..na? Wann kommt der erste Matheschwänzer mit "Marken die öfter gekauft werden, werden auch öfter reklamiert"?
Mein Fazit: Gigabyte und AsRock bleiben auf der Blacklist, da sie dort offenbar auch nach 10 Jahren noch gut aufgehoben sind.
Das hat damit nichts zu tun aber Produkte die häufiger gekauft werden bilden den Grundstein einer verlässlichen Statistik. Wenn n zu klein ist bilden sich statistische Artefakte, die wiederum dann Gefahr laufen durch Story Telling plausibiliert zu werden.
Das "Gesetz der kleinen Zahlen" ist ein statistisches Phänomen, bei dem kleine Stichprobengrößen zu irreführenden oder extremen Ergebnissen führen können. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Analyse der Krebsraten in verschiedenen geografischen Regionen.
Das Fallbeispiel:
In einer Studie wurden Krebsraten in verschiedenen Städten und Dörfern in den USA verglichen. Während in großen Städten die Krebsraten mehr oder weniger dem nationalen Durchschnitt entsprachen, zeigten kleine Dörfer und ländliche Gebiete extrem hohe oder extrem niedrige Krebsraten.
Falsche Interpretationen:
Da die Ergebnisse so extrem waren, begannen Forscher und Medien, diese zu plausibilisieren:
- Dörfer mit niedrigen Krebsraten wurden als besonders gesund bezeichnet, und es wurde spekuliert, dass Faktoren wie "frische Luft" oder "lokale Ernährung" dafür verantwortlich seien.
- Dörfer mit hohen Krebsraten wurden als problematisch dargestellt, und es wurden Untersuchungen eingeleitet, um mögliche Umweltverschmutzungen oder andere Risikofaktoren zu identifizieren.
Das wahre Problem:
Die Wahrheit ist, dass die extremen Raten wahrscheinlich auf die kleinen Stichprobengrößen zurückzuführen waren. In kleinen Populationen können zufällige Abweichungen eine viel größere Wirkung haben. Das kann zu extremen Ergebnissen führen, die irreführend sind.
Wenn ich 10 Karten verkaufe und durch Zufall ist eine defekt, habe ich 10 % Rückläufer. Wenn ich 4 Karten verkaufe und keine ist defekt habe ich 0 % Rückläufer.
Verkaufe ich 10000 Karten und 10 sind defekt..... Gerade wenn die eigentliche Quote um die 1 % liegt oder vielleicht sogar darunter, bedeutet es, dass ich mindestens 100 Karten verkaufen muss, damit der Fall überhaupt erstmal auftritt. Damit meine Statistik nicht dem Zufall anheimfällt, muss ich also mindestens für jedes Model Karten im tausender Bereich verkaufen oder ich messe keine Ausfallquote sondern den Impact des Zufalls. Ohne die Angabe der Gesamtzahl der verkauften Karten ist die Statistik so gut wie nutzlos.
Daher halte ich den Vorwurf "Matheschwänzer" als etwas mutig, bedenkt man, dass man selbst die mathematische Grundlage nicht verstanden hat. Auf der anderen Seite sind Menschen schlechte intuitive Statistiker, von daher sollte man daraus wohl auch keinen Vorwurf stricken.
Ich bin von den Daten auch irritiert. Grade Marken die mir eher als "Billigmarken" bekannt sind, haben hier weniger Rückläufer und oder kurze Bearbeitungszeiträume. Naja so kann man sich halt täuschen oder die Daten sind eher schwierig interpretierbar. Oder beides.