- top11. Grundlagen:
- 1.01 Was sind die Vorteile/Nachteile einer WaKü?
- 1.02 Welche Gefahren bestehen bei einer WaKü?
- 1.03 Was brauche ich alles für eine WaKü?
- 1.04 Was kostet eine WaKü?
- 1.05 Was muss ich beim Zusammenbau einer WaKü beachten?
- 1.06 Was soll man alles mit Wasser kühlen?
- 1.07 In welcher Reihenfolge soll ich die WaKü verschlauchen?
- 1.08 Wie gut sind WaKü-Fertig-Sets, All-in-One-Systeme und externe WaKü-Sets?
- 1.09 Wie befülle oder leere ich den Kreislauf?
- 1.10 Was tun bei einem Wasserschaden?
- 1.11 Brauche ich noch Lüfter im Rechner mit einer WaKü?
- top22. Schläuche, Anschlüsse, Wasserzusätze
- 2.01 Silikon, PVC, PUR oder Tygon?
- 2.02 Schraubanschlüsse, Plug´n´Cool oder Tüllen?
- 2.03 Wieso dicke Schläuche?
- 2.04 Welcher Schlauch passt auf welche Tüllen?
- 2.05 Was soll ich nehmen: Destilliertes, Demineralisiertes oder normales Wasser?
- 2.06 Welche Zusätze brauche ich?
- 2.07 Welche UV/Farb-Zusätze sind gut?
- 2.08 Was gegen Korrosion in der WaKü tun?
- 2.09 Was gegen Algen in der WaKü tun?
- 2.10 Wie stark bremsen Winkel den Durchfluss?
- 2.11 Gibt es Winkel für Tüllen?
- 2.12 Sind Knickschutzfedern gut?
- top33. Kühler
- 3.01 Welcher CPU-Kühler hat die beste Kühlleistung?
- 3.02 Welcher CPU-Kühler hat das beste P/L-Verhältniss?
- 3.03 Komplett- oder GPU-only-Kühler für meine GraKa?
- 3.04 Welche Kühler brauche ich für mein Board?
- 3.05 Pads oder WLP unter die Spannungswandler?
- 3.06 Wie groß soll der Anpressdruck der Kühler sein?
- 3.07 Ist ein Wasserkühler für die Spannungswandler sinnvoll?
- 3.08 Sollte ich die Festplatten mit Wasser kühlen?
- 3.09 Welche Materialien sind für Kühler sinnvoll?
- 3.10 Welche Arten von Wasserkühlern gibt es?
- top44. Radiatoren
- 4.01 Welcher ist der beste Radiator für mein System?
- 4.02 Passiv oder Aktiv?
- 4.03 Welche Lüfter für welchen Radiator?
- 4.04 Was ist ein Shroud und welche Vorteile bringt es?
- 4.05 Wie rum sollte ich die Lüfter auf dem Radi anbringen?
- 4.06 Was sind die Vor- und Nachteile von Netz- und Rohr-Radiatoren?
- 4.07 Welcher Radiator passt wo rein? Beliebte Gehäuse/Radi's als Beispiel
- 4.08 Sollte ich den Radiator extern oder intern verbauen?
- 4.09 Wo positioniere ich den Radiator am besten im Kreislauf?
- top55. Pumpen & Ausgleichsbehälter
- 5.01 230V- oder 12V-Pumpe?
- 5.02 Für was brauche ich überhaupt einen AGB?
- 5.03 Welche Pumpe soll ich nehmen?
- 5.04 Welchen AGB für meine Pumpe?
- 5.05 Meine Pumpe pumpt nicht, woran kann das liegen?
- 5.06 Was bringt ein größerer Ausgleichsbehälter?
- 5.07 Wie entkopple und dämme ich am besten meine Pumpe?
- top66. Fragen zu weiterem Zubehör
1.00 1. Grundlagen
1.01 1.01 Was sind die Vorteile/Nachteile einer WaKü?
In Autos werden zumeist auch Wasserkühlungen eingesetzt. Sie dienen dazu, hohe Mengen an Wärme abzuführen, wenn es per Luftkühlung nicht mehr möglich ist, da entweder zu viel Wärme abgegeben wird, oder die Kühlfläche nicht vorhanden ist. Ein ähnliches Prinzip wird auch mit der Wasserkühlung im PC verfolgt. Durch das Wasser wird die Wärme zum Radiator transportiert, der eine viel größere Fläche hat als der Luftkühler auf der CPU/Grafikkarte etc. Es kann außerdem mehr Wärme abtransportiert werden, da Wasser eine höhere Wärmekapazität hat, als Luft.
Ein Vorteil besteht nun natürlich darin, dass mehr Wärme abtransportiert und durch den großen Radiator abgegeben werden kann. Dadurch können weniger und auch langsam drehendere Lüfter eingesetzt werden.
Mit einem großen Radiator steigt der Platzbedarf. Dazu kommen noch die Pumpe, Ausgleichsbehälter und Schläuche, die verlegt und plaziert werden müssen. All diese Komponenten brauchen nicht nur Platz, sondern kosten in der Anschaffung auch Geld. Dazu später in 1.04 mehr. Ein weiterer Nachteil liegt in der Flüssigkeit: Wasser leitet. Ein Leck im System kann zum Defekt der Komponenten führen, wenn das Wasser auf stromleitende Komponeten tropft oder fließt. Meist sind außerdem die Radiatoren außerhalb vom Gehäuse angebracht. Ein Transport der Wasserkühlung ist dann besonders heikel. Auch wenn alles intern verbaut ist, stellt ein Transport immer eine Gelegenheit dar, bei der sich der Schlauch vom Anschluss lösen kann und somit das ganze Wasser sich über der Hardware verteielt.
1.02 1.02 Welche Gefahren bestehen bei einer WaKü?
Wie schon erwähnt ist das größte Problem der Wakü das Wasser. Es ist leitend und hat in einem PC somit nicht viel zu suchen. Tritt Wasser aus der Kühlung aus, kann es zu Kurzschlüssen an den Komponeten kommen und erhebliche Schäden hervorrufen.
1.03 1.03 Was brauche ich alles für eine WaKü?
Pumpe, Radiator, Ausgleichsbehälter und Kühlkörper: Diese 4 Gegenstände bilden das Grundgerüst einer Wasserkühlung. Ohne eines dieser 4 Bauteile würde eine Wasserkühlung nicht funktionieren: Ohne die Pumpe fehlt im Kreislauf der Durchfluss und damit der Wärmeabtransport von den Kühlkörpern zum Radiator, ohne Radiator würde sich der Kreislauf binnen kurzer Zeit stark aufheizen bis zur Notabschaltung des Systems oder einem Defekt. Der Ausgleichsbehälter erleichtert einerseits das Befüllen des Kreislaufes, andererseits dient er dazu, Volumenschwankungen des Kühlwassers, beispielsweise durch Austreten von Luft aus dem Radiator auszugleichen. Die Kühlkörper, die auf der CPU, der GraKa oder anderen Bauteilen sitzen, nehmen die Wärme auf, welche dann durch das Wasser abtransportiert wird.
1.04 1.04 Was kostet eine WaKü?
Bei der Anschaffung einer Wasserkühlung ist natürlich der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. Auf dem Markt findet man Wasserkühlungen für unter 100€, aber genauso auch Zusammenstellungen für ein paar 100€, nach oben gibt es da nahezu keine Grenzen. Wie schon im Punkt "Was brauche ich alles für eine WaKü ?" angesprochen, braucht jede Wasserkühlung einen Radiator, eine Pumpe, einen Ausgleichsbehälter und natürlich Kühler für die zu kühlende Hardware. Selbst mit den günstigsten Komponenten ist eine Zusammenstellung für unter 80€ nur schwer zu realisieren. Wir gehen hier vom Neupreis der Teile aus, mit gebrauchten WaKü-Komponenten lässt sich nochmal der ein oder andere Euro einsparen.
Vor dem Kauf sollte immer die zu kühlende Hardware betrachtet werden, denn sie ist mit auschlaggebend für den Preis der Komponenten. So reicht für einen alten Sockel-A-Rechner, bei dem nur die CPU gekühlt werden soll, ein einzelner 120mm-Radiator aus. Ein übertaktetes i7-System, bei dem neben der CPU auch die Grafikkarte und das Board mitgekühlt werden, kommt dagegen mit der Kühlleistung eines einzelnen 120mm-Radiators lange nicht mehr aus. Dadurch ist auch die Dimensionierung der Wasserkühlung direkt mit dem Preis verbunden. Soll die Kühlleistung der Kühler besser sein, kommen nochmal einige Euro an Aufpreis dazu. Sind Kühler, Ausgleichsbehälter, Pumpe und Radiator ausgesucht, geht es an die Auswahl der Schläuche. Auch hier kann es enorme unterschiede geben. Der billige PVC Schlauch oder doch teurer Tygon? Reichen mir normale Tüllen mit Schlauchschellen oder müssen es edle Schraubverschlüsse sein?
Wurden alle diese Sachen ausgewählt, sollte nicht das destilierte Wasser vergessen werden. Außerdem werden noch Zusätze gegen Korrosion oder für andere Farben benötigt sowie Kleinkram wie Pumpenentkopplung, Lüfterkabel oder auch Überbrückungsstecker.
1.05 1.05 Was muss ich beim Zusammenbau einer WaKü beachten?
Vor dem Zusammenbau einer Wakü sollte man sich mit dem Thema sehr gut auseinander setzten. Es gibt viele Tücken, die ein solches System in sich haben kann.
So können verschiedene Anschlüsse, Kühler oder Radiatoren undicht sein. Passt der ausgesuchte Radiator auch wirklich in das Gehäuse? Kann der Schlauch an einer Stelle knicken? Welche Metalle habe ich im Kreislauf und wird unter Umständen ein Korosionsschutz dadurch nötig? Passen die Kühler auch auf den Sockel/das Mainboard/die Grafikkarte?
1.06 1.06 Was soll man alles mit Wasser kühlen?
Theoretisch kann man alles mit Wasser kühlen. CPU, Mainbordchipsatz, Spannungswandler, Grafikkarte, RAM, Festplatten, Netzteil, RAID Chipsätze auf Steckkarten und Regelungsmosfets von Lüftersteuerungen.
Sinnvoll zu kühlen sind in heutigen System die CPU, Spannungswandler und Grafikkarten. Festplatten werden vor allem wegen der Dämmung sehr gerne gekühlt. Mit SSD's wird sich dieses Problem in ein paar Jahren jedoch von selbst erledigen. Netzteile, die speziell für Wasserkühlungen umgebaut sind, sind in den meisten Fällen exorbitant teuer und haben selten Kabelmanagement, womit sich eher der Umbau auf ein sehr leises Netzteil lohnt. Bei Kühlern für Arbeitsspeicher und/oder für Chipsätze auf dem Mainboard beginnt dann bereits der Punkt, bei dem es weit mehr um Optik geht, als um Kühlung, weil diese Komponenten jedenfalls in aktuellen Systemen kaum Kühlung brauchen bzw. die montierten Heatspreader bei weitem ausreichen. Da müsst ihr selbst wissen, ob es euch um maximales Wasserkühlungerlebnis geht oder ihr schlicht und prakmatisch bleiben wollt. Beides hat seine Berechtigung.
1.07 1.07 In welcher Reihenfolge soll ich die WaKü verschlauchen?
Es wird sehr gerne folgende Reihenfolge genutzt: Ausgleichsbehälter -> Pumpe -> CPU -> Chipsatz -> Grafikkarte -> Radiator -> Ausgleichsbehälter.
Das ist jedoch keine nötige Verschlauchung. Es kann auch ein Radiator zwischen die verschiedenen zu kühlenden Komponenten geschalten werden. Auch muss der Ausgleichsbehälter nicht immer im Kreislauf vor der Pumpe sein. Das Befüllen des Kreislaufes wird aber einfacher, wenn man dieses Layout so beibehält. Das liegt vor allem daran, dass so das Wasser durch die Schwerkraft aus dem AGB in die Pumpe gezogen wird. Keine der handelsüblichen WaKü-Pumpen saugt das Wasser nämlich selbst an, sondern muss durch die Schwerkraft mit Wasser gefüllt werden.
1.08 1.08 Wie gut sind WaKü-Fertig-Sets, All-in-One-Systeme und externe WaKü-Sets?
Solche Wasserkühlungssets sind selten direkt auf die zu kühlenden Komponenten abgestimmt. Auch wenn eine universelle Lösung möglich scheint, wird in solchen Komplettsystemen immer ein Kompromiss eingegangen.
Fertige Sets bestehen zumeist aus Komponenten, die schon im Shop erhältlich sind. Sie können auch so Stück für Stück im Shop bestellt werden. Als neuer Anwender haben sie den Vorteil, dass Schläuche und Anschlüsse schon komplett mit beigepackt werden und beim Zusammenbau keine bösen Überraschungen auftreten, weil eventuell ein Anschluss vergessen wurde. Lediglich die Schlauchlänge kann in manchen Systemen zu Problemen führen.
All-in-One-Systeme sind geschlossene Systeme, die mit Pumpe, Radiator und eingefüllter Flüssigkeit verkauft werden. Der Kunde muss sie nurnoch einbauen. Es ist also denkbar einfach, eine solche Wasserkühlung in den PC zu bauen. Kompakte AIO werden mittlerweile von vielen Herstellern angeboten, die teilweise auch noch AIOs anderer Hersteller lizensieren und unter eigenem Namen nochmal verkaufen. Die Größe der integrierten Radiatoren reicht von 120er bis zu 360er Lüfterplätzen. Eine Erweiterung ist meist nicht möglich, es sei denn man nimmt die "Zerstörung" des Systemes in Kauf. Es gibt mittlerweile aber auch einige AIO, die es erlauben weitere Elemente (etwa größere Radiatoren, mehr Kühler) einzubinden. Aufgrund der Kompaktheit leiden meist aber die Kühlleistung und die Lautstärke des ganzen Systemes. Auf die zu verbauende Hardware sind sie außerdem selten direkt abgestimmt. Natürlich macht die technische Entwicklung auch hier nicht halt und es hat sich bei den AIOs durchaus etwas getan, aber trotzdem gilt wohl meist noch immer die Faustformel, dass AIOs meist nicht besser kühlen, als ein guter Luftkühler mit der gleichen Lüfterfläche. Stattdessen sind sie in aller Regel (deutlich) teuer als gute Luftkühler und bieten mit der integrierten Pumpe häufig eine zusätzliche Lärmquelle.
Externe Wasserkühlungssets sind meist in Gehäusen untergebracht, die dann extern auf das Gehäuse oder daneben gestellt werden. Hersteller wie Watercool nutzen in dieses Systemen normale Komponenten, wie sie auch einzeln käuflich sind. Sie werden nur in einem schicken Gehäuse geliefert, was meist Radiator, Pumpe und Ausgleichsbehälter beherbergt. Die Kühlleistung dieser Systeme ist sehr unterschiedlich. Es können verschiedene Größen gekauft werden, somit ist eine Anpassung der Leistung auf die zu kühlenden Komponenten bis zu einem bestimmten Maß gegeben.
1.09 1.09 Wie befülle oder leere ich den Kreislauf?
Bevor in der Wasserkühlung Wasser ist, ist natürlich Luft da. Durch das Befüllen wird ein Großteil der Luft aus dem System verdrängt. Ist die Pumpe nicht stark genug, die gesamte Luft aus dem System zu drücken, oder das System so aufgebaut, dass der Radiator an der höchsten Stelle ist, kann ein Kippen des ganzen Systems helfen das Wasser in den Ausgleichsbehälter zu befördern. Natürlich sollte während des Entlüftens nur die Pumpe im System laufen!
Luft sammelt sich oftmals in sehr feinen Kühlern und im Radiator. Durch Kippen oder schwenken wird sie von der Wasserströmung weiter gedrückt bis sie schlussendlich im Ausgleichsbehälter angekommen ist. Er ist ein Reservoir, der Luft aus dem System aufnimmt und sie durch Wasser ersetzt.
Die Entleerung oder Belüftung des Kreislaufs kann auf verschiedene Wege erreicht werden. Entweder öffnet ihr den Kreislauf einfach irgendwo und versucht, das austretende Wasser möglichst schnell irgendwohin zu lenken, so dass es nicht in euren PC läuft. Diese rabiate Methode ist natürlich wenig elegant. Sinnvoll ist es daher, irgendwo an einem tiefen Punkt im Kreislauf einen Ablasshahn oder ein T-Stück anzubringen. Auf diese Weise könnte ihr den Kreislauf beliebig und kontrolliert entleeren. Achtet aber darauf, dass das Wasser nur raus kommt, wenn Luft nachströmen kann. Idealerweise befindet sich der AGB ja etwas höher im Kreislauf, so dass ihr am Besten den AGB etwas öffnet und so das entweichende Wasser durch Luft ersetzt.
1.10 1.10 Was tun bei einem Wasserschaden?
Sollte vor dem eigentlichen Betrieb wie zum Beispiel beim Befüllen oder beim Transport des Systems Wasser auf die Hardware gekommen sein, ist die Hardware noch nicht unbedingt kaputt. Wichtig ist, dass kein Strom an den Komponenten anliegt. In einem solchen Fall das Leck suchen und abdichten. Außerdem sollte die Hardware getrocknet werden. Das kann durch Abföhnen, durch "backen" im Ofen, oder einfach Trocknen gemacht werden. Wichtig ist vor allem beim "backen" im Ofen nicht zu hohe Temperaturen zu wählen und zuvor die Batterie vom Mainboard zu entfernen.
Ist beim Betrieb ein Leck aufgetreten und Wasser auf die Hardware getropft, sollte der PC sofort ausgeschaltet werden. Meist reagiert das Mainboard oder das Netzteil selbst, indem die Kurzschlussicherung aktiv wird. Wenn der PC aus ist, sollte wie im vorherigen Absatz vorgegangen werden. Im Betrieb muss nicht immer durch ein Leck ein Kurzschluss oder Schaden entstehen. Destilliertes Wasser, was für Wakü's verwendet wird, leitet nur bedingt und schwer. Wird das Problem also frühzeitig erkannt, kann ein Leck auch ohne einen Schaden enden.
Mehr Infos zu dem Thema erhaltet ihr hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f137/wasserschaden-na-und-506948.html
1.11 1.11 Brauche ich noch Lüfter im Rechner mit einer WaKü?
Natürlich werden in einem Rechner mit Wasserkühlung noch Lüfter benötigt. Ein gewisser Luftstrom sollte im Gehäuse immer herschen, um Wärme die von nicht gekühlten Komponenten abgestrahlt wird abzuführen. Außerdem muss der Radiator mit Lüftern bestückt werden. Diese können auch extrem langsam drehen um möglichst leise zu sein. Eine Ausnahme bilden hier große passive Radiatoren die dafür ausgelegt sind, bestimmte Verlustleistungen auch passiv und ohne zusätzlichen aktiven Luftstrom abzuführen. Solche passiven Radiatoren sind aber nicht die Regel. Alle handelsüblichen Radiatoren sind auf zumindest minimalen Luftstrom ausgelegt. Es wird immer wieder in Kaufberatungen danach gefragt, ob man diesen oder jenen Radiatoren nicht auch passiv betreiben könnte. Die Antwort ist: Natürlich "geht" so etwas, aber die Wassertemperaturen sind zumeist derart viel schlechter als mit sehr langsamen Lüftern, dass regelmäßig nicht dazu geraten wird. Akustisch ist der Unterschied zwischen komplett passiv und guten Lüftern auf ca. 300 U/min. sowieso kaum/garnicht wahrnehmbar. Da die Temperaturen aber um so viel besser sind, raten wir daher jedenfalls zum semi-passiven Betrieb. Dabei könnt ihr zB durch gute Steuerungen das System so einstellen, dass die Lüfter bis zu einer bestimmten Wassertemperatur nicht laufen und erst ab einem Schwellwert in Betrieb gehen.
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2.00 2. Schläuche, Anschlüsse, Wasserzusätze
2.01 2.01 Silikon, PVC, PUR oder Tygon?
Die üblicherweise bei PC-Wasserkühlungen verwendeten Schläuche lassen sich in 3 Material-Gruppen einteilen: Es gibt PUR (Polyurethan)-, PVC (Polyvinylchlorid)-, und Tygons-Schlauch, wobei Tygon im Prinzip auch nur PVC Schlauch ist. Ganz neu (und damit im Grunde eine vierte Gruppe) ist der Norprene-Schlauch.
Der meistverbreitete Schlauch ist PVC-Schlauch und dies nicht ohne Grund: Grundsätzlich lässt sich nämlich sagen, dass PVC-Schlauch weich und biegsam ist und so enge Verlege-Radien erlaubt. Innerhalb der PVC-Schläuche gibt es nocheinmal große Unterschiede, so ist beispielsweise PVC-Schlauch aus dem Baumarkt für die interne Verschlauchung eher weniger geeignet, da er schneller und eher knickt, als hochwertiger PVC-Schlauch. Für die externe Verlegung, wo enge Radien nicht auftreten reicht günstiger PVC-Schlauch aber aus und so lässt sich nocheinmal der ein oder andere Euro sparen. PVC-Schlauch ist in sehr viele verschiedenen Farben, Größen und Wandstärken erhältlich. Die gängigsten Größen sind 11/8mm, 13/10mm und 16/10mm. Es gibt auch 16/11mm und sogar 19/11mm. Die meisten Schläuche der bekannten Marken sind PVC-Schlauch.
Neben dem PVC-Schlauch war auch der PUR-Schlauch verbreitet. Der Vorteil dieses Schlauches ist die Möglichkeit mit ihm P´n´C-Anschlüsse zu verwenden. Zu dieser mittlerweile kaum noch verwendeten Anschlussart siehe unten unter 2.02. Großer Nachteil von PUR ist dessen Steifigkeit im Vergleich zum PVC-Schlauch. Enge Radien sind mit PUR-Schlauch nicht möglich, daher braucht man bei der Verschlauchung mit PUR meist mehr Winkel-Anschlüsse als mit PVC- oder Tygon-Schlauch. Erwärmt man PUR-Schlauch allerdings vorsichtig in heißem Wasser, in der Mikrowelle oder dem Föhn, so lässt er sich in eine gewünschte Form biegen und behält diese nach der Abkühlung bei. Zu diesem Trick, der übrigens auch bei PVC-Schlauch funktioniert, verweisen wir euch einmal freundlich zu diesem Thread:
http://www.hardwareluxx.de/communit...t-billig-schlauch-scamps-kochkurs-619686.html
PUR-Schlauch ist trotz allem kaum noch in Benutzung und wird auch kaum empfohlen.
Als Untergruppe des PVC-Schlauchs kommen wir zum Tygon-Schlauch. Dieser Schlauch besteht auch aus PVC, ist aber deutlicher weicher als alle anderen üblichen PVC-Schläuche und erlaubt engste Radien. Der Tygon-Schlauch stammt aus dem Labor-Bereich und der 11/8er Tygon ist ab ~ 4,50€/m erhältlich. Tygon-Schlauch ist in verschiedensten Wandstärken und Durchmessern verfügbar, die meisten Shops bieten die Versionen 11/8mm, 13/10 mm , 16/10mm, 16/11mm und 19/11mm sowie 19/13mm (AD/ID) an. Der Schlauch wird wegen seiner überragenden Klarheit sehr gern für Photosessions genutzt. Tygon-Schlauch neigt aber wie jeder andere PVC-Schlauch dazu, je nach Wasserzusatz, seine Klarheit im Laufe der Nutzung einzubüßen und milchig zu werden, weil teilweise die Weichmacher im Schlauch ausgewaschen werden.
Für Einsteiger empfehlen wir günstigen PVC-Schlauch, erhältlich in Transparent, UV-Blau, UV-Rot und weiteren Farben. Mit normalen PVC-Schlauch sollte alle in normalen WaKüs benötigten Radien verschlaucht werden können. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, greift zum Kochkurs oder zum Tygon-Schlauch.
Schließlich gibt es relativ neu sogenannten Norprene Schlauch (nicht zu verwechseln mit Neoprene, dem Material aus dem Tauchanzüge sind). Dieser Schlauch kommt aus der Industrie und hat die Besonderheit, dass man ihn heißschweissen kann. Daneben bietet er eine eher matte Optik und kann ebenfalls mit den meisten herkömmlichen Anschlussarten genutzt werden.
2.02 2.02 Schraubanschlüsse, Tüllen oder Plug´n´Cool?
Allen Anschlüssen ist gemein, dass sie über ein Gewinde in die jeweiligen Komponenten geschraubt und mittels O-Ring abgedichtet werden. Als Gewindegröße hat sich 1/4 Zoll ("G 1/4") etabliert. Um an dem Anschluss nun einen Schlauch zu befestigen gibt es im Großen und Ganzen 3 verschiedene Typen. Die weitestverbreitete Art sind die Schraubanschlüsse, erhältlich bis 19/13er Größe und kleiner. Der Vorteil dieser Anschlüsse liegt in der einfachen und sicheren Handhabung: Auch WaKü-Neulinge ist es mit diesen Anschlüssen einfach möglich eine absolut dichte und sichere WaKü zu basteln. Schraubanschlüsse sind für alle Arten von Schlauch geeignet, wie z. Bsp. PVC- , PUR- und Tygon-Schlauch. Die Auswahl an Ausführungen reicht von den normalen geraden Anschlüssen bis hin zu drehbaren geraden Anschlüssen und 90°-Winkel, 45°-Winkel, 90°-Winkelverbinder, T-Stücken, Durchgangsverbindern. Schraubanschlüsse sind dank ihrer Überwurfmutter in der Regel die breitesten Anschlüsse und wachsen je nach Außendurchmesser des Schlauches teilweise auf Durchmesser an, die es schwer machen können, diese Anschlüsse noch nebeneinander auf sehr kleine Kühler zu montieren.
Eine weitere Anschlussart sind die Tüllen. Diese Art der Anschlüsse findet vorwiegend Einsatz bei Schläuchen, deren Innendurchmesser größer als 8mm ist. Die Montage des Schlauches ist bei Tüllen relativ unkompliziert: Der Schlauch wird bis Anschlag auf die Tülle aufgeschoben und dann meist mit einem Kabelbinder, besser jedoch noch mit einer Schlauchschelle oder Ähnlichem gesichert. Je nach Art und Größe des Schlauches, der Tülle und der Pumpe muss man den Schlauch nicht immer mit einem Kabelbinder oder Ähnlichem sichern. Beispielsweise kann mit viel Gewalt auch Schlauch mit einem Innendurchmesser von 10mm auf eine Tülle für 13mm Schlauch geschoben werden. Derartige Kombinationen halten dann meist bombenfest, sind aber oft nur mit dem Messer später von den Tüllen herunterzuschneiden. Da die Montage nicht immer leicht vonstatten geht, empfehlen wir zudem, die Schläuche vor Montage der Kühler anzuschließen, um einem Hardware-Defekt vorzubeugen. Vor allem Chipsätze und Spannungswandler laufen hier besonders häufig Gefahr durch das starke Herumantieren mit Schlauch und Tülle auf dem Kühler Schaden zu nehmen.. Der Frage welche Schlauch/Tüllen-Kombination am besten zueinander passt, widmen wir uns noch einmal im Punkt "Welcher Schlauch passt auf welche Tüllen ?".
Die dritte Anschlussart sind die Plug´n´Cool-Anschlüsse, auch P´n´C abgekürzt. Ihren Usprung haben diese Anschlüsse in der Pneumatik. Vorteil dieser Anschlüsse ist einfache Montage, der Schlauch muss einfach nur in den Anschluss eingesteckt werden und der Anschluss dichtet selbstständig ab. Nachteil bei dieser Anschlussart ist vor allem der Punkt, dass sie nur mit PUR-Schlauch verwendet werden dürfen, PVC- und Tygon-Schlauch ist einfach zu weich für die Anschlüsse und es würde zu Undichtigkeiten kommen. Was bei diesen Anschlüssen auch sehr wichtig ist, ist das absolut gerade Abschneiden der Schläuche, bei ungeradem Zuschnitt kann es auch zu Wasseraustritt kommen. Aufgrund der Verwendung in der Industrie ist die Auswahl an Ausführungen sehr groß. Neben den geraden, gewinkelten und drehbaren Ausführungen gibt es auch Y-Verbinder, 45°-Winkel, Verteiler und weitere Ausführungen. Plug'n'Cool Anschlüsse waren früher üblicher als heute und wurden weitgehend durch Schraubanschlüsse abgelöst, was größtenteils daran liegt, dass kaum noch PUR-Schlauch benutzt wird und sich die Anschlusshersteller bezüglich Optik und Vielfalt mittlerweile klar auf Schraubanschlüsse und Tüllen konzentrieren.
2.03 2.03 Wieso dicke Schläuche?
Noch vor einiger Zeit wurden dicken Schläuche, also Schläuche mit einem Durchmesser von über 11mm, wie sie vor allem bei Wasserkühlungen amerikanischer System vorkommen, belächelt und als "Würste" abgetan. Mittlerweile haben sich Schläuche bis 16mm Außendurchmesser aber etabliert, vor allem aufgrund des Aspekts höheren Querschnittes und des daraus resultierenden, höheren Durchflusses. Hauptargument für dickere Schläuche ist aber die höhere Knicksicherheit. Das entscheidende bei der Knicksicherheit ist dabei nicht die Gesamtdicke des Schlauchs (also bei 13/10mm die 13mm Außendurchmesser), sondern das Verhältnis von Außen- zu Innendurchmesser. Dieses Verhältnis ist bei 11/8mm und 16/10mm etwas besser als bei 13/10mm.
Eine kleine Rechnung mit den Schlauchinnendurchmessern 8mm, 10mm und 12mm macht deutlich, wie groß der Unterschied des Querschnittes der einzelnen Schlauchdurchmesser ist: (Kreisfläche: A = r²*π)
ID(mm)/A(mm²)
8/50,3
10/78,5
12/113,1
Allerdings kann 11/8mm Schlauch in großen Gehäusen, wie gesagt, sehr klein wirken oder 16/10mm Schlauch in sehr kleinen Gehäusen sehr wurstig. 13/10mm Schlauch ist deshalb ein beliebter Mittelweg. Der Nachteil der geringen Knicksicherheit wiegt zumeist nicht allzu schwer. Es sind zwar minimal kleinere Radien möglich, aber in der normalen Anwendung wird vielen Anwendern 13/10mm Schlauch völlig genügen. Ein Nachteil von größeren Schläuchen, also 16/10mm und aufwärts ist zudem, dass logischerweise auch die Anschlüsse mit wachsen (gerade, wenn ihr Schraubschlüsse benutzt, siehe dazu oben unter 2.02), was auf einigen Kühlern mit engem Lochabstand zu Probleme führt.
2.04 2.04 Welcher Schlauch passt auf welche Tüllen?
Tüllen, auch Fittings genannt, finden sich in allen Variationen und Größen. Doch welcher Schlauch findet auf welcher Tülle den richtigen Sitz? Wir sollten hierbei beachten, das sich Schläuche wie Tygon besser dehnen lassen als purer PVC oder PUR. Ein paar Beispiele: wir verwenden eine Tülle mit einem Außendurchmesser von 12mm und dazu einen Schlauch der Marke Tygon mit einem Innendurchmesser von 11mm. Dieser Schlauch lässt dich gut dehnen, da er sehr weich ist und findet somit einen guten Halt auf den Tüllen mit 12mm Aussendurchmesser. Hätten wir anstelle der 12mm Tüllen nun eine 13mm Tülle, so bekämen wir Probleme. Der Schlauch lässt sich nur bis zu einem gewissen Grad weiten, andernfalls ist die Dichte und der korrekte Sitz nicht mehr gewährleistet. Bei diesen Tüllen (13mm) sollten wir auf Schlauch mit größerem ID (Innendurchmesser) zurückgreifen. Tygon ist auch mit 12,7mm ID verfügbar, aber auch PVC und Schlauch der Marke Clearflex finden sich mit 13mm ID.
Allgemein: Alle Schläuche lassen sich dehnen. So sind bei Tygon ~0,9-1cm an Tüllenübermaß kein Problem. Bei härteren Schläuchen wie PVC oder PUR stellt sich das anders da. Diese sind aber zum Großteil in den passenden Tüllengrößen verfügbar. Sprich: 12mm AD Tülle und 12mm ID Schlauch. Bitte bei dieser Konfiguration beachten: Bei stärkeren Pumpen wie einer Laing Ultra oder eine Dual Laing sind Schlauchschellen unumgänglich. Lässt sich der Schlauch schwer auf die Tülle schieben, ist es sinnvoll, die Tülle in warmes wasser zu legen oder den Schlauch ein bisschen zu erwärmen. Dadurch lässt er sich nochmals leichter und weiter dehnen.
2.05 2.05 Was soll ich nehmen: Destilliertes, Demineralisiertes oder normales Wasser?
Normales Wasser wie Leitungswasser eignet sich am geringsten als Kühlmittel in einer Wasserkühlung, da in ihm Salze gelöst sind und auch andere Verunreinigungen wie Mineralien vorkommen. Salze machen das Wasser aufgrund ihrer frei beweglichen Ionen elektrisch leitfähig und die Verunreinigungen können sich mit der Zeit an den Kühlern festsetzen. Neben dem optischen Aspekt könnte dies vor allem bei Düsenkühlern zu einer Verstopfung führen und erheblich den Durchfluss verringern. Destilliertes Wasser eignet sich am besten, da die Verunreinigungen entfernt wurden und fast keine Salze mehr gelöst sind. Da die Destillation ein recht energieaufwendiges und somit teures Verfahren ist, wird dies meist nur für medizinische, chemische oder biologische Zwecke genutzt, wo wirklich hochreines Wasser notwendig ist. Somit ist das was man im normalen Handel als destilliertes Wasser findet meist nur demineralisiertes Wasser, erkennbar an dem Aufdruck "entmineralisiert" bzw. "entionisiert" und "nicht für medizinische Zwecke geeignet". Für unsere Zwecke reicht auch demineralisiertes Wasser völlig aus, da auch hier nicht mehr viele Salze und Verunreinigungen vorhanden sind. Dennoch bleibt das Wasser zumindest geringfügig elektrisch leitfähig und wenn es zu einem Leck kommt sind Defekte nicht auszuschließen!
2.06 2.06 Welche Zusätze brauche ich?
Im allgemeinen sollte Korrosionsschutz gegen Algenbildung und Korrosion genutzt werden. Korrosion kann auftreten, wenn zwei verschiedene Metalle, wie zu Beispiel Kupfer und Aluminium im System genutzt werden. Es kommt zur Ionenwanderung über das Wasser und somit können die Kühler Schaden nehmen. Außerdem kann es in der Wasserkühlung zu Ablagerungen kommen. Zusätzlich können Wasserzusätze noch für die Schmierung der Pumpe verwendet werden. Einige Pumpenhersteller weisen jedoch explizit darauf hin, dass dies nicht unbedingt notwendig ist. Verbreitet und bei den meisten Händler erhältlich sind Konzentrate, die in einem bestimmten Verhältnis mit entmineralisiertem Wasser gemischt werden.
2.07 2.07 Welche UV/Farb-Zusätze sind gut?
Es gibt immer wieder verschiedene Zusätze, mit denen ein Farb- oder UV-Effekt erzeugt werden kann. Im Thread für Anschlüsse, Schläuche und Wasserzusätze können Beispielbilder und Erfahrungen zu aktuellen Wasserzusätzen gefunden werden.
2.08 2.08 Was gegen Korrision in der WaKü tun?
Gegen Korrosion kann, wie schon unter 2.06 geschrieben Korrosionsschutz genutzt werden. Außerdem sollte möglichst nur eine Sorte Metall (zum Beispiel nur Kupfer) im Kreislauf verwendet werden.
2.09 2.09 Was gegen Algen in der WaKü tun?
Auch gegen Algen sollte Korrosionsschutz genutzt werden. Dem Korrosionsschutz ist meist schon Schutz gegen Biologische Reaktionen zugesetzt. Echte Algen, also kleine Pflanzen, werdet ihr aber kaum in die WaKü bekommen. Meist werden die als Algen wahrgenommenen Verunreinigungen gelöste Ablagerungen oder Auswaschungen aus Radiator, Kühler oder Schlauch sein.
2.10 2.10 Wie stark bremsen Winkel den Durchfluss?
In Wasserkühlungssystemen bremsen Winkel und führen somit zu einem Druckverlust. Das kommt vor allem dadurch zustande, dass das Wasser "um die Ecke" fließen muss und somit sich die Reibung zu den Wänden des Winkelstückes größer wird. Außerdem sind die Querschnitte dieser Winkel teilweise so gering, dass das Wasser stark abgebremst wird.
Im normalen Schlauch sollte der Reibungsfaktor zu vernachlässigen sein. Ein 90° Winkel hat einen Reibungsfaktor von 60, ein 45° Winkel von 10. Umso kleiner der Faktor also ist, umso mehr Durchfluss hat der Winkel.
Eine Lösung scheinen also 45° Winkel zu bringen, bei denen der Druckverlust geringer ist. Doch auch hier sollte auf die Art des Winkels geachtet werden. Laut Messungen können diese durch ihren geringeren Querschnitt den Durchfluss stärker bremsen als 90° Winkel.
Mittlerweile achten die meisten Hersteller aber darauf, den Querschnitt in Winkeln nicht zu weit abzusenken, so dass man dem Thema "Durchflussverlust durch Winkel" nicht all zu große Sorgen widmen sollte. Derartige Winkel werden oft auch mit dem Zusatz "High Flow / HF" versehen, was teilweise sicher Marketing ist, teilweise aber durchaus seine Berechtigung hat.
2.11 2.11 Gibt es Winkel für Tüllen?
Ja, gibt es. Entweder benutzt ihr Winkel auf denen keine festen Anschlüsse montiert ist, sondern nur ein weiteres Innengewinde. Dort könnt ihr dann die Tüllen wie in den normalen Anschluss schrauben. Alternativ gibt aber auch Winkel, an denen bereits eine Tülle dran ist. Es gibt auch nur Winkelverbinder mit Tüllen. Diese sind meist aus Plastik und billiger als Schlauchverbindungen.
2.12 2.12 Sind Knickschutzfedern gut?
Knickschutzfedern helfen, engere Radien zu legen und Knicke im Schlauch dabei zu vermeiden. Es gab eine Zeit lang nur Knickschutzfedern aus Metall, die nicht jedermann Geschmack waren. zwischen sind diese Knickschutzfedern auch aus farbigem Plastik und teilweise sogar UV-Aktiv verfügbar. Um enge Radien mit Schläuchen ohne Knickschutzfedern oder Winkel realisieren zu können, können Schläuche auch gekocht werden. Mehr dazu im bereits erwähnten Kochkurs von Scamps.
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3.00 3. Kühler
3.01 3.01 Welche CPU-Kühler haben die beste Kühlleistung?
Die Leistung der CPU Wasserkühler hat sich in den letzten Jahren kaum maßgeblich geändert. Die Verbesserungsschritte sind sehr klein geworden und auch kleinere Marken haben mittlerweile zu den effektiven Designs der ehemaligen Marktführer aufgeschlossen. Da dies eine universelle F.A.Q. rund um das Thema "Wasserkühlung" ist, sind hier nur die in Deutschland gängigsten Kühler beachtet worden. Es ist insgesamt ratsam, einfach mal eine Suchmaschine anzuschmeißen und "Wasserkühler CPU Vergleichstest" zu suchen.
Die gängigen, leistungsmäßig aber kaum unterschiedlichen Kühler sind:
- Watercool Heatkiller 3.0
- Aquacomputer Kyros
- EK Supreme HF
- XSPC Raystorm
Diese Liste ist aber keinesfalls abschließend. Vielmehr geben sich die meisten Kühler wirklich nicht viel im Leistungsvergleich. Hier raten wir, im Zweifel nach Optik zu kaufen. Wenn ihr Bedenken bzgl. der Leistung eures Favoriten habt, dann sucht einfach nach Vergleichstests und schaut, wie er sich gegen die üblichen Kandidaten schlägt. Nur wer wirklich um jedes ° C kämpfen will, der sollte sich wegen geringen Leistungsunterschieden von seinem optischen Favoriten abbringen lassen.
3.02 3.02 Welcher CPU-Kühler hat das beste P/L-Verhältniss?
Nicht jeder will den Preis eines High-End-Silber-CPU Kühlers zahlen, um seine CPU mit Wasser zu kühlen. Für solche Fälle gibt es unseren Preis/Leistungstip, der natürlich einen möglichst niedrigen Preis bei einer möglichst guten Leistung prämiert. Dabei sind auch wieder laut verschiedenen Tests, folgende Kühler besonders aufgefallen:
- Watercool Heatkiller 3.0 LC
- EK Supreme LT
Sie können eine CPU noch gut kühlen, da sie einfach nur "abgespeckte" Versionen ihrer sehr guten "Brüder" sind. Dabei wird entweder die Struktur der Boden- und/oder Düsenplatte geändert, oder auf andere Materialien gesetzt, die nicht ganz so teuer sind.
3.03 3.03 Komplett- oder GPU-only-Kühler für meine GraKa?
Bei Wasserkühlern für Grafikkarten unterscheidet man in Komplett-/Fullcover-Kühler und GPU-only-Kühler. Im Gegensatz zu einem GPU-Kühler kühlt ein Komplettkühlset neben der GPU auch noch den Grafikspeicher, Controller, Brücken und die Spannungswandler. Bei einem GPU-only-Kühler müssen diese Teile dann unter Umständen mit zusätzlichen Kühlkörpern passiv gekühlt werden, was eine gute Durchlüftung des Gehäuses, speziell unter der Grafikkarte, und somit mehr Lüfter zur Folge hat.
Ein Komplettkühler hat wiederum den Nachteil, dass er viel wiegt, weil er meist komplett aus Kupfer gefertigt und somit teuer und schwer ist. Ein Fullcoverkühler kann teilweise auch die Grafikkarte verbiegen. Außerdem müssen sie spezifisch auf die Grafikkarte angepasst werden, da jede Karte ein anderes Layout hat. Wird die Karte gewechselt, muss meist auch der Kühler gewechselt werden, wenn es für ihn kein passendes Umbaukit gibt. Bei einem vergleichsweise einfachen GPU-Kühler braucht nur die Haltevorrichtung gewechselt werden.
Im allgemeinen lässt sich sagen, dass sehr performante Karten am besten mit einem Komplettkühler gekühlt werden, damit auch die Wärme von Spannungswandlern und der VRAM abgeführt wird. Eher sparsamere Karten können auch mit einer GPU-only-Lösung gekühlt werden.
3.04 3.04 Welche Kühler brauche ich für mein Board?
Kühler für das Mainboard müssen meist speziell hergestellt werden, da jedes Boardlayout - schon von Reversion zu Reversion - unterschiedlich sein kann. Es gibt kleinere Hersteller, bei denen ein Board zum vermessen eingeschickt werden kann. Kühlen lassen sich vor allem die Spannungswandler und die North-/Southbridge. Generell gilt, dass andere Komponenten als CPU kaum noch weitere Kühlung bedürfen. Weitere Komponenten auf dem Mainboard unter Wasser zu setzen, hat daher vor allem optische Gründe. Das liegt vor allem daran, dass Spannungswandler mittlerweile auch bei OC weit weniger belastet werden als noch vor 2 Jahren und das einige Komponenten, wie die Northbridge in vielen Chipdesign schlicht weggefallen ist bzw. in die CPU selbst gewandert ist und damit logischerweise bereits mit dem CPU Kühler mitgekühlt wird. Die meist noch vorhandene Southbridge wird mittlerweile ebenfalls kaum noch beansprucht und begnügt sich auch bei hohem OC mit dem verbauten Passivkühler.
Wie bei GPU Kühlern gibt es bei Mainboards ebenfalls Fullcover und Einzelkühler. Während Fullcover mittlerweile wegen des mangelden Bedarfs nur noch für wenige High-End Boards der jeweiligen Generationen hergestellt werden, gibt es nach wie vor eine große Anzahl von Einzelkühlern, die variabel auf alle zu kühlenden Elemente gesetzt werden können.
3.05 3.05 Pads oder WLP unter die Spannungswandler?
Es können sowohl Pads als auch Paste genutzt werden. Wegen der Haltbarkeit und auch zum Ausgleichen größerer Abstände können Pads die bessere Wahl sein.
3.06 3.06 Wie groß soll der Anpressdruck der Kühler sein?
Jeder Kühler braucht einen eigenen Anpressdruck, den der Hersteller vorgibt. Viele Kühler werden mit Federn ausgeliefert. Sie sollten so angezogen werden, dass noch ein Federweg vorhanden ist und der Kühler somit optimal aufgedrückt wird. Einige Hersteller spezifieren diesen Druck genau in der Anleitung zum Kühler. Es können auch noch weitere Methoden genutzt werden, wie zum Beispiel einen Andruck durch eine Mittelschraube. Gerade für ältere Sockel wie den Sockel 939 und Sockel A war diese Methode üblich.
3.07 3.07 Ist ein Wasserkühler für die Spannungswandler sinnvoll?
Die Spannungswandler, wie oben bereits ausgeführt, bedürfen mittlerweile nurnoch sehr selten eines eigenen Kühlers. Eine gewiss "Restberechtigung" haben SpaWa-Kühler nur noch bei System mit extrem hohem OC oder bei System die komplett ohne interne Lüfter arbeiten.
OC Systeme belasten teilweise sehr stark die Spannungswandler. Dort kann also noch Bedarf nach direkter Kühlung entstehen. Da mittlerweile aber selbst unter OC die anliegenden Spannungen immer geringer werden und dadurch Spannungswandler immer weniger gefordert werden, schwindet auch dieser Anwendungsbereich. Zudem sind bei den meisten passablen OC Boards die Spannungswandler unter großen Passivkühler begraben, welche schon bei geringem Luftstrom ausreichend Kühlung verschaffen.
Der zweite Anwendungsfall ist der, dass ihr keine Lüfter mehr im Gehäuse habt. Das kommt dann vor, wenn ihr die Kühlung komplett extern verbaut und auch im Gehäuse absolut lüfterlos arbeiten sollt. In diesen Fällen, in denen überhaupt kein Luftstrom über das Board weht, kann ggf. ein Wasserkühler sinnvoll sein. Alternativ wäre aber wohl auch ein einzelner langsam drehender Lüfter ausreichend.
Das eingangs erwähnte FAZIT bleibt damit gültig: Mainboardkühlung hat sich von einer notwendigen Begleiterscheinung größtenteils zu einem Spezialinteresse für Modder und Optikfetischisten entwickelt
3.08 3.08 Sollte ich die Festplatten mit Wasser kühlen?
Festplatten sollten bei bestimmten Temperaturen betrieben werden. Diese können teilweise nur mit einer aktiven Kühlung erreicht werden. Eine Kühlung per Wakü scheint also sinnvoll. Neuere Platten müssen aber kaum besonders gekühlt werden. Ein weiterer Grund für eine Kühlung wäre daneben die gleichzeitige Dämmung. Festplatten lassen sich in Verbindnung mit einer Kühlung sehr einfach durch das Gewicht der Kühlblöcke dämmen. Das ist in sofern sinnvoll, wenn die HDD's akkustisch aus dem ganzen System heraus zu hören sind.
Mit der zunehmenden Verbreitung von SSDs und immer leiseren "Datengrab"-HDDs gehören Wasserkühler für Festplatten aber mittlerweile ebenfalls eher in den Bereich Optik und Modding.
3.09 3.09 Welche Materialien sind für Kühler sinnvoll?
Der am meisten verwendete Stoff für hochwertige Wasserkühler ist Kupfer. Er bietet die beste Wärmeleitfähigkeit in Verbindung mit einem niedrigen Preis. Weitere Materialien sind Aluminium und auch Silber. Aluminium ist leichter als Kupfer, kann jedoch nicht so gut Wärme leiten. Silber leitet besser Wärme als Kupfer, ist aber natürlich teurer und wird nur bei den absoluten High-End Varianten eingesetzt.
Zur Abdeckung der Kühler können theoretisch alle Stoffe benutzt werden. In der Praxis wird meist Plexiglas, Kupfer oder Delrin genutzt. Gerade aber Plexiglas hat in den letzten Jahren Probleme mit Rissen an den Gewinden der Anschlüsse verursacht - dort sollte man jedenfalls beim Einschrauben der Anschlüsse etwas vorsichtiger sein.
3.10 3.10 Welche Arten von Wasserkühlern gibt es?
Es gibt mehrere Konzepte, einen Wasserkühler zu bauen: Düsenkühler, Feinstrukturkühler, Kernkühler, Kanalkühler und Gleitschichtkühler.
Ein Gleitschichtkühler ist hierbei eigentlich nur eine Platte, die vom Wasser überflossen wird. Ein Kanalkühler fügt dem Gleitschichtkühler noch Kanäle hinzu, durch die das Wasser geleitet wird, um eine größere Fläche zu erzeugen. Beim Kernkühler wird die Wärme auf einen Kern aus wärmeleitenden Material übertragen, der dann von Wasser umflossen wird. Ein Beispiel dafür sind Kernkühler von Cape. Feinstrukturkühler bestehen aus einer sehr feinen Struktur, die die Kühlfläche erheblich vergrößert. Die Kanäle für das Wasser werden jedoch kleiner und somit wird auch der Durchfluss geringer. Heute werden immer mehr Düsenkühler eingesetzt. Sie besitzen eine Bodenplatte mit einer feinen Struktur von Kühlfinnen. Diese werden vom Wasser, das durch eine Art Loch- oder Schlitzplatte gedrückt wird, durchflossen. Durch die "Düsen" erhöht sich die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers, jedoch veringert sich durch den erhöhten Widerstand auch der gesamte Durchfluss im Kreislauf.
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4.00 4. Radiatoren
4.01 4.01 Welcher ist der beste Radiator für mein System?
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Ein Radiator sollte immer an die Leistung der zu kühlenden Komponenten angepasst werden. Grundsätzlich kann man zwischen Single, Dual, Triple, Quad und noch größeren externen Radiatoren wählen. Single, Dual usw. bezieht sich dabei auf die Anzahl der verbaubaren Lüfter. Je nach Lüftergröße werden dann auch die Radiatoren größer. Beachtet, dass deshalb ein Triple 140er Radiator (auch "420er" genannt) mehr Oberfläche haben kann, als ein Quad 120er ("480er"). Grundsätzlich ist es ratsam, eher große und dafür weniger Lüfter zu benutzen, denn jeder Lüfter macht Geräusche. Gängig sind Radiatoren mit 120mm, 140mm bis hin zu 200mm Lüftern.
Wieviel Radiatorfläche braucht man nun wofür? Dabei gibt es keine allgemeine Regel. Lowlevel Hardware verursacht deutlich weniger Hitze als eine übertaktete High End CPU samit Multi GPU Setup. Zudem sind die Bedürfnisse immer unterschiedlich. Der eine will möglichst viel Kühlleistung auf wenig Raum und nimmt dafür sehr schnelle = laute Lüfter in Kauf. Der andere will die Lüfter so langsam wie möglich laufen lassen und muss daher viel Radiatorfläche einsetzen. Als grobe Richtlinie eignet sich aber die folgende Zuordnung. Wir orientieren uns dabei an der nach wie vor gebräuchlichsten Lüftergröße von 120mm.
Single: Ein Single Radiator reicht für kleinere CPU's. Mehr als eine Komponente lässt sich mit ihm jedoch nicht effektiv kühlen. Auf ihm sollte auf jeden Fall ein Lüfter verbaut werden. Wer nur eine CPU kühlen will, ist in der Regel mit einem guten Luftkühler genauso leise und deutlich günstiger bedient.
Dual: Ein Dual kann unter Umständen bereits 2 Komponenten, wie zum Beispiel eine kleine CPU und eine kleine Grafikkarte kühlen. Sobald ihr aber eine aktuelle CPU und GPU ab Midrange Niveau kühlen wollt, empfehlen wir mehr Fläche. Wenn ihr aber wenig Platz habt, lässt sich auch mit einem Dual Radi und schnellen Lüfter einiges erreichen.
Triple: Mit einem Tripleradiator können meist aktuelle Systeme gekühlt werden. Selbst ein Triple schafft aber High End CPU und Grafikkarte nicht mit langsamen Lüftern. Im mittleren Drehzahlbereich und ohne Anspruch auf Traumtemperaturen ist ein Triple aber in der Regel schon ein guter Anfang.
Quad: Ein Quad schafft aktuelle System schließlich auch mit langsameren Lüftern. Allerdings sind 4 x 120mm nur noch schwer in den üblichen Gehäusen unterzukriegen und erfordern meist Metallarbeiten.
Generell hat sich der Bedarf an Kühlung in den letzten Jahren dank immer leistungsfähigerer Hardware sehr vergrößert. Vor allem Grafikkarten, die oft ein Vielfaches der Hitze einer CPU fabrizieren, verlangen nach viel Radiatorfläche. Grundsätzlich ist es daher ratsam, statt auf 120mm auf 140mm Lüfter zu setzen und so viel Fläche wie möglich zu verbauen.
Riesenradiatoren: Mittlerweile in verschiedensten Ausführungen verfügbar sind noch größere Radiatoren, wie der Watercool Mo-Ra oder der Phobya Nova. Diese Riesen werden extern verbaut, zB an die Wand gedübelt oder aufgestellt, und haben Platz für 9x 120mm/4x 180mm oder sogar 9x 140mm Lüfter. Diese Riesen schlucken wirklich alles und kühlen ohne Probleme auch High End OC CPUs samt mehreren Grafikkarten.
4.02 4.02 Passiv oder Aktiv?
Während früher teilweise sogar passiv betriebene Radiatoren ausreichten, sind bei der aktuellen Hardware komplett passive System kaum noch zu realisieren. Unter 1.11 haben wir bereits erklärt, dass passive Radiatoren kaum noch benutzt werden. Eine pauschale Lösung kann es für diese Frage aber nicht geben. Jeder User hat seine Vorlieben und wer unbedingt komplett auf Lüfter verzichten will, kann kleinere Systeme durchaus mit sehr viel Fläche auch komplett passiv kühlen. Der dazu notwendige Aufwand und die benötigte Fläche stehen aber meist in keinem Verhältnis zu leisen, langsamen Lüftern.
Was ist nun die optimale Lösung für mich? Mit der Zeit haben Hersteller immer größere Radiatoren für immer größere Lüfter entwickelt. Konnten anfänglich auf einen Radiator nur zwei 80mm Lüfter verbaut werden, so können nun bis zu 9x 140mm Lüfter auf einen Radiator geschraubt werden. Größere Lüfter bringen enorme Vorteile: sie können mit weniger Spannung betrieben werden, wodurch sie sich langsamer drehen. Dabei fördern sie noch genau so viel Luft wie kleinere Lüfter - jedoch mit einem viel geringeren Geräuschpegel. Eine optimale Lösung, die Vorteile beider Konzepte verbindet, stellt also ein Radiator dar, der groß ist, aber mit langsam drehenden Lüftern betrieben wird und somit gleichzeitig leise ist, aber das System selbst an heißen Sommertagen noch gut kühlt.
4.03 4.03 Welche Lüfter für welchen Radiator?
Lüfter sind heute in allen möglichen Größen erhältlich. Mit der Zeit haben Hersteller nicht nur die Größen, sondern auch die Drehzahlen von Modell zu Modell angepasst. So kann es heute von einem Lüfter drei oder mehr verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Drehzahlen geben. Mit steigender Drehzahl steigt natürlich auch der Lärmpegel, den ein Lüfter verursacht. Also sind eigentlich so langsam drehende Lüfter wie nur möglich optimal. Mit der Drehzahl steigt aber auch der Luftdruck und die Fördermenge, die der Lüfter liefert. Genau wie bei Wasser sinkt mit dem Querschnitt, den die Luft durchströmen kann, auch der Druck. Sind die Finnen eines Radiators also sehr eng aneinander geordnet, muss die Luft mit sehr hohem Druck durch sie gedrückt werden. Es sollte also ein schneller drehender Lüfter genutzt werden. Bei Finnen, die weit auseinander liegen, wird im Umkehrschluss ein Lüfter mit langsamer Drehzahl und somit geringerer Fördermenge eingesetzt werden können.
4.04 4.04 Was ist ein Shroud und welche Vorteile bringt es?
Eine Shroud ist eine Vorkammer vor dem eigentlichen Radiator. Durch den zusätzlichen Abstand zwischen Lüfter und wird der Totpunkt über der Lüfternabe vermieden. Durch eine Shroud verwirbelt die Luft und wird überall gleichmäßig durch den Radiator geleitet. Die Kühlleistung kann bis zu 15% gesteigert werden.
4.05 4.05 Wie rum sollte ich die Lüfter auf dem Radi anbringen?
Mit dieser Frage haben sich schon sehr viele Wasserkühlungsnutzer auseinandergesetzt. In dem ein oder anderen Test wurden schon Varianten getestet und gegeneinander aufgestellt. Fakt ist, dass sich nicht allgemeingültig für jedes System sagen lässt, welche Positionierung der Lüfter zu bevorzugen ist. Handelt es sich um ein kleines System, in dem die Radiatorlüfter mit zur Gehäusebelüftung genutzt werden, oder doch eher um einen Radiator, der extern verbaut ist?
Bei saugenden Lüfter sind diese so angebracht, dass sie die Luft durch den Radiator ansaugen. Damit wird durch den Lüfter die warme Luft abgeführt und es steht im Radiator ein "Sog". Dieser Variante wird nachgesagt, am leisesten und effektivsten zu sein.
Sind die Lüfter blasend verbaut, blasen sie die Luft direkt in den Radiator. Sie bauen also einen Luftdruck im Radiator auf. Blasend sind die meisten Lüfter am effektivsten. Jeder User sollte aber experimentieren, mit welcher Konfiguration er bessere Temperaturen erreichen kann.
4.06 4.06 Was sind die Vor- und Nachteile von Netz- und Rohr-Radiatoren?
Die ersten Wasserkühlungsradiatoren waren Rohrradiatoren. Ein typisches Beispiel für diesen Typ von Radiator ist der Mo-Ra 3. Bei ihm fließt das Wasser durch Rohre und wird dann durch aufgebrachte Lamellen gekühlt. Mit mehreren Rohren wird die Fläche nochmals erhöht, ähnlich wie mit den Lamellen. Für ein besseres Verständnis sollte man sich die Rohrradiatoren wie in Schlaufen gelegten Wasserkühlungsschlauch vorstellen.
Eine neuere Entwicklung sind Netzradiatoren. Auch bei ihnen wird das Wasser durch Rohre geleitet. Es gibt jedoch nun mehrere Rohre, an die die Lamellen zur Kühlung angelötet sind. Sie werden gleichzeitig vom Wasser durchflossen. Diese Art von Radiator besteht meist komplett aus Kupfer und kann vor allem durch hohen Durchfluss punkten.
Inzwischen sind Rohrradiatoren bis auf wenige Ausnahmen wie der Mo-Ra 3 nicht mehr zu finden, wobei der Mo-Ra 3 und seine Artgenossen dank der immensen Größe den minimalen Nachteil der Rohrkonstruktion mehr als ausgleichen.
4.07 4.07 Welcher Radiator passt wo rein? Beliebte Gehäuse/Radi's als Beispiel
Das ist von Gehäuse zu Gehäuse unterschiedlich. Im Forum hat ein user einen Thread für eine Wakü Case-Liste zusammengestellt. Er ist unter
http://www.hardwareluxx.de/community/f137/wakue-case-liste-2-0-a-912427.html#post19412676
zu finden. Es empfiehlt sich ansonsten immer, das Gehäuse der Wahl + WaKü durch die Suchmaschinen jagen, um euch inspirieren zu lassen.
4.08 4.08 Sollte ich den Radiator extern oder intern verbauen?
Wenn der Radiator zu groß ist um im Gehäuse Platz zu finden, ist es sinnvoll ihn extern zu verbauen. Dabei wird ein Großteil der Wärme aus dem Gehäuse abgeführt. Außerdem muss keine aufgewärmte Gehäuseluft zum Kühlen des Radiator genutzt werden, sondern es kann frische Luft aus dem Zimmer zur Kühlung verwendet werden. Ist der Radiator extern angebracht, stellt er ein weiteres Element am Gehäuse da. Falls er festgeschraubt ist, lässt sich das Gehäuse noch transportieren - jedoch nur eingeschränkt. Wird er nur neben das Gehäuse gestellt kann er nur bedingt transportiert werden. Schnelltrennkupplungen, die unter Umständen den Durchfluss bremsen, ermöglichen einen besseren Transport von Radiator und Gehäuse (zu den Kupplungen später genauer)
Ist der Radiator klein genug, kann er auch intern verbaut werden. Vorteile bestehen natürlich in der Kompaktheit des ganzen Gehäuses - es gibt keine weiteren Anbauteile. Außerdem können die Lüfter des Radiators mit in den Luftstrom im Gehäuse einbezogen werden. Somit fallen zusätzliche Lüfter für einen Luftstrom weg. Außerdem sind die Lüfter im Gehäuse verbaut, was eine zusätzliche Dämmung der Lüftergeräusche bewirkt.
4.09 4.09 Wo positioniere ich den Radiator am besten im Kreislauf?
Viele haben den Radiator direkt hinter die Wärmequelle im Kreislauf geschaltet, da er dort am wirksamsten das Wasser kühlen kann. Aufgrund der Mischtemperatur im Wasserkreislauf ist es aber eigentlich egal, wo der Radiator positioniert wird. Nach Messungen ist das Wasser nachdem es durch einen Radiator geflossen ist nur marginal kälter. Wenn mehrere Komponenten gekühlt werden, ist es somit auch nicht sinnvoll, zwischen einzelne Komponenten Radiatoren zu schalten. Es wird sich immer wieder eine Mischtemperatur im gesamten Kreislauf einstellen. Durch einen zusätzlichen Radiator wird nur die Wassertemperatur im ganzen Kreislauf gesenkt, weil insgesamt mehr Abgabefläche für die Wärme vorhanden ist.
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5.00 5. Pumpen & Ausgleichsbehälter
5.01 5.01 230V- oder 12V-Pumpe?
Pumpen für Wasserkühlungen lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Auf der einen Seite gibt es die 12V-Pumpen, auf der anderen Seite die 230V-Pumpen.
230V-Pumpen werden über die Steckdose mit Strom versorgt und stammen ursprünglich aus dem Aquariumzubehör. Sie sind kaum noch gebräuchlich. Alle gleich vorgestellten Pumpen sind 12 V Pumpen. Die 230V-Pumpen sollen hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.
12V-Pumpen werden intern über einen 4-Pin Molex-Anschluss des Netzteiles oder auch über einen 3-Pin Lüfter Stecker am Mainboard o.ä. betrieben, man braucht also keine Strom-Zuleitung von Außen ins Gehäuse führen. Ein Nachteil der 12V-Pumpen liegt darin, dass das Netzteil kurzgeschlossen werden muss um die Pumpe beim ersten Befüllen zu starten. Für das Kurzschließen werden alle Komponenten außer der Pumpe vom Netzteil getrennt und das NT mittels Überbrückungsstecker (oder Heftklammer für Mutige) kurzgeschlossen, so dass nur die Pumpe anläuft. Ihr könnt ansonsten auch ein separates altes NT für die Pumpe nutzen.
Ein Vorteil einer 12V Pumpe ist zudem das evtl. vorhandene Tachosignal, welches Informationen über die Pumpe an das Mainboard oder eine Steuerung ausgibt und im Falle eines Ausfalls den Rechner vor einem Defekt schützen kann.
5.02 5.02 Für was brauche ich überhaupt einen AGB?
Bereits die Bezeichnung verrät schon einen Teil der Funktionen eines Ausgleichsbehälters: Ein AGB dient zum Ausgleich von Volumenschwankungen im Kreislauf. Vor allem bei einem Dauerbetrieb über Monate sinkt der Wasserpegel stetig, wenn auch nicht dramatisch. Um sicher zu gehen, dass keine Luft in die Pumpe gelangt, setzt man einen AGB ein, da er Wasser ohne Luft bereits enthält und die Luft dort am einfachsten aus dem Wasser entweichen kann.
Einen weiteren großen Vorteil bringt die Verwendung eines AGB beim Befüllen eines Kreislaufes. Es lässt sich einfach Wasser in das Reservoir einfüllen, um es dann in den Kreislauf pumpen zu lassen. Dabei kann der AGB auch befüllt werden wenn die Pumpe läuft, da er einen Puffer bietet. Außerdem lässt sich der Kreislauf damit besser entlüften. Luft, die im Kreislauf eingeschlossen war, benötigt Volumen. Entweicht sie in den AGB gibt sie damit Platz für Wasser frei, welches aus dem AGB nachströmt.
5.03 5.03 Welche Pumpe soll ich nehmen?
Da die Pumpe das Herzstück des Kreislaufes ist, sollte sie natürlich möglichst stark sein. Doch können auch andere Faktoren als die Stärke eine Rolle spielen. So sollte die Pumpe natürlich auch möglichst klein sein, leise sein, sich gut regeln lassen, bezahlbar bleiben und auch einen 12V Anschluss haben. Somit ist nicht immer eine Laing D5, die mit die stärkste Pumpe auf dem Markt darstellt, die optimalste Wahl. Im allgemeinen lassen sich aber die allgemein üblichen Pumpenmodelle so charakterisieren:
- Laing DDC:
Die Laing DDC ist wohl der Klassiker im Pumpenbereich. Es gibt sie schon relativ lange und in verschiedenen Ausführungen, nämlich als Laing DDC 1T und als Laing DDC 1T+. Beide Varianten sind komplett baugleich und unterscheiden sich nur durch die maximale Drehzahl. Die 1T+ ist in 99 % unnötig stark und zudem deutlich lauter. Die 1T ist hier in der Regel die Pumpe euer Wahl. Neben den eben aufgeführten Varianten gibt es noch einige Bundles, die teilweise Laing DDC 1T pro o.ä. heißen. Dabei handelt es sich meist um die Laing DDC 1T, die lediglich mit etwas Zubehör aufgehübscht wird und dann von anderern Herstellern unter neuem Label als "eigene" Pumpe angeboten wird.
Vorteile der Laing DDC sind ihre kompakten Maße und die sehr gute Pumpenleistung. Nachteil ist, dass sie notwendigerweise immer einen Deckel, ein "Top", brauchen. Dieses Top liefert die notwendigen G 1/4 Anschlüsse und sorgt zudem dafür, dass die Pumpe deutlich leiser wird. Als leisteste Deckel haben die Deckel aus Metall, wie zB der Phobya Metall Deckel oder der Zern Metall Deckel, erwiesen. Ein sehr gewichtiger Nachteil ist allerdings, dass die Pumpe eine sehr hohe Anlaufspannung benötigt. So hoch, dass der Anschluss ans Mainboard oder an die meisten Lüftersteuerungen zu Schäden an diesen führen würde. Abhilfe schafft hier entweder der Betrieb direkt am Netzteil oder an teueren Steuerungen wie dem Aquaero. Der Betrieb direkt am Netzteil führt aber dazu, dass die Pumpe immer auf ungeregelten 100 % (laut!!) läuft. Alternativ gibt es auch PWN-Varianten, bei der der Strom vom Netzteil kommt und die Pumpe via Mainboard geregelt werden kann.
Insgesamt ist die Laing DDC zwar die wohl meistverwendeste Pumpe. Man kommt jedoch nicht um einige Extrakosten umhin oder muss etwas basteln.
Mehr zu der Laing DDC erfahrt ihr hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f137/laing-sammelthread-417423.html
Mehr zum Umbau auf PWM hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f137/how2-laing-ddc-1t-auf-pwm-umbauen-758652.html
- Aquastream XT:
Die Aquastream XT von Aquacomputer ist der zweite Klassiker und basiert auf der Eheim-Pumpe. Diese Pumpe reicht ebenfalls für 99 % aller Kreisläufe. Der Vorteil der AS XT ist, dass sie über USB angeschlossen werden kann und bequem per Software aus Windows geregelt werden kann. Es gibt auch weitere Ausführungen, die interne Wassertemperatursensoren (Advanced) mitliefern oder gar Durchflussmesser (Ultra) anschließen lassen.
Der Nachteil der AS XT ist, dass sie relativ groß ist. Zudem muss immer ein Adapterset mitgekauft werden, damit die üblichen G 1/4 Anschlüsse benutzt werden können, was die Pumpe in ihren Ausmaßen abermals klobiger macht.
Wegen der einfachen Regelbarkeit und der USB-Schnittstelle ist die AS XT für Anfänger oft etwas unkomplizierter zu benutzen.
Mehr zur Aquastream erfahrt ihr hier: http://www.hardwareluxx.de/communit...aero-4-00-usb-2-a-752285-50.html#post20138723
- Phobya 220/240/400
Als neuer großer "Mitspieler" hat sich in den letzten Jahren die Phobya Pumpenfamilie herausgestellt. Die Phobya Pumpe kommt in Ausführungen alà 220 (klein), 260 (mittel) und 400 (groß). Die Phobya 220 reicht bereits meist aus, um normale System mit ausreichend Durchfluss zu versorgen, ist sehr klein und schon bei 80 - 90 % durchaus leise. Die Phobya 400 hingegen ist deutlich lauter und größer und macht nur Sinn, wenn ihr unbedingt sehr viel Pumpenpower braucht. Meist ist die Phobya 400 aber wie die Laing 1T+ absolut oversized. Die Phobya 260 ist dann gewissermaßen die goldene Mitte zwischen mehr Power bei noch relativ kompakten Ausmaßen.
Vorteil der Phobya Pumpen sind ihre kompakten Ausmaße und ihr verhältnismäßig kleiner Stromhunger. So ist Anlaufspannung selbst bei der Phobya 260 in der Regel ausreichend gering, dass sie an üblichen Lüftersteuerungen angeschlossen werden kann. Die Phobya Pumpen werden zudem von verschiedenen Hersteller unter eigenem Label angeboten.
Wegen der kompakten Bauform und der meist vorhandenen Regelbarkeit hat sich die Phobya 260 als dritter Klassiker schon fast etabliert.
- Laing D5
Ebenfalls von Laing gibt es die D5. Sie unterscheidet sich von der DDC 1T dadurch, dass sie weniger Druck entwickelt und daher bei System mit sehr wenig Widerstand bessere Durchflusswerte liefert. Ansonsten ist die D5 aber ebenfalls universell einsetzbar. Die D5 braucht genauso wie die DDC 1T extra Deckel/Tops um die notwendigen G 1/4 Anschlüsse bereitzustellen und profitiert auch lautstärkemäßig von separaten Deckeln.
Die D5 ist inklusve Tops wieder relativ groß und steht wegen der ebenfalls recht großen Anlaufspannung vor ähnlichen Herausforderungen was die Regelbarkeit angeht wie die DDC 1T. Es gibt von der D5 mittlerweile aber interessante Abwandlungen, die teilweise per USB, teilweise per Kontrollrädchen direkt an der Pumpe geregelt werden.
Mehr zur Laing D5 erfahrt ihr hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f137/laing-d5-sammeltread-390275-9.html
- Innovatek HPPS+
Früher häufiger vertreten war die HPPS+. Sie basiert genauso wie die Aquastream auf der Eheim-Pumpe ohne allerdings die bei der AS XT mitverbaute Elektronik zu enthalten. Man kann über Lötbrücken auf der internen Platine zwar die Drehzahl regeln, gegenüber der AS XT wird dies den meisten Anwendern aber verständlicherweise zu kompliziert sein.
Mittlerweile kann man wohl zu Recht behaupten, dass die HPPS+ sowie alle anderen Eheim Abwandlungen von der Aquastream abgelöst wurden.
- Alphacool DC-LT
Relativ neu ist auch die Alphaccol DC-LT. Diese Pumpe ist eine Eigenentwicklung von Alphacool und soll extrem kleine Baugröße mit sehr ordentlicher Performance verbinden. Diese Pumpe eignet sich besonders für sehr kleine (HTPC-) Gehäuse und es gibt bereits gesondertes Zubehör, wie aufsetzbare AGB. Die Pumpe hat sich bisher in der Community allerdings noch nicht sehr weit verbreitet und ist daher noch nicht wirklich bewährt.
Mehr zur Alphacool DC-LT gibt es hier: http://www.hardwareluxx.de/communit...phacool-dc-lt-ceramic-12v-dc-pump-881025.html
5.04 5.04 Welchen AGB für meine Pumpe?
In der Theorie kann jeder Behälter, solange er nicht direkt an die Pumpe anzubringen ist, mit jeder Pumpe genutzt werden. Wie unter 5.06 noch beschrieben wird, sollte ein AGB aber immer an die Pumpleistung der Pumpe und an die Größe des Kreislaufes angepasst werden. Eine starke Laing Ultra wird in einem kleinen AGB starke Verwirbelungen verursachen und immer wieder Luft ansaugen.
5.05 5.05 Meine Pumpe pumpt nicht, woran kann das liegen?
Eine Pumpe braucht als erstes Strom. Pumpt sie selbst mit angeschlossenem Strom nicht, dann kann es daran liegen, dass sie kein Wasser bekommt. Wasserkühlungspumpen, wie sie in PC's verwendet werden, sind keine ansaugenden Pumpen. Ihnen muss also immer Wasser zugeführt werden, welches sie dann durch den Kreislauf pumpen können. Genau deswegen wird oftmals der AGB als Reservoir über oder direkt am Einlass der Pumpe angebracht, weil so die Schwerkraft stets neues Wasser in die Pumpe drückt. Läuft eine Pumpe trocken - also ohne, dass sie Wasser pumpt, kann sie heiß laufen und es kann zu Beschädigungen kommen.
5.06 5.06 Was bringt ein größerer Ausgleichsbehälter?
Wie schon im Punkt "Brauche ich einen AGB und welche Funktion hat ein AGB ?" besprochen, hat der AGB zwei Aufgaben: Er soll einerseits das Befüllen des Kreislaufes erleichtern und andererseits dient er zum Ausgleich von Volumenschwankungen innerhalb des Kreislaufes.
Vor allem bei starken Pumpen, wie einer Laing Ultra und einem Kreislauf mit niedrigem Widerstand, kann ein kleiner AGB schnell für Probleme sorgen: Durch den hohen Durchfluss wird das Wasser im AGB so stark aufgewirbelt, dass die Pumpe nicht nur Wasser sondern auch Luft "ansaugt" und es zu Geräuschen kommt. Umso größer ein AGB ist, umso geringer ist die Gefahr, dass die Pumpe Luft aus dem AGB abbekommt. Grundlegend lassen sich aber auch HighFlow-Kreisläufe, also WaKüs mit geringem Widerstand und hohem Durchfluss, mit einem kleinen AGB verwirklichen, jedoch muss hier eine gute Kombination des Einlasses und des Auslasses gefunden werden. Auch helfen grobmaschige Schwämme im AGB selbst eine Laing Ultra zu bändigen und machen es möglich bei dieser starken Pumpe den optionalen Aufsatz-AGB zu verwenden.
Zu einem anderem Problem mit einem zu kleinen AGB kann es kommen, wenn sich noch viel Luft im Kreislauf befindet. Vor allem großflächige Radiatoren können große Mengen Luft im Vergleich zum ganzen Volumen des Kreislaufes enthalten. Entweichen diese dann im Betrieb, beispielsweise durch das Anheben des Rechners inklusive Radiator, so können sich diese Luftblasen lösen und durch den Kreislauf bis hin zum AGB gelangen. Handelt es sich um einen sehr kleinen oder einen nur niedrig gefüllten AGB, so kann es passieren dass dieser sich entleert und die Pumpe nun nicht mehr mit Wasser versorgen kann, ergo der Durchfluss im Kreislauf stoppt. Daher ist es sehr wichtig, vor dem dauerhaften Betrieb des WaKü-Systems den Kreislauf gut zu entlüften und darauf zu achten, dass der AGB gut gefüllt ist.
5.07 5.07 Wie entkopple und dämme ich am besten meine Pumpe?
Da eine Pumpe Vibrationen und durch ihren Motor auch ein Geräusch erzeugt, liegt es nahe sie zu enkoppeln oder zu dämmen. Mit der Zeit haben sich verschiedene Varianten zur Geräuschdämmung entwickelt. Für Laing und Eheim Pumpen gibt es ganze Gehäuse, in die die Pumpe eingebaut wird. Sie sind außen aus Aluminium gefertigt und innen mit Dämmmatten ausgekleidet. Durch ein Gewicht, mit dem das ganze Gehäuse verschraubt wird, wird die Vibration der Pumpe zusätzlich absorbiert. Als wirklich effektiv hat sich dieses "Einmauern" der Pumpen allerdings nicht erwiesen, da die besonders nervigen hohen surrenden Töne damit nicht abgemildert werden.
Durchgesetzt hat sich stattdessen, die Pumpe auf Schwämmen und Matten wie dem Shoggy Sandwich oder dem Noise Destructor zu lagern. Diese Matten dämpfen die Schwingungen der Pumpen derart, dass man kleinere Pumpen oder auch die Laing mit gutem Deckel sehr leise bekommt.
Eine weitere Methode zum entkoppeln besteht im "Aufhängen" der Pumpe an Gummis in einem Laufwerksschacht. Ähnlich wie Lüfter kann eine Pumpe auch mit Gummipuffern vom Gehäuse entkoppelt werden. Diese Variante ist jedoch am schlechtesten von allen hier genannten Varianten zum Entkoppeln geeignet.
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6.00 6. Fragen zu weiterem Zubehör
6.01 6.01 Für was brauche ich einen Durchflussmesser?
In einer Wasserkühlung muss immer ein gewisser Durchfluss herrschen. Anhand eines Durchflussmessers kann ich den aktuellen Fluss des Wassers messen und somit Aussagen über die Effizienz eines Kreislaufes machen. Sinkt der Durchfluss in einem System, dann steigen auch meist die Temperaturen der Komponenten an. Brauche ich somit vielleicht eine stärkere Pumpe? Außerdem kann ein Durchflusssensor mit Hilfe eines Steuergerätes als Überwachungseinheit dienen. Versagt die Pumpe, wird es keinen Durchfluss mehr im System geben. Das Steuergerät erkennt das und schaltet das System aus, bevor durch Überhitzung Schäden auftreten können.
Über die Frage "Wieviel Durchfluss ist genug", toben übrigens erbitterte Glaubenskriege. Der sehr gängige Richtwert von 60 L/h kann durchaus als grobe Linie genutzt werden.
Mehr zum Thema Durchfluss und seinen Auswirkungen auf die Temperaturen der Komponenten findet ihr hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f137/basics-durchfluss-cpu-temperatur-829113.html
6.02 6.02 Welche Temperatur-Sensoren sind gut?
Jeder In-Line Temperatursensor ist für eine Wasserkühlung geeignet. Gab es zuerst nur Sensoren, die nur über einen freien Anschluss in den Kreislauf "gehängt" wurden, so gibt es inzwischen auch Sensoren, die direkt vom Wasser durchflossen werden. An sie werden links und rechts Anschlüsse angeschlossen, die mit dem Schlauch verbunden werden. Es ist somit eine Messung direkt am strömenden Wasser und nicht wie bei T Stücken oder am Rand eines Ausgleichsbehälters in Totwasserbereichen möglich.
6.03 6.03 Was brauche ich alles zum Auslesen der Durchflussmenge und der Temperaturen?
Zum Auslesen der Temperaturen und des Durchflusses im System werden Temperatursensor(en) zum Einschrauben in den Kreislauf (per G1/4" Gewinde), Durchflussmesser und Steuergerät mit passender Software benötigt. Hat das Steuergerät ein eigenes Display, so ist eine Software nicht zwingend nötig.
6.04 6.04 Wie gut sind WaKü-Netzteile?
Verschiedene Hersteller haben sich auf Wasserkühlungsnetzteile spezialisiert. So gibt es von Innovatek, Koolance und Silentmaxx Wasserkühlungsnetzteile. Diese sind jedoch nur schwer erhältlich und haben teilweise sehr hohe Preise. Dafür sind sie jedoch "nur" mit der Möglichkeit der Wasserkühlung ausgestattet. Sie sind weder besonders effizient, haben Kabelmanagement, noch sind sie in den meisten Fällen sehr performant. Ein Umstieg auf ein Wasserkühlungsnetzteil ist also nur bedingt zu empfehlen. Ein sehr leises - wenn nicht sogar passives - Netzteil ist sicherlich angebrachter.
6.05 6.05 Lohnen sich Filter für die Wasserkühlung?
Filter für Wasserkühlungen sind auf den ersten Blick sinnvoll. Werden die Komponenten vor dem Einbau jedoch ordentlich gespült und das Wasser regelmäßig gewechselt, ist ein Filter nicht sinnvoll. Ältere Filter bremsen den Durchfluss im Kreislauf teilweise erheblich. Inzwischen gibt es Filter, die den Durchfluss nur gering bremsen.
6.06 6.06 Sind Schnellkupplungen Durchflusshemmer?
Schnelltrennkupplungen erlauben das schnelle und verlustfreie Trennen eines gefüllten Systems und werden oft bei externene Radiatoren benutzt, um den Radiator vom Gehäuse zu lösen ohne das Wasser aus dem Kreislauf ablassen zu müssen. Wie bei Filtern gilt hier: ältere Kupplungen bremsen den Durchfluss. Sie wurden meist aus dem Sanitärbereich adaptiert, wo andere Drücke und Durchflusswerte herrschen. Neuere Kupplungen sind extra für Wasserkühlungssysteme entwickelt und hindern den Fluss im Kreislauf nicht mehr so stark. Eine Restriktion des Durchflusses findet jedoch immernoch statt.
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