Sooo...
Es war Zeit, good bye zu sagen! Meiner CBR 600RR habe ich nun 31.000km aufgespult. Das meiste auf der Landstraße, aber ich habe sie auch unzählige Alpenpässe hochgejagt - und bei längeren Touren, logisch, habe ich richtig gelitten. Sportler sind eben für die üblichen 1-2h Anrauchen ja ganz nett, aber alles darüber hinaus macht (mir) keinen Spaß mehr.
Das sportliche Anrauchen an sich wollte ich freilich nicht missen. Was mir jedoch fehlte: Die Möglichkeit, einfach frei Schnauze und bequem mal eine längere Strecke zu fahren und die Natur genießen zu können und das auch mit Sozia. Mit der CBR nur sehr eingeschränkt möglich.
Bei der Suche nach einem Kompromiss aus Sportlichkeit und Tourentauglichkeit blieb ich bei der KTM 1290 Super Duke GT hängen. Im Endeffekt eine Super Duke R mit optimierter Sitzposition, etwas Verkleidung und Windschild sowie größerem Tank. Der Motor ist natürlich auch ein wenig angepasst worden, aber es liegen nach wie vor 173PS auf den 1.301ccm und erzeugen 144Nm Drehmoment.
Da mir das 2019er Modell mit rd. 19 TEUR preis-/leistungstechnisch zu teuer ist und mir auch das Design rein gar nicht gefällt, bin ich gedanklich auf das preislich weitaus attraktivere Vorgängermodell 2017/2018 ausgewichen. Auch Geschmacksache, aber mir gefällt sie gut und weitaus besser als die aktuelle.
Logische Folge: Kürzlich zu einer Probefahrt einer gebrauchten Vorgänger-GT beim freundlichen KTM-Händler in der Nähe aufgebrochen. Tolle Sitzposition, dachte ich mir. So etwas hast du gesucht. Glücklicherweise ein paar sehr gute Kurven in der Nähe gewesen; die Maschine fiel super in die Kurven hinein und transportierte trotz der bequemen, hohen Sitzposition das Gefühl für die Straße irrsinnig gut. Ja, das könnte was werden, dachte ich mir da. Dann habe ich mal auf 3/4 Gas per Quickshifter die Gänge durchgejagt... ja bist du deppert! Gleich nochmal, diesmal Vollgas. Grinsen unterm Helm. Gekauft.
Ich habe meine CBR, mit der ich zum Händler fuhr, direkt dort gelassen und in Zahlung gegeben. Zum Wochenende durfte ich dann meine 2018er GT (Neufahrzeug) endlich abholen. Preislich einige Tsd. EUR unter dem 2019er Modell und mit KTM-Koffern, Navihalterung und getöntem Windschild. Da kann doch kein Mensch nein sagen
Die Maschine ist zu sehr Tourer, um als Sportmaschine durchzugehen. Aber definitiv auch zu sportlich, um als Tourer durchzugehen. Kurzum: Genau das habe ich gesucht.
Der V2 ist einfach eine Lawine, kann man anders nicht sagen. Und eine massive Umgewöhnung von einem Vierzylinder. Das Rupfen, Bopfern und Hämmern ist für mich als Zweizylinder-Neuling wirklich abartig, aber doch irgendwie geil. Ebenso der Sound ab Werk.