mit angeschlossener externer SSD lag der Durchschnittsverbrauch bei 12,5W.
Für die 5590 habe ich – Überraschung! – 11,52W ermittelt, mit angeschlossener externer SSD 12,49W.
Der Unterschied beider Boxen liegt meiner Meinung nach innerhalb der Messtoleranz, oder die Abweichung könnte ebenso durch unterschiedliche Auslastung entstanden sein. Auch hier denke ich, dass der Einfluss eines Modems statt Medienkonverter deutlich größer ausfallen könnte.
Nebenbei bemerkt – ausgehend von den 12,5W Durchschnittsverbrauch landen wir bei einem Gerät, was bei den meisten Tag und Nacht an sein dürfte bei einem Jahresverbrauch von 110kWh.
Interessant ist der Punkt mit der externen SSD für diejenigen, die ein wirklich sparsames (aber auch Simples) NAS zur Verfügung haben wollen. Eine SSD ist eben nochmals sparsamer als eine HDD und in USB-Form sind beide sowieso sehr Sparsam. Noch weniger geht vielleicht mit einem USB-Stick, aber im Schnitt 1W sind schon echt gut wie ich finde. Der Datenspeicher sollte bei Nichtnutzung irgendwann auch in den Sleepmodus gehen. Als reiner Datenspeicher für ein paar Dokumente im gemeinsamen Zugriff oder das Backup der Urlaubsfotos eine sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt (Stromkosten) günstige alternative denke ich.
DECT
Im Gegensatz zum WLAN – welches hier Repeater benötigt um Stabil(er) zu sein, liefern beide Fritz!Boxen eine ausreichende Signalstärke um ein Telefonieren im EG, im OG (auch in der der Fritz!Box gegenüberliegenden Hausecke!) und im Großteil des (relativ kleinen) Gartens ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Einzig im Nebengebäude wird der Empfang zu schlecht. Hierzu sei aber auch gesagt, dass die Fritz!Box in der Hausecke an der Grundstücksgrenze („links“) hängt und das Signal bis zum Garten („rechts“) sozusagen schon durch das ganze Haus muss (eben die gegenüberliegende Seite – und dann auch noch der Länge nach) und wenn man dann in ca. 25m Entfernung von der Fritz!Box noch die Nebengebäudewand dazwischen packt, ist es halt vorbei..😉IPv6 / Erreichbarkeit von Außen
Das Thema ist leider wie vieles anderes auch viel zu kurz gekommen.In Zeiten der knappen IPv4 Adressen, gehen immer mehr Provider dazu über nur noch Private IPv4-Adressen zu vergeben (Carrier-Grade NAT). So auch hier. Mit steigender IPv6 Unterstützung hat jedes Gerät aber zeitgleich seine eigene öffentliche IPv6 Adresse. Was ist hier also Möglich?
Zugriff per IPv4 über eine Private Adresse geht jedenfalls nicht, so viel steht ohne Zweifel fest.
Das integrierte VPN der Fritz!Box lässt sich bisher laut Fehlermeldung und AVM-Knowledgebase aber leider nur mit IPv4 Nutzen – schade, aber ich denke/hoffe da wird Künftig auch eine IPv6 Unterstützung kommen.
Was immerhin positiv ist, dass bei der Registrierung über das MyFRITZ!-Konto nicht nur die IPv4 sondern auch die öffentliche IPv6 Adresse hinterlegt wird.
Somit funktioniert der Fernzugriff über die IPv6 Adresse und auch die MyFRITZ!-App hat aus dem IPv6-Fähigen Mobilfunknetz von außerhalb Zugriff – natürlich nur wenn man dies alles auch will und den Fernzugriff auf der Fritz!Box freigibt. Das ist doch schon mal ein Anfang, allerdings hatte ich wirklich gehofft, dass auch VPN über die IPv6 Funktioniert. Da man die MyFRITZ!-Adresse für IPv6 auch nicht sozusagen als DynDNS Adresse verwenden kann, muss ich mich da nochmal näher mit beschäftigen (unter IPv4 hätte man einfach eben per NAT auf unterschiedlichen Ports die unterschiedlichen Geräte auf der IP ansprechen können, wenn entsprechend Weiterleitungen eingerichtet sind). Im Zweifelsfall gibt es dann doch eine öffentliche IPv4-Adresse gegen zusätzlichen Geldeinwurf beim Provider.
Sonstiges
Das ist eher 5590-Unspezifisch da es, soweit ich gelesen habe in einem Fritz!OS 7.?? Softwareupdate irgendwo enthalten war und somit alle Fritz!Boxen inzwischen können, welche das aktuelle Fritz!OS erhalten. Aber schön finde ich es, dass LLDP inzwischen unterstützt wird. Somit zeigt der teure Netzwerkmesskasten sogar an, an welchem Port der Fritz!Box ich grade hänge:Und auch der 2,5G Port wird erwartungsgemäß mit „2,5GBASE-T“ausgewiesen ;-)
Über LLDP sollte laut Angaben auch die Mesh-Übersicht gebildet werden, sodass hier künftig auch z.B. weitere Switche – sofern sie ebenfalls LLDP beherrschen –korrekt abgebildet werden sollten (ein dummer Switch ist halt "transparent", sodass dann in der Übersicht steht PC XYZ an LAN1, PC ABC an LAN1, ...; mit LLDP sollte dann der Switch zwischen Fritz!Box und PC XYZ sowie PC ABC abgebildet werden - eine kleine Spielerei für uns Nerds 🤓). Ich habe leider keinen zur Hand, aber mit den Fritz!Repeatern funktioniert das auf jeden Fall hervorragend. Mit den Switchen befindet sich das ganze aktuell noch in den Labor-Versionen vom Fritz!OS, sodass es demnächst wahrscheinlich Final erscheinen sollte.
Fazit
Die Fritz!Box 5590 Fiber kann meiner Meinung nach bei den meisten privaten Anwendungszwecken uneingeschränkt empfohlen werden. Mit der Fiber-Schnittstelle, integriertem Switch, WLAN, Telefonie + DECT sowie der einfachen Möglichkeit eine kleine NAS-Funktion oder Druckerfreigabe über USB zu ermöglichen sind die Fritz!Boxen schon seit langer Zeit die „EiWoMiSäue“ ;-)Die ganzen SmartHome-Funktionen blieben dabei ja auch noch unangetastet von mir (da habe ich ein anderes System). Für manche aber sicher interessant, nicht noch eine Zentrale für ein bisschen Heizungssteuerung oder schaltbare Steckdosen zu benötigen.
Jetzt aber die zweite Frage, lohnt sich der umstieg von einem halbwegs aktuellen Topmodell?
Würde ich ganz klar mit Jein beantworten. Für jemanden der das NAS als Stromsparende Speichermöglichkeit nutzen möchte, die sogar von außen über die MyFRITZ! App erreichbar ist, mag sich vielleicht die deutlich höhere Performance im vergleich zur 7590 lohnen. Vielleicht kann das WiFi AX seine Vorteile ich dichter besiedelten Gebieten besser ausspielen. Aber den einzigen wirklichen Vorteil den ich Persönlich (!) hier in der WLAN-Störungsarmen Umgebung jetzt habe, ist, dass ich mir ein Gerät an der Wand (dabei aber keinen Strom ;-) aber immerhin eine Steckdose und etwas Kabelsalat) spare. Das mag wie im Test geschrieben bei passiven Netzen auch nochmal anders aussehen, aber hier ist es nun Mal so. Das WLAN an sich macht einen etwas Stabileren Eindruck, besonders auf dem Apfel-Telefon habe ich auf der Terasse gefühlt weniger Abbrüche, aber es erfindet das Rad eben auch nicht neu und auch die 7590 hat schon eine gute Performance abgeliefert (die Umstellung von 7390 auf 7590 war da offen gesagt deutlich spürbarer! – also je älter der vorhandene Router, desto lohnenswerter die Umstellung)
Vielleicht mag auch bei höheren Datenraten seitens der Internets die Performancereserve auch dem Routing zugutekommen, aber mit der aktuellen Leitung (200/20) sind beide Boxen weit entfernt von „überfordert“.
Pro:
- Nur ein Gerät und kein zusätzlicher Medienkonverter/Modem erforderlich (sofern vom Provider unterstützt)
- Einfache Konfiguration und Inbetriebnahme – wie von AVM gewohnt
- Stimmiges Gesamtsystem
- Übersichtliche und schnelle GUI
- Einfache WLAN/Gastzugang/Smarthome-Steuerung über Fritz!Fon oder HandyApp
- Einfache Netzerweiterung mit Fritz!Repeatern und Mesh-Konfiguration
- Nochmals etwas bessere und stabilere WLAN-Abdeckung und Performance als die 7590
- WiFi-6 „AX“ mit hohen Datenraten Möglich
- Per IPv6 immerhin Zugriff über die MyFRITZ!-App von außen
- Relativ hohes Preisniveau – allerdings mit der 7590 AX zurzeit gleichauf, daher kommt es immerhin nicht teurer eine „Fiber“-Box statt einer DSL-Box zu kaufen
- Kein WiFi-6E (wenn man sich allerdings die wenigen Produkte der Konkurrenz anschaut scheint dies ein ordentlicher Preistreiber und auch Stromfresser zu sein daher eher „Neutral“)
- ISDN wurde eingespart (vermutlich für 90% der Nutzer uninteressant nur bei bestehenden Anlagen)
- Per IPv6 leider kein VPN möglich (um die Private IPv4 zu umgehen)
Langes Fazit kurz: Bei anstehender Neuanschaffung ist es definitiv zu empfehlen, die Fritz!Box passend zum Anschluss zu kaufen, aber wenn die vorhandene Hardware noch nicht allzu alt ist, sollte eben genauer abgewogen werden, ob sich ein umstieg und die damit verbundenen Kosten lohnen. Empfehlenswert ist das Fiber-Topmodell auf jeden Fall!
Ich bedanke mich recht herzlich für das Lesen und nochmals bei AVM und hardwareLUXX für die Fritz!Box und zolle noch größeren Respekt als zuvor den Redakteuren und vor allem Testern hier, welche das Beruflich machen. Der Test und das schreiben hat wirklich Spaß gemacht, aber wenn man darin ungeübt ist, fallen einem beim Auswerten und schreiben immer wieder irgendwelche Sachen ein "hättest du dies mal anders gemacht" "warum hast du daundda nicht dran gedacht.." und so weiter. Dennoch hoffe ich euch mit genügend Informationen hier versorgt zu haben, auch wenn an der ein- oder anderen Ecke leider etwas fehlt (zumindest Gedanklich bei mir)
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