Einführung
Dieser Thread soll das Know How fuer den Anfang mit Linux bieten.
Vorneweg schon einmal, um den fragenden Gesichtern eine Antwort zu geben, Windows Programme laufen generell NICHT auf Linux, aber es gibt generell vergleichbare Software fuer Linux. Manche Windowsprgramme/Spiele lassen sich unter Linux auch emulieren.
Anders als Windows ist Linux modularer und transparenter aufgebaut. Somit liegt es klar auf der Hand, dass das Betriebssystem komplizierter ist, da man anders, als in Windows auch hinter die "Fassade" schauen kann, und so gut wie alles veraendern kann.
Das bietet den Vorteil sein System an einen besser anzupassen, aber es werden so auch schneller Sicherheitsluecken erkannt, die jeder in der Community melden und auch schließen kann.
Der Nachteil liegt aber auch klar auf der Hand, naemlich, dass man nicht wie bei Windows einfach CD rein OS an realisieren kann.
Viele von euch werden auch schonmal das wort UNIX gehoert haben. Linux ist auch eine Art UNIX, es ist ein Unix Derivat. Eine Alternative zu Linux ist z.B. BSD-Unix oder Solaris. Es wurde auf Amerikanischen Universitaeten entwickelt und ist auch voellig kostenlos.
1. Wahl der Distribution
Bevor man ueberhaupt mit Linux anfaengt, muss man sich erstmal fuer eine Linux Distribution entscheiden. Man unterscheidet hauptsaechlich zwischen Ditribution und Metadistribution.
Den Unterschied erkennt man am einfachsten an den gleich aufgezeigten Beispielen.
SUSE Linux
+sehr einfach zu bedienen dank Yast2
+gute Hardwareerkennung
+AMD64 Support
-nicht sehr modular, zuviel vorgegeben
-versucht Windows vorzugaukeln, was leider das Konzept von Linux verfehlt
3D-Treiber : Nvidia Paket mitgeliefert, Ati selbst installieren
www.suse.de
Preis: 89€ mit 2xDVD's , Installationssupport, Handbuch
Mandrakelinux
+einfach zu bedienen
+gute Hardwareerkennung
-nicht sehr modular
-nicht so komfortabel, als Yast2
3D-Treiber: Herstellertreiber
www.linux-mandrake.com/
Preis: ca.50€, und somit eine echte Alternative zu Suse
Fedora 7
+leicht zu bedienen
-Hardwareerkennung schlechter, als die von Suse
3D-Treiber : offiziel nicht moeglich, mit den neuen Nvidia 60xx ist die Treiberinstallation moeglich.
Paketsystem: RPM
Internet: fedora.redhat.com
Installation: http://mirrors.fedoraproject.org/publiclist/Fedora/7/
Preis: 0€ Internet Installation
Kontakt: Web: http://www.fedoraforum.de IRC: #fedora-de
Red Hat
Red Hat kann man mit Fedora vergleichen. Es ist sozusagen der große Bruder von Fedora. Es wird grundsaetzlich als Enterprise fuer Firmen angeboten. Fedora hat ca. den gleichen Funktionsumfang, ist allerdings nicht Enterprise und somit die Betateststation fuer Red Hat.
Debian
+gut konfigurierbar
+riesige Unterstuetzung durch irc, foren etc.
+gut fuer Server geeignet, sicher
+riesige Paketauswahl
+es gibt eine komplett getestete und eine "unstable" betaversion
-nicht fuer Totaleinsteiger geeignet
3D-Treiber fuer ATI und Nvidia muessen von Hand installiert werden
www.debian.org
Kontakt: Web: http://www.debianforum.de IRC: #debian.de
Preis: 0€ Internet Installation
Gentoo Linux (Metadistribution)
+sehr konfigurierbar
+exorbiant tolles Paketmanaging
+sehr modular aufgebaut
+sehr tolles Installations und Konfigurationshowto auf der Webseite
und ein gutes Forum
+AMD64 Support
-nichts fuer Totaleinsteiger
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind im Paketmanager
www.gentoo.org
Kontakt: Web: forums.gentoo.org / http://www.gentooforum.de/ IRC: #gentoo.de
Preis: 0€ Internet Installation
LFS (Handbuch)
LFS unterscheidet sich grundlegend von anderen Distributionen, da die Distribution lediglich aus einem Handbuch besteht, in welcher der User instruiert wird, wie er die Linuxpakete übersetzen muss (Reihenfolge etc.), sprich ein Gentoo ohne Paketmanager.
+man lernt Einiges (jeder Schritt wird erklärt)
+1a Howto
+Schnelll
-kein Paketmanager (man kann allerdings einen Logger installieren, der das deinstallieren vereinfacht (z.B. paco)); trotzdem sehr sehr aufwändig, da man alle dependencies manuell erfüllen muss
-nichts für Anfänger
Preis: 0€ Internet Installation
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren
http://www.linuxfromscratch.org/
Ubuntu (basierend auf Debian)
+gut konfigurierbar
+riesige Unterstuetzung durch irc, foren etc.
+riesige Paketauswahl
+es gibt eine komplett getestete und eine "unstable" betaversion
Preis: 0€
Paketsystem: Apt-Get
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren oder durch apt-get zu finden
http://www.ubuntulinux.org/
Kontakt: Web: http://www.ubuntuusers.de IRC: #ubuntu.de
Ubuntu erfreut sich immer größerer Beliebtheit und bietet alle Vorteile eines Debian Systems unterstützt durch schöne GUIs. Richtig ist, dass es unter Ubuntu kein KDE gibt, falsch ist es das es nicht leicht möglich ist KDE zu installieren. Installiert man KDE so hat man nun Kubuntu und nicht Ubuntu, was aber im Grunde genommen aufs selbe rauskommt.
Mein persönliche Favorit!
Lunar Linux
+schnell, flexibel
+kompilieren vom Sourcecode (Anpassung)
+es gibt ein paar Wizards in Richtung Compileroptionen (Optimierung)
-kompilieren von Sourcecode (zeitaufwändig)
-ähnlich schwer/ leicht wie Debian
Preis: 0€
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren
www.lunar-linux.org
Lunar Linux ist eine ziemlich neue Distribution und stellt eine Alternative zu Gentoo dar. Die deutsche Community wird zurzeit aufgebaut.
BSD (eine Linux Alternative)
BSD ist ein anderes auf x86 Computern (das sind die ganz normalen PC's) lauffähiges Unix. Zwischen der Linux und der BSD Gemeinde gibt es schon lange einen Glaubenskrieg. BSD ist dank KDE auch Desktopgeeignet; allerdings muss man sagen, dass nochmal weniger Hardware unterstützt wird. Viele Programme werden für Linux entwickelt und dann auf BSD portiert. Wer sich jetzt die Frage stellt, welches schneller ist kann so gesehen keine Antwort bekommen, da man bei beiden Systemenen sehr viel Konfigurationsspielraum besitzt, welche das System beschleunigen oder verlangsamen. Jedoch ging in einem BSD Forum die Meinung um, dass Linux einen Tick schneller sei als BSD. Das Prinzip des Quellcodekompilierens, wie es das in Gentoo gibt ist eine Idee die aus der BSD Welt stammt.
Wenn man von Linux spricht spricht man im allgemeinem nur vom Kernel. Das Betriebssystem ist streng gesehen nur eine Sammlung von Tools GNU. Bei BSD ist das anders. Dort ist dies eine Einheit.
Folgende große BSD'S gibt es.
-OpenBSD (Sicherheit, Freiheit, Serverumgebung)
-FreeBSD (Das DesktopBSD) Dazu gibt es Freesbie als LiveCD
-NetBSD eine weitere Variante welches dazwischen einzuordnen ist
2. Installieren von Software
Grundlegend anders als bei Windows unterhält jede Linuxdistribution eine Installationsdatenbank, mit der man Software installieren kann. Das Konzept ist das folgende: Ein Systembenutzer, der z.b. das Chatprogramm X-Chat installieren möchte muss nicht wie bei Windows extra das Programm im Internet suchen, es dann manuell herunterladen und es dann installieren sondern er sagt seinem Betriebssystem lediglich, dass er das Programm haben möchte, und schon installiert der Paketmanager (so ist die Installationsdatenbank genannt) das genannte Programm vollautomatisch, in das richtige Verzeichnis und alles ist unter Dach und Fach. Nun kann man genauso mit einer Zeile das Programm, löschen, oder es auf den neuesten Stand bringen. Genauso kann man mit nur einer Zeile das ganze System auf den neuesten Stand bringen. Nun fragt sich der aufmerksame Leser natürlich, was passiert, wenn ein Programm dort nicht zu finden ist. In dieser Situation hat man immer noch die Möglichkeit das Programm manuell nachzuinstallieren. Bei den meisten Paketmanagern ist es sogar möglich das Programm dort bekanntzumachen, damit man es danach auch wieder komfortabel durch den Paketmanager löschen kann. Viel wichtiger ist eine Bekanntschaft im Paketmanager aber, dass dieser "weiß", dass das Programm installiert ist. Würde er das nicht wissen, würde er z.B. bei einer Abhängigkeitenprüfung also wenn man ein Programm installieren möchte für das ein anderes schon vorhanden sein muss eine Fehlermeldung ausgeben, da er das Programm nicht finden würde.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Paketmanager ein wichtiger Bestandteil, vlt. sogar der wichtigste Bestandteil einer Distribution ist. Am bekanntesten sind folgende Paketmanager:
RPM:
Das RPM Paketformat kommt bei Suse, RedHat und Co. zum Einsatz. Für dieses Format stehen viele Paketmanager zur Verfügung. Einer ist z.B. Yast von Suse. RPM Pakete gibt es als vorkompilierte Binary oder als Quellcodepaket.
Apt:
Apt wird von vielen als der mächtigste Paketmanager angesehen. Mit ihm ist fast alles möglich. Debian und alle darauf aufbauenden Distributionen verwenden Apt. Apt wird meist durch die Konsole bedient es gibt aber auch viele GUIs für das Einsteigerfreundlichere Installieren. Dies sind unter anderem: Aptitude und Synaptic.
Apt umfasst eine mächtige Datenbank an Programmen und trotzdem ist es einfach eigens kompilierte Programme dort einzufügen bzw. diese dem Paketmanager vertraut machen.
Portage:
Das Portageprinzip kommt ursprünglich aus der BSD Welt. Portage ist der Paketmanager von der SourceDistribution Gentoo. Portage ist ein Paketmanager wie jeder andere auch, aber er beinhaltet zum installieren nicht die fertigen Pakete sondern "nur" Scripts zum kompilieren der einzelnen Pakete, d.h. die Programme werden dann automatisch auf dem heimischen Computer lokal kompiliert.
3. Hardwaresupport
Generell gibt es fuer Linux schon Support fuer die gaengigste Hardware.
Nvidiakarten werden hervorragend unterstützt, auch Spiele. Bei Atikarten gibt es im 3D Bereich noch ein paar Probleme. Audigykarten sind genauso wie unter Windows (bei den schrecklichen Windowstreibern läuft die Audigy imho unter Linux sogar besser) zu benutzen, die X-Fi Karten im Gegensatz noch gar nicht und in absehbarer Zukunft auch nicht. (Stand August 2007)
4. Softwaresupport
Wie schon oben gesagt, funktionieren Windows Programme generell nicht unter Linux.
Es gibt aber auch Emulator fuer Linux, die es erlauben, Windows Programme auf Linux einzusetzen. Hier ist aber immer ein Performancerueckgang zu verpueren, außerdem funktioniert nur ein sporadischer Teil der Windows Software.
Wine
Der Standard Windows Emulator www.winehq.com
"Wine is not an Emulator" auch das muss man sich oft anhören, allerdings wird er hier als solcher betrachtet.
Preis: 0€
Cedega 6.0
Basierend auf einem alten Wine Kern der Kommerzielle
Windows Spiele Emulator fuer Linux; fairerweise muss man fuer Wine sagen, dass es bei manchen Spielen sogar besser laeuft, als Cedega.
www.transgaming.com
Preis: 15€ (es gibt noch eine CVS Version, welche aber kein Support fuer Kopierschuetze hat -> umsonst)
Codeweavers Wine
Support fuer Microsofts Office www.codeweavers.com
Preis: 70€
Programme, die fuer Linux entwickelt und kompiliert wurden, laufen "native".
Deswegen unterscheidet man grundlegend native und emulated Software.
Pendants der gängigsten Windows Tools
Wenn man aber Linux verwendet, sieht man, dass es eine riesige Fuelle an "native" Programmen gibt, sodass Windows Programme nicht mehr vonnoeten sind.
*: nur fuer Linux
**:leicht vermindeter Funktionsumfang
Browser: Firefox, Mozilla, Opera, Konqueror*,
Mail Clienten: Thunderbird, KMail*,
Office Suiten: OpenOffice, KOffice*,
ICQ-Clients: SIM*, Pidgin**, Kopete*, LICQ*,
Telefonclients:Teamspeak2, Skype**,
Brennprogramme:K3B*,
Spiele:Neverwinter Nights, Die UT Reihe und die Quake Reihe,Doom3, ET,
5.Grafisches System
Was bei Windows schon komplett eingebettet ist, ist bei Linux modular verfuegbar -> das grafische System. Wenn man es nicht installiert, hat man "nur" eine Konsole, auf der man arbeitet.
Fuer viele Anwender reicht das auch aus.
Wer jedoch ein Fenstersystem, wie unter Windows haben moechte, der muss sich das grafische System und einen Windowmanager -> Desktop Envornment installieren.
Das grafische Grundsystem
X.org
ein System aufgespalten aus Xfree 4.3 .
Man munkelt, dass X.org leicht schneller sei, als XFree 4.4.
Seit der Version 6.8 unterstuetzt X.org nun auch "echtes" Alphablending. D.h. , dass transparente Fenster nun, wenn vorhanden von einer Grafikkarte beschleunigt werden, was die CPU sehr entlastet.
Seit Version 7.0 kommt X.org auch mit dem AIGLX Layer, wodurch die Benutzung von Compiz und Beryl auch ohne Nvidiakarte (die die Compositeextension direkt im Treiber haben) einfacher möglich.
Wm's & De's
hier erstmal die 2 bekanntesten
KDE basierend auf qt
+riesiger Funktionsumfang
+Aussehen
-+ "Klickibunti"
-speicherfressend
Gnome basierend auf gtk
+großer Funktionsumfang
+Aussehen
-leicht speicherfressend
-etwas schwerer zu bedienen als KDE
(freunde des experimentierens können auch mal gnome mit luminocity betreiben und staunen, was alles möglich ist )
Fluxbox/ Blackbox
+exzellent konfigurierbar, und anpassungsfaehig, da keine software mitgeliefert
+viele intelligente Features, die das Arbeiten angenehmer und schneller machen (z.b. Tabbing)
-nichts fuer einsteiger, da keine einstellungsmenues
XFCE 4
+sehr gut konfigurierbar
+schoenes design von grund auf
+schlank
+compositeünterstützung
-nichts fuer totaleinsteiger, da keine integritaet zum restl. system geliefert
Enlightenment DR17
was man auf dem foto nicht sieht; der hintergrund bewegt sich opengl beschleunigt
+extrem schnell
+schönes desig von grund auf und up2date funktionen (composite, opengl)
+schlank
+noch Alpha
-nichts fuer totaleinsteiger, da keine integritaet zum restl. system geliefert
Kontakt zur Linuxwelt
Wer fragen hat oder einfach über Linux plaudern will ist hervorragend im IRC Chat aufgehoben. Das IRC Net Freenode (irc.freenode.net) ist DAS Opensourcenetz der Distributionen. Oben bei den Distributionen ist der jeweilige IRC Channel zu finden.
FAQ's
-Gibt es ein Linux Lernbuch ?
-Nein, es gibt kein allwissendes Lernbuch fuer Linux.
Es bewährt sich "Learning by doing" und "Probieren geht ueber Studieren), wer trotzdem das eine oder andere nachlesen moechte, sollte hier schauen http://www.kofler.cc
-Ich haette gerne ein Grafikkarten 3D-Treiber Tutorial
-Sorry, aber durch die verschiedenen Distributionen ist es unmoeglich eine allgemeine FAQ zu erstellen, ich werde aber bei jeder Distribution punktuell darauf eingehen.
Abschluss.
Jeder der Linux verwenden moechte, sollte lernen, dass man eine Frage nicht einfach so in ein Forum hauen sollte, bevor man nicht vorher gegoogelt oder woanders geschaut hat, da durch die Transparenz von Linux ziemlich viele Fragen schon vorher geklaert wurden und man erkennen kann, ob man genau das gleiche Problem hat, denn es nervt irgendwann, 10x die gleiche Frage beantworten zu muessen. Auch der Befehl man "Application" bringt Licht ins dunkel.
So jetzt ist es schon spaet und ich gehe schlafen, morgen werde ich mich weiter mit dem thread befassen und diesen Post ergaenzen. Verbesserungsvorschlaege bitte als PM. thx
Links im Anhang:
www.linuxforen.de
www.fili4l.de
www.lynucs.org/index.php?p=featured
http://www.gnu.de/gpl-ger.html
http://www.linux-infopage.de/
http://www.linuxfibel.de/default.htm
danke an unimatrix fuer tatkraeftige unterstuetzung
Dieser Thread soll das Know How fuer den Anfang mit Linux bieten.
Vorneweg schon einmal, um den fragenden Gesichtern eine Antwort zu geben, Windows Programme laufen generell NICHT auf Linux, aber es gibt generell vergleichbare Software fuer Linux. Manche Windowsprgramme/Spiele lassen sich unter Linux auch emulieren.
Anders als Windows ist Linux modularer und transparenter aufgebaut. Somit liegt es klar auf der Hand, dass das Betriebssystem komplizierter ist, da man anders, als in Windows auch hinter die "Fassade" schauen kann, und so gut wie alles veraendern kann.
Das bietet den Vorteil sein System an einen besser anzupassen, aber es werden so auch schneller Sicherheitsluecken erkannt, die jeder in der Community melden und auch schließen kann.
Der Nachteil liegt aber auch klar auf der Hand, naemlich, dass man nicht wie bei Windows einfach CD rein OS an realisieren kann.
Viele von euch werden auch schonmal das wort UNIX gehoert haben. Linux ist auch eine Art UNIX, es ist ein Unix Derivat. Eine Alternative zu Linux ist z.B. BSD-Unix oder Solaris. Es wurde auf Amerikanischen Universitaeten entwickelt und ist auch voellig kostenlos.
1. Wahl der Distribution
Bevor man ueberhaupt mit Linux anfaengt, muss man sich erstmal fuer eine Linux Distribution entscheiden. Man unterscheidet hauptsaechlich zwischen Ditribution und Metadistribution.
Den Unterschied erkennt man am einfachsten an den gleich aufgezeigten Beispielen.
SUSE Linux
+sehr einfach zu bedienen dank Yast2
+gute Hardwareerkennung
+AMD64 Support
-nicht sehr modular, zuviel vorgegeben
-versucht Windows vorzugaukeln, was leider das Konzept von Linux verfehlt
3D-Treiber : Nvidia Paket mitgeliefert, Ati selbst installieren
www.suse.de
Preis: 89€ mit 2xDVD's , Installationssupport, Handbuch
Mandrakelinux
+einfach zu bedienen
+gute Hardwareerkennung
-nicht sehr modular
-nicht so komfortabel, als Yast2
3D-Treiber: Herstellertreiber
www.linux-mandrake.com/
Preis: ca.50€, und somit eine echte Alternative zu Suse
Fedora 7
+leicht zu bedienen
-Hardwareerkennung schlechter, als die von Suse
3D-Treiber : offiziel nicht moeglich, mit den neuen Nvidia 60xx ist die Treiberinstallation moeglich.
Paketsystem: RPM
Internet: fedora.redhat.com
Installation: http://mirrors.fedoraproject.org/publiclist/Fedora/7/
Preis: 0€ Internet Installation
Kontakt: Web: http://www.fedoraforum.de IRC: #fedora-de
Red Hat
Red Hat kann man mit Fedora vergleichen. Es ist sozusagen der große Bruder von Fedora. Es wird grundsaetzlich als Enterprise fuer Firmen angeboten. Fedora hat ca. den gleichen Funktionsumfang, ist allerdings nicht Enterprise und somit die Betateststation fuer Red Hat.
Debian
+gut konfigurierbar
+riesige Unterstuetzung durch irc, foren etc.
+gut fuer Server geeignet, sicher
+riesige Paketauswahl
+es gibt eine komplett getestete und eine "unstable" betaversion
-nicht fuer Totaleinsteiger geeignet
3D-Treiber fuer ATI und Nvidia muessen von Hand installiert werden
www.debian.org
Kontakt: Web: http://www.debianforum.de IRC: #debian.de
Preis: 0€ Internet Installation
Gentoo Linux (Metadistribution)
+sehr konfigurierbar
+exorbiant tolles Paketmanaging
+sehr modular aufgebaut
+sehr tolles Installations und Konfigurationshowto auf der Webseite
und ein gutes Forum
+AMD64 Support
-nichts fuer Totaleinsteiger
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind im Paketmanager
www.gentoo.org
Kontakt: Web: forums.gentoo.org / http://www.gentooforum.de/ IRC: #gentoo.de
Preis: 0€ Internet Installation
LFS (Handbuch)
LFS unterscheidet sich grundlegend von anderen Distributionen, da die Distribution lediglich aus einem Handbuch besteht, in welcher der User instruiert wird, wie er die Linuxpakete übersetzen muss (Reihenfolge etc.), sprich ein Gentoo ohne Paketmanager.
+man lernt Einiges (jeder Schritt wird erklärt)
+1a Howto
+Schnelll
-kein Paketmanager (man kann allerdings einen Logger installieren, der das deinstallieren vereinfacht (z.B. paco)); trotzdem sehr sehr aufwändig, da man alle dependencies manuell erfüllen muss
-nichts für Anfänger
Preis: 0€ Internet Installation
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren
http://www.linuxfromscratch.org/
Ubuntu (basierend auf Debian)
+gut konfigurierbar
+riesige Unterstuetzung durch irc, foren etc.
+riesige Paketauswahl
+es gibt eine komplett getestete und eine "unstable" betaversion
Preis: 0€
Paketsystem: Apt-Get
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren oder durch apt-get zu finden
http://www.ubuntulinux.org/
Kontakt: Web: http://www.ubuntuusers.de IRC: #ubuntu.de
Ubuntu erfreut sich immer größerer Beliebtheit und bietet alle Vorteile eines Debian Systems unterstützt durch schöne GUIs. Richtig ist, dass es unter Ubuntu kein KDE gibt, falsch ist es das es nicht leicht möglich ist KDE zu installieren. Installiert man KDE so hat man nun Kubuntu und nicht Ubuntu, was aber im Grunde genommen aufs selbe rauskommt.
Mein persönliche Favorit!
Lunar Linux
+schnell, flexibel
+kompilieren vom Sourcecode (Anpassung)
+es gibt ein paar Wizards in Richtung Compileroptionen (Optimierung)
-kompilieren von Sourcecode (zeitaufwändig)
-ähnlich schwer/ leicht wie Debian
Preis: 0€
3D-Treiber: Ati und Nvidia 3D-Treiber sind manuell zu installieren
www.lunar-linux.org
Lunar Linux ist eine ziemlich neue Distribution und stellt eine Alternative zu Gentoo dar. Die deutsche Community wird zurzeit aufgebaut.
BSD (eine Linux Alternative)
BSD ist ein anderes auf x86 Computern (das sind die ganz normalen PC's) lauffähiges Unix. Zwischen der Linux und der BSD Gemeinde gibt es schon lange einen Glaubenskrieg. BSD ist dank KDE auch Desktopgeeignet; allerdings muss man sagen, dass nochmal weniger Hardware unterstützt wird. Viele Programme werden für Linux entwickelt und dann auf BSD portiert. Wer sich jetzt die Frage stellt, welches schneller ist kann so gesehen keine Antwort bekommen, da man bei beiden Systemenen sehr viel Konfigurationsspielraum besitzt, welche das System beschleunigen oder verlangsamen. Jedoch ging in einem BSD Forum die Meinung um, dass Linux einen Tick schneller sei als BSD. Das Prinzip des Quellcodekompilierens, wie es das in Gentoo gibt ist eine Idee die aus der BSD Welt stammt.
Wenn man von Linux spricht spricht man im allgemeinem nur vom Kernel. Das Betriebssystem ist streng gesehen nur eine Sammlung von Tools GNU. Bei BSD ist das anders. Dort ist dies eine Einheit.
Folgende große BSD'S gibt es.
-OpenBSD (Sicherheit, Freiheit, Serverumgebung)
-FreeBSD (Das DesktopBSD) Dazu gibt es Freesbie als LiveCD
-NetBSD eine weitere Variante welches dazwischen einzuordnen ist
2. Installieren von Software
Grundlegend anders als bei Windows unterhält jede Linuxdistribution eine Installationsdatenbank, mit der man Software installieren kann. Das Konzept ist das folgende: Ein Systembenutzer, der z.b. das Chatprogramm X-Chat installieren möchte muss nicht wie bei Windows extra das Programm im Internet suchen, es dann manuell herunterladen und es dann installieren sondern er sagt seinem Betriebssystem lediglich, dass er das Programm haben möchte, und schon installiert der Paketmanager (so ist die Installationsdatenbank genannt) das genannte Programm vollautomatisch, in das richtige Verzeichnis und alles ist unter Dach und Fach. Nun kann man genauso mit einer Zeile das Programm, löschen, oder es auf den neuesten Stand bringen. Genauso kann man mit nur einer Zeile das ganze System auf den neuesten Stand bringen. Nun fragt sich der aufmerksame Leser natürlich, was passiert, wenn ein Programm dort nicht zu finden ist. In dieser Situation hat man immer noch die Möglichkeit das Programm manuell nachzuinstallieren. Bei den meisten Paketmanagern ist es sogar möglich das Programm dort bekanntzumachen, damit man es danach auch wieder komfortabel durch den Paketmanager löschen kann. Viel wichtiger ist eine Bekanntschaft im Paketmanager aber, dass dieser "weiß", dass das Programm installiert ist. Würde er das nicht wissen, würde er z.B. bei einer Abhängigkeitenprüfung also wenn man ein Programm installieren möchte für das ein anderes schon vorhanden sein muss eine Fehlermeldung ausgeben, da er das Programm nicht finden würde.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Paketmanager ein wichtiger Bestandteil, vlt. sogar der wichtigste Bestandteil einer Distribution ist. Am bekanntesten sind folgende Paketmanager:
RPM:
Das RPM Paketformat kommt bei Suse, RedHat und Co. zum Einsatz. Für dieses Format stehen viele Paketmanager zur Verfügung. Einer ist z.B. Yast von Suse. RPM Pakete gibt es als vorkompilierte Binary oder als Quellcodepaket.
Apt:
Apt wird von vielen als der mächtigste Paketmanager angesehen. Mit ihm ist fast alles möglich. Debian und alle darauf aufbauenden Distributionen verwenden Apt. Apt wird meist durch die Konsole bedient es gibt aber auch viele GUIs für das Einsteigerfreundlichere Installieren. Dies sind unter anderem: Aptitude und Synaptic.
Apt umfasst eine mächtige Datenbank an Programmen und trotzdem ist es einfach eigens kompilierte Programme dort einzufügen bzw. diese dem Paketmanager vertraut machen.
Portage:
Das Portageprinzip kommt ursprünglich aus der BSD Welt. Portage ist der Paketmanager von der SourceDistribution Gentoo. Portage ist ein Paketmanager wie jeder andere auch, aber er beinhaltet zum installieren nicht die fertigen Pakete sondern "nur" Scripts zum kompilieren der einzelnen Pakete, d.h. die Programme werden dann automatisch auf dem heimischen Computer lokal kompiliert.
3. Hardwaresupport
Generell gibt es fuer Linux schon Support fuer die gaengigste Hardware.
Nvidiakarten werden hervorragend unterstützt, auch Spiele. Bei Atikarten gibt es im 3D Bereich noch ein paar Probleme. Audigykarten sind genauso wie unter Windows (bei den schrecklichen Windowstreibern läuft die Audigy imho unter Linux sogar besser) zu benutzen, die X-Fi Karten im Gegensatz noch gar nicht und in absehbarer Zukunft auch nicht. (Stand August 2007)
4. Softwaresupport
Wie schon oben gesagt, funktionieren Windows Programme generell nicht unter Linux.
Es gibt aber auch Emulator fuer Linux, die es erlauben, Windows Programme auf Linux einzusetzen. Hier ist aber immer ein Performancerueckgang zu verpueren, außerdem funktioniert nur ein sporadischer Teil der Windows Software.
Wine
Der Standard Windows Emulator www.winehq.com
"Wine is not an Emulator" auch das muss man sich oft anhören, allerdings wird er hier als solcher betrachtet.
Preis: 0€
Cedega 6.0
Basierend auf einem alten Wine Kern der Kommerzielle
Windows Spiele Emulator fuer Linux; fairerweise muss man fuer Wine sagen, dass es bei manchen Spielen sogar besser laeuft, als Cedega.
www.transgaming.com
Preis: 15€ (es gibt noch eine CVS Version, welche aber kein Support fuer Kopierschuetze hat -> umsonst)
Codeweavers Wine
Support fuer Microsofts Office www.codeweavers.com
Preis: 70€
Programme, die fuer Linux entwickelt und kompiliert wurden, laufen "native".
Deswegen unterscheidet man grundlegend native und emulated Software.
Pendants der gängigsten Windows Tools
Wenn man aber Linux verwendet, sieht man, dass es eine riesige Fuelle an "native" Programmen gibt, sodass Windows Programme nicht mehr vonnoeten sind.
*: nur fuer Linux
**:leicht vermindeter Funktionsumfang
Browser: Firefox, Mozilla, Opera, Konqueror*,
Mail Clienten: Thunderbird, KMail*,
Office Suiten: OpenOffice, KOffice*,
ICQ-Clients: SIM*, Pidgin**, Kopete*, LICQ*,
Telefonclients:Teamspeak2, Skype**,
Brennprogramme:K3B*,
Spiele:Neverwinter Nights, Die UT Reihe und die Quake Reihe,Doom3, ET,
5.Grafisches System
Was bei Windows schon komplett eingebettet ist, ist bei Linux modular verfuegbar -> das grafische System. Wenn man es nicht installiert, hat man "nur" eine Konsole, auf der man arbeitet.
Fuer viele Anwender reicht das auch aus.
Wer jedoch ein Fenstersystem, wie unter Windows haben moechte, der muss sich das grafische System und einen Windowmanager -> Desktop Envornment installieren.
Das grafische Grundsystem
X.org
ein System aufgespalten aus Xfree 4.3 .
Man munkelt, dass X.org leicht schneller sei, als XFree 4.4.
Seit der Version 6.8 unterstuetzt X.org nun auch "echtes" Alphablending. D.h. , dass transparente Fenster nun, wenn vorhanden von einer Grafikkarte beschleunigt werden, was die CPU sehr entlastet.
Seit Version 7.0 kommt X.org auch mit dem AIGLX Layer, wodurch die Benutzung von Compiz und Beryl auch ohne Nvidiakarte (die die Compositeextension direkt im Treiber haben) einfacher möglich.
Wm's & De's
hier erstmal die 2 bekanntesten
KDE basierend auf qt
+riesiger Funktionsumfang
+Aussehen
-+ "Klickibunti"
-speicherfressend
Gnome basierend auf gtk
+großer Funktionsumfang
+Aussehen
-leicht speicherfressend
-etwas schwerer zu bedienen als KDE
(freunde des experimentierens können auch mal gnome mit luminocity betreiben und staunen, was alles möglich ist )
Fluxbox/ Blackbox
+exzellent konfigurierbar, und anpassungsfaehig, da keine software mitgeliefert
+viele intelligente Features, die das Arbeiten angenehmer und schneller machen (z.b. Tabbing)
-nichts fuer einsteiger, da keine einstellungsmenues
XFCE 4
+sehr gut konfigurierbar
+schoenes design von grund auf
+schlank
+compositeünterstützung
-nichts fuer totaleinsteiger, da keine integritaet zum restl. system geliefert
Enlightenment DR17
was man auf dem foto nicht sieht; der hintergrund bewegt sich opengl beschleunigt
+extrem schnell
+schönes desig von grund auf und up2date funktionen (composite, opengl)
+schlank
+noch Alpha
-nichts fuer totaleinsteiger, da keine integritaet zum restl. system geliefert
Kontakt zur Linuxwelt
Wer fragen hat oder einfach über Linux plaudern will ist hervorragend im IRC Chat aufgehoben. Das IRC Net Freenode (irc.freenode.net) ist DAS Opensourcenetz der Distributionen. Oben bei den Distributionen ist der jeweilige IRC Channel zu finden.
FAQ's
-Gibt es ein Linux Lernbuch ?
-Nein, es gibt kein allwissendes Lernbuch fuer Linux.
Es bewährt sich "Learning by doing" und "Probieren geht ueber Studieren), wer trotzdem das eine oder andere nachlesen moechte, sollte hier schauen http://www.kofler.cc
-Ich haette gerne ein Grafikkarten 3D-Treiber Tutorial
-Sorry, aber durch die verschiedenen Distributionen ist es unmoeglich eine allgemeine FAQ zu erstellen, ich werde aber bei jeder Distribution punktuell darauf eingehen.
Abschluss.
Jeder der Linux verwenden moechte, sollte lernen, dass man eine Frage nicht einfach so in ein Forum hauen sollte, bevor man nicht vorher gegoogelt oder woanders geschaut hat, da durch die Transparenz von Linux ziemlich viele Fragen schon vorher geklaert wurden und man erkennen kann, ob man genau das gleiche Problem hat, denn es nervt irgendwann, 10x die gleiche Frage beantworten zu muessen. Auch der Befehl man "Application" bringt Licht ins dunkel.
So jetzt ist es schon spaet und ich gehe schlafen, morgen werde ich mich weiter mit dem thread befassen und diesen Post ergaenzen. Verbesserungsvorschlaege bitte als PM. thx
Links im Anhang:
www.linuxforen.de
www.fili4l.de
www.lynucs.org/index.php?p=featured
http://www.gnu.de/gpl-ger.html
http://www.linux-infopage.de/
http://www.linuxfibel.de/default.htm
danke an unimatrix fuer tatkraeftige unterstuetzung
Zuletzt bearbeitet: